DE3624674A1 - Vorrichtung zum objektiven erfassen von veraenderungen der haut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum optischen be­ rührungsfreien Vermessen und optischen Aufnehmen ober­ flächlicher Hautobjekte für diagnostische Zwecke in der Hautheilkunde.

Erkrankungen der Haut werden weitgehend durch subjektive Beschreibungen des behandelnden Arztes charakterisiert. Die in Untersuchungsberichten festgehaltenen Angaben wie beispielsweise "rotviolettes Gebilde, kirschkerngroß" sind wenig geeignet, eine optimale Beschreibung zu ermög­ lichen, weil andere Betrachter oft nicht den gleichen Eindruck haben und vor allem Veränderungen schlecht oder garnicht zu bewerten sind. Letzteres ist gerade bei Er­ krankungen der Haut besonders wichtig, um gutartige von bösartigen Veränderungen unterscheiden zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Diagno­ se von Erkrankungen der Haut objektiv einen vielfältigen Befund zu erstellen, anhand dessen insbesondere Verände­ rungen genau beobachtet werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein um die optische Achse drehbarer sowie parallel zur optischen Achse verlagerbarer, halbkreisförmig gebogener Führungsarm vorgesehen ist, auf dem mindestens ein ver­ schiebbarer Beleuchtungsschlitten mit Leuchte angeordnet ist und die Leuchte gegenüber dem Beleuchtungsschlitten in Richtung auf das Objekt bewegbar ist, daß das optische Erfassungssystem mit einer Ringleuchte ausgestattet ist und daß alle Funktionsvariablen der Vorrichtung ablesbar bzw. registrierbar sind.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß der Führungsarm sich über mehr als 180° er­ streckt.

Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen, daß die Aufnahme des Führungsarmes drehbar um ein optisches Erfassungssystem mit Ringleuchte montiert ist und daß das optische Erfas­ sungssystem mitsamt dem Führungsarm und dem Beleuchtungs­ schlitten in Richtung der optischen Achse verlagerbar ist.

Eine andere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die dem Beleuchtungsschlitten zugeordneten Leuchten Be­ dienungseinheiten zum Farbwählen, Verändern der Lichtin­ tensität und des Lichtspaltes aufweisen.

Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, wenn die Bilder des aufnehmenden optischen Erfassungssystems über eine Videokamera einem Rechner und Monitor zuführbar sind.

Des weiteren kann es erfindungsgemäß zweckmäßig sein, wenn die Aufnahme um die optische Achse schwenkbar ausge­ bildet ist.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe­ sondere darin, eine bestmögliche Beleuchtung und optische Erfassung oberflächlicher Hautobjekte gewonnen zu haben durch die stets objektzentrierte Beleuchtung, wobei das Objekt von allen Richtungen des Raumes aus beleuchtbar ist und durch die Registrierung der Stellungs- und Füh­ rungsvariablen der Vorrichtung dabei reproduzierbare Meß­ ergebnisse erlangt werden, auf die im Verlauf der Behand­ lung immer wieder Bezug genommen werden kann.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläu­ tert. Es zeigen

Fig. 1 die Seitenansicht der Vorrichtung nach der Er­ findung,

Fig. 2 die Ansicht dieser Vorrichtung vom Objekt her gesehen,

Fig. 3 die Rückansicht der Vorrichtung,

Fig. 4 und Fig. 5 Auswert-Bilder von einem Objekt,

Fig. 6 die Vorrichtung in einer weiteren möglichen Stellung,

Fig. 7 die Vorrichtung mit einer elektronischen Aus­ wert-Anlage,

Fig. 8 eine mögliche Anordnung der Vorrichtung zur zu untersuchenden Person und

Fig. 9 schematisch einen vollständigen Untersuchungs­ platz.

In den Fig. 1, 2 und 3 ist der halbkreisförmig ausgebil­ dete Führungsarm 1 in drei verschiedenen Stellungen dar­ gestellt, was durch Drehen der Aufnahme 2 erfolgen kann. Diese Aufnahme hat für die Drehbewegung eine Skala 3, um die jeweilige Stellung des Führungsarms 1 erfassen und festhalten zu können. In Fig. 3 ist das aktuelle Maß 165°. Durch ein Schwenken der Aufnahme 2 um die optische Achse 5 in Richtung des Pfeiles 4 (Fig. 1) kann die op­ tische Achse 5 der als optisches Erfassungssystem B aus­ gebildeten Aufnahme 2 ebenso den Gegebenheiten des zu beobachtenden Objekts 0 angepaßt werden, wie durch Ver­ schieben des Führungsarms 1 in der Halterung 6 (Fig. 3). Für dieses Verschieben kann ein Knopf 7 vorgesehen sein. In dem Beispiel nach Fig. 3 befindet sich der Führungsarm 1 in der Stellung 135°.

Weiterhin ist über eine Verlagerungsmechanik, die dem op­ tischen Erfassungssystem 8 zugeordnet ist, letzteres mit­ samt dem Führungsarm 1, dem Beleuchtungsschlitten 10 mit den Leuchten 13 präzise in Richtung der optischen Achse 5 verlagerbar. Auf diese Weise ergibt sich eine Verlagerung der Einstellebene (Schärfenebene) im Objekt 0, das prä­ zise in Richtung der optischen Achse 5 vermessen werden kann. Die Größe der Verlagerung der Einstellebene ist durch ein Anzeigesystem erfaßbar.

Die beschriebenen Beweglichkeiten des Führungsarmes dienen in erster Linie dazu, eine optimale stets objekt­ zentrierte Beleuchtung des Objekts 0 und damit eine gute Beobachtungsmöglichkeit mit Hilfe des optischen Er­ fassungssystems 8 zu gewährleisten. Zum einen ist um das optische Erfassungssystem 8 eine Ringleuchte 9 ange­ ordnet, die aber in vielen Fällen nicht ausreichend ist.

Auf dem Führungsarm 1 verschiebbar angeordnete Beleuch­ tungsschlitten 10 ermöglichen aber eine ausreichende Aus­ leuchtung des zu beobachtenden Objekts 0. Der Führungsarm 1 trägt eine Skala 11, um auch die jeweilige Position der Beleuchtungsschlitten 10 erfassen und registrieren zu können. Die Leuchten 13 der Beleuchtungsschlitten 10, deren Achse 12 auf das Objekt 0 gerichtet ist, sind zweckmäßigerweise in Richtung des Objekts 0 bewegbar: In der oberen Position in Fig. 1 ist die Leuchte 13 z.B. weiter von dem Objekt 0 entfernt als die Leuchte 13 des rechts daneben dargestellten Beleuchtungsschlittens. Auch diese Bewegung der Leuchten 13 ist durch Skalen 14 erfaß­ und registrierbar.

Die einzelnen beschriebenen Bewegungen können manuell oder mit an sich bekannten elektro-mechanischen Antrie­ ben, ggf. unter Verwendung von Mikroprozessoren durchge­ führt werden.

Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, kann die Auf­ nahme 2 als Gegengewicht für Beleuchtungsschlitten 10 eine seitlich angebrachte Nase 16 aufweisen.

In den Fig. 4 und 5 ist dargestellt, was der Beobachter durch die optische Einheit 8 sehen oder was mit Hilfe eines TV-Monitors (Fig. 7, 9) dargestellt werden kann. Die Fig. 4 und 5 zeigen die Endstellungen der in Richtung der optischen Achse 5 bewegbaren optischen Einheit 8: durch Verlagerung der optischen Einheit 8 wird die Höhe des Objekts 0 über die Verlagerung der Schärfenebenen bestimmt. In Fig. 4 wird sozusagen der Fußpunkt des Objekts 0 erfaßt und in Fig. 5 - nach Abtastung/Ver­ lagerung der Schärfenebenen 17 - die höchste Erhebung des Objekts 0. Neben den Patientendaten im Feld 18 sind Maß­ stäbe 19 und 20 eingeblendet, denen Zeiger 21 und 22 zugeordnet sind. Im dargestellten Beispiel hat das Objekt 0 eine Höhe von 0,53 cm. Eingeblendet in das Sichtfeld sind (rechts) auch die variablen Werte aller bewegten Elemente und sonstige wesentliche Werte. So beispiels­ weise bei 23 die Vergrößerung, bei 24 die Position des Führungsarms 1 in der Aufnahme 2, bei 25 die Position des Führungsarms in der Halterung 6, bei 26 der Spalt, bei 27 die Lichtintensität und bei 28 die Farbe des Lichts.

Der eingeblendete Maßstab 30 ist der Objektausdehnung senkrecht zur optischen Achse 5 zugeordnet.

Auf diese Weise können alle Variablen eines Erfassungs- bzw. Meßvorgangs mit einem Blick erfaßt, abgelesen und registriert (gespeichert) werden.

Fig. 6 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung, so um das Objekt 0 angeordnet, daß eine Durchleuchtung des Objekts 0 möglich ist.

In Fig. 7 ist mit dem optischen Erfassungssystem 8 eine Videokamera 31 gekoppelt, die das Mikroskopbild einem Rechner 32 zur Bildanalyse und Speicherung übermittelt. Mit Hilfe des Monitors 33 können eine gerade stattfin­ dende Untersuchung und gespeicherte Daten bzw. Bilder dargestellt werden.

Fig. 8 und 9 zeigen die prinzipielle Anordnung von Erfas­ sungssystemen und einem in alle Richtungen beweglichen Fixierstuhl 34. Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist hier der halbkreisförmige Führungsarm 1 nicht darge­ stellt.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum optischen berührungsfreien Vermessen und optischen Aufnehmen oberflächlicher Hautobjekte für diagnostische Zwecke in der Hautheilkunde, dadurch gekennzeichnet, daß ein um die optische Achse (5) drehbarer sowie parallel zur optischen Achse (5) ver­ schiebbarer und in Richtung der optischen Achse (5) verlagerbarer, halbkreisförmig gebogener Führungsarm (1) vorgesehen ist, auf dem mindestens ein verschieb­ barer Beleuchtungsschlitten (10) mit Leuchte (13) an­ geordnet ist und die Leuchte (13) gegenüber dem Be­ leuchtungsschlitten (10) in Richtung auf das Objekt (0) bewegbar ist, daß das optische Erfassungssystem (8) mit einer Ringleuchte (9) ausgestattet ist und daß alle Funktionsvariablen der Vorrichtung ablesbar bzw. registrierbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsarm (1) sich über mehr als 180° er­ streckt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Aufnahme (2) des Führungsarmes drehbar um ein optisches Erfassungssystem (8) mit Ringleuchte (9) montiert ist und daß das optische Er­ fassungssystem (8) mitsamt dem Führungsarm (1) und dem Beleuchtungsschlitten (10) in Richtung der optischen Achse (5) verlagerbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die dem Beleuchtungsschlitten (10) zuge­ ordneten Leuchten (13) Bedienungseinheiten zum Farb­ wählen, Verändern der Lichtintensität und des Licht­ spaltes aufweisen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bilder des aufnehmenden optischen Erfassungssystems (8) über eine Videokamera (31) einem Rechner (32) und Monitor (33) zuführbar sind.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf­ nahme (2) um die optische Achse (5) schwenkbar ausge­ bildet ist.