DE3621935A1 - Koerperfunktionsgesteuerte ausloeseeinrichtung fuer einen lithotripter - Google Patents
Koerperfunktionsgesteuerte ausloeseeinrichtung fuer einen lithotripterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Auslöseeinrichtung, die
zur Auslösung eines Stoßwellenimpulses in Abhängigkeit
von einer wiederkehrenden Körperfunktion ausgebildet
ist.
Bei der berührungsfreien Konkrementzertrümmerung ist es
wichtig, den Stoßwellenimpuls immer dann auszulösen,
wenn sich das zu behandelnde Konkrement am gleichen
Ort befindet. Der Ort des Konkrements wird dabei durch
Organbewegungen, insbesondere durch die Zwerchfellbewe
gung des Patienten, beeinflußt. Man ist deswegen dazu
übergegangen, die Auslösung des Stoßwellenimpulses in
Abhängigkeit von der Atemtätigkeit vorzunehmen.
Eine Auslöseeinrichtung der eingangs genannten Art ist
aus der deutschen Patentschrift 31 46 628 vorbekannt.
Bei der dort beschriebenen Auslöseeinrichtung wird aus
einem Extremwert einer periodischen Körperfunktion ein
Triggerimpuls gewonnen. Als periodische Körperfunktion
wird dabei das EKG und die Atmung des zu behandelnden
Patienten angesehen. Vorliegende Erfindung geht aus von
der Überlegung, daß es nicht zwangsläufig nötig oder
sogar nicht zweckmäßig ist, in einem am Extremwert der
Körperfunktion oder eine fest vorgegebene Verzögerungs
zeit danach auszulösen, da aufgrund anderer Bewegungs
einflüsse, wie z. B. der Herztätigkeit, einer Zitterbe
wegung oder einem geringfügigen Verschieben des Patien
ten, ohnehin eine gewisse Verschiebungsbandbreite oder
ein Bewegungsspielraum für das Konkrement gegeben ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Auslöseeinrich
tung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein
erweiterter Auslösebereich für die Stoßwellenimpulse ge
geben ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen
Schwellwertgeber, mit welchem ein Schwellwert einstell
bar ist, und durch eine mit dem Schwellwertgeber verbun
dene Freigabeschaltung, welche beim Überschreiten oder
beim Unterschreiten des Schwellwerts durch die Körper
funktion die Auslösung des Stoßwellenimpulses freigibt.
Die Atembewegung beispielsweise kann von einer annähernd
sinusförmigen Funktion oder Meßkurve beschrieben werden.
Im Bereich kleiner Steigungen an dieser Kurve, welcher
einem Bereich von kleinen Amplitudenänderungen des Lungen
volumens entspricht, wird die Auslösung des Stoßwellenim
pulses vorliegend über den gesamten genannten Bereich
freigegeben, da die noch möglichen Konkrementbewegungen
auf den Trefferfolg des Stoßwellenimpulses nur einen ge
ringen Einfluß haben. Auf diese Weise ist die Zeitspanne
während eines Atemzyklusses, in welchem der Stoßwellen
impuls ausgelöst werden kann, gegenüber der bekannten
Auslöseeinrichtung vergrößert. Es ist möglich, mehrere
Stoßwellenimpulse innerhalb dieser freigegebenen Zeitspan
ne auszulösen, was die Behandlungsdauer herabsetzt.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung er
geben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der
Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 eine Zeitkurve für steile und flache Atembewegung
mit eingetragenem Schwellwert und
Fig. 2 ein Blockschaltbild für eine Auslöseeinrichtung
mit einem Schwellwertgeber.
In Fig. 1 ist als exemplarisches Beispiel für eine pe
riodische Körperfunktion das Ausgangssignal A eines Atem
rezeptors als Funktion der Zeit t dargestellt. Der Kur
venteil für steile Atmung ist mit A 1 und derjenige für
flache Atmung ist mit A 2 bezeichnet. Einer relativ stei
len Anstiegsflanke, die den Einatmungsvorgang beschreibt,
steht eine flachere Abfallflanke gegenüber, die den Aus
atmungsvorgang beschreibt. Am Endpunkt der beiden Kur
venflanken liegt jeweils der Einatmungsextremwert E max
bzw. der Ausatmungsextremwert E min . Ein frei wählbarer
Schwellwert S liegt zwischen dem Einatmungsextremwert
E max und dem der Ausatmungsextremwert E min .
Die Atemkurve A 1 schneidet sich mit dem Schwellwert S bei
jedem Einatmungs- und Ausatmungsvorgang. Diese Schnitt
punkte sind mit S 0, S 1 bis S 4 bezeichnet. Zwischen den
Schnittpunkten S 1, S 3 auf der Ausatmungsflanke der Atem
kurve A 1 und den zugehörigen Schnittpunkten S 2, S 4 auf
der nachfolgenden Einatmungsflanke der Atemkurve A 1 ver
streicht eine Zeitspanne Δ t i . Die Zeitspanne Δ t i ist
bei der ersten dargestellten Atemzugsfolge mit Δ t 1 be
zeichnet und bei der zweiten dargetellten Atemzugsfolge
mit Δ t 2. Während dieser Zeitspannen Δ ti verändert
sich die Lage eines Konkrements in der Niere des Patien
ten aufgrund der Lungenbewegung nur unwesentlich.
In Fig. 1 sind auch in der Atemkurve A 2 noch weitere
Zyklen dargestellt, bei welchen der beobachtete Patient
zu einer flacheren Atmung übergegangen ist. Wie ersicht
lich, haben sich die Amplituden sowohl beim Einatmen
als auch beim Ausatmen geändert, d. h. verringert. Die
Zeitspannen Δ t 3, Δ t 4, die den Zeitspannen Δ t 1,
Δ t 2 bei der tiefen Atmung A 1 entsprechen, ungefähr
gleich groß wie bei der vorhergehenden tieferen Atmung.
Das heißt, daß der Schwellwert S in der Regel während
der Behandlungsdauer nicht geändert zu werden braucht,
solange die Atemtätigkeitskurve A des Patienten keine
großen Ausschläge aufweist. Der Schwellwert S wird vor
zugsweise als ein gewisser Prozentsatz der normalen
Atemamplitude der Körperfunktion angegeben. Ein prak
tikabler Wert für den Prozentsatz ist beispielsweise
30%.
In Fig. 2 ist ein Blockdiagramm mit eingezeichneten
Signalverläufen dargestellt, welche zum Verständnis
für hier durchgeführten Schritte bis zur Auslösung des
Stoßwellenimpulses dienen sollen. Ein Atemrezeptor 1
nimmt die Atembewegung des Patienten auf. Ein solcher
Atemrezeptor kann beispielsweise ein Atemgürtel sein,
der um den Patienten herumgelegt ist und der einen Deh
nungsmeßstreifen oder einen entsprechenden mechanisch
elektrischen Meßwertwandler enthält, ein Atemfühler,
welcher an der Nase des Patienten befestigt ist, eine
bewegungsempfindliche Platte, mit welcher die Atembe
wegung (ohne daß Applikationen an dem Patienten ange
bracht werden müssen) erfaßt werden kann oder das Ver
fahren der Impedanzpneumographie (Rheographie). Anstelle
der Atembewegung kann jede andere periodische Körper
funktion mit entsprechenden Funktionsabnehmern vorge
sehen werden. Am Ausgang 3 des Atemrezeptors 1 liegt z.
B. das Atemsignal A(t) an, wie es in Fig. 1 dargestellt
ist.
Das Atemsignal A(t) wird einem Schwellwertgeber 5 zuge
führt. Der Schwellwertgeber 5 weist einen Stell- oder
Steuereingang 7 auf, der z. B. durch ein Potentiometer
realisiert ist, an welchem der Schwellwert S eingestellt
werden kann. Am Ausgang 9 des Schwellwertgebers 5 liegen
diejenigen Kurvenstücke des Atemsignals A(t) an, welche
in die jeweiligen Zeitspannen Δ t i fallen. Das Signal
zwischen den jeweiligen Zeitspannen Δ t i wird einem
Rechteckgenerator 11 zugeführt. Am Ausgang 13 des Recht
eckgenerators 11 liegt eine Rechteckfunktion R an, wel
che jeweils den Funktionswert "1" aufweist für Zeiten t
im Bereich der Zeitspannen Δ t i und den Signalwert "0"
in den übrigen Zeiten. Mit anderen Worten: Die Rechteck
funktion R ist "1", wenn sich der Verlauf der Atemkurve A
unterhalb des Schwellwertes S befindet, und sie ist "0",
wenn er sich oberhalb des Schwellwertes S befindet.
Der Ausgang 13 des Rechteckgenerators 11 ist mit dem
ersten Eingang eines UND-Gatters 15 verbunden. Das UND-
Gatter 15 hat einen weiteren Eingang, an welchen der
Ausgang 17 eines weiteren Verarbeitungszweiges für eine
zweite Körperfunktion, beispielsweise die Herzfunktion
(EKG), angeschlossen ist. Für diesen Fall sind EKG-Elek
troden 19 vorgesehen, welche ein EKG-Signal mitliefern.
Der Verlauf des EKG-Signals ist schematisch eingezeich
net, wobei dessen R-Zacken mit X gekennzeichnet sind.
Das EKG-Signal ist einem zweiten Rechteckgenerator 21
zugeführt, welcher zwischen Beginn und Ende der R-Zacke
ausgangsseitig eine "1" liefert und ansonsten eine "0".
Sein Ausgang ist der Ausgang 17. Am Ausgang des UND-Gat
ters 15 liegt jeweils dann ein Signal "1" an, wenn so
wohl die erste als auch die zweite Rechteckfunktion den
Wert "1" aufweisen. Der Ausgang des UND-Gatters 15 ist
mit einem Triggereingang 22 für einen Lithotripter 24
verbunden.
Vorteil der Auslöseeinrichtung ist es, daß über den ein
stellbaren Schwellwert S die Zeitspannen Δ t i beeinflußt
werden können. Die Zeitspannen Δ t i sind dabei für un
terschiedliche Patienten unterschiedlich zu wählen. Die
Auswahl richtet sich z. B. nach dem Kriterium, welche
Amplitudenbewegung der Körperfunktion während der Zeit
spanne Δ t zugelassen werden soll. Auf diese Weise wird
ein Zeitbereich für die Auslösung von Stoßwellenimpulsen
geschaffen, welcher wesentlich größer ist gegenüber dem
bekannten Fall, bei dem lediglich der Extremwert der
Körperfunktion herangezogen wird.
Claims (8)
1. Für einen Lithotripter bestimmte Auslöseeinrichtung,
die zur Auslösung eines Stoßwellenimpulses in Abhängig
keit von einer wiederkehrenden Körperfunktion ausgebildet
ist, gekennzeichnet durch einen Schwell
wertgeber (5), mit welchem ein Schwellwert (S) einstell
bar ist, und durch eine mit dem Schwellwertgeber (5) ver
bundene Freigabeschaltung, welche beim Überschreiten
oder beim Unterschreiten des Schwellwerts (S) durch die
Körperfunktion die Auslösung des Stoßwellenimpulses frei
gibt.
2. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die periodische Kör
perfunktion die Atembewegung (A) beschreibt.
3. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß sie zur
Auslösung des Stoßwellenimpulses in Abhängigkeit von meh
reren Körperfunktionen ausgebildet ist.
4. Auslöseeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch einen Atemrezeptor
(1), der kontaktlos die Atembewegung (A) eines Patienten
detektiert.
5. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Atemrezeptor
(1) eine berührungsempfindliche Matte umfaßt.
6. Auslöseeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
weiteres Kriterium zur Bestimmung der Freigabezeitspanne
die Steigung der Körperfunktion ist.
7. Auslöseeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der
vorgegebene Schwellwert (S) einem gewissen Prozentsatz
der normalen Amplitude der Körperfunktion entspricht.
8. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Prozentsatz et
wa 30% beträgt.
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