DE3615578C1 - Device for raising and lowering a window pane - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

Bei einer aus der DE-OS 23 23 784 bekannten Vorrichtung zum Heben und Senken einer Fensterscheibe in einem Kraftfahrzeug laufen die beiden getrennten Seilschlaufen über eine gemeinsame Seilscheibe, an deren Außenumfang durch verschränkte Zähne und einen Mittelsteg zwei parallele Seilrillen gebildet sind. Die Seilrillen haben gleiche Außendurchmesser und damit gleiche Umfangslängen. Nachteilig ist dabei, daß bei einem Bruch der Seilscheibe die Vorrichtung funk­ tionsunfähig wird, weil sich die Seilschlaufen nicht mehr bewegen las­ sen. Außerdem überkreuzen sich die beiden Seilschlaufen dort, wo sie auf die Seilscheibe auflaufen, so daß die permanente Gefahr besteht, daß sie sich gegenseitig berühren und aneinander reiben. Reißt eine Seilschlaufe, so ist die Gefahr gegeben, daß sich das gerissene Seil auf der Seilscheibe mit der noch intakten Seilschlaufe verwirrt und auf diese Weise auch eine Notlauffunktion, die an sich mit zwei ge­ trennten Seilschlaufen gegeben wäre, verhindert. Ungünstig ist schließlich, daß infolge der gleichen Umfangslängen der Seilrillen für beide Seilschlaufen die Fensterscheibe nur parallel zu sich selbst be­ wegt werden kann. In modernen Kraftfahrzeugen mit aus aerodynami­ schen Gründen zum Dach hin stark eingezogener Karosserieform und großflächigen, sphärischen Fensterscheiben und auch bei hinteren Seitenscheiben mit annähernd dreieckiger Form muß jedoch die Scheibe in einer räumlichen Führungsbahn bewegt werden bzw. müssen die Halteteile der Scheibe in den Führungen mit unterschiedlichen Ge­ schwindigkeiten, d. h. über verschieden lange Wege bewegt werden. Hierfür ist die bekannte Vorrichtung nicht geeignet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der ein­ gangs genannten Art zu schaffen, mit der auch noch bei Bruch der Seilscheibe oder einem Riß einer Seilschlaufe die Funktion gegeben ist und die auch für Scheiben brauchbar ist, die nicht nur ausschließ­ lich parallel zu sich selbst bewegt werden.

Die gestellte Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung mit den im kennzeichnen­ den Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Da bei dieser Ausbildung für jede Seilschlaufe eine eigene Seilschei­ be vorgesehen ist, und weil die Seilscheiben nebeneinander liegen, brauchen sich die Seilscheiben nicht mehr gegenseitig zu überkreu­ zen. Damit ist die Gefahr einer gegenseitigen Berührung und Reibung ausgeschlossen. Reißt eine der Seilschlaufen, so ist wegen der loka­ len Trennung der beiden Seilscheiben die Gefahr eliminiert, daß die gerissene Seilschlaufe durch die intakte Seilschlaufe auf deren Seil­ scheibe eingeklemmt wird. Es bleibt eine wünschenswerte Notlauffunk­ tion erhalten. Die spezifische Belastung jeder Seilscheibe ist geringer als bei der bekannten Lösung, weil jede Seilscheibe nur die Kräfte von einer Seilschlaufe zu verkraften hat. Der wesentliche Vorteil ist jedoch die mit dieser Ausbildung verbundene Möglichkeit, die beiden Seilschlaufen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder über ver­ schiedene Wege zu bewegen, wie dies für Scheiben in modern konzi­ pierten Fahrzeugen häufig erforderlich ist. Ermöglicht wird dies wie­ derum durch die lokale Trennung der beiden Seilscheiben.

Eine vorteilhafte Ausführungsform geht aus Anspruch 2 hervor. Die Anordnung der beiden Seilscheiben in einer Ebene und die Zwischen­ lagerung des Antriebsrades gestattet der Vorrichtung eine geringe Bauhöhe, wie sie für die Unterbringung bei den üblicherweise be­ schränkten Einbauverhältnissen zweckmäßig ist. Mit dieser Anordnung wird außerdem erreicht, daß bei Beschädigung einer Seilscheibe die Vorrichtung trotzdem funktionstüchtig bleibt.

Vorteilhaft ist ferner die Ausführungsform von Anspruch 3, denn wenn die Scheibe beim Abkurbeln waagerecht bleiben soll und die Seil­ schlaufen unterschiedlich weite Wege bei der Hebestrecke laufen müs­ sen, so läßt sich der Ausgleich in dem Getriebe finden. Die Seil­ schlaufen erfahren dabei unterschiedliche Geschwindigkeiten.

Vorteilhaft ist ferner die Ausführungsform von Anspruch 4, weil hier­ bei für die leichter zu bewegende Scheibenseite ein dünneres oder schwächeres und dabei preiswerteres Seil verwendet werden kann, mit dem leichtere und kleinere Umlenkrollen benutzt werden können.

Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform geht aus Anspruch 5 her­ vor. Durch die Gleichheit der Seillänge und dem erforderlichen Auf­ winden der Differenzlänge bei der kleineren Seilschlaufe liegen bei beiden Seilschlaufen die gleichen Dehnungen nach langer Benutzungs­ dauer vor, was die Verkantungsgefahr für die Scheibe mindert.

Anhand der Zeichnung wird der Erfindungsgegenstand beispielhaft er­ läutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Schrägansicht einer ersten Ausfüh­ rungsform der Vorrichtung und

Fig. 2 eine perspektivische Schrägansicht einer zweiten Aus­ führungsform der Vorrichtung.

Aus Fig. 1 ist eine Vorrichtung (1) zum Heben und zum Senken ei­ ner Scheibe (2) erkennbar. Die Vorrichtung (1) ist üblicherweise in eine Fahrzeugtür oder in einem Fahrzeug-Aufbau-Seitenteil eingesetzt und dient dazu, die Scheibe (2) zum Freilegen der Fensteröffnung abzusenken oder zum Schließen der Fensteröffnung anzuheben. Die Vorrichtung (1) ist auf einem Führungsrahmen (3) aufgebaut, der al­ le Komponenten der Vorrichtung (1) und auch die zu bewegende Schei­ be (2) trägt.

Der Führungsrahmen (3) besitzt unter anderem räumlich gebogene, von oben nach unten verlaufende Führungsstreben (4), in denen Füh­ rungsnuten (5) für Halteteile (6) ausgeformt sind, die mittels Befesti­ gungselementen (7) am unteren Randbereich der Scheibe ( 2) befestigt sind.

Unterhalb der Ebene, die die Scheibe (2) bei ihrer Bewegung entlang den Führungsstreben (4) beansprucht, sind im Führungsrahmen (3) vier in den Eckpunkten eines Viereckes liegende Umlenkrollen (8, 9, 10, 11) drehbar gelagert. Innerhalb des Viereckes der Umlenkrollen (8, 9, 10, 11) ist ein Bewegungsantrieb (12) im Führungsantrieb be­ festigt, der bei der Ausführungsform von Fig. 1 aus einer doppelt ausgebildeten Seilscheibe (13) und aus einem damit in Drehverbin­ dung stehenden Antriebsrad (14) besteht, das mit einem nicht darge­ stellten, vom Fahrzeuginneren ergreifbaren Betätigungsglied, z. B. ei­ ner Fensterkurbel, verbunden ist. Das Antriebsrad (14) könnte aber auch einem mechanischen Fenster-Hebeantrieb (nicht gezeigt) angehö­ ren.

Zum Bewegen der Scheibe (2) ist in der Vorrichtung (1) ein Seilzug (15) vorgesehen, der aus zwei voneinander getrennten, geschlossenen Seilschlaufen (18) und (19) besteht. Die Seilschlaufe (18) durchsetzt gleichsinnig mit der Seilschlaufe ( 19) die Seilscheibe (13) und ver­ läuft danach um die Umlenkrolle (10), ferner zur Umlenkrolle (8) und von dieser wieder zur Antriebstrommel (13). Zwischen den Umlenkrol­ len (10) und (8) bildet die Seilschlaufe (18) einen annähernd paral­ lel zur Führungsnut (5) verlaufenden Seilzugabschnitt (16). Die Seil­ schlaufe (19) verläuft von dieser Antriebstrommel (13) zur Umlenkrol­ le (11 ), danach zur Umlenkrolle (9) und von dieser wieder zur An­ triebstrommel (13). Zwischen den Umlenkrollen (9) und (11) weist die Seilschlaufe (19) einen Seilzugsabschnitt (17) auf, der parallel zur Führungsnut (5) in der anderen Führungsstrebe (4) verläuft.

Bei einer Drehbewegung der Antriebstrommel (13) in Fig. 1 im Uhr­ zeigersinn bewegen sich die beiden Seilschlaufen (18, 19) in den durch die Pfeile (21 und 22) angezeigten Richtungen, wodurch die Scheibe (2) mittels der Halteteile (6), die an den Seilzugabschnitten (16, 17) festgelegt sind, abgesenkt wird. Bei entgegengesetzter Dreh­ richtung der Antriebstrommel (13) wird die Scheibe (2) hingegen an­ gehoben.

Am unteren Rand der Scheibe (2) ist eine Anschlag- und Haltevor­ richtung (20) angebracht, mit der der Hubweg der Scheibe (2) zwi­ schen ihren beiden Endstellungen begrenzt wird. Der Anschlag (20) könnte auch in der Mitte der Scheibe angeordnet sein.

Bei der Ausführungsform der Vorrichtung ( 1′) gemäß Fig. 2 ist ein anders ausgebildeter Führungsrahmen (3′) vorgesehen, der die ein­ zelnen Komponenten der Vorrichtung (1′) und die nicht gezeigte Scheibe trägt. Die Vorrichtung (1′) unterscheidet sich von der Vor­ richtung (1) gemäß Fig. 1 dadurch, daß der Bewegungsantrieb (12′) zwei mit annähernd parallelen, beabstandeten Achsen nebeneinander­ liegende Seilscheiben (13 a, 13 b) besitzt, die zusammen mit dem einge­ kapselten Antriebsrad (14) auf einer Grundplatte (23) im Führungs­ rahmen (3′) montiert sind. Das Antriebsrad (14) steht mit beiden Seil­ scheiben (13 a , 13 b) in einer Drehverbindung, derart, daß die bei­ den Seilscheiben (13 a, 13 b) zueinander gleichsinnig bewegt werden. Entsprechend sind die Seilschlaufen (18, 19) so über die beiden Seil­ scheiben (13 a, 13 b) geführt, daß sich die Seilschlaufen (18, 19) des Seilzuges (15) bei einer Drehung des Antriebsrades (14) entgegen dem Uhrzeigersinn mit den durch die Pfeile angedeuteten Bewegungsrich­ tungen bewegen. Die Umlenkrollen (8′, 9′, 10′, 11′) sind wieder in den Eckpunkten eines Viereckes stationär im Führungsrahmen (3′) drehbar gelagert.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Heben und Senken einer Fensterscheibe in einem Kraftfahrzeug, mit einem wenigstens eine zur Bewegung antreibbare Seilscheibe aufweisenden Bewegungsantrieb für zwei geschlossene Seilschlaufen, deren jede über stationäre Umlenkrollen geführt und mit in Führungen laufenden Halteteilen für die Scheibe gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei mit annähernd parallelen Achsen nebeneinander liegende Seilscheiben (13 a, 13 b) vorgesehen sind, die mit einem gemeinsamen Antriebsrad (14) in Drehverbin­ dung stehen, und daß jede Seilscheibe ( 18, 19) über eine Seil­ scheibe (13 a bzw. 13 b) verläuft.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilscheiben (13 a, 13 b) in derselben Ebene liegen, und daß das Antriebsrad (14) zwischen den Seilscheiben (13 a, 13 b) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Drehverbindung vom Antriebsrad ( 14) zu den beiden Seilschei­ ben (13 a, 13 b) unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse vorgese­ hen sind, derart, daß die Seilscheiben (13 a, 13 b) mit voneinander verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten laufen.

4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die beiden Seilschlaufen (18, 19) aus Seilen unterschiedlicher Stärke bzw. Dehnbarkeit bestehen.

5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, wo­ bei der Bewegungsantrieb in bezug auf die in einem Viereck ange­ ordneten Umlenkrollen außerhalb der Mitte des Vierecks angeordnet ist, derart, daß die Seilschlaufen verschieden groß sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seillängen beider Seilschlaufen (18, 19) gleich sind, und daß die aufgrund des Größenunterschieds der Seilschlaufen (18, 19) in der kleineren Seilschlaufe (18) vorliegen­ de Differenzlänge auf der Seilscheibe (13 b) der kleineren Seilschlau­ fe (18) gespeichert ist.