DE3612180C2 - - Google Patents
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- DE3612180C2 DE3612180C2 DE19863612180 DE3612180A DE3612180C2 DE 3612180 C2 DE3612180 C2 DE 3612180C2 DE 19863612180 DE19863612180 DE 19863612180 DE 3612180 A DE3612180 A DE 3612180A DE 3612180 C2 DE3612180 C2 DE 3612180C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23B—TURNING; BORING
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- B23B27/007—Tools for turning or boring machines; Tools of a similar kind in general; Accessories therefor for internal turning
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- B23B27/00—Tools for turning or boring machines; Tools of a similar kind in general; Accessories therefor
- B23B27/06—Profile cutting tools, i.e. forming-tools
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Cutting Tools, Boring Holders, And Turrets (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug zum konturengenauen
Einstechdrehen eines rotierenden Werkstückes, mit
einer Schneidfläche und einer Rückenfläche, die miteinander
einen Keilwinkel einschließen und eine Schneidkante bilden,
deren Kontur in Längsrichtung dem axialen Profil des zu bearbeitenden
Werkstückes entspricht, wobei die Schneidfläche
mit einer durch die Schneidkante verlaufenden Bezugsebene
einen Spanwinkel und die Rückenfläche mit einer zur Bezugsebene
senkrechten, durch die Schneidkante verlaufenden
Ebene einen Freiwinkel einschließt.
Derartige Schneidwerkzeuge sind seit langem bekannt (sh. z. B.
W. Friedrich: "Tabellenbuch für das Metallgewerbe", Fachbuch-
Verlag GmbH Leipzig, 1954, Seiten 134 und 135) und werden
bevorzugt in der Massenfabrikation eingesetzt. Sie dienen
entweder zum Innen- oder zum Außendrehen, wobei die Kontur
des Werkstückes in einem Einstecharbeitsgang des Schneidwerkzeugs
hergestellt wird. Bei den bekannten Kontureinstech-
Schneidwerkzeugen ist der Spanwinkel in Abhängigkeit vom
Material des zu bearbeitenden Werkstückes und in Abhängigkeit
von der Drehgeschwindigkeit des rotierenden Werkstückes
vorgegeben und in axialer Richtung der Schneidkante des
Schneidwerkzeugs konstant. Durch diese Ausbildung kann der
vom Werkstück abgenommene Schneidspan nur in radialer
Richtung des Schneidwerkzeugs über die Schneidfläche
abfließen. Das kann jedoch insbesondere beim Innendrehen
zu Stauungen des Spanflusses und damit zu Unterbrechungen
des Schneidvorgangs führen. Derartige Stauungen des Spanflusses
bzw. Unterbrechungen des Dreharbeitsgangs sind in
der Massenfabrikation nachteilig. Ein weiterer Mangel derartiger
bekannter Kontureinstech-Schneidwerkezeuge besteht
darin, daß ihre Schneidgenauigkeit infolge der oftmals
nicht zu vermeidenden Lagerspiele der Lagerung für das
Schneidwerkzeug und/oder der Lagerung für das rotierende
Werkstück noch Wünsche offen läßt. Infolge der Ausbildung
der Spanfläche mit konstantem Spanwinkel werden die während
der Schneidarbeit auftretenden Schneidkräfte symmetrisch
auf die Halterung für das Schneidwerkzeug und damit gleichmäßig
auf die Lagerung für das Schneidwerkzeug übertragen.
Durch die symmetrisch aufretenden Schneidkräfte wird das
zu bearbeitende Werkstück und seine Lagerung ebenfalls
gleichmäßig beansprucht, so daß vorhandene Toleranzen
des Werkzeughalters und der Lagerung für das zu bearbeitende
Werkstück nicht beseitigt sondern wirksam werden. Um
diese Mängel zu beseitigen, ist es bislang erforderlich,
das Schneidwerkzeug bei relativ kleinen Einstechgeschwindigkeiten
in der Größenordnung zwischen 0,01 und 0,02 mm
pro Umdrehung des rotierenden Werkstückes zu verwenden.
Aus der DE-OS 24 00 544 ist ein Schneidwerkzeug bekannt,
bei dem es sich nicht um ein Kontureinstech-Schneidwerkzeug
sondern um einen Schneideinsatz handelt. Dort kommt nicht
die gesamte Kante gleichzeitig zum Einsatz, sondern nur
ein Eckenbereich des Schneideinsatzes. Bei diesem Schneideinsatz
ändert sich der Spanwinkel von der Ecke zur Mitte
hin in abnehmender Weise. Dadurch wird der von einem durch
Längsdrehen und nicht durch Kontureinstechdrehen vom Werkstück
abgenommene Span von der Ecke zur Mitte des Schneideinsatzes
abgeleitet, wobei sich ein guter Spanfluß ergibt.
Die DE-OS 23 16 884 beschreibt einen Schneideinsatz, der
sich von dem aus der DE-OS 24 00 544 bekannten Schneideinsatz
nur dadurch unterscheidet, daß der Spanwinkel
von jeder Ecke ausgehend zur Mitte hin zunimmt. Bei diesen
Schneideinsätzen kommt jeweils nur eine Ecke zum Einsatz.
Ein Schneidwerkzeug mit einer Schneidspitze, die durch
eine Spanfläche, durch eine Rückenfläche und durch eine
Seitenfläche festgelegt ist, die zueinander annähernd
orthonogal angeordnet sind, ist aus der US-PS 25 56 745
bekannt. Dieses Schneidwerkzeug ist zum Längsdrehen bzw.
zum Plandrehen vorgesehen, wobei die Schneidspitze zum
Einsatz kommt. Infolge seiner Ausbildung ist dieses
Schneidwerkzeug gut nachschleifbar. Dieses Schneidwerkzeug
wird jedoch wie die oben beschriebenen Schneideinsätze
gemäß DE-OS 23 16 884 und gemäß DE-OS 24 00 544
zum Längsdrehen bzw. zum Plandrehen verwendet. Zum Kontureinstechdrehen
ist auch dieses Schneidwerkzeug nicht
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kontureinstech-
Schneidwerkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit welchem während der Drehbearbeitung des Werkstücks
gezielt unsymmetrische Kräfte auftreten, wodurch
Toleranzen der Lagerung des Werkstückes und Toleranzen
der Halterung für das Werkstück verringert bzw. eliminiert
und der Spanabfluß verbessert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Spanwinkel sich in Längsrichtung der Schneidkante ändert
und daß der Spanwinkel an den beiden gegenüberliegenden
Endabschnitten der Schneidkante unterschiedlich
groß ist. Der Spanwinkel kann sich zwischen den beiden
gegenüberliegenden Endabschnitten der Schneidkante linear
oder gekrümmt ändern. Durch den sich entlang der Schneidkante
ändernden Spanwinkel ergibt sich bspw. am einen Endabschnitt
der Schneidkante ein kleiner und am gegenüberliegenden
anderen Endabschnitt der Schneidkante ein größerer
Spanwinkel bzw. eine unsymmetrische Verteilung des Spanwinkels,
so daß die Schneidkräfte entlang der Schneidkante
unterschiedlich groß sind. Diese unterschiedlichen
Schneidkräfte führen erstmals zu einer gerichteten Belastung
des Werkzeughalters bzw. zu einer gerichteten Belastung
der Lagerung des zu bearbeitenden Werkstückes, so
daß Toleranzen der zuletzt genannten Konstruktionselemente
zumindest größtenteils beseitigt werden. Gleichzeitig
erfährt der vom Werkstück abgenommene Span entlang der Spanfläche
eine Drallbewegung, wodurch Stauungen des Spanflusses
besser vermieden werden, als bei den bekannten Kontureinstech-
Schneidwerkzeugen der eingangs genannten Art mit konstantem
Spanwinkel.
Bei einem erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug der zuletzt
genannten Art kann die Schneidkante des Schneidwerkzeugs
zur Drehachse des zu bearbeitenden Werkstückes parallel
ausgerichtet sein.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann bei einem
Kontureinstech-Schneidwerkzeug der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß auch dadurch gelöst werden, daß die
Schneidkante im Bezug zur Drehachse des zu bearbeitenden
Werkstückes geneigt ist. Dadurch ergeben sich Schneidkantenabschnitte,
die gleichsam in das innen zu bearbeitende
rotierende Werkstück hineingezogen werden, während andere
Abschnitte der geneigten Schneidkante vom rotierenden Werkstück
quasi weggedrückt werden. Bei den zuerst genannten
Schneidkantenabschnitten handelt es sich um die Abschnitte
der Schneidkante, die unter der Drehachse des zu bearbeitenden
Werkstückes liegen, wenn es sich um ein Schneidwerkzeug
zum Außen-Einstechdrehen handelt, und bei den zuletzt
genannten Schneidabschnitten, die während des Kontureinstechdrehens
vom Werkstück quasi weggedrückt werden, handelt es
sich bei einem solchen Außen-Einstechdrehen vorgesehenen
Schneidwerkzeug um die Schneidkantenabschnitte, die
über der Drehachse des zu bearbeitenden Werkstückes liegen.
Andererseits handelt es sich bei den zuerst genannten
Schneidabschnitten, die in das zu bearbeitende Werkstück
quasi hineingezogen werden, um die über der Drehachse des
zu bearbeitenden Werkstückes liegenden Abschnitte, wenn es
sich um ein Innen-Kontureinstech-Schneidwerkzeug handelt,
während die unter der Drehachse liegenden Schneidabschnitte
in diesem Fall vom Werkstück quasi weggedrückt werden. Durch
die Ausnutzung dieser üblicherweise unerwünschten Effekte
ist es erfindungsgemäß erstmals möglich, das Lagerspiel
der Lagerung für das rotierende Werkstück bzw. die Lagerung
für das Schneidwerkzeug zu vermindern bzw. zu beseitigen,
so daß die Schneidgenauigkeit verbessert wird.
Selbstverständlich ist es bei einem derartigen Schneidwerkzeug
mit geneigter Schneidfläche erforderlich, die Überhöhung
bzw. die Absenkung der Schneidkante zu berücksichtigen,
weil eine überhöhte bzw. abgeneigte Schneidkante
einem größeren als dem gewünschten Durchmesser des Werkstückes
entsprechen würde.
Bei einem Schneidwerkzeug der zuletzt genannten Art kann
der Spanwinkel in axialer Längsrichtung der Schneidkante
konstant sein. Bei einer derartigen Ausbildung des Schneidwerkzeugs
wird die axiale Komponente des Spanflusses nicht
durch die Änderung des Spanwinkels sondern durch die Neigung
der Schneidkante erzielt. Selbstverständlich ist es
auch möglich, daß sowohl der Spanwinkel als auch die
Schneidkante in axialer Richtung des Schneidwerkzeuges
sich ändern. Die Ausbildung der Schneidkante bzw. des Spanwinkels
in axialer Richtung des Schneidwerkzeuges ist von
der Komplexität der Kontur des herzustellenden Werkstückes,
vom Material des Werkstückes, von der zur Anwendung gelangenden
Drehmaschine, von der gewünschten Maßgenauigkeit
und von der Drehgeschwindigkeit der Maschine und der
Einstech-Vorschubgeschwindigkeit abhängig.
Eine weitere Lösung der der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegenden Aufgabe ergibt sich bei einem Schneidwerkzeug
der eingangs genannten Art dadurch, daß der Spanwinkel
bei konstantem Keilwinkel zu den Radien des Profils des
zu bearbeitenden Werkstückes proportional ist. Auch dadurch
ergibt sich eine Kraftwirkung auf das Werkstück und
auf das Schneidwerkzeug, die unsymmetrisch ist, so daß
Toleranzgrenzen ausgeglichen werden können. Bei einer derartigen
Ausbildung des Schneidwerkzeugs bleibt der Keilwinkel entlang
der gesamten Schneidkante konstant, so daß die Verschleißfestigkeit
entlang der Schneidkante überall gleich
groß ist und sich eine gute Standzeit des Schneidwerkzeugs
ergibt. Insbesondere bei einem Schneidwerkzeug zum Innen-
Kontureinstechdrehen hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
daß der Spanwinkel bei konstantem Keilwinkel zum zugehörigen
Radius direkt proportional ist, d. h. daß der Spanwinkel
mit zunehmendem Radius größer werden kann, ohne daß
das Schneidwerkzeug mit seiner Rückenfläche am zu bearbeitenden
Werkstück in unerwünschte schleifende Anlage kommt.
Selbstverständlich ist es auch möglich, bei einem erfindungsgemäßen
Kontureinstech-Schneidwerkzeug sowohl den Spanwinkel
in axialer Richtung der Schneidkante zu verändern, als
auch die Schneidkante im Bezug zur Drehachse des zu bearbeitenden
Werkstückes geneigt auszubilden, sowie den Spanwinkel
in Abhängigkeit vom jeweiligen Radius des Profils
des zu bearbeitenden Werkstückes abhängig zu wählen.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges. Es
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schneidwerkzeuges, dessen
Befestigungsschaft nur abschnittweise dargestellt
ist,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II
aus Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III
aus Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV
aus Fig. 1,
Fig. 5 eine Ansicht des Schneidwerkzeuges gem. Fig. 1
in Blickrichtung V,
Fig. 6 eine Funktionsdarstellung der Abhängigkeit des
Spanwinkels s von der axialen Ausdehnung a der
Schneidfläche bzw. der Schneidkante des Schneidwerkzeugs,
Fig. 7 eine andere Abhängigkeit des Spanwinkels s von
der axialen Ausdehnung a der Schneidfläche bzw.
der Schneidkante,
Fig. 8 eine Abhängigkeit des Spanwinkels s von der
axialen Ausdehnung a der Schneidfläche, infolge
welcher der von einem Werkstück abgenommene Span
in zwei Teilspäne unterteilt wird, die axial in
entgegengesetzte Richtungen bewegt werden,
Fig. 9 eine Seitenansicht eines Schneidwerkzeuges, dessen
Kontur der Kontur des in Fig. 1 dargestellten
Schneidwerkzeuges entspricht, bei dem die Schneidkante
jedoch nicht horizontal ausgerichtet sondern
gegen die Horizontale geneigt ist,
Fig. 10 eine schematische Darstellung dreier verschiedener
vom Radius der Kontur des zu bearbeitenden Werkstückes
abhängiger Spanwinkel bei konstantem
Keilwinkel des Schneidwerkzeuges,
Fig. 11 die Abhängigkeit des Spanwinkels s vom Radius r
der Kontur des zu bearbeitenden Werkstückes,
wie sie sich in Fig. 10 dargestellt,
Fig. 12 eine Vorderansicht einer anderen Ausbildung des
Schneidwerkzeugs,
Fig. 13 eine Draufsicht auf das Schneidwerkzeug gem. Fig. 12,
und
Fig. 14 eine abschnittweise dargestellte Seitenansicht
des Schneidwerkzeuges in Pfeilrichtung XIV gem.
Fig. 13.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen ein Schneidwerkzeug 10 zur spanabhebenden
Bearbeitung eines rotierenden Werkstückes.
Das Schneidwerkzeug 10 weist eine Schneidfläche 12 und
eine Rückenfläche 14 auf, die miteinander einen Keilwinkel k
(sh. Fig. 2) einschließen, und die eine Schneidkante 16
bilden. Die Kontur der Schneidkante 16 entspricht
in Längsrichtung dem Profil des zu bearbeitenden
Werkstückes. Diese Kontur ist in Fig. 1 deutlich sichtbar.
Wie aus den Fig. 2 bis 4 ersichtlich ist, schließt die
Schneidfläche 12 mit einer durch die Schneidkante 16
verlaufenden Bezugsebene 18 einen Spanwinkel s sein. Die
Rückenfläche 14 des Schneidwerkzeuges schließt mit
einer zur Bezugsebene 18 senkrechten Ebene 20 (sh. Fig. 2),
die ebenfalls durch die Schneidkante 16 verläuft, einen
Freiwinkel f (sh. Fig. 2) ein. Dieser Freiwinkel f ist
selbstverständlich entlang der gesamten Schneidkante 16
vorhanden, so daß das Schneidwerkzeug tatsächlich nur
mit seiner Schneidfläche 12 bzw. mit seiner Schneidkante
16 mit dem zu bearbeitenden Werkstück in Berührung kommt.
Wie aus den Fig. 2 bis 4 deutlich ersichtlich ist,
ändert sich der Spanwinkel s in Längsrichtung der Schneidkante
16 des Schneidwerkzeuges10. Im Bereich des Schnittes
II-II gem. Fig. 1 weist die Schneidfläche 12 relativ zur
Bezugsebene 18 einen Spanwinkel s₁ (sh. Fig. 2) auf.
Entlang des Schnittes III-III aus Fig. 1 weist die Schneidfläche
12 einen Spanwinkel s₂ auf, der größer ist, als
S₁ (s. Fig. 3). Im Bereich der Schnittlinie IV-IV gem.
Fig. 1 weist die Schneidfläche 12 einen Spanwinkel s₃
auf, der größer ist als der Spanwinkel s₂ (sh. Fig. 4).
Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, nimmt der Spanwinkel s
bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Schneidwerkzeug
10 in axialer Richtung a linear zu. Diese
lineare Zunahme des Spanwinkels s ist auch aus Fig. 5
durch die strichlinierte Linie zu erkennen, welche
die Schneidfläche 12 zur Schneidkante 16 hin begrenzt.
Die Schneidkante 16 erläuft bei diesem Schneidwerkzeug
10 zur Längsachse 22 und damit zur Drehachse des nicht
dargestellten, zu bearbeitenden Werkstückes parallel.
Die Schneidkante 16 ist zur Längsachse 22 um ein bestimmtes
Maß versetzt, damit sich in bekannter Weise
ein Freiwinkel f (sh. Fig. 2) ausbilden kann. Dadurch
daß der Spanwinkel s auf der linken Seite des Schneidwerkzeuges,
wie es in Fig. 5 dargestellt ist, kleiner
ist als auf der rechten Seite, ergibt sich während der
Dreharbeit ein Spanfluß nicht nur in an sich bekannter
Weise in radialer Richtung des Schneidwerkzeuges sondern
gleichzeitig auch ein Spanfluß in axialer Richtung des
Schneidwerkzeuges. Der Spanfluß in radialer Richtung
des Schneidwerkzeuges ist in den Fig. 2 bis 4 durch
den Pfeil 24 und der Spanfluß in axialer Richtung des
Schneidwerkzeuges ist in Fig. 5 durch den Pfeil 26
angedeutet. Die beiden Bewegungskomponenten des Spanflusses
überlagern sich derart, daß der Span quasi eine Drallbewegung
ausführt. Auf diese Weise werden Stauungen
des Spanflusses vermieden, so daß einerseits die Vorschubgeschwindigkeit
des Schneidwerkzeuges erhöht
werden kann und andererseits die Drehgeschwindigkeit
des zu bearbeitenden Werkstückes.
Fig. 7 zeigt eine von der Fig. 6 unterschiedliche Abhängigkeit
des Spanwinkels s von der axialen Ausdehnung
a der Schneidfläche 12 bzw. der Schneidkante 16 eines
Schneidwerkzeugs. Dabei ist der Spanwinkel entlang eines
ersten Endabschnittes des Schneidwerkzeuges konstant,
wobei sein Betrag mit s₁ bezeichnet ist. Entlang des
vom ersten Endabschnitt abgewandten zweiten Endabschnittes
weist die Schneidfläche 12 einen konstanten
Spanwinkel s₂ auf, der größer ist als der Spanwinkel
s₁. Im mittleren Bereich zwischen den beiden Endabschnitten
nimmt der Spanwinkel stetig von s₁ nach s₂
zu. Diese stetige Zunahme des Spanwinkels s kann linear
oder beliebig anders erfolgen. In Fig. 7 ist die lineare
Änderung des Spanwinkels s durch die Linie 28 und eine
andere Änderung des Spanwinkels durch eine Linie 30 angedeutet.
Fig. 8 zeigt eine andere Abhängigkeit des Spanwinkels s
von der axialen Ausdehnung der Schneidfläche 12 bzw.
der Längsausdehnung der Schneidkante 16 eines Schneidwerkzeuges
10, bei der der Spanwinkel s in einem mittleren
Abschnitt der Schneidfläche 12 kleiner ist als
an den beiden entgegengesetzten Endabschnitten der
Schneidfläche 12. Durch eine derartige Ausbildung des
Schneidwerkzeuges 10 wird der von einem zu bearbeitenden
Werkstück abgenommene Span in zwei Teilspäne geteilt,
die in entgegengesetzte Richtungen axial aus dem Schneidwerkzeug
herausbewegt werden.
Fig. 9 zeigt ein Schneidwerkzeug 10, mit einer Kontur der
Schneide 16, die der Schneidenkontur des in den Fig. 1
und 5 dargestellten Schneidwerkzeuges entspricht. Mit
der Bezugsziffer 14 ist wieder die Rückenfläche des
Schneidwerkzeuges 10 und mit der Bezugsziffer 12 ist
auch in dieser Figur die Schneidfläche bezeichnet, die
infolge eines positiven Spanwinkels nicht sichtbar und
durch die strichlierte Linie begrenzt ist. Bei diesem
Schneidwerkzeug 10 ist die Schneidkante 16 in bezug zur
Längsachse 22 des Schneidwerkzeuges und damit relativ zur
Bezugsebene 18 (sh. Fig. 2 bis 4), in der die Längsachse 22
des Schneidwerkzeuges 10 liegt, geneigt. Durch
eine derartige Neigung der Schneidkante 16 ist es
möglich, die Lagerspiele der Lagerung für das Schneidwerkzeug
10 und der Lagerung für das zu bearbeitende
Werkstück auszugleichen, so daß insgesamt eine größere
Maßgenauigkeit bei der Dreharbeit erzielt werden kann.
Selbstverständlich muß zur Erzielung der erwünschten
Kontur des Werkstückes die Überhöhung bzw. Absenkung
der Schneidkante 16 über der Horizontalebene berücksichtigt
werden, weil einer überhöhten bzw. abgesenkten
Schneidkante ein anderer Durchmesser entspricht
als dem Abschnitt der Schneidkante, der genau in der
Horizontalebene der Längsachse 22 des Schneidwerkzeuges
10 liegt. Diese Durchmesserkorrektur ist berechenbar.
Fig. 10 zeigt in einer schematischen Darstellung drei
unterschiedliche Durchmesser D₁, D₂ und D₃ eines
Schneidwerkzeuges 10 mit einer Schneidkante 16, deren
Abstand von der Längsachse 22 entsprechend den Durchmessern
D₁, D₂, D₃ unterschiedlich ist. Der Einfachheit
halber ist die Schneidkante 16 gegen die Horizontalebene
durch die Längsachse 22 nicht versetzt dargestellt.
Da bei einem größeren Durchmesser D der Freiwinkel f
zwischen der Rückenfläche 14 und der zur Bezugsebene
18 senkrechten Ebene 20 kleiner sein kann als bei einem
kleinen Durchmesser D, ist es bei einem konstanten
Keilwinkel k möglich, den Spanwinkel s vom jeweiligen
Durchmesser D des Schneidwerkzeuges 10 bzw. vom jeweiligen
Radius des Profiles des zu bearbeitenden Werkstückes
abhängig auszubilden. Eine Abhängigkeit des
Spanwinkels s vom Radius r des Profiles des zu bearbeitenden
Werkstückes ist in Fig. 11 dargestellt.
Bei vergleichsweise kleinem Radius r kann der Spanwinkel
s auch negativ werden. Ein konstanter Keilwinkel
k weist den Vorteil auf, daß das Schneidwerkzeug
sich entlang der gesamten Schneidkante 16 gleichmäßig
abnutzt, so daß die Standzeit des Schneidwerkzeuges
erhöht ist.
In den Fig. 1 bis 14 sind sog. Rundformstähle dargestellt.
Bei Rundformstählen ist der Freiwinkel durch die
Kontur und den jeweiligen Durchmesser des zu bearbeitenden
Werkstückes gegeben. Demgegenüber ist der Freiwinkel
bei den sog. Flachformstählen durch Schwenken des Schleifkopfes
einstellbar. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf die in den Figuren dargestellten
Rundformstähle beschränkt. Sie gilt ganz allgemein für
Rund- und Flachformstähle, wobei erfindungsgemäß der
Freiwinkel bei einem Flachformstahl dem Durchmesser des
zu bearbeitenden Werkstückes, d. h. von seiner Kontur abhängig
wählbar ist.
Claims (4)
1. Schneidwerkzeug (10) zum konturengenauen Außen- oder
Innen-Einstechdrehen eines rotierenden Werkstückes,
mit einer Schneidfläche (12) und einer Rückenfläche
(14), die miteinander einen Keilwinkel (k) einschließen
und eine Schneidkante (16) bilden, deren Kontur in
Längsrichtung dem axialen Profil des zu bearbeitenden
Werkstückes entspricht, wobei die Schneidfläche (12)
mit einer durch die Schneidkante (16) verlaufenden Bezugsebene
(18) einen Spanwinkel (s) und die Rückenfläche
(14) mit einer zur Bezugsebene (18) senkrechten,
durch die Schneidkante (16) verlaufenden Ebene (20)
einen Freiwinkel (f) einschließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanwinkel (s) sich in Längsrichtung der
Schneidkante (16) ändert, und daß der Spanwinkel (s)
an den beiden gegenüberliegenden Endabschnitten der
Schneidkante (16) unterschiedlich groß ist.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkante (16) zur Drehachse des zu bearbeitenden
Werkstückes parallel ausgerichtet ist.
3. Schneidwerkzeug zum konturengenauen Außen- oder Innen-Einstechdrehen
eines rotierenden Werkstückes mit einer Schneidfläche
und einer Rückenfläche, die miteinander einen Keilwinkel
einschließen und eine Schneidkante bilden, deren Kontur
in Längsrichtung dem axialen Profil des zu bearbeitenden
Werkstückes entspricht, wobei die Schneidfläche mit
einer durch die Schneidkante verlaufenden Bezugsebene
einen Spanwinkel und die Rückenfläche mit einer zur
Bezugsebene senkrechten, durch die Schneidkante verlaufenden
Ebene einen Freiwinkel einschließt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidkante (16) im Bezug
zur Drehachse des zu bearbeitenden Werkstückes geneigt
ist.
4. Schneidwerkzeug zum konturengenauen Außen- oder Innen-Einstechdrehen
eines rotierenden Werkstückes, mit einer Schneidfläche
und einer Rückenfläche, die miteinander einen Keilwinkel
einschließen und eine Schneidkante bilden, deren
Kontur in Längsrichtung dem axialen Profil des zu bearbeitenden
Werkstückes entspricht, wobei die Schneidfläche
mit einer durch die Schneidkante verlaufenden
Bezugsebene einen Spanwinkel und die Rückenfläche mit
einer zur Bezugsebene senkrechten, durch die Schneidkante
verlaufenden Ebene einen Freiwinkel einschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spanwinkel (s) bei
konstantem Keilwinkel (k) zu den Radien (r) des Profils
des zu bearbeitenden Werkstückes proportional ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863612180 DE3612180A1 (de) | 1986-04-11 | 1986-04-11 | Schneidwerkzeug zur spanabhebenden bearbeitung eines rotierenden werkzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863612180 DE3612180A1 (de) | 1986-04-11 | 1986-04-11 | Schneidwerkzeug zur spanabhebenden bearbeitung eines rotierenden werkzeuges |
Publications (2)
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Family
ID=6298451
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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SE354593C (de) * | 1972-05-17 | 1975-01-20 | Sandvik Ab | |
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-
1986
- 1986-04-11 DE DE19863612180 patent/DE3612180A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3612180A1 (de) | 1987-10-22 |
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