DE3609901A1 - Elektromagnetisch betaetigtes, hydraulisches schnellschaltventil - Google Patents
Elektromagnetisch betaetigtes, hydraulisches schnellschaltventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätig
tes, hydraulisches Schnellschaltventil.
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätig
tes, hydraulisches Schnellschaltventil mit wenigstens
einem druck-entlasteten Kegelsitzventil, dessen Ventil
körper in einer Bohrung des Ventils geführt und gelagert
ist, und mit einem Topfmagneten, dessen Anker Teil des
Ventilkörpers ist und mit dem Kern des Topfmagneten einen
Arbeitsluftspalt sowie mit dessen Wand einen parasitären,
die Bewegung des Ankers ermöglichenden Luftspalt bildet,
wobei die Führung des Ventilkörpers außerhalb des parasi
tären Luftspaltes angeordnet ist.
Bekannte Schnellschaltventile dieser Art
(deutsches Gebrauchsmuster 83 18 739.1) werden auf vielen
Einsatzgebieten als Steuer- oder Vorsteuerventile verwen
det. Sie bilden häufig die Schnittstelle zwischen einer
digitalen Schaltungsanordnung, beispielsweise einem Rechner,
und einem hydraulischen Arbeitssystem. Solche Ventile
müssen über lange Zeit zuverlässig arbeiten, da die Be
triebsfähigkeit der Gesamtanlage von ihrer richtigen
Funktion abhängt. Außerdem sollen die Schaltzeiten kurz
und auf reproduzierbare Weise gleich sein, damit die
jeweiligen Steuerkennlinien sicher eingehalten werden
können.
Die bekannten Schnellschaltventile der oben
beschriebenen Art erfüllen die gestellten Aufgaben,
es verbleiben jedoch Verbesserungswünsche.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe
zugrunde, Schnellschaltventile der eingangs genannten
Art zu schaffen, die sich möglichst kostengünstig in
großer Stückzahl herstellen lassen und dabei sowohl
magnetisch als auch hydraulisch optimierte Eigenschaften
besitzen. Die Lösung der Aufgabe ist im Patentanspruch
1 angegeben.
Durch die getrennte Ausbildung von Anker
und Ventilkörper können die für die jeweilige Funktion
günstigsten Materialien verwendet werden, also ein magne
tisch gutes, beispielsweise weichmagnetisches Material
für den Anker und ein beispielsweise hinsichtlich der
Bearbeitbarkeit, Zähigkeit, Härtbarkeit günstiger Werk
stoff für den Ventilkörper in Form eines Kolbens sowie
dessen Buchse. Auf die magnetischen Eigenschaften der
Werkstoffe braucht dabei wegen der Trennung der magneti
schen und der hydraulischen Funktion keine Rücksicht
genommen zu werden. Da der Ventilkörper keine magnetische
Funktion mehr erfüllt, braucht hinsichtlich seiner Abmes
sungen, insbesondere des Durchmessers keine Rücksicht
auf eine magnetische Sättigung genommen zu werden, und
der Durchmesser kann folglich so klein gewählt werden,
wie es hinsichtlich der hydraulischen Funktion möglich
ist. Das wiederum führt zu einer reduzierten Leckage.
Außerdem ist eine Reduzierung der Masse möglich, wodurch
kürzere Schaltzeiten verwirklicht werden können. Schließ
lich können sowohl die Magnetkraft als auch die Feder
rückstellkraft erhöht werden, wodurch ebenfalls eine
geringere Leckage auftritt. Bei vorgegebener Durchfluß
menge ergibt sich durch die Durchmesserverringerung
ein größerer Hub und damit eine geringere Schmutzempfind
lichkeit.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche. So kann vorgesehen sein, daß der
Ventilkörper und/oder seine Führungsbuchse wenigstens
zum Teil aus nichtmagnetischem Material bestehen. Der
Anker wird mit Vorteil durch einen Ring aus weichmagne
tischem Material gebildet, der mit einer zentralen Boh
rung auf einem zentralen Zapfen am Ende des Ventilkörpers
festgelegt ist. Das ermöglicht eine einfache Fertigung
der beiden Teile. Die Wand des Topfmagneten bildet zweck
maßig einen ringförmigen Polschuh, in dessen zentrale
Öffnung der Anker unter Bildung des parasitären Luftspal
tes eintaucht. Der Arbeitsluftspalt ist dann zwischen
dem Kern des Topfmagneten und der Stirnfläche des Ankers
gebildet. Dabei kann der Arbeitsluftspalt innerhalb
oder im Endbereich der Spule liegen, wodurch die magneti
schen Verluste gering gehalten werden können und damit
eine hohe Kraftausbeute und große Flußdichte möglich
ist. Bei einer alternativen Ausführungsform weist der
Anker eine Scheibe auf, deren Umfangsfläche mit dem
aus ferromagnetischem Material bestehenden Ventilgehäuse
den parasitären Luftspalt und deren Stirnfläche mit
dem Kern des Topfmagneten den Arbeitsluftspalt bildet.
Der Ventilkörper kann in Weiterbildung der
Erfindung an beiden Enden einen zentralen Zapfen zur
Festlegung des Ankers besitzen, wobei benachbart zu
wenigstens einem Zapfen eine Kegelfläche am Ventilkörper
angeordnet ist, die zusammen mit einer ringförmigen
inneren Randkante der Führungsbuchse des Ventilkörpers
den Ventilsitz bildet. Durch einfaches Umdrehen des
Ventilkörpers und entsprechende Anordnung des Ankers
auf einem der Zapfen können dann mit völlig gleichen
Bauteilen sowohl Ventile hergestellt werden, die im
stromlosen Zustand offen sind, als auch Ventile, die
im stromlosen Zustand geschlossen sind.
Der Kern des Topfmagneten ist mit Vorteil
bezüglich seiner axialen Lage im Ventilgehäuse einstell
bar. Dadurch lassen sich die Weite des Arbeitsluftspaltes
und/oder die Durchflußmenge auf einen gewünschten Wert
einstellen.
Bei Rückstellung des Ventilkörpers durch
eine Feder kann diese in einer zentralen Bohrung des
Topfmagnetkerns angeordnet sein und sich am Ventilkörper
abstützen, wobei das Widerlager der Feder durch eine
Einstellschraube in einem Gewinde der zentralen Bohrung
einstellbar ist. Das ermöglicht die Einhaltung vorgege
bener Rückstellkräfte .
Für eine "Stromlos-auf"-Ausführung kann ein
einstellbarer Anschlag für das dem Anker abgewandte
Ende des Ventilkörpers vorgesehen sein.
Der Herstellungsaufwand läßt sich in weiterer
Ausbildung der Erfindung dadurch weiter verringern,
daß das Ventilgehäuse eine durchgehende Innenbohrung
aufweist, in der der Kern, die Spule und der ringförmige
Polschuh des Topfmagneten als Baueinheit sowie die Füh
rungsbuchse des Ventilkörpers und gegebenenfalls der
einstellbare Anschlag festgelegt sind.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Schnell
schaltventil nach der Erfindung, das
im stromlosen Zustand des Betätigungs
magneten offen ist,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Schnell
schaltventil ähnlich Fig. 1, das jedoch
im stromlosen Zustand des Betätigungs
magneten geschlossen ist.
Das aus weichmagnetischem Werkstoff bestehende
Gehäuse 1 des Schnellschaltventils gemäß Fig. 1 weist
einen Flansch 2 auf, mit dem das Ventil in einer Bohrung
der zu steuernden Einrichtung festgelegt werden kann,
wobei Dichtungsringe 3 für eine Abdichtung sorgen. Die
Hydraulikflüssigkeit wird entsprechend dem Pfeil 4 durch
eine oder mehrere Querbohrungen 5 in einen Ringraum
6 geführt, der durch eine entsprechende Ausnehmung in
einer Führungsbuchse 7 für den Ventilkörper 8 gebildet
ist. Der Ringraum 7 steht durch eine oder mehrere Schräg
bohrungen 9 mit einem weiteren Ringraum 10 in Verbindung,
der durch eine von Kegelflächen 11, 12 begrenzte Ausneh
mung des Ventilkörpers 8 gebildet ist. Im dargestellten
geöffneten Zustand des Ventils steht der Ringraum 10
mit einem abflußseitigen Raum 13 in Verbindung. Aus
diesem Raum kann die Hydraulikflüssigkeit über Bohrungen
14 einer Anschlagscheibe 15 für den Ventilkörper 9 in
Richtung des Pfeils 16 abfließen.
Der Ventilkörper 8 wird durch eine Druckfeder
17 in die dargestellte, geöffnete Lage gedrängt und
liegt dabei an der Anschlagscheibe 15 an. Deren Lage
in der durchgehenden Bohrung des Gehäuses 1 ist einstell
bar, beispielsweise durch mehr oder weniger tiefes Ein
schrauben, so daß auf diese Weise die Weite des Öffnungs
spaltes zwischen der Kegelfläche 12 des Ventilkörpers 8
und der zugeordneten Dichtungskante 18 der Führungs
buchse 7 und damit die Durchflußmenge bei vorgegebenem
Druck eingestellt werden kann. Die Druckfeder 17 stützt
sich als Widerlager an einer Schraube 19 ab, durch deren
Verdrehen die Rückstellkraft der Feder 17 und damit
das Schaltverhalten des Ventils eingestellt werden kann.
Der Ventilkörper 8 ist präzise und abdichtend
in die Führungsbuchse 7 eingepaßt. Beide Teile 7, 8
bestehen aus Werkstoffen, die nichtmagnetisch sein können
und im Hinblick auf gute Bearbeitbarkeit, Zähigkeit,
Härtbarkeit und andere Eigenschaften gewählt sind. An
beiden Enden besitzt der Ventilkörper 8 Zapfen 20, 21.
Auf den Zapfen 20 ist ein aus weichmagnetischem Material
bestehender, ringförmiger Anker 22 aufgepreßt. Die
elektromagnetische Betätigung des Ventils erfolgt mittels
eines auf den Anker 22 einwirkenden Topfmagneten, auf
dessen Weicheisenkern 23 eine Magnetwicklung 24 unterge
bracht ist. Die Stromzuführung erfolgt über Leitungen
25, die in Isolierstoffbuchsen 26 geführt sind. Ein
ringförmiger Polschuh 27, der mittels einer aus nicht
magnetischem Material bestehenden Hülse 28 am Kern 23
befestigt ist, bildet den Abschluß einer zusätzlich
aus dem Kern 23 , der Wicklung 24 und den Zuleitungen
bestehenden Baueinheit, die als Ganzes in die Bohrung
des Ventilgehäuses 1 eingeschoben werden kann und mittels
eines Rings 29 abgedichtet ist. Der Anker 22 taucht
in eine zentrale Bohrung in den Polschuh 27 ein und
bildet mit diesem einen die Bewegung ermöglichenden,
parasitären Luftspalt 30. Zwischen der Stirnfläche des
Ankers 22 und der gegenüberliegenden Stirnfläche des
Kerns 23 liegt der Arbeitsluftspalt 31. Die Weite des
parasitären Luftspalts 30 ist verhältnismäßig groß,
so daß eine Berührung und damit Reibung zwischen Anker
22 und Polschuh 27 vermieden ist.
Der bei einer Erregung der Wicklung 24 erzeugte
Magnetfluß verläuft durch den Kern 23, über den Arbeits
luftspalt 31, den Anker 22, den parasitären Luftspalt
30, den Polschuh 27 und dann über das Gehäuse 1 zurück
zum anderen Ende des Kerns 23. Sowohl der Ventilkörper
8 als auch seine Führungsbuchse 7 sind demgemäß im wesent
lichen feldfrei und können ohne Rücksicht auf magnetische
Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe dimensioniert
werden.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 verwendet
identische Bauteile wie das Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1, so daß die gleichen Bezugszeichen benutzt werden.
Es ist lediglich der Ventilkörper 8 in umgekehrter Lage
in der Führungsbuchse 7 angeordnet, und der Anker
22 sitzt demgemäß auf dem Zapfen 21 statt auf dem Zapfen
22. Die Anschlagscheibe 15 gemäß Fig. 1 kann entfallen.
Die Hydraulikflüssigkeit strömt in der dargestellten,
geöffneten Lage des Ventils, also bei bestromter Wicklung
24 wiederum in Richtung des Pfeils 4 durch die Öffnung
5 in den Ringraum 6, von dort durch die Schrägbohrung
9 in den Ringraum 10. Nach Passieren des Ventilspalts
zwischen der Kegelfläche 12 und der Dichtungskante 18
gelangt die Hydraulikflüssigkeit über eine oder mehrere
Längsbohrungen 32 in Richtung des Pfeils 16 nach außen.
Claims (10)
1. Elektromagnetisch betätigtes, hydraulisches
Schnellschaltventil mit wenigstens einem druckentlasteten
Kegelsitzventil, dessen Ventilkörper (8) in einer Bohrung
des Ventils geführt und gelagert ist, und mit einem
Topfmagneten, dessen Anker (22) Teil des Ventilkörpers
ist und mit dem Kern (23) des Topfmagneten einen Arbeits
luftspalt (31) sowie mit dessen Wand (27) einen parasitären,
die Bewegung des Ankers (22) ermöglichenden Luftspalt
(30) bildet, wobei die Führung (7) des Ventilkörpers
(8) außerhalb des parasitären Luftspalts (30) angeordnet
ist
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anker (22) als getrenntes Bauteil an den Ventil
körper (8) angesetzt ist.
2. Schnellschaltventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (8) und/oder
seine Führungsbuchse (7) nichtmagnetisches Material
aufweisen oder aus diesem bestehen.
3. Schnellschaltventil nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (22) durch
einen Ring aus weichmagnetischem Material gebildet ist,
der mit einer zentralen Bohrung auf einem zentralen
Zapfen (20, 21) am Ende des Ventilkörpers (8) festgelegt
ist.
4. Schnellschaltventil nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des Topfmagneten
einen ringförmigen Polschuh (27) bildet, in dessen zen
trale Öffnung der Anker (22) unter Bildung des parasi
tären Luftspaltes (30) eintaucht und daß der Arbeitsluft
spalt (31) zwischen dem Kern (24) des Topfmagneten und
der Stirnfläche des Ankers gebildet ist.
5. Schnellschaltventil nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker eine Scheibe
aufweist, deren Umfangsfläche mit dem aus ferromagneti
schem Material bestehenden Ventilgehäuse den parasitären
Luftspalt und deren Stirnfläche mit dem Kern des Topf
magneten den Arbeitsluftspalt bildet.
6. Schnellschaltventil nach Anspruch
3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper
(8) an beiden Enden einen zentralen Zapfen (20, 21)
zur Festlegung des Ankers (27) aufweist und daß benach
bart zu wenigstens einem Zapfen (21) eine Kegelfläche
(12) am Ventilkörper (8) angeordnet ist, die zusammen
mit einer ringförmigen inneren Randkante (18) der Füh
rungsbuchse (7) des Ventilkörpers (8) den Ventilsitz
bildet.
7. Schnellschaltventil nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Topf
magnetkern (23) bezüglich seiner axialen Lage im Ventil
gehäuse (1) einstellbar ist.
8. Schnellschaltventil nach einem der
Ansprüche 1 bis 7 mit Rückstellung durch eine Feder
(17), dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (17) in
einer zentralen Bohrung des Topfmagnetkerns (24) ange
ordnet ist und sich am Ventilkörper (8, 20) abstützt
und daß das Widerlager der Feder (17) durch eine Einstell
schraube (19) in einem Gewinde der zentralen Bohrung
einstellbar ist.
9. Schnellschaltventil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Ventilgehäuse (1) ein
einstellbarer Anschlag (15) für das dem Anker (22) abge
wandte Ende (21) des Ventilkörpers (8) vorgesehen ist.
10. Schnellschaltventil nach einem der
Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Ven
tilgehäuse (1) eine durchgehende Innenbohrung aufweist,
in der der Kern (23) , die Wicklung (24) und der ring
förmige Polschuh (27) des Topfmagneten als Baueinheit
sowie die Führungsbuchse (7) des Ventilkörpers (8) und
gegebenenfalls der einstellbare Anschlag (15) festgelegt
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609901 DE3609901A1 (de) | 1986-03-22 | 1986-03-22 | Elektromagnetisch betaetigtes, hydraulisches schnellschaltventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609901 DE3609901A1 (de) | 1986-03-22 | 1986-03-22 | Elektromagnetisch betaetigtes, hydraulisches schnellschaltventil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3609901A1 true DE3609901A1 (de) | 1987-09-24 |
Family
ID=6297150
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863609901 Withdrawn DE3609901A1 (de) | 1986-03-22 | 1986-03-22 | Elektromagnetisch betaetigtes, hydraulisches schnellschaltventil |
Country Status (1)
Country | Link |
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