DE3604910C2 - Verfahren zum Evakuieren von Vakuumsystemen mit Zeolithfüllung - Google Patents
Verfahren zum Evakuieren von Vakuumsystemen mit ZeolithfüllungInfo
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Evakuieren
von Vakuumsystemen mit Zeolithfüllungen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zeolithe sind kristalline Allumino-Silikate mit einer
regelmäßigen Hohlraumstruktur. In den Hohlräumen können
Wassermoleküle reversibel adsorbiert werden. Bei der
Adsorption wird Adsorptionswärme frei. Zur Freisetzung
des adsorbierten Wassers ist bei erhöhten Temperaturen
Desorptionswärme zuzuführen. Mit Hilfe der Desorptions
wärme wird das Wasser aus der zeolithischen Bindung
freigesetzt und verdampft. Die Desorption ist somit
von einer Dampfströmung aus der Zeolithfüllung beglei
tet. Die in der Zeolithfüllung herrschenden Wasserbe
ladungen hängen von der Zeolithtemperatur und dem
Wasserdampfdruck ab.
Bei der Zeolithherstellung werden die Kristalle aus
wässrigen Lösungen synthetisiert. Vor einer Verarbei
tung müssen die Kristalle aus der wässrigen Lösung
abgeschieden und durch Erhitzen getrocknet werden.
Um auch das in den Hohlräumen befindliche Wasser zu
entfernen, müssen Zeolithe auf Temperaturen zwischen
250-700°C erhitzt werden. Der dabei entstehende wasser
freie Zeolith hat dann in der Regel noch eine Wasser
restbeladung von 0,5-2,0 Gew.-%. In diesem Zustand ist
er stark hygroskopisch. Er muß in trockener Umgebung
transportiert, gelagert und verarbeitet werden.
Interessante Anwendungen für wasserfreie Zeolithe er
geben sich, wenn im Vakuum die Wasserdampfströmung zum
und vom Zeolith ungehindert erfolgen kann.
Die DE 34 25 419 A1 beschreibt transportable Vakuum
systeme mit voneinander getrennten Zeolith- und Wasser
füllungen. Nach Lösen der Trennvorrichtung kann Wasser
dampf zur Zeolithfüllung strömen. Die Zeolithfüllung
adsorbiert den Dampf unter Freisetzung von Adsorptions
wärme. Aus der Wasserfüllung verdampft weiterer Wasser
dampf. Das Wasser kühlt sich dadurch ab und gefriert
zu Eis.
Um eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit zu ermöglichen,
muß im Vakuumsystem ein besonders niedriger Gaspartial
druck vorhanden sein. Um diesen zu erreichen, schlägt die
DE 34 25 419 A1 vor, die Zeolithfüllung innerhalb des Systems
auf Temperaturen zwischen 250-700°C zu erhitzen. Über
eine kleine Öffnung kann aus der Zeolithfüllung Wasser
dampf abströmen und die im System befindlichen Gase
mitreißen. Die Öffnung wird anschließend luftdicht ver
schlossen. Nach Abkühlung ist die Zeolithfüllung aus
reichend wasserfrei und das System auf niedrigem Gas
partialdruck.
Das beschriebene Herstellverfahren erfordert keine Vakuum
pumpen. Dafür muß aber die Zeolithfüllung innerhalb des
Systems erhitzt werden. Dies erfordert geeignete
Wärmeübertragungsflächen, um Desorptionswärme von
außen in die schlecht wärmeleitende Zeolithfüllung
zu leiten. Die Wärmeübertragungsflächen erfordern auf
wendige Geometrien, die, besonders für Einweg-Produkte,
nicht wirtschaftlich sind. Aufgrund der schlechten Wärme
leitung ist die Wärmeübertragungszeit lang und für
schnelle Produktionsverfahren ungeeignet. Die hohen Wärme
übertragungstemperaturen erfordern besonders hitzebe
ständige und teuere Werkstoffe.
Andere Verfahren, welche kalten, wasserfreien Zeolith
in die Systeme einfüllen und anschließend mittels
starker Vakuumpumpen evakuieren, führen wegen der
starken Adsorptionskraft der Zeolithe nicht zu dem
erforderlichen Gaspartialdruck.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein effektives Verfahren zum
Evakuieren von Vakuumsystemen mit Zeolithfüllungen, bereitzustellen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem kennzeichnenden
Teil des 1. Patentanspruches. Eine Zeolithmenge wird
zunächst getrennt vom Vakuumsystem mittels bekannter Heizverfahren auf eine Rest
beladung zwischen 7-0,5 Gew.-% vorgetrocknet. Die
dazu notwendigen Trocknungstemperaturen ergeben sich aus
den jeweiligen Beladungsisosteren der Zeolithtypen.
Der Zeolith kann sich während dieser Vortrocknung noch
außerhalb des späteren Vakuumsystems befinden.
Besonders effektiv ist eine Vortrocknung in heißen Luft-
oder Gasströmen oder in geschlossenen Öfen ohne Luft
wechsel. Der bei der Trocknung herrschende Wasserdampf
partialdruck muß höher sein als der spätere Enddruck
der Vakuumpumpe.
Die heiße Zeolithmenge wird daraufhin in das Vakuum
system eingebracht und unter den zuvor herrschenden
Wasserdampfpartialdruck evakuiert. Aus der Zeolith
füllung wird dadurch Wasserdampf abgesaugt. Der ab
strömende Dampf reißt vorhandene Luft und Restgase
aus dem Vakuumsystem mit. Im Zeolith wird dadurch die
Restbeladung erniedrigt. Für diese Desorption ist
Desorptionswärme aufzubringen. Falls hierzu keine
äußere Wärmezufuhr erfolgen kann, wird die Desorptions
wärme aus der fühlbaren Wärme der Zeolithfüllung aufge
bracht. Die Zeolithfüllung kühlt sich dementsprechend
ab. Zum Abpumpen des Dampf/Luft-Gemisches können
Vakuumpumpen direkt an das Vakuumsystem angeschlossen
werden. Die Anschlußstelle läßt sich nach Erreichen
des Enddruckes luftdicht verschließen. Es ist aber auch
von Vorteil, die Vakuumsysteme selbst in größere
Vakuumgefäße einzubringen und dort zu evakuieren. Das
Verschließen der Öffnungen kann in diesem Fall nach
verschiedenen bekannten Verfahren erfolgen. Bei einer
Reduzierung der Wasserbeladung um nur 1 Gew.-% sinkt
die Zeolithtemperatur je nach Zeolithtyp und Restbe
ladung um 20-40 K. Wird eine Zeolithmenge vom Typ
Na-A in einer Heizvorrichtung bei einem Wasserdampf
partialdruck von 900 mbar auf 300°C erhitzt, führt
dies zu einer Restbeladung von 6 Gew.-%. Die Zeolith
menge kann anschließend in ein Vakuumsystem einge
bracht und auf beispielsweise 50 mbar evakuiert werden.
Bei fehlender äußerer Wärmezufuhr sinkt die Zeolith
temperatur von 300°C auf 245°C. Die Restbeladung er
niedrigt sich von 6 Gew.-% auf 4 Gew.-%. Der abgezo
gene Wasserdampf hat die ursprünglich im System vor
handene Luft mitgerissen.
Gegenüber den bekannten Verfahren kann gemäß dieser
Erfindung auf aufwendige Wärmeübertragungsflächen ver
zichtet werden. Damit sind Behälterkonstruktionen mög
lich, welche die Zeolithfüllung nur an wenigen Stütz
stellen fixieren. Die Behälterwände des Vakuumsystems
lassen sich damit aus billigen und weniger temperatur
beständigen Materialien herstellen.
Ein Teil der für die Trocknung der Zeolithe aufzuwendenden
Energie läßt sich zur Erzeugung des erforderlichen
Vakuums benutzen. Da die Zeolithe erst bei der Ver
arbeitung getrocknet werden, können sie im beladenen
Zustand transportiert und gelagert werden.
An die Vakuumpumpen werden keine besonderen Anforde
rungen gestellt. In vielen Fällen genügen bereits
Enddrücke von über 500 mbar.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich nicht
nur Zeolithe, sondern alle bekannten Sorptionsmittel,
wie beispielsweise Silikagele, Bentonite, Kalzium
chlorid oder Aktivkohle abfüllen. Neben Wasser sind
auch alle anderen Kältemittel, wie beispielsweise
Alkohol oder Ammoniak geeignet. Die Sorptionsmittel
lassen sich sowohl als Pulver oder Granulat als auch
als Flüssigkeit oder vorgeformte Paßstücke in das
Vakuumsystem einbringen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Evakuieren von Vakuumsystemen, die eine Zeolithfüllung ent
halten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeolithfüllung außerhalb des Vakuumsystems erhitzt und unter ther modynamischen Gleichgewichtsbedingungen bei Wasserdampfdrücken zwi schen 5-1.500 mbar eine Restwasserbeladung zwischen 7-0,5 Gew.-% einge stellt wird,
die Zeolithfüllung im noch erhitzten Zustand sodann in das Vakuumsystem eingebracht wird und mittels einer Vakuumpumpe unter den Gleichgewichts wasserdampfdruck evakuiert wird, bis die Restwasserbeladung abnimmt und durch den abströmenden Wasserdampf die noch im Vakuumsystem befindli chen Gase mitgerissen werden und anschließend das Vakuumsystem luftdicht verschlossen wird.
daß die Zeolithfüllung außerhalb des Vakuumsystems erhitzt und unter ther modynamischen Gleichgewichtsbedingungen bei Wasserdampfdrücken zwi schen 5-1.500 mbar eine Restwasserbeladung zwischen 7-0,5 Gew.-% einge stellt wird,
die Zeolithfüllung im noch erhitzten Zustand sodann in das Vakuumsystem eingebracht wird und mittels einer Vakuumpumpe unter den Gleichgewichts wasserdampfdruck evakuiert wird, bis die Restwasserbeladung abnimmt und durch den abströmenden Wasserdampf die noch im Vakuumsystem befindli chen Gase mitgerissen werden und anschließend das Vakuumsystem luftdicht verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Zeolithfüllung an Luft erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Zeolithfüllung beim Evakuieren im Vakuum system nicht beheizt wird und die zur Reduzierung der Restwasserbeladung notwendige Desorptions wärme aus der fühlbaren Wärme der Zeolithfüllung stammt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Zeolithfüllung nach der Evakuierung luft dicht verschlossen wird und anschließend abkühlen kann.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß der Wasserdampfdruck während des Erhitzens höher als der Luftdruck ist und zur Erniedrigung der Restwasserbeladung der Wasserdampfüberdruck in die Atmosphäre abströmt, ohne daß durch Vakuum pumpen ein Unterdruck erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604910 DE3604910C2 (de) | 1986-02-17 | 1986-02-17 | Verfahren zum Evakuieren von Vakuumsystemen mit Zeolithfüllung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604910 DE3604910C2 (de) | 1986-02-17 | 1986-02-17 | Verfahren zum Evakuieren von Vakuumsystemen mit Zeolithfüllung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3604910A1 DE3604910A1 (de) | 1987-08-20 |
DE3604910C2 true DE3604910C2 (de) | 2000-02-17 |
Family
ID=6294232
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863604910 Expired - Lifetime DE3604910C2 (de) | 1986-02-17 | 1986-02-17 | Verfahren zum Evakuieren von Vakuumsystemen mit Zeolithfüllung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3604910C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10016352A1 (de) * | 2000-04-03 | 2001-10-04 | Zeolith Tech | Sorptionskühler |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1619921A1 (de) * | 1967-11-10 | 1970-10-01 | Spinner Gmbh Elektrotech | Verfahren und Vorrichtung zur Regeneration des Trockenmittels bei Trockenanlagen |
DE3425419A1 (de) * | 1984-07-10 | 1986-01-23 | Fritz Dipl.-Ing. Kaubek | Adiabatische heiz- und kuehlverfahren und tragbare vorrichtungen nach dem adsorptionsprinzip |
-
1986
- 1986-02-17 DE DE19863604910 patent/DE3604910C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (4)
Title |
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Mersmann,A., Münstermann,U., Schadl,J.: "Trennen von Gasgemischen durch Adsorption" in Chem.-Ing.- Tech. 55(1983) Nr.6, S.446-458 * |
Richter,E., Harder,K-B., Knoblauch,K., Jüntgen,H.:"Neue Entwicklungen zur Druckwechsel-Adsorption" in Chem.-Ing.-Tech. 56(1984) Nr.9, S.684-691 * |
Ullmanns Encyklopädie der techn. Chemie, Bd.1, Urban und Schwarzenberg, München-Berlin, 1951, S.349 * |
Ullmanns Encyklopädie der techn. Chemie, Bd.17, Verlag Chemie, Weinheim, New York, 1979, S.14-15 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3604910A1 (de) | 1987-08-20 |
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