DE3602365C1 - Nietwerkzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Nietwerkzeug zum einseitigen Setzen von Nietmuttern, bestehend aus einem in den Gewinde­ teil der Nietmutter einschraubbaren Gewindeziehdorn, der mit einer Tragstütze, einem Gegenhalter und einer Ziehmutter versehen ist.

Ein derartiges Nietwerkzeug zeigt die US 26 41 378. Der Gewindeziehdorn weist dabei ein Innen-Sechskant auf und wird durch einen Schlüssel gehalten. Über eine Zieh­ mutter wird die Verformung der Nietmutter durchgeführt. Der Ziehdorn wird dann aus der gesetzten Nietmutter von Hand herausgeschraubt. Nachteile dieser Vorrichtung sind ihre geringe Zuverlässigkeit insbesondere beim Nieten von dünnwändigen Nietmuttern oder Hohlnieten, ihre komplizierte Konstruktion und die hohen Herstellungskosten.

Eine einfache Ausführung, die aber weniger leistungsfähig und nur für sehr dünne Nietmuttern verwendbar ist, zeigt die US 32 63 466.

Die DE-OS 16 27 429 zeigt ein Nietwerkzeug, bei dem der Gewindeziehdorn ebenfalls ein Innen-Sechskant aufweist, in das ein Schlüssel einsetzbar ist. Dabei ist ein Gegenhalter vorgesehen, der ein ringförmiges Ende aufweist, in dem der Gewindeziehdorn drehbar geführt ist. Auch hier sind verhältnismäßig hohe Kräfte aufzuwenden, wenn es sich um stärkere Nietmuttern handelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Nietwerkzeug der eingangs geschilderten Art dahingehend zu verbessern, daß das Setzen von Nietmuttern vereinfacht wird und daß ein zuverlässiges, auch maschinelles Arbeiten gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige weitere Ausbildungen.

Das erfindungsgemäßige Nietwerkzeug kann mit geringen Kosten hergestellt werden, was die Einsatzmöglichkeiten der Gewinde­ Hohlnieten und Nietmuttern erheblich erweitert. Ein weiterer Vorteil ist die mögliche Anwendung eines reversiblen Antriebs mit einstellbarem Dreh- und Anziehmoment, was hohe Nietleistungen bei Serienfertigung ermöglicht.

In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungs­ gemäßen Nietwerkzeugs dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 das Nietwerkzeug in teilgeschnittener Ansicht;

Fig. 2 einen Querschnitt A-A in Fig. 1;

Fig. 3 eine Ansicht einer gesetzten Nietmutter.

Das Nietwerkzeug für einseitiges Nieten von Nietmuttern bzw. Hohlnieten enthält einen Gewindeziehdorn 1, auf dessen unterem Teil eine Nietmutter 12 aufgeschraubt ist, um in eine Öffnung eines Bauteils eingesetzt und durch einsei­ tiges Nieten befestigt zu werden. Der Gewindeziehdorn 1 hat am oberen Teil Abflachungen 2. Am abgeflachten Teil des Gewindeziehdorns 1 ist eine Tragstütze 5 aufgesetzt, deren Bohrung dem äußeren Querschnitt des abgeflachten Gewindedorns 1 entspricht, so daß sie sich auf dem Gewindeziehdorn 1 frei verschieben kann, jedoch gegen Verdrehungen gesichert ist (siehe Fig. 2). Am unteren Teil der Tragstütze 5 ist eine Ausnehmung 3 vorgesehen, die als Stütze für das erweiterte obere Ende einer Nietmutter 12 dient. An der oberen Stirnseite der Tragstütze 5 ist der untere Teil 7 einer Zahnkupplung 6 ausgeführt. Oberhalb der Tragstütze am Ge­ windeziehdorn 1 ein Gegenhalter 4 frei drehbar aufgesetzt, an dessen unterer Fläche oberhalb der Tragstütze 5 der obere Teil 8 der Zahnkupplung 6 ausgebildet ist, der mit dem unteren Teil 7 der Zahnkupplung 6 in Eingriff steht. Oberhalb des Gegenhalters 4 ist am Gewindeziehdorn 1 eine Ziehmutter 10 aufgeschraubt, über welcher ein verstellbarer Anschlag 9 am Gewindeziehdorn 1 mittels einer Sicherheitsschraube 11 befestigt ist.

Die Arbeitsweise dieses Nietwerkzeugs zum einseitigen Setzen von Nietmuttern und Gewinde-Hohlnieten ist folgende: Die Nietmutter 12 wird von Hand auf das untere Ende des Gewindeziehdornes 1 aufgeschraubt. Bei geschlossenen Nietmuttern 12 reicht der Gewindeziehdorn 1 bis zu deren Boden, bei Nietmuttern mit durchführender Öffnung soll mindestens ein Gewindegang des Gewindeziehdornes 1 unten aus der Nietmutter 12 herausragen. Die Tragstütze 5 wird mittels ihrer Ausnehmung 3 auf den Kopf der Niet­ mutter 12 aufgesetzt, der Gegenhalter 4 wird mittels der Ziehmutter 10 von Hand angezogen und in dieser Lage durch den verstellbaren Anschlag 9 gesichert. Dann wird die Nietmutter 12 in die Öffnung des betreffenden Bauteils 14 eingeführt, in dem sie befestigt werden soll (siehe Fig. 3). Der Nietvorgang wird von Hand mittels eines Nietschlüssels durch Verdrehen mit Anziehen der Ziehmutter 10 für einen bestimmten Wert unter gleichzeitigem Halten der Tragstütze 5 durch den Gegenhalter 4 ausgeführt. Dabei entsteht beim Befestigen der Nietmutter 12 im Bestandteil 14 an der unteren Oberfläche des Bestandteiles 14 eine Wulst, welche die Lage der Nietmutter sichert (siehe Fig. 3).

Der Nietvorgang kann auch motorisch mit reversiblem Antrieb eines in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Ziehkopfes 15 mit einstellbarem Dreh- bzw. Anziehmoment aus­ geführt werden. Nach ausgeführtem Nieten wird der Gewin­ deziehdorn 1 aus der gesetzten Nietmutter 12 mittels der Ziehmutter 10 durch deren Zurückdrehen entweder von Hand oder mittels eines Motors herausgeschraubt, wodurch die Ziehmutter 10 zuerst gelöst wird und nach Anlage am ver­ stellbaren Anschlag 9 den Gewindeziehdorn 1 aus der ge­ setzten Nietmutter 12 herausschraubt, wobei die Zahnkupplung 6 selbsttätig außer Eingriff kommt. Nach Heraus­ nehmen des Nietwerkzeuges kann man auf das freie Ende des Gewindeziehdornes 1 eine neue Nietmutter 12 aufschrauben. Bei Anwendung von Nietmuttern ungefähr gleicher Länge ist es nicht nötig, die Lage des verstellbaren An­ schlages 9 zu ändern, falls dieser für die längste Ab­ messung der Nietmuttern eingestellt wurde.

Claims (4)

1. Nietwerkzeug zum einseitigen Setzen von Nietmuttern, bestehend aus einem in den Gewindeteil der Nietmutter einschraubbaren Gewindeziehdorn, der mit einer Tragstütze, einem Gegenhalter und einer Ziehmutter versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstütze (5) am Gewindeziehdorn (1) verschiebbar und drehfest aufgesetzt ist, und daß die Tragstütze (5) oben den unteren Teil (7) einer Zahnkupplung (6) aufweist, während am Gewindeziehdorn (1) zwischen der Tragstütze (5) und der Ziehmutter (10) drehbar gelagert der Gegenhalter (4) mit dem oberen Teil (8) der ratschenartig wirksamen Zahnkupplung (6) versehen ist.

2. Nietwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Ziehmutter (10) am Gewindeziehdorn (1) ein verstellbarer Anschlag (9) befestigt ist.

3. Nietwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der langgestreckt ausgebildete Gegenhalter (4) sich quer zum Gewindeziehdorn (1) erstreckt und eine Bohrung aufweist, die vom Gewindeziehdorn (12) frei durchragt wird.

4. Nietwerkzeug nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeziehdorn (1) zur drehfesten verschiebbaren Halterung der Tragstütze (5) in seinem oberen Teil mindestens eine Abflachung (2) aufweist.