DE3600802A1 - Vorrichtung zur ueberwachung von personen oder gegenstaenden, die von bord eines schiffes, einer schwimmenden fabrik oder einer fest im meer verankerten betriebsstaette ins wasser fallen - Google Patents
Vorrichtung zur ueberwachung von personen oder gegenstaenden, die von bord eines schiffes, einer schwimmenden fabrik oder einer fest im meer verankerten betriebsstaette ins wasser fallenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63C—LAUNCHING, HAULING-OUT, OR DRY-DOCKING OF VESSELS; LIFE-SAVING IN WATER; EQUIPMENT FOR DWELLING OR WORKING UNDER WATER; MEANS FOR SALVAGING OR SEARCHING FOR UNDERWATER OBJECTS
- B63C9/00—Life-saving in water
- B63C9/0005—Life-saving in water by means of alarm devices for persons falling into the water, e.g. by signalling, by controlling the propulsion or manoeuvring means of the boat
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Ocean & Marine Engineering (AREA)
- Alarm Systems (AREA)
- Emergency Lowering Means (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung von
Personen, die von Bord eines Schiffes, einer schwimmenden
Fabrik oder einer festen im Meer verankerten Betriebsstätte
ins Wasser fallen. Als feste im Meer verankerte Betriebsstätte
kann z. B. eine Ölplattform angesehen werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Sicherheitseinrichtung zur
Überwachung der an Bord befindlichen Personen und Gegenstände
mit dem Zweck, Alarm zu geben oder selbsttätig Rettungsmanöver
zu veranlassen, sobald eine Person oder ein Gegenstand von
Bord gespült werden.
Jährlich sterben mehrere Menschen dadurch, daß sie in unbeobachteten
Augenblicken von Bord gespült werden. Dieses Unglück
kann hervorgerufen werden durch die Bewegung des Schiffes -
die Person verliert das Gleichgewicht -, durch herabstürzendes
Wasser bei schwerer See, durch unerwartet starke Windböen oder
durch Unfälle bei der Verrichtung einer Arbeit.
Dieses Unglück wird vielfach überhaupt nicht oder zu spät
bemerkt, da ein jeder an Bord bei stürmischer See mit sich
selbst beschäftigt ist, gleichzeitig das Getöse des Wassers
ohrenbetäubend ist, so daß ein Hilfeschrei nicht wahrgenommen
wird. Es kann auch möglich sein, daß bei einer kleinen Mannschaft
bis auf den Steuermann der übrige Teil der Mannschaft
schläft (s. Joachim Schult, Yachtunfälle und wie man sie vermeiden
kann). Ursache kann auch sein, daß Eltern von Bord gegangen
sind, und die Kinder beim Spielen unbeabsichtigt ins
Wasser rutschen. Bei Einhandseglern dürfte diese Situation
den sicheren Tod bedeuten; die Geschwindigkeit des Schiffes
ist weitaus größer als das Schwimmvermögen des Verunglückten.
Hinzu kommt, daß moderne Boote vielfach mit Selbststeueranlagen
ausgerüstet sind, so daß das Schiff auch bei Verlust des Steuermanns
unbehindert seinen Kurs beibehält.
Darüberhinaus ist zu beachten, daß sich das Boot relativ schnell
vom Unglücksort entfernt. Eine Geschwindigkeit von 6 Knoten
(=11,1 km,h) bedeutet bereits eine zusätzliche Distanz von
3-4 Metern pro Sekunde.
Geht man von einer Reaktionszeit von ca. 10 sec. aus, so ist
das Boot bereits 40 m vom Verunglückten entfernt. Berücksichtigt
man, daß vom Verunglückten nur ein kleiner Teil zu sehen ist,
nämlich lediglich sein Kopf und der obere Teil der Schwimmweste,
so wird deutlich, daß mit zunehmender Zeit die Überlebenschance
des Verunglückten stark abnimmt. Bei Segelschiffen ist
durch das Bergen der Segel, das Starten des Motors eine
Distanz von 500 m und mehr leicht vorstellbar. Sollte in dieser
Zeit das verantwortliche Crew-Mitglied den/die Verunglückte
aus den Augen verloren haben, besteht für den/die Überbordgefallene
nur noch eine geringe Chance des Wiederfindens.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
eine Vorrichtung zu schaffen, die bei kostengünstiger Herstellung
einfach eingesetzt werden kann, um
- - Alarm zu geben, wenn eine Person/ein Gegenstand über Bord gegangen ist
- - Rettungsmittel zu aktivieren und Rettungsmaßnahmen zu veranlassen zur Bergung des Verunglückten. Diese Vorrichtung ist gekennzeichnet
durch eine Sende- und Empfangsanlage, die drahtlos Signale aussendet
bzw. empfängt. Die Funktion dieser Vorrichtung ist wie
folgt:
Jedes Mitglied der Crew an Bord trägt einen Sender bei sich. Dieser
Sender kann eigenständig getragen werden oder mit einem
Rettungsmittel verbunden sein. Das kann z. B. eine Rettungsweste,
ein Lifebelt oder ein Kälteschutzanzug sein. Der Sender selbst
besitzt spritzwassergeschützte Auslösekontakte. Durch diese
Schutzvorrichtung ist sichergestellt, daß das System erst dann
aktiviert wird, wenn eine intensive Wasserberührung zwischen
dem Verunglückten und dem Meer stattgefunden hat.
Der Sender ist in der Art konzipiert, daß im Falle der Loslösung
des Senders vom Rettungssystem er selbsttätig aufschwimmt und
Signale automatisch sendet. Dadurch ist zum einen der Unglücksort
gekennzeichnet, zum anderen hat im Falle des Verlustes die
Mannschaft oder der Verunglückte die Chance, den Sender wieder
zu finden.
Darüberhinaus kann vorgesehen sein, daß der Sender identifizierende
Signale aussendet. Durch diese Identifizierung ist es
möglich zu erkennen, wer oder was über Bord gegangen ist. So
kann es z. B. durchaus sinnvoll sein für den Fall, daß lediglich
ein Gegenstand über Bord gegangen ist, bei schwerem Wetter auf
die Bergung zu verzichten.
Darüberhinaus kann vorgesehen sein, daß der Sender
zusätzlich über Möglichkeiten verfügt z. B. in Form zusätzlicher
Kanäle oder anderer Codierung. Dadurch kann der Verunglückte selber
Rettungsmaßnahmen einleiten. Es ist technisch durchaus
möglich, daß der Verunglückte das Boot zu sich heranfahren läßt,
d. h. er kann selbstständig das Boot fernsteuern. Darüberhinaus
kann vorgesehen sein, daß die Sendedauer durch periodisches
Unterbrechen des Signals verlängert wird bzw. extrem gesteigert
wird.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß der Sender über Möglichkeiten
verfügt, um eine wechselseitige Kommunikation zwischen
dem Verunglückten und der Mannschaft aufzubauen zur Minderung
des Schocks auf beiden Seiten.
Der Sender kann selbstständig aktiviert werden durch Berührung
mit Wasser oder durch manuelle Betätigung eingeschaltet werden.
Der Empfänger ist an Bord des Bootes oder der schwimmenden
Fabrik installiert. Bei Empfang des Signals veranlaßt er, daß
akustische und/oder optische und/oder elektrische Signale
gegeben werden. Dadurch kann z. B. die Mannschaft geweckt werden
durch einen lauten Alarmton und/oder durch eine
optische Anzeige z. B. "Mann über Bord". Gleichzeitig kann
vorgesehen sein, daß automatisch Rettungsmittel an Bord
aktiviert werden z. B. durch Herauskatapultieren einer Rettungsleine,
einer Rettungsweste, einer Leuchtboje, einer Funkboje,
eines Rettungsfloßes, durch Herausfahren der Rettungsleiter etc.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß selbsttätig Rettungsmaßnahmen
aktiv eingeleitet werden z. B. Starten/Stoppen der
Maschine, automatisches Unterbrechen der Selbststeueranlage und
Übergang zum Kreiskurs etc.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß der Empfänger mobil ist und
oder eine mobile Antenne besitzt. Durch die mobile Antenne kann
durch Anzeigen der Feldstärke der Verletzte/Verunglückte
geortet werden. Ggfs kann diese Ortung auch automatisch erfolgen
so daß direkt auf einer Rosette um den Kompaß z. B. mit Hilfe
von Leuchtdioden angezeigt wird, in welcher Richtung der
Verunglückte zu suchen ist.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß durch Anbringen von 2
Empfangsanlagen neben der Richtung auch die Entfernung ermittelt
und angezeigt wird. Dadurch wird in Verbindung mit einer automatischen
Steueranlage sogar die Möglichkeit geschaffen, daß
das Boot selbstständig zum Verunglückten zurückkehrt.
Zusätzlich können zur exakten Ortung ggfs. weitere Empfangsanlagen
vorgesehen sein.
Der Vorteil dieser Lösung gegenüber bisher verfügbaren Systemen,
Vorrichtungen ist:
Bei Satellitenrettungssystemen ist die Zeitdauer der Meldung
unzulässig lange. Sie beträgt durchschnittlich 45 min. In
kaltem Wasser stirbt jedoch ein Mensch schon nach wenigen
Minuten. Darüberhinaus ist bei dem System keine Signalweiterleitung
an die Mannschaft im Boot vorgesehen. Auf Grund dessen
liegt der Schwerpunkt des Einsatzbereiches von Satellitenrettungssystemen
beim Aufspüren verunglückter Schiffe. Zu der Zeitdauer
des Aufspürens kommt die Zeit des Heranfahrens benachbarter
Schiffe.
Die heutigen Mann-über-Bord- Systeme beruhen auf mechanischen
Lösungsansätzen. So wird eine Boje über Bord geworfen, wenn
bemerkt wird, daß einer über Bord gegangen ist. Weiterhin zieht
vielfach ein Sportboot eine Rettungsleine dauernd hinter sich
her. Der Verunglückte hat bei entsprechender Reaktion und
körperlicher Konstitution die Chance, die Rettungsleine noch
rechtzeitig zu erreichen und kann versuchen sich hochzuziehen
oder das Ruder herumzuschlagen. Weiterhin sind Bojen mit
aufblasbaren Körpern, die sich selbsttätig aufrichten und
durch ihre Höhe von 2 m weiter zu erkennen sind als der
schwimmende Mensch, bekannt.
All diese Rettungsmittel versagen jedoch bei Nacht, bei Nebel
und unter Umständen hohen Wellenbergen.
Weiterhin führt vielfach der Segler in der Rettungsweste eine
Signalpfeife mit sich. Es ist jedoch fraglich, ob bei tosender
See das Signal von der Crew gehört wird. Bewußtlosigkeit des
Überbordgefallenen macht dieses Rettungsmittel unbrauchbar.
Weiterhin ist es Vorschrift, daß im Fall des Unglücks ein Mitglied
der Crew abzustellen ist. Dessen Aufgabe besteht einzig
und allein darin, den Kontakt zu den Verunglückten nicht zu
verlieren. Diese Maßnahme wird auch sicherlich in Zukunft
unumgänglich sein. Sie ist jedoch nur dann erfolgversprechend
wenn die Sichtweite ausreichend ist.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Überwachung von Personen und/oder Gegenständen
auf einem Schiff, einer schwimmenden Fabrik oder einer
festen im Meer verankerten Betriebsstätte gekennzeichnet
dadurch, daß jede Person/jeder Gegenstand mit einem Sender
ausgestattet ist, der ein Signal automatisch oder manuell
betätigt sendet, sobald die Person/der Gegenstand ins Wasser
fällt bzw. mit Wasser in Berührung kommt. Dieses Signal
wird drahtlos von einem Empfänger auf dem Schiff/schwimmende
Fabrik/ im Meer fest verankerte Betriebsstätte empfangen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der
Sender mit einem Überlebenssystem z. B. in Form einer Rettungsweste,
einem Lifebelt, einem Kältschutzanzug etc. verbunden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender codierte Signale aussendet, so daß jederzeit eine
Identifikation möglich ist. D. h. man kann erkennen, welche
Person/welcher Gegenstand über Bord gefallen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß der
Sender im Falle der Loslöung von dem Überlebenssystem selbsttätig
aufschwimmt und sich in der Art aufrichtet, daß die
Antenne mit maximaler Leistung senden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1-4 dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender eine hinreichende Sendeleistung, Kanalanzahl und
Eindeutigkeit der Signale besitzt, daß der Überbordgegangene
die Aktivierung der Rettungsmittel und die Rettungsmanöver
mit Hilfe des Senders selbst einleiten, steuern und überwachen
kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1-5 dadurch gekennzeichnet, daß der
Sender auch auf internationalen Seenot- oder Notfrequenzen
senden kann ggfs. zusätzlich zu der eigenen Sendefrequenz.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1-6 dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich eine direkte Kommunikation wechselseitig
oder gleichzeitig zwischen dem Verunglückten und den an
Bord befindlichen Personen möglich ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1-7 dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender zusätzlich durch das Überlebenssystem vor
Spritzwasser geschützt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1-8 dadurch gekennzeichnet, daß
die Antenne in Form einer flexiblen Antenne in das Überlebenssystem
eingebettet ist (z. B. Rettungsweste).
10. Vorrichtung nach Anspruch 1-9 dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfänger gekoppelt ist mit einer Entscheidungseinheit,
die selbsttätig veranlaßt, daß Rettungsmittel an Bord
aktiviert werden z. B. durch Hinauskatapultieren einer
Rettungsleine, einer Funkboje, eines Rettungsflosses etc.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1-10 dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfänger akustische, optische oder elektrische Signale
gibt, die erkennen lassen, daß eine Person/ein Gegenstand
von Bord gefallen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1-11 dadurch gekennzeichnet, daß
die Empfangsanlage mit einer Ortungs-/Pfeileinrichtung
gekoppelt ist, die es ermöglicht zu ermitteln, wo sich
der Überbordgegangene befindet (Richtung und Entfernung).
13. Vorrichtung nach Anspruch 1-12 dadurch gekennzeichnet, daß
die Empfangseinheit mit einer Entscheidungseinheit verbunden
ist, die hinreichend intelligent ist, selbsttätig
Rettungsmanöver einzuleiten, zu steuern und zu überwachen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1-13 dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfänger und / oder die Pfeilantenne mobil sind und
bei Bedarf durch eine eigene Stromversorgung betrieben werden
können.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1-14 dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfänger und/oder die Antenne eine Anzeige über die
empfangene Feldstärke besitzt, so daß die Ortung/Peilung
erleichtert wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1-15 dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Schiff die Ortung der Verunglückten selbst durchgeführt
und angezeigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600802 DE3600802A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Vorrichtung zur ueberwachung von personen oder gegenstaenden, die von bord eines schiffes, einer schwimmenden fabrik oder einer fest im meer verankerten betriebsstaette ins wasser fallen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600802 DE3600802A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Vorrichtung zur ueberwachung von personen oder gegenstaenden, die von bord eines schiffes, einer schwimmenden fabrik oder einer fest im meer verankerten betriebsstaette ins wasser fallen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3600802A1 true DE3600802A1 (de) | 1987-07-16 |
Family
ID=6291786
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863600802 Withdrawn DE3600802A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Vorrichtung zur ueberwachung von personen oder gegenstaenden, die von bord eines schiffes, einer schwimmenden fabrik oder einer fest im meer verankerten betriebsstaette ins wasser fallen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3600802A1 (de) |
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