DE35510C - Apparat zur Rektifikation von Rohspiritus - Google Patents
Apparat zur Rektifikation von RohspiritusInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
- B01D3/001—Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
- B01D3/003—Rectification of spirit
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der vorliegende Apparat ist theils aus Eisen, theils aus Kupfer hergestellt. Bei der Rectification
direct aus der Maische wird derselbe zwischen dem Brennapparat und dem Kühler und bei der
Rectification indirect aus Rohspiritus zwischen der Blase und dem Kühler aufgestellt. Die
Rectificationscolonne ist verzinnt, wird durch das Rohr C einerseits mit dem Dampfkessel
sowie mit dem Retourdampf, andererseits durch D mit dem Brennapparat oder der Blase in
directe Verbindung gebracht. Derselbe ist zum continuirlichen Betriebe eingerichtet und besteht
aus vier Abtheilungen:
i. Das Dephlegmirungsgefäfs G ist eine Blase, welche mit einem Dom K und zwei
Ausströmungsrohren η η versehen ist. Die Einrichtung der Blase besteht darin, dafs durch
das Zuführungsrohr I die zur Dephlegmirung der Spiritusdämpfe nöthigen Chemikalien eingeführt
werden, welche mit der gleichfalls in derselben angebrachten Dampfschlange C erhitzt
werden, damit die Condensation von Spiritusdämpfen in der Blase verhindert ist.
Ferner erhält die Blase das Geistrohr D; dasselbe ist ringförmig mit einem Kreuz
constrain und nur nach unten durchlöchert, um die ausströmenden Dämpfe von allen
Seiten gleichmäfsig nach unten in die Chemikalienlösung austreten zu lassen. Die nicht
durchlöcherte Oberfläche des Geistrohres hat den Zweck, dafs die aus der Chemikalienlösung
flockeiiartig ausgeschiedenen metallischen Niederschläge nicht direct in die Rohrleitung
eintreten und dieselben demgemäfs nicht verstopfen können. Ferner ist an der Blase der
Wasserstandsmesser m zur Beobachtung des Flüssigkeitsstandes angebracht. Die eingesetzten
Luftventile s s dienen zu dem Zweck, bei Aulserbetriebsetzung des Rectificatiortsapparates
die in diesem Raum entstehende Luftleere aufzuheben und das Uebersteigen des Condensates
in das Dephlegmirungsgefäfs G zu verhindern. Endlich befindet sich an dem Boden der Blase
das Ablafsrohr i. Der Dom K ist mit Siebböden versehen, auf welche indifferente Stoffe,
hier Porcellankugeln, in abwechselnden Sieblagen mit Glas- oder Schlackenwolle geschichtet
sind. Die Anordnung dieser Vorrichtung bewirkt, dafs die durch die Spiritusdämpfe mitgerissenen
Chemikalien auf diese Stoffe niedergeschlagen und zurückgehalten werden.
2. Das Condensationsgefäfs H ist auf den Blasenkörper aufgesetzt. Dasselbe umschliefst
den Dom K mit seinen beiden Geistrohren η κ,
welche die Verbindung mit der Blase herstellen. An demselben ist der Wasserstandsmesser m
zur Beobachtung des Wasserstandes angebracht. Die Dampfschlange J ist zu dem Zweck eingelegt,
damit das Condensationswasser erwärmt und stets auf derjenigen Temperaturhöhe erhalten
wird, dafs die Condensation der hier austretenden Spiritusdämpfe verhindert ist. Durch
das Thermometer ρ wird die Temperatur der Condensation gemessen und controlirt. Das
in H angebrachte Ablafsrohr r ist mit dem Brennapparat oder der Destillirblase verbunden,
und der Austritt des condensirten Wassers findet von dieser nach den eben bezeichneten
Apparaten zur Verhütung von Spiritusverlust statt. Die Luftventile s s sind zu dem Zweck
eingesetzt, damit bei eintretender Luftleere infolge der Aufserbetriebsetzung des Apparates
das Zurückschleudern des Condensationswassers durch η η nach G ausgeschlossen ist. Die
Dampfschlange der Blase und des Condensationsgefäfses C und J sind durch die Dampfleitungen
ZZ, welche mit einem Hauptventil und sieben Communicationsventilen versehen
sind, verbunden. Bei der Inbetriebsetzung des Apparates wird das Dephlegmirungsgefäfs G
und das Condensationsgefäfs H zusammen erhitzt; das erstere, um eine Erschütterung des
Apparates durch Einströmung der Dämpfe in die kalte Chemikalienlösung zu vermeiden, das
letztere, um die Condensation von Spiritusdämpfen in beiden Compartimenten zu verhüten.
Zu diesem Zweck wird das Hauptventil No. ι geöffnet. Der Dampf strömt nun
durch das Cotnmunicationsventil No. 4 in das Schlangenrohr C der Dephlegmirungsabtheilung
G nach dem Condensationsgefäfs H durch das Ventil No. 7 in die Schlange J und findet
seinen Ausgang durch das Ventil No. 2. Die übrigen Ventile sind geschlossen. Sobald die
Chemikalienlösung -bis zum Siedepunkt erhitzt ist, wird der Dampf abgestellt, die Ventile
No. 4 und 2 geschlossen. Dagegen werden die Ventile No. 3, 5 und 7 geöffnet, damit
der Dampf durch J zuerst in das Condensationsgefäfs strömt und seinen Ausgang durch
Ventil No. 5 erhält, um die Condensation, die im Verlauf des Betriebes sich sonst successive
übermäfsig ansammeln würde, auf die mittlere Höhe des Wasserstandes und die bestimmte
Temperaturhöhe für den Abtrieb des Spiritus zu erhalten. Sobald der Maischdestillirapparat
bezw. die Blase abgetrieben ist und keine Spiritusdämpfe nach dem Rectificationsapparat
durch D übertreten, wird das Condensationsgefäfs H für sich allein erhitzt, und zu diesem
Behufe werden die Ventile No. 2,4, 5, 7, 8 geschlossen, dagegen 3 und 6 geöffnet. Der
Dampf tritt alsdann aus Ventil No. 1 durch No. 3 in die Schlange J und findet seinen
Ausgang durch Ventil No. 6. Infolge dessen wird der Spiritus, welcher in der Condensation
noch enthalten ist, aus derselben völlig abgetrieben und das Conderisationswasser aus r
hierauf abgelassen. Die Decke von H ist durchlöchert, damit die Spiritusdämpfe in die Rectificationscolonne
eintreten.
3. Die Rectificationscolonne ist ein Cylinder, welcher den Dampfsammler R enthält, der mit
Siebboden tl und h in der Decke und dem
Boden versehen ist. An der Decke ist das Wasserableitungsrohr u angebracht, an welches
sich das Rohr 0 anschliefst und die Verbindung der Colonne mit der Condensation für
den Wasserverschlufs herstellt. Ferner enthält die Colonne beliebig viel, hier sieben, über
einander gestellte Kühlbecken T, deren Flächen oben wie unten convex-concav zulaufen. Zwischen
den Becken sind die Diaphragmen ab edef
und g eingeschaltet, welche mit beliebig viel doppelten T- Stücken versehen sind. Ein jedes
Diaphragma ist beliebig weit vom Rande der Colonne entfernt, damit die Spiritusdämpfe
durch diese Zwischenräume von Becken zu Becken gelangen können. Die Diaphragmen haben, wie die Zeichnung ergiebt, eine elliptische
Construction erhalten. An dieselben sind doppelte T-Stücke zu ihrer Aufstellung und
Befestigung in auf- und absteigender Gr'öfse angebracht. Die Stellung der Diaphragmen
gegenüber den Becken ist verschieden. Die Entfernung ist bei dem untersten Diaphragma g
am weitesten und verengt sich von f bis b und α in ganz progressivem Mafse. Die Lage
der Diaphragmen zu den Becken in ihrer progressiven Verengerung der Zwischenräume nach
oben hin erfüllt den Zweck, damit die Spiritusdämpfe an die unteren Flächen jedes Kühlbeckens
möglichst herangeprefst werden und die Kühlung ausgenutzt wird, um aus den
Spiritusdämpfen zur Erlangung der gröfstmöglichen Hochgradigkeit die ihn begleitenden
Wasserdämpfe zu condensiren und abzuscheiden. Da nun sämmtliche Diaphragmen elliptisch sind,
so fliefst das condensirte Wasser von Becken zu Becken zurück, und da der Abflufs des
Wassers nach unten mit wachsender Geschwindigkeit erfolgt, so ist die Entfernung von den
oberen Beckentheilen nach unten zu wiederum in progressivem Mafsstabe erweitert, damit der
Abflufs des Condensates, das sich von Becken zu Becken vermehrt, nicht gehemmt ist. Das
Condensat wird von dem Rohr u aufgenommen und durch Rohr 0 nach dem Condensationsgefäfs
H wieder zurückgeführt. Jedes Diaphragma theilt den Zwischenraum von Becken
zu Becken, so dafs die sieben Becken vierzehn Räume bilden, welche unter einander durch
die Verkleinerung an der Peripherie der Diaphragmen communiciren. Das aus den Alkoholdämpfen
condensirte Wasser kann nicht wieder mitgeschleppt werden, dagegen aber gelangt der condensirte Spiritus infolge der gleiche
mäfsigen Erwärmung der Diaphragmen durch die an der unteren Fläche derselben entlang
streichenden Dämpfe stets zu erneuter Verdampfung, während das condensirte Wasser
von der elliptischen Fläche abfliefst. Das Diaphragma α verhindert den directen Austritt der
Spiritusdämpfe in die Abtheilung S für die Nachrectification. Durch die Construction desselben
wird bewirkt, dafs die Spiritusdämpfe
vor ihrem Austritt aus dem letzten Becken zunächst gezwungen werden, die Fläche des
obersten Kühlbeckens zu bestreichen. An dem obersten Becken T befindet sich der Kühlwassereingang
W, und sämmtliche Kühlbecken sind durch die Bogen W mit einander verbunden,
vermöge welcher das Kühlwasser von Becken zu Becken herabfliefst. An dem untersten
Becken ist das Abflufsrohr j/· angebracht, welches
bis zur Höhe des obersten Beckens hinaufgeführt wird, damit der Verbrauch des Kühlwassers
während des Zu- und Abströmens sich selbst regulirt. Der an diesem Rohr befindliche
Stutzen q dient zur Entleerung der Becken. Die Rectificationscolonne in ihren einzelnen
Abtheilungen ergiebt, dafs die Spiritusdämpfe eine sehr grofse Fläche zur Condensation der
sie begleitenden Wasserdämpfe passiren müssen, und da das Kühlwasser den aufsteigenden
Dämpfen entgegenströmt, so beruht die Construction der Kühlung auf dem Princip der
Gegenstromkühlung und mit einer Flächencondensation, welche die Diaphragmen bewirken.
4. Die Abtheilung S dient zum Zwecke der Nachrectification. Der Boden derselben ist gelocht,
vermöge dessen die Communication mit der Colonne hergestellt ist. Der Stutzen ν
bewirkt die Verbindung zwischen der Colonne und dem Kühler. Dieses Compartiment ist mit
Füll- und Entleerungsöffnung versehen.
Beim Betriebe ist der Apparat dampfdicht geschlossen und in der eingangs bezeichneten
Weise aufgestellt.' Die Nachrectificationsabtheilung
S wird mit ausgeglühter Holzkohle und die sieben Becken der Colonne mit Wasser
gefüllt. Die Blase G der Dephlegmation ist mit der Chemikalienlösung, welche aus einer
Verbindung von Bleioxyd mit Kali und Glycerin besteht, angefüllt. Die beiden unteren
Compartimente G und H werden durch die Dampfleitungen C und / in der früher beschriebenen
Weise erhitzt. Der freie Raum sowohl in der Blase G als auch in dem.Condensationsgefäfs
H dient als Steigeraum. Die in G eintretenden Rohspiritusdämpfe werden bei
ihrem Passiren durch die Glycerin enthaltende Bleioxydkalilösung völlig dephlegmirt. In dem
Dom K werden die während der Verdampfung mitgerissenen Theile der Lauge niedergeschlagen,
und die von chemischen Beimengungen befreiten und absolut reinen Spiritusdämpfe treten nunmehr durch η η in den Raum H
ein, werden hier gewaschen und strömen durch den Siebboden A1 in den Dampfsammler R
der Rectificationscolonne. Aus dieser Abtheilung strömen die Alkoholdämpfe nun durch
den Siebboden h in der angegebenen Pfeilrichtung zwischen den Diaphragmen gf.edh
und den Becken 7", treten schliefslich unter dem Diaphragma α in die Nachrectification S
ein und finden bei ν ihren Austritt nach dem Kühler. Das infolge der Abkühlung erhaltene
Condensat strömt in der dem Alkoholdampf entgegengesetzten Richtung von Diaphragma a
bis g nach u und wird durch 0 nach H geführt,
damit die hier aus G nach H eintretenden Dämpfe gewaschen werden. Infolge dessen
werden die von G nach H zuströmenden Spiritusdämpfe durch das zurückgeführte Condensationswasser
in ihrer Temperatur vermindert und durch das Thermometer controlirt. Das aus H durch r abgelassene Wasser gelangt
zur völligen Abtreibung seines etwaigen Spiritusgehaltes nach dem Brennapparat oder der
Blase'zurück. Die bei ν austretenden Spiritusdämpfe
werden in dem Hauptkühler condensirt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An einem Apparate zur Ausführung des im Haupt-Patent No. 30843 geschützten Reinigungs-Verfahrens für Rohspiritus der Dom K mit Siebboden S und den auf denselben, lagernden indifferenten Stoffen, sowie den beiden Geistrohren η η-. .Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE35510C true DE35510C (de) |
Family
ID=311361
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT35510D Expired - Lifetime DE35510C (de) | Apparat zur Rektifikation von Rohspiritus |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE35510C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970651C (de) * | 1949-01-31 | 1958-10-16 | Cie Generale Des Etablissement | Luftreifen mit unterhalb der Laufflaeche angeordneten Verstaerkungseinlagen aus Metalldraehten od. dgl. |
DE3708901A1 (de) * | 1986-03-20 | 1987-09-24 | Ulrich Kothe | Feinbrenngeraet mit nachgeordnetem kuehler |
DE102007054705B4 (de) | 2007-11-14 | 2020-06-04 | Ulrich Kothe | Brenngerät |
-
0
- DE DENDAT35510D patent/DE35510C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970651C (de) * | 1949-01-31 | 1958-10-16 | Cie Generale Des Etablissement | Luftreifen mit unterhalb der Laufflaeche angeordneten Verstaerkungseinlagen aus Metalldraehten od. dgl. |
DE3708901A1 (de) * | 1986-03-20 | 1987-09-24 | Ulrich Kothe | Feinbrenngeraet mit nachgeordnetem kuehler |
DE102007054705B4 (de) | 2007-11-14 | 2020-06-04 | Ulrich Kothe | Brenngerät |
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