DE3546701C2 - Diagnostisches Mittel - Google Patents
Diagnostisches MittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein diagnostisches Mittel für
Tumoren, das Jomol bzw. Jomolderivate enthält.
Jomol® und seine Derivate können als Arzneimittel und als
diagnostische Mittel verwendet werden. Sie sind insbeson
dere als Mittel zur Steigerung der zelligen Abwehr und
für die Diagnose und Therapie von malignen Tumoren sowie
zur Behandlung von Schwächen der zelligen und humoralen
Immunabwehr geeignet. Jomol® kann als Träger für diagno
stische und therapeutische Stoffe verwendet werden.
Die Diagnose maligner Tumoren ist trotz
intensiver Forschung heute noch schwierig. Es ist fast
unmöglich, maligne Tumoren im Frühzustand zu erkennen,
und bis heute steht kein Verfahren zur Verfügung, mit
dem eine Frühdiagnose durchgeführt werden kann.
U. Ehrenfeld (Krebsgeschehen 5, 132 ff. (1979)) berich
tet über die cancertoxische Wirkung eines Gemisches aus
Acetaldehyd und Ethanol. Das Gemisch enthält 3 bis 10 g
Acetaldehyd pro 1000 g Ethanol. Es zeigte sich jedoch,
daß die Wirkung dieses Gemisches bei der Behandlung von
soliden malignen Tumoren wie auch von Metastasen nicht
ausreichend ist.
In den deutschen Patentanmeldungen P 33 34 751.4,
P 33 36 583.0 und P 34 02 312.7 (entsprechend der euro
päischen Patentanmeldung 84 110 118.1 und folgender wei
terer Patentanmeldungen in ausländischen Staaten: Kanada
(463 991), Südafrika (84/7296), Australien (33327/84)
Japan (202 859/84), UdSSR (3 798 784.13), Polen (P. 249 725)
Rumänien (115 800), Jugoslawien (P-1639/84), Spanien
(536 085), Argentinien (297 977), Südkorea (84-5894)
DDR (267 559), Dänemark (4553/84), USA (689 728)) wird
ein Mittel zur Diagnose und Therapie von bösartigen Tumo
ren sowie zur Therapie von Schwächen der zelligen und
homoralen Immunabwehr beschrieben, das einen Immunmodu
lator in und/oder auf Liposomen oder lipidiert oder
einen mit einem radioaktiven Strahler, einem Farbstoff
oder einem Cytostatikum markierten Immunmodulator ent
hält.
Es besteht jedoch weiterhin Bedarf nach derartigen Mit
teln, die möglichst keinerlei Nebenwirkungen zeigen und
insbesondere sehr einfach herzustellen sind. Die bekann
ten Mittel besitzen weiterhin den Nachteil, daß ihre
intravenöse Verabreichung mit gewissen Schwierigkeiten
verbunden ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Mittel und ein Erzeugnis für die Diagnose
von Tumoren zur Verfügung zu stel
len. Das Mittel soll hochwirksam sein und daher in gerin
gerer Konzentration als die bekannten Mittel verabreicht
werden können. Das erfindungsgemäße Mittel soll bewir
ken, daß der Organismus des Patienten weniger stark be
lastet wird, und weiterhin soll seine Verabreichung auf
einfache Weise möglich sein.
Das Mittel soll weiterhin intravenös verabreichbar sein
und als Träger für radioaktive Strahler, Arzneimittel
und Farbstoffe dienen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß eine Verbindung, die
man aus dem Mikroorganismus Rhodococcus rhodochrous gewinnt,
die erfindungsgemäße Aufgabe löst, wenn sie zusammen mit einem
Gemisch aus einem Alkohol und Aldehyd verwen
det wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein diagnostisches Mittel, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß es einen mikrobiellen Ex
trakt, erhalten durch
- a) Züchtung von Nocardia opaca = Rhodococcus rhodo chrous (DSM 43 202 bzw. ATCC 21 953) auf einem Nährmedium,
- b) Gewinnung der Zellen,
- c) Suspendierung der Zellen in einem Puffer und 15 Minuten bis einige Stunden Stehenlassen der Sus pension,
- d) Behandlung der Suspension mit einem murolytischen Enzym,
- e) Zerstörung der Zellen,
- f) Trennung des erhaltenen Materials in Bodensatz und Überstand,
- g) Trennung des Überstands an Sephadex-Säulen unter Verwendung von Puffer als Eluierungsmittel,
- h) Gewinnung der aktiven Fraktionen, die im UV-Spektrum eine Absorption bei 214 nm zeigen,
- i) Umsetzung der aktiven Fraktionen mit Acetaldehyd in einem Molverhältnis von 1 mol aktiver Fraktion (angenommenes mittleres Molekulargewicht 4000) mit 1,8 bis 2,2 mol Acetaldehyd, gegebenenfalls gekoppelt mit einem Molekül, das einen radioaktiven Strahler und/oder einen Farbstoff binden kann,
enthält und es zusammen mit einem Aldehyd der allgemeinen Formel I
RCHO (I)
worin R ein Wasserstoffatom und eine geradkettige oder
verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff
atomen bedeutet, wobei der freie Aldehyd auch direkt oder
indirekt von Stoffen metabolisch freigesetzt werden kann,
und gegebenenfalls einem Alkohol der allgemeinen Formel II
R¹CH₂OH (II)
worin R¹ die oben für R angegebene Bedeutung besitzt, sowie
gegebenenfalls üblichen pharmazeutisch annehmbaren Träger
stoffen und/oder Verdünnungsmitteln verwendet wird, enthält.
Der mikrobielle Extrakt (Jomol®) ist durch folgende Eigen
schaften charakterisiert:
- (1) Absorptionsmaximum im UV-Spektrum bei 286,0 nm;
- (2) apparente Molekulargewichte bei 4500, 3000 und 900;
- (3) starke Hygroskopizität;
- (4) elfenbeinfarbige, teils amorphe, teils kristalline Flocken nach Gefriertrocknung, abhängig von dem Restwassergehalt;
- (5) pH-Wert von 5,5 (1 ml der Verbindung, gelöst in 1 ml Wasser);
- (6) schwach positive, rosa Ninhydrin-Reaktion;
- (7) anfärbbar mit Orcin-Reagens;
- (8) Proteingehalt 1,4% (Proteintest nach L. Thomas, J. Clin. Chem. Clin. Biochem., Bd. 19, 1981, Seite 203 bis 208, Coomassie Brilliant Blue G 250);
- (9) folgende Rf-Werte (Lösungsmittelangabe Volumen:
Volumen)
Rf = 0,20 (Butanol : Eisessig : Wasser 4 : 1 : 1)
Rf = 0,45 (Benzol : Eisessig : Wasser 2 : 1 : 2)
Rf = 0,685 (Methanol : Eisessig : Wasser 4 : 1 : 1)
keine Wanderung (Chloroform : Methanol 96 : 4)
Rf = 0,54 (Chloroform : Methanol 1 : 1) - (10) Löslichkeit: schlecht löslich in unpolaren Lösungs mitteln, sehr gut löslich in polaren Lösungsmitteln;
- (11) nachweisbare Bestandteile:
Substanzen Verhältnis (Näherung) Neutralzucker (Glucose, Galactose, Ribose) () 1 Aminozucker (Glucosamin, Muraminsäure) (nach Hydrolyse) 3,5 Aminosäure (Ala, Glu, DAP) @ (Ala, Glu + DAP 2,5) 4 Lipide < 1 Phosphor < 1 - (12) Struktur:
Peptidoglycanstruktur, deren Glycangerüst aus 10 bis 80 Disacchariden aus N-Acetylglucosaminyl- N-acetylmuramyl besteht.
Der mikrobielle Extrakt kann mit einem
radioaktiven Strahler, einem Farbstoff oder einem Cyto
statikum markiert sein, wobei die Markierung unter Ver
wendung von Ankopplungsmitteln, wie beispielsweise DTPA,
Kryptofix, Uridin, L-Thyronin, L-Tyrosin, erfolgen kann.
Als Kopplungsmittel kann man alle solchen Kopplungsmit
tel verwenden, die einen radioaktiven Strahler, einen
Farbstoff oder ein Cytostatikum tragen oder binden kön
nen.
Der Anmelder hat überraschenderweise gefunden, daß ein
bestimmter Mikroorganismus des Genus Nocardia opaca,
nämlich Rhodococcus rhodochrous eine Verbindung ergibt,
die nach Umsetzung mit Acetaldehyd überraschende Eigen
schaften als Träger für diagnostische
Stoffe aufweist. Der Stamm Rhodococcus rhodochrous wurde
bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen, Gries
bachstraße 8, D-3400 Göttingen, am 16. Mai 1972 unter
der Nummer DSM 43 202 (= DSM 363 = ATCC 21 953) hinter
legt. Der Stamm ist frei verfügbar, und seine Lebensfähig
keit wurde am 28. Februar 1985 erneut nachgewiesen.
Jomol® wird gemäß der DE 35 10 795 C2 (bzw. der DE 35 10 795 A)
hergestellt.
Bei der Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von
Jomol® wird ein eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle
und Mineralien enthaltendes Kulturmedium verwendet. Die
ses Kulturmedium kann auch Antischaummittel und/oder ande
re übliche Komponenten enthalten. Beispiele für Kohlen
stoffquellen sind Kohlenhydrate, Alkohole, Kohlenwasser
stoffe und Kleie. Beispiele für Stickstoffquellen sind
Maisquellwasser, Hefeextrakte, Fleischextrakte, Pepton,
Fischmehl, Ammoniumsalze, Nitratsalze und Harnstoff. Die
Mineralquelle umfaßt anorganische Salze, wie Phosphate, Ma
gnesiumsalze, Zinksalze, Calciumsalze, Mangansalze, Molyb
dänsalze und Kupfersalze.
Die Zusammensetzung des Kulturmediums kann nach Bedarf geändert werden, und
während der Fermentation können diese Kohlenstoff-, Stickstoff- und Mineral
quellen zusätzlich zugegeben werden. Zur Herstellung eines Inokulums wird
der Mikroorganismus beispielsweise auf DST-Oxoid-Nährboden,
oder Traubenzucker-Agar (2%) in Plattentechnik auf drei bis vier
Platten fünf bis 8 Tage kultiviert. Man erhält hierbei ein Produkt, das
dann als Inokulum zur Herstellung des Materials in technischem Maßstab
verwendet werden kann.
Die Züchtung des Mikroorganismus in technischem Maßstab kann beispiels
weise in Erlenmeyer-Kolben, die 100 ml normale Nährbouillon enthalten,
erfolgen. Die Züchtung erfolgt unter aeroben Bedingungen.
Die Züchtungstemperatur beträgt 20 bis 40°C, und der pH-Wert des Kultur
mediums liegt bei 7,2 bis 7,4. Die bevorzugte Temperatur beträgt 30 bis
37°C, und die geeignete Züchtungszeit beträgt normalerweise 2 bis etwa 30
Tage und kann auf geeignete Weise, abhängig von der Auswahl der anderen
Kulturbedingungen, geändert werden.
Die Mikroorganismen werden dann geerntet, vorzugsweise durch Abzentrifu
gieren. Man kann die Mikroorganismen jedoch auch über Glasfilter abfil
trieren. Das Zentrifugieren kann beispielsweise mit 4000 Umdrehungen pro
Minute während einer Zeit von 5 bis 10 Minuten in einer
Kühlzentrifuge mit einem Rotor von 40 cm Durchmesser erfolgen. Die
erhaltenen Mikroorganismen werden üblicherweise gewaschen, beispielsweise
mit Wasser oder 0,01 M Tris-HCl-Puffer mit einem pH-Wert von beispielsweise
7,4. Der Tris-HCl-Puffer enthält vorzugsweise EDTA-Na₂, zum Beispiel 0,1
bis 0,04, vorzugsweise 0,06%. Der Waschvorgang kann einmal oder mehrere
Male wiederholt werden.
Die Mikroorganismen werden sodann vorzugsweise nachdem sie wie oben gewaschen
wurden, in Tris-HCl-Puffer (pH 7,4), beispielsweise 0,01 M, der vorzugsweise
0,1 bis 0,05% EDTA-Na₂ und 8 bis 12% vorzugsweise 10%, Glucose enthält,
suspendiert.
Zu der erhaltenen Suspension, die gegebenenfalls bebrütet wurde, wird dann
ein murolytisches Enzym, vorzugsweise Lysozym und
vorzugsweise zur Entfernung der Nucleinsäuren und zur Herabsetzung der
Viskosität Desoxyribonuclease zugesetzt.
Man verwendet beispielsweise für 5 g Bakterien 100 ml Tris-HCl-Puffer und
gibt dann zu dieser Suspension 10 mg Lysozym und 3 mg Desoxyribonuclease.
Die Behandlung mit Glucose und den Fermenten wird während einer Zeit von 30
Minuten bis mehreren Stunden, vorzugsweise während einer Zeit von zwei bis
drei Stunden, bei einer Temperatur von 20 bis 40°C, vorzugsweise 30 bis
37°C, durchgeführt.
Anschließend werden die Zellen zerstört. Dies kann mit allen geeigneten
Methoden geschehen, beispielsweise Ultraschall. Vorzugsweise wird Ultra
schall während einer Minute, verwendet. Die mechanische Zerstörung der Zellen muß nicht durch
geführt werden, sie wird jedoch vorzugsweise durchgeführt, weil dadurch die
Ausbeute des gewünschten Produkts erhöht wird.
Das erhaltene Material wird danach in Überstand und Bodensatz, vorzugsweise
durch Zentrifugieren, getrennt. Das Zentrifugieren kann in einer normalen
Zentrifuge durchgeführt werden, bevorzugt wird es jedoch in einer Kühlzen
trifuge bei einer Temperatur von 4 bis 6°C bei 4000 Umdrehungen pro Minute
10 bis 15 Minuten lang durchgeführt. Der Bodensatz kann gegebenenfalls
einmal oder mehrere Male mit Wasser oder dem oben erwähnten Puffer gewaschen
werden, wobei die erhaltenen Waschlösungen mit dem Überstand vereinigt
werden. Der Überstand wird gegebenenfalls nach Einengen im Hochvakuum bei
tiefen Temperaturen an Sephadex®-G-75-Säulen chromatographiert.
Wird auf ein Waschen des erhaltenen Bodensatzes verzichtet, so wird der
Überstand direkt der Chromatographie unterworfen, ohne daß er eingeengt
wird. Man erhält beispielsweise aus 5 g Bakterien einen Überstand, den man
vorzugsweise in fünf gleiche Teile teilt und auf fünf vorbereiteten Sephadex-
G-75-Säulen zu je einem Teil gibt. Die Säulen sind 80 cm lang, der Innen
durchmesser beträgt 2,5 cm, die Sephadex®-Füllungshöhe beträgt 60 cm.
Wird nur eine Säule verwendet, so wird der Teil, der nicht chromatogra
phiert wird, bei -25°C eingefroren und bei dieser Temperatur aufbewahrt.
Wenn man bei einer Chromatographie auf einer der Säulen zur Charakteri
sierung der JOMOL®-Substanz "Albumin aus Humanserum Markierung"
benutzt, tritt der erste Peak der Rohsub
stanz mit dem Albumin (MG 69 000) und die Fraktion 2b* mit dem ebenfalls
zur Säuleneichung benutzten Vitamin B₁₂ (MG 1 355,4) aus (Fig. 2).
Als Elutionsmittel wird 0,01 M Tris-HCl-Puffer (pH 7,4), der 0,06% EDTA-Na₂
enthält, verwendet. Die Flußrate beträgt 100 µl pro Minute (= 2 Tropfen/min), wobei den auch
niedrigere oder höhere Flußraten anwenden kann. Die aktive Fraktion, die
als Fraktion 2b* bezeichnet wird, wird in einer Zeit von 12 bis 14 Stunden
nach Beginn der Gelchromatographie gesammelt. Das Elutionsvolumen beträgt
ca. 900 bis 980 ml, die Fraktionierung erfolgt unter UV-Detektion bei 214 nm
Das Vorgehen zur Gewinnung der Fraktion 2b* kann vom Abernten der Zellen
nach Kultivieren bis zur Säulenfraktionierung auch in Phosphatpuffer,
Ammoniumacetatpuffer und anderen erfolgen. Die Verwendung vom Ammoniumacetat
puffer ist insbesondere für die Präparate zur Jodierung bevorzugt.
Die erhaltenen aktiven Fraktionen werden lyophilisiert und anschließend
eine Stunde bei 80°C zur Zerstörung der Abbauenzyme inkubiert. Wenn nicht
lyophilisiert wird, werden die verdünnten Lösungen bei -20°C, vorzugsweise
-40°C, besonders bevorzugt -80°C, eingefroren und als Lösung aufbewahrt.
Vor dem Lyophilisieren bzw. Einfrieren werden die erhaltenen Lösungen bei
aktiven Fraktionen vorzugsweise mit einer 1 M Acetaldehyd(reinst)-wäßrigen
Lösung in u.g. M Verhältnis gemischt und 10 Minuten bis 2 Stunden, vorzugs
weise z. B. 30 Minuten, bei Raumtemperatur stehengelassen.
Die Umsetzung der Fraktion 2b* mit Acetaldehyd erfolgt im molaren Verhältnis
Fraktion 2b*: Acetaldehyd = 1 : 1,8 bis 2, vorzugsweise im Verhältnis von
1 : 2, wobei man für die Fraktion 2b* ein mittleres Molekulargewicht von ca.
4000 annimmt.
Überraschenderweise zeigte sich, daß man bei der Umsetzung der aktiven
Fraktion 2b* mit Acetaldehyd eine "Fraktion 2b" erhält, die als JOMOL®
bezeichnet wird, überraschende pharmakologische Eigenschaften aufweist und
außerdem als Trägersubstanz verwendet werden kann.
Die Ausbeute aus ca. 5 g Bakterien beträgt ca. 50 bis 70 mg JOMOL® in reiner Form.
Das Produkt ist sehr hygroskopisch. Gegebenenfalls kann mit üblichen Methoden
eine Wassergehaltsbestimmung des Lyophilisats durchgeführt werden.
Nach dem Trocknen ist die Substanz gelbweiß und flockig, mit etwas Wasser
erscheint sie im Augenblick "kristallin", mit etwas mehr Wasser ist sie
farblos, glasartig, gelatinös und zieht Fäden wie Haushaltsalleskleber. Bei
steriler Lagerung ohne Lichtzutritt unter Stickstoff ist die Substanz bei
einer Temperatur unter -25°C stabil. Die Substanz ist unter Lichtzutritt
bei Raumtemperatur einige Stunden stabil.
Wie oben erläutert, werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Nocardia-
Bakterien verwendet. Nocardien sind grampositive Actinomyceten. Ihr mehr
schichtiges Zellwandgrundgerüst weist Einlagerungen von Proteinen und Poly
sacchariden auf. Ihm aufgelagert sind Deckschichten, die schwer ablösbar
sind.
Die Zellwand enthält als äußere Schicht Lipoproteine und Wachse, als mittlere
Schicht Lipopolysaccharide und als innere Schicht lange Polysaccharidketten.
Die Antigenität der Schichtbestandteile nimmt von außen nach innen ab.
Das Substrat für die Herstellung ist die innere Schicht mit den langen
Peptidoglykanketten. Diese sind im Glykangerüst aus Dissaccharidbausteinen
gebildet. Der Disaccharidbaustein besteht aus N-Acetylglucosaminyl-N-acetyl
muramyl:
An der Säuregruppe der N-Acetylmuraminsäure (N-Acetylglucosaminlactatether)
sind Peptideinheiten über L-Alanin gebunden. Diese Peptideinheiten enthalten
Sequenzen von L-Alanin→D-Isoglutamin→meso-α,ε-Diaminopimelinsäure
(DAP), wobei die DAP amidiert sein kann. An dieser Stelle kommt selten
Uridindiphosphat oder eine andere Aminosäure, häufiger Lysin vor, die
ihrerseits substituiert sein kann. Anstelle der Acetylgruppe kann an der
Muraminsäure eine Glycolylgruppe vorhanden sein. Außer diesen genannten
Einheiten können auch bis 10% Neutralzucker vorhanden sein.
Dem obengenannten Herstellungsprozeß entsprechend wird der Anteil der
äußeren Wandschicht der Nocardien verworfen; Lipoproteine, Lipide und
Wachse sind also weder im Gesamtpräparat noch im Präparat Fraktion 2b ent
halten. Die hergestellten Präparate sind Spaltprodukte von Peptydoglykanen
und Peptiden der inneren Wandschicht. Das zur Spaltung eingesetzte Lysozym
hydrolysiert die Bindung zwischen N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuramin
säure des Glykangerüsts. Die Desoxyribonuclease spaltet Nucleinsäuren; sie
setzt die Viskosität des Produktes herab. Die Peptidsubstituenten der
Peptidoglykane gehen im obengenannten Herstellungsprozeß so weit ihrer
interpeptidischen Bindungen verlustig, daß sie wasserlöslich werden und nur
noch gering fettlöslich sind. Gleichzeitig verlieren die Enden der Peptido
glykanketten ihre Peptidanteile. Durch den Herstellungsvorgang werden die
Peptidoglykane weitestgehend von natürlichen Lipiden, mit den sie zusammen
in den Zellwänden vorkommen, befreit. Die N-Acetylglucosamingruppen der
Peptidoglykane können teilweise desacetyliert sein.
JOMOL® besitzt unerwartete Eigenschaften. JOMOL® selbst findet als Immunmodu
lator, Arzneimittel oder Diagnostikum Verwendung. JOMOL® und seine Kopplungs
produkte mit bestimmten Kopplungsmitteln eignen sich besonders gut als
Trägersubstanzen für radioaktive Verbindungen, Farbstoffe und Arzneimittel.
JOMOL®, seine Kopplungsprodukte und die markierten oder beladenen JOMOL®
derivate reichern sich überraschenderweise an Krebszellen an und werden von
gesunden Zellen kaum oder nur in geringem Umfang gebunden. Wird beispiels
weise JOMOL® mit einem radioaktiven Marker markiert und verabreicht, so
reichert sich das markierte JOMOL® an den Tumorzellen an, und diese können
dadurch mittels Gammakamera-Imaging leicht nachgewiesen werden.
Beispiele für Kopplungsprodukte von JOMOL® sind Produkte, die JOMOL®, daran
gekoppelt einen Kronenether, Diethylentriaminpentaessigsäure, Fluorescein
isothiocyanat oder Zinn(II)-chlorid enthalten. Derartige Kopplungsprodukte
werden allgemein hergestellt, indem man JOMOL® in einem geeigneten polaren
Lösungsmittel oder in einer wäßrigen Lösung eines polaren Lösungsmittels
löst. Beispielsweise kann man 1 bis 10 mg JOMOL® bis 20 µl eines
geeigneten wäßrigen Lösungsmittels lösen. Man kann auch sehr konzentrierte
Lösungen von JOMOL® erstellen. Die Lösung erfolgt bei möglichst tiefer
Temperatur, wobei jedoch die Temperatur so gewählt werden muß, daß das
Lösungsmittel noch nicht kristallisiert. Die mit JOMOL® umzusetzende Substanz
wird in einem Verhältnis von 1 Mol JOMOL zu 0,8 bis 1,2 Mol der anzukoppeln
den Verbindung umgesetzt, wobei man für das JOMOL® ein mittleres Molekular
gewicht von ca. 4000 annimmt. Die Verbindung, die an JOMOL® angekoppelt
wird, wird in einem wasserfreien Medium gelöst oder homogen suspendiert. Im
Falle von Zinn(II)-chlorid wird eine salzsaure wäßrige Lösung verwendet.
Das Reaktionsgemisch wird während einer Zeit von einigen Minuten bis
60 Minuten bei einer Temperatur im Bereich von 15 bis 40°C stehengelassen.
Das Produkt kann direkt verwendet werden. Es kann auch durch Chromatographie
gereinigt und isoliert werden.
Chromatographie und Reinigung erfolgen auf ähnliche Weise, wie für JOMOL®
selbst beschrieben. Es werden Sephadex®-Säulen verwendet, und als Eluierungs
mittel werden die oben erwähnten Puffer eingesetzt.
Werden die Kopplungsprodukte selbst direkt als Diagnostikum verwendet, ist
es bevorzugt, möglichst reine Lösungen umzusetzen und die erhaltenen Lösungen
direkt, gegebenenfalls nach Sterilisation, zu verwenden.
Es wurden folgende Kopplungsprodukte hergestellt:
Dieses Produkt wird als "JOMOL®-DTPA" oder als "JOMO®-In" bezeichnet. Es
eignet sich zur Beladung mit ¹¹¹Indium oder mit 99mTechnetium, welches
mit Zinn(II)-chlorid reduziert wurde. Die mit einem radioaktiven Marker
markierten Produkte sind insbesondere für die Diagnostik geeignet.
Dieses Produkt wird als "JOMOL®-Sn" oder "JOMO®-tech" bezeichnet. JOMOL®-Sn
ist insbesondere für die Beladung mit 99mTechnetium geeignet.
Das markierte Produkt ist für die Diagnose von Tumoren besonders gut geeignet.
Das Produkt wird durch Umsetzung einer JOMOL®-Lösung mit einer salzsauren, wäßrigen Zinn(II)-lösung hergestellt.
Das markierte Produkt ist für die Diagnose von Tumoren besonders gut geeignet.
Das Produkt wird durch Umsetzung einer JOMOL®-Lösung mit einer salzsauren, wäßrigen Zinn(II)-lösung hergestellt.
Dieses Produkt wird als "JOMO®-J/U" bezeichnet und ist zur Markierung mit
radioaktivem Jod besonders geeignet. Das markierte Produkt kann zur
Diagnose oder Therapie verwendet werden.
Die Herstellung erfolgt durch Umsetzung von JOMOL® und Uridin-2′, 3′-dialdehyd in einem wasserfreien Lösungsmittel.
Die Herstellung erfolgt durch Umsetzung von JOMOL® und Uridin-2′, 3′-dialdehyd in einem wasserfreien Lösungsmittel.
Das Produkt wird als "JOMO®-Color" bezeichnet. Es eignet sich insbesondere
zur Diagnostik und/oder Therapie. Die Produkte 3 und 4 sind besonders
gut für die Markierung mit radioaktivem Jod geeignet. Die Produkte
werden für die Diagnostik verwendet.
Dieses Produkt wird als "JOMO®-Ce" und auch als "JOMO®-Ra" bezeichnet. Das
Produkt wird hergestellt, indem JOMOL® mit einer Vorstufe von Krypto
fix 222®, die CE
bezeichnet wird, umgesetzt wird. Das CE-Molekül besitzt folgende Struktur:
CE enthält die komplette Amidbindung im Kronenether (im Gegensatz zum
Kryptofix 222®).
Die Verbindung ist besonders für die radioaktive Markierung mit Radium geeignet. Es ist eine längere Inkubationszeit mit ²²⁴Ra zu dessen Auf nahme nötig als beim Kryptofix 222®. Die Stabilitätskonstante hinsichtlich der Radiumbindung ist für CE und Kryptofix 222® gleich: lgK = 6,64 (dieser Logarithmus ist für Radium höher als für alle in Frage kommenden anderen Metallionen). Das angebundene Radium kann hinsichtlich seiner Bindung nur durch ein saures Milieu abgelöst werden (im Magen instabil, im übrigen Körper stabil) Ansäuerungen müssen nach der Bindung des Radium an CE unterbleiben.
Die Verbindung ist besonders für die radioaktive Markierung mit Radium geeignet. Es ist eine längere Inkubationszeit mit ²²⁴Ra zu dessen Auf nahme nötig als beim Kryptofix 222®. Die Stabilitätskonstante hinsichtlich der Radiumbindung ist für CE und Kryptofix 222® gleich: lgK = 6,64 (dieser Logarithmus ist für Radium höher als für alle in Frage kommenden anderen Metallionen). Das angebundene Radium kann hinsichtlich seiner Bindung nur durch ein saures Milieu abgelöst werden (im Magen instabil, im übrigen Körper stabil) Ansäuerungen müssen nach der Bindung des Radium an CE unterbleiben.
JOMOL® und seine oben beschriebenen Kopplungsderivate werden als Trägersub
stanz für Farbstoffe, Arzneimittel und radioaktive Marker verwendet. Da
sich diese Substanzen, wie oben erwähnt, an Krebszellen anreichern, ist es
somit möglich, die Krebszellen gezielt nachzuweisen oder gezielt zu behan
deln. Es ist dadurch möglich, die Wirkstoffe, wie beispielsweise die radio
aktiven Marker, die einerseits zum Nachweis der Krebszellen und anderer
seits auch zur Zerstörung der Krebszellen dienen, gezielt an die Krebszellen
zu bringen.
Das oben genannte Kopplungsprodukt aus JOMOL® und Fluoresceinisothiocyanat
ist ein besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Produkt, da es sowohl für
die Diagnose und Therapie als auch zur Markierung mit radioaktivem Jod
geeignet ist.
Die Herstellung von markiertem JOMOL® oder der markierten JOMOL®-Derivate,
die mit einem Arzneimittel oder einem Farbstoff markiert sind, erfolgt,
indem man eine JOMOL®-Lösung, wie oben bei der Herstellung der Kopplungs
produkte angegeben, oder indem man eine Lösung oder Suspension der Kopplungs
produkte in geeigneter Konzentration mit einer Lösung oder Suspension eines
Arzneimittels oder eines Farbstoffes umsetzt. Im allgemeinen werden äqui
molare Mengen von JOMOL® und dem Farbstoff in einem polaren Lösungsmittel
zusammengebracht. Danach wird eine äquimolare Menge eines Vernetzungsmittels
(Glutaraldehyd) in an sich bekannter Weise zugesetzt und zur
Kopplung der Komponenten verwendet. Die Reaktionstemperatur beträgt 15 bis
40°C. Anschließend erfolgt eine chromatographische Reinigung.
Die Herstellung der mit einem radioaktiven Marker markierten Produkte er
folgt, indem man JOMOL® oder ein Kopplungsprodukt von JOMOL® oder eine Lösung
mit einer Salzlösung des radioaktiven Markers umsetzt und das radioaktive
Produkt in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Säulenchromato
graphie, gewinnt. Die Markierung mit radioaktiven Strahlern ist in der
Literatur beschrieben. Beispiele für radioaktive Strahler sind die Strahler,
die man üblicherweise auf dem Gebiet der Therapie und der Diagnose von
malignen Tumoren verwendet, wie beispielsweise 99mTechnetium, ¹¹¹Indium,
¹²⁵Jod, ¹³¹Jod und ²²⁴Radium. Die Radioaktivität kann beispielsweise
185 KBq bis 7.4 GBq betragen.
Bei Beladung von JOMOL® einem Radionuclid zeigt der Peak von JOMOL® mit
einem apparenten Molekulargewicht von 3000 in einem FPLC-Elutionsmuster die
höchste Bindung des Radionuclids. Dasselbe gilt für JOMO®-tech, JOMO®-In und
JOMO®-Ra. (Fig. 3) Bei JOMOL®-Sn99cTc, JOMOL®-DTPA-¹¹¹In und JOMOL®CE-²²⁴Ra
wurde nach fünftägiger Lagerung in wäßriger Lösung (0,5 mg/ml bei -20°C)
nach der Markierung keine Autoradiolyse festgestellt.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, Gemische aus JOMOL® und seinen mit
einem radioaktiven Strahler, einem Farbstoff oder einem Cytostatikum
markierten Derivaten zu verwenden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können JOMOL®, seine Kopplungsprodukte und
die entsprechend markierten Derivate, wie oben beschrieben, auf Liposomen
oder in lipidierter Form verwendet werden. Liposomen sind kugelförmige
Gebilde aus einer oder mehreren Lipiddoppelschichten mit einem Innenraum.
Derartige Bläschen lassen sich durch mechanische Feinstverteilung von
Phospholipiden, wie zum Beispiel Lecithin, in wäßrigen Medien herstellen.
Erfindungsgemäß werden Liposomen verwendet, die einzelne unilamellare
Bläschen (SUV) sind und vorzugsweise aus Phosphatidylcholin : Phosphatidyl
serin : Cholesterol im molaren Verhältnis 8 : 2 : 10 bestehen und durch Sonication
hergestellt werden. Die Lipide, aus denen sie hergestellt werden, sind im
Handel erhältlich. Die Lipide werden in
Ether gelöst, durch Säulenchromatographie gereinigt, unter N₂ mit JOMOL®
bzw. seinen Derivaten vermischt, in phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS),
beispielsweise bei pH 7,4 suspendiert und dann beispielsweise 25 Minuten
bei +2°C mit einem pulsierenden Sonicator beschallt (sonicated).
Die Sonication wird im allgemeinen unter N₂ durchgeführt. Nach der Beschallung (Soni
cation) werden die Liposomen auf einer Sepharose®-4-B-Säule chromatographiert
und vorzugsweise die Fraktionen der Population mit Radii unter 30 nm benutzt.
(C. Huang, Biochemistry 15, 2362 1969).
Diese Liposomen werden dann zur Diagnostik in an sich bekannter Weise mit
vorzugsweise 99mTechnetium am JOMOL® markiert. Um die radioaktive Markierung
zu prüfen, wird ein Aliquot der Liposomen auf eine Sepharose®-4-B-Säule
gegeben und chromatographiert. Man stellt fest, daß die Präparation eine
spezifische Aktivität von 99,2% an JOMOL® gebundener Radioaktivität und 0,8%
von freiem Pertechnetat hat. Die Liposomen können mit JOMOL® bzw. seinen
Derivaten beschickt sein, die mit einem radioaktiven Tracer, mit einem
Farbstoff, einem Cytostatikum oder mit Gemischen dieser Verbindungen be
schickt sind. Derartige Liposomen sind insbesondere für die Diagnose ge
eignet. Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird JOMOL® oder
JOMOL-Derivat, gegebenenfalls - wie oben erläutert - beschickt, in einem
Lipid dispergiert. Die Dispersion erfolgt, indem man die Substanzen zu
sammenbringt und ebenfalls einer Beschallung unterwirft. Als Lipide kann
man Phosphatidylcholin allein oder mit Phosphatidylserin und Cholesterol
zusammen, beispielsweise im molaren Verhältnis 8 : 2 : 10, verwenden.
Wie oben erwähnt, ist bekannt, daß ein Gemisch aus Acetaldehyd und Ethanol
eine cancerotoxische Wirkung hat. Überraschenderweise wurde jetzt gefunden,
daß JOMOL® der seine Derivate eine besonders gute Wirkung entfalten, wenn
sie zusammen mit einem Hilfsmittel, welches als "Cocktail" bezeichnet wird,
verabreicht werden. Das Hilfsmittel enthält einen Aldehyd der allgemeinen Formel I
RCHO (I)
worin R ein Wasserstoffatom oder eine geradkettige oder verzweigte Kohlen
wasserstoffgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und gegebenen
falls einen Alkohol der allgemeinen Formel II
R¹CH₂OH (II)
worin R¹ die für R gegebene Bedeutung besitzt. Das Hilfsmittel enthält
gegebenenfalls übliche Trägerstoffe und/oder Verdünnungsmittel. Es ist
besonders bevorzugt, daß das Hilfsmittel zusätzlich zu dem Aldehyd einen
Alkohol enthält. Überraschenderweise zeigte es sich, daß bei gleichzeitiger
und bei zeitlich abgestufter Verwendung des Hilfsmittels zusammen mit JOMOL®
oder JOMOL®-Derivaten der Wirkungsgrad von JOMOL® bzw. JOMOL®-Derivaten wesent
lich verbessert wird. Die Erfindung betrifft somit ein diagnostisches
Mittel, welches das oben beschriebene diagnostische Mittel oder Arznei
mittel und das oben beschriebene Hilfsmittel enthält.
Das Hilfsmittel in dem erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel kann den
Aldehyd als solchen in üblichen pharmakologisch verträglichen Trägern und/oder
Verdünnungsmitteln enthalten. Besonders bevorzugt ist es, den Aldehyd
in wäßriger und/oder alkoholischer Lösung einzusetzen. Erfindungsgemäß ist
es dabei besonders bevorzugt, den jeweiligen Aldehyd zusammen mit seinem
zugehörigen Alkohol zu verwenden.
Bevorzugte Hilfsmittel setzen direkt oder indirekt frei und/oder enthalten:
Formaldehyd/Methanol, Acetaldehyd/Ethanol, n-Propionaldehyd/n-Propanol, n-Butyraldehyd/n-Butanol, iso-Butyraldehyd/iso-Butanol, n-Valeraldehyd/n-Pen tanol oder Gemische dieser Verbindungen. Das Stoffpaar Acetaldehyd/Etha nol ist in der erforderlichen Konzentration und Menge praktisch ungiftig; man kann es in geeignet hohen Dosen verabreichen. Daraus resultiert die Möglichkeit einer Dauerbehandlung, auch in Kombination mit einer Strahlen behandlung. Das immunbiologische System wird positiv beeinflußt, und eine Kombination mit anderen Medikamenten sowie mit chirurgischen und radio logischen Maßnahmen ist möglich.
Formaldehyd/Methanol, Acetaldehyd/Ethanol, n-Propionaldehyd/n-Propanol, n-Butyraldehyd/n-Butanol, iso-Butyraldehyd/iso-Butanol, n-Valeraldehyd/n-Pen tanol oder Gemische dieser Verbindungen. Das Stoffpaar Acetaldehyd/Etha nol ist in der erforderlichen Konzentration und Menge praktisch ungiftig; man kann es in geeignet hohen Dosen verabreichen. Daraus resultiert die Möglichkeit einer Dauerbehandlung, auch in Kombination mit einer Strahlen behandlung. Das immunbiologische System wird positiv beeinflußt, und eine Kombination mit anderen Medikamenten sowie mit chirurgischen und radio logischen Maßnahmen ist möglich.
Außer dieser Mischung Ethanol/Acetaldehyd sind grundsätzlich auch andere
analoge Mischungen der oben genannten Art möglich. Methanol wird im mensch
lichen Körper wesentlich langsamer abgebaut als Ethanol, Propanol um den
Faktor 2 schneller als Ethanol. Das Mittel kann jeweils nur einen bestimmten
ausgewählten. Aldehyd wie auch Aldehydmischungen enthalten. Die Anwendung
der Aldehyde ist nicht zwingend mit der Anwesenheit der entsprechenden
Alkohole gekoppelt. Auch wäßrige Lösungen der Aldehyde können eingesetzt
werden. Anstelle der freien Aldehyde können erfindungsgemäß auch solche
Aldehydderivate zum Einsatz kommen, die im Stoffwechsel des mit dem erfin
dungsgemäßen pharmazeutischen Mittel Behandelten den freien Aldehyd bilden.
Geeignete Aldehydderivate sind beispielsweise die Acetale oder Halbacetale
Kondensationsprodukte, die ebenfalls als solche oder in gelöster Form
(Wasser oder Alkohole) wie auch in Mischungen mit den Aldehyden und/oder
Alkoholen Verwendung finden können. In einer bevorzugten weiteren erfindungs
gemäßen Ausführungsform enthält das Hilfsmittel geringe Mengen (weniger als
0,05 Gew.-%) an Peroxiden, wobei insbesondere die hier stofflich verwandten
Peroxide in Betracht kommen, insbesondere H₂O₂ und/oder das Aldehydperoxid
bzw. Hydroxyhydroperoxid sowie das Peroxid der zugehörigen Carbonsäure.
Durch den Gehalt an Peroxiden wird die antitumorale Wirkung noch weiter
verbessert.
Die Konzentration des Aldehyds im erfindungsgemäßen Präparat ist einer
seits durch dessen Verträglichkeit und andererseits durch die zu verab
reichende Dosis bestimmt. Für das Paar Ethanol/Acetaldehyd ist eine Acet
aldehydkonzentration im Alkohol unter 2 × 10-4 Mol/Liter häufig in der Wirkungs
weise unbefriedigend langsam. Die Wirkung steigt mit steigender Aldehyd
konzentration und ist nach oben hin in der Regel durch möglicherweise ein
tretende Unverträglichkeit des Acetaldehyds im Einzelfall begrenzt. In der
Praxis bewährt haben sich beispielsweise Ethanol-Aldehyd-Lösungen mit
5 × 10-2 Mol bis 1 Mol Acetaldehyd pro Liter Ethanol, wobei diese Mischungen
in einer Dosis von beispielsweise 10 bis 150 cm³ pro Tag Verwendung finden
können. Es ist bevorzugt, daß das Hilfsmittel 10 bis 60 g Aldehyd pro 1000 g
Alkohol, besonders bevorzugt 40 g Aldehyd pro 1000 g Alkohol, enthält. Im
allgemeinen wird das Hilfsmittel für die Verabreichung mit Wasser verdünnt.
Die alkoholische Lösung kann mit Wasser beliebig verdünnt werden. Beispiels
weise kann man ein Volumen der alkoholischen Lösung mit 1 bis 10 Volumen,
vorzugsweise 2 bis 5 Volumen, Wasser verdünnen.
Das Hilfsmittel wird bevorzugt oral in Form der wäßrigen Lösung verabreicht
und vom Patienten getrunken. Das Hilfsmittel kann jedoch auch parenteral
verabreicht werden.
In dem erfindungsgemäßen Erzeugnis bzw. Kit können die beiden Bestandteile
jeweils auf unterschiedliche Weise kombiniert sein. Das Hilfsmittel kann in
einer für die orale Verabreichung und/oder für die parenterale Verabreichung,
zum Beispiel durch Infusion, geeignete Form vorliegen. Die Zubereitung von
Infusionslösungen ist dem Fachmann geläufig und kann in an sich bekannter
Weise erfolgen. Beispielsweise kann das Hilfsmittel in Form von Trinkam
pullen vorliegen oder es kann in Form von Trinkampullen, die mit Wasser
verdünnt werden, vorliegen.
Für die Diagnose ist es bevorzugt, zuerst das Hilfsmittel oral als wäßrige
Lösung und ca. 20 bis 30 Minuten später das Diagnostikum parenteral, bevor
zugt intravenös, zu verabreichen.
JOMOL® und seine Derivate (unter "JOMOL®-Derivaten" werden in der vorliegenden
Anmeldung alle Kopplungsprodukte und markierten Produkte verstanden) dringen
überraschenderweise leicht durch die Zellwände hindurch, insbesondere durch
die Wände von Lungenalveolen, Lymph- und Blutkapillaren, und reichern sich
an Krebszellen an, wo sie leicht nachgewiesen werden können. Dadurch werden
eine neue Diagnostik und eine neuartige Behandlungsweise von malignen
Tumoren ermöglicht, da das mit einem radioaktiven Marker markierte JOMOL®
bzw. solche JOMOL®-Derivate unmittelbar zum malignen Tumor gelangen und dort
zur Erkennung und Behandlung des Tumors die höchstmögliche Wirkung erbringen.
Das erfindungsgemäße Diagnostikmittel kann zur Diagnostik von malignen
Tumoren in vivo und vitro verwendet werden. Die malignen Tumoren können
außerhalb des Körpers diagnostiziert werden. Beispielsweise kann der Chirurg
bei einer Operation malignes Gewebe entfernen und dann das lebende Gewebe
außerhalb des Organismus inkubieren, so daß im flachen Anschnitt des Ge
webes, zum Beispiel bei Farbmarkierung mit Fluoresceinisothiocyanat im
UV-Licht malignes Gewebe aufleuchtet und von dunklem gesundem Gewebe sofort
unterschieden werden kann.
Wenn JOMOL® bzw. eines seiner Derivate mit einem radioaktiven Strahler mar
kiert ist, erfolgt die Sichtbarmachung der radioaktiven Verteilung unter
Verwendung einer externen Gamma-Kamera. Dargestellt werden mit der externen
Gamma-Kamera verschiedene Melanosarkome, Plattenepithelkarzinome und Adeno
karzinome der weiblichen Brust.
Fluoresceinisothiocyanat oder 99mTechnetium bleiben an der Krebszellenwand
an JOMOL® bzw. dessen Derivat gebunden und sind dort fluoreszenzmikroskopisch
bzw. autoradiographisch nachweisbar. Beim Abbilden mit der Gamma-Kamera ist
im Modell mit der SD-Ratte an Walker-Carcinosarkom 256 die Anbindungsrate
der erfindungsgemäß beanspruchten Substanz unter gleichzeitigem Einsatz der
Kombination (Cocktail) aus Ethanol/Acetaldehyd/Wasser 2,5- bis 8 mal höher
als am gesunden Gewebe (im Seitenvergleich). Beim Menschen ist das Anbindungs
verhältnis höher. Da JOMOL® auf dem Blutwege im Körper verteilt wird und
über Nieren, Leber und Lunge in Urin, Galle und abgeatmete Luft ausgeschieden
wird, sind bei entsprechender Markierung des JOMOL® bzw. seiner Derivate mit
radioaktiven Isotopen bei Darstellung mittels Gamma-Kamera außer Krebs und
seinen Metastasen in Weichteilen und Knochen auch Funktions- bzw. Clearance-
Untersuchungen bei diesen Passagen durchführbar.
JOMOL® und seine Derivate sind praktisch untoxisch. Im Screening nach
Robert A. Turner fanden
sich für JOMOL®, JOMO®-tech, JOMO®-In und JOMO®-Color bei einer Überdosis der
Humantagesdosis vom 4000- bis 5000fachen, d. h. in einer Menge von 2 mg/kg
Körpergewicht, an SPF-Mäusen keine Abweichung von Normalbefunden.
Die Verträglichkeit erscheint ausgezeichnet, unerwünschte Nebenwirkungen
traten nicht auf.
Um zu zeigen, daß JOMOL® und seine Derivate an Karzinomzellen besonders
leicht gebunden werden, wurden Vergleichsversuche durchgeführt. Es wurde
das Bindungsverhalten der radioaktiven Komponenten JOMOL®-DTPA-¹¹In,
JOMOL®-CE-²²⁴Ra und JOMOL®-Sn-99mTc an Karzinomzellen und an gesunden, Zellen
in vitro geprüft. Als Karzinomzellen wurden embryonale Mäusezellen F9 und
als gesunde Zellen Mäusefibroblasten L929 verwendet.
In einem weiteren Versuch wurde gezeigt, daß die Anbindung besonders ausge
prägt ist, wenn vor der Verabreichung der radioaktiven Komponenten der er
findungsgemäße Cocktail verabreicht wird.
Für die Bewertung der Bindungsergebnisse ist es erheblich, daß das Volumen
einer durchschnittlichen gesunden Fibroblastenzelle L929 etwa dreimal so
groß ist wie das einer malignen F9-Zelle, die Oberfläche demzufolge zweimal
so groß. Zudem ist das Verhältnis der Zellwand- und Adhäsionsmatrix zur
Zelle bei den gesunden L929-Zellen deutlich größer als bei den malignen
F9-Zellen.
Das Ergebnis der Bindungsexperimente ist in der folgenden Tabelle 1 zu
sammengefaßt. Summarisch kann festgestellt werden, daß die embryonalen
Mäusekarzinomzellen F9 JOMOL®-DTPA-¹¹¹In, JOMOL®-CE-²²⁴Ra und JOMOL®-Sn-99mTc
um einen Faktor von ca. 30 bis 60 besser binden. Es ist eine tendenzielle
Steigerung des Bindungsverhältnisses durch Zusatz des Cocktails aus Alkohol
und Acetaldehyd erkennbar.
Je drei weiblichen Sprague-Dawley-Ratten wurde 4 Tage nach subkutaner
Transplantation von Walker-Carcinosarkom 256 0,8 ml einer JOMOL®-DTPA-¹¹¹In-
Lösung bzw. einer JOMOL®-Sn-99mTc-Lösung appliziert. Die erste Lösung enthielt
ca. 80 nmol/ml JOMOL®-DTPA-¹¹¹In in einer spezifischen Markierung von ca.
175 GBq/mmol. Die zweite Lösung enthielt ca. 68 nmol/ml. JOMOL®-Sn-99mTc in
einer spezifischen Markierung von ca. 925 GBq/mmol. Allen Tieren wurde
30 Minuten vor i.v. Gabe des markierten JOMOLS® 1 ml Cocktail oral verabreicht
(Cocktail: 22,5 ml physiologische Kochsalzlösung, 2,4 ml Ethanol, 0,26 ml
Acetaldehyd). Die Tiere wurden 24 Stunden p.a. in Chloralhydrat-Narkose aus
dorsaler Sicht szintigraphiert.
Der Tumor war bei allen Tieren deutlich abgrenzbar. Die Tumormarkierung,
angegeben als Quotient der spezifischen Anreicherung an Tumor und Muskelge
webe ergab sich für JOMOL®-DTPA-¹¹¹In zwischen 4 : 1 bis 8 : 1, für
JOMOL®-Sn-99mTc zwischen 4 : 1 bis 6 : 1. In weiteren Folgeexperimenten wurden
recht häufig Bindungsverhältnisse bei 8 : 1, in Einzelfällen bis zu 36 : 1
gefunden.
Fünf weibliche Sprague-Dawley-Ratten wurden 4 Tage nach subkutaner Trans
plantation von Walker-Carcinosarkom 256 in die rechte Seitenflanke jeweils
0,5 ml einer JOMOL®-Sn-99mTc-Lösung in die Schwanzvene injiziert. Die Lösung
enthielt 25 nmol/ml JOMOL®-Sn-99mTc in einer spezifischen Markierung von
925 GBq/mmol. 30 Minuten vor Applikation wurde den Tieren 2,5 ml Cocktail
oral verabreicht (Cocktail: 22,5 ml physiologische Kochsalzlösung, 2,4 ml
Ethanol, 0,26 ml Acetaldehyd). Zwei der Tiere ergaben im Scintigramm ein
Anbindungsverhältnis (spezifische Anreicherung im Tumor zu spezifischer
Anreicherung im Muskelgewebe) von 6 : 1 bei einem mittleren Tumorgewicht von
ca. 1,5 g.
Scintigraphisch konnte der Tumor bereits 30 Minuten nach Applikation abge
grenzt werden. Extrapoliert auf die Verhältnisse beim Menschen kann erwartet
werden, daß hier eine Tumorscintigraphie bereits 3 Stunden nach Applikation
möglich ist. Zur Ermittlung der Verteilung in den Organen wurden die Tiere
eine Stunde nach Injektion dekapitiert und weitgehend entblutet. Die in
Tabelle II aufgeführten Organe wurden entnommen und gewogen; die enthaltene
Radioaktivität, wurde in einem Gamma-Counter gemessen.
Die folgende Tabelle II zeigt die Verteilung der Radioaktivität eine Stunde
nach Applikation.
Ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Radioaktivität wurde innerhalb einer
Stunde renal ausgeschieden; die geschätzte Clearance beträgt 0,5 ml/min.
Organ | |
% d. Dosis/g | |
Blut | |
0,46±0,01 | |
Leber | 0,17±0,05 |
Milz | 0,09±0,01 |
Magen | 0,14±0,02 |
Nieren | 3,34±0,29 |
Herz | 0,16±0,02 |
Lunge | 0,24±0,02 |
Muskel | 0,05±0,01 |
Thymus | 0,11±0,04 |
Femur | 0,09±0,02 |
Tumor | 0,32±0,05 |
c) Am Menschen wurden verschiedene maligne Tumoren dargestellt. Mit Hilfe einer
Gamma-Kamera wurden 3 Stunden nach intravenöser Gabe von JOMO®-tech (740 MBq99mTc)
bzw. JOMO®-In (74 bis 111 MBq¹¹¹Indium)) in den meisten Fällen wurde eine halbe
Stunde zuvor eine Dosis Cocktail - 24 ml Ethanol, 1 ml Acetaldehyd, 225 ml Wasser -
oral verabreicht) die Tumoren abgebildet. Am Ort der Tumorabbildung wurde mit an
deren Untersuchungen (zum Beispiel histologisch) der Tumor verifiziert. Das Ver
hältnis Tumorareal/Nichttumorareal lag hinsichtlich der durch die Gamma-Kamera
detektierten Strahlung über 10 : 1, in der Leber über 8 : 1.
Aus Versuchen mit Fitc-markierten Lymphozyten ist bekannt, daß diese in vivo in
wenigen Stunden phagozytiert werden. Segmentkernige Leukozyten (Granulozyten) be
sitzen proteolytische Enzyme und Lysozym. Das Lysozym dient zur Spaltung von
Murein in Bakterien.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß das durch Fitc "verfremdete" Murein
bruchstück JOMO® (bei Cocktail-Gabe verstärkt) an Tumorzellen gebunden im Bereich
der proteasenveränderten Zellwandmatrix Granulozyteninvasionen auslöst. Wenn
Walker-Carcinosarkom 256-Ascites mit JOMOL®-Fitc, Ethanol/Acetaldehyd und p-Hydro
xyphenil-ketopropionsäureantagonisten (die durch Konkurrenz an deren Rezeptoren
wirken) oder tyrosinanaloge Moleküle und Monoaminooxidasehemmer in Sprague-Dawley-
Ratten behandelt wird, so findet man nach 24 Stunden, beispielsweise nach Einsatz
von JOMOL®-Fitc, Ethanol/Acetaldehyd und Cotrimoxazol im Punktat des Ascites eine
sehr große Zahl von Leukozyten und eine subtotale regressive Veränderung der
Ascitestumorzellen. Die Kontrollen zeigen vitale Tumorzellen und spärlich Leuko
zyten. Beispiele für die obigen genannten tyrosinanalogen und Tyrosinabbauprodukt
antagonisten sind Sulfamethoxazol und Isoniazid mit dem Monoaminooxidasehemmer
Tranylcypromin. Dieser Effekt ist wie die selektiv auftretende Fluoresenz der
Krebszellwände (fluoreszenz-)mikroskopisch bereits 10 bis 15 Minuten nach i.v.-Appli
kation von JOMO®-Color festzustellen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Nocardia opaca (ATCC 21 953 DSM 202) werden auf DST-Platten
oder Traubenzuckeragar, 2% in Plattentechnik
auf drei bis vier Platten 5 bis 8 Tage kultiviert. Nach dem Abernten werden
die Bakterien auf ca. 100 ml normale Nährbouillon verimpft und über Nacht
bei 30 bis 37°C bebrütet.
Das Ernten der Nocardia-Bakterien erfolgt vorzugsweise durch Abzentrifu
gieren, beispielsweise bei 4000 Umdrehungen/Minute, 5 bis 10 Minuten lang
in einer Kühlzentrifuge
mit einem Rotor von 40 cm Durchmesser. Der erhaltene Bodensatz (ca. 5 g
Bakterien) wird in 100 ml beispielsweise 0,01M Tris/HCl-Puffer (pH 7,4),
vorzugsweise mit EDTA-Na₂ (0,06%) suspendiert (Waschvorgang), wie oben
angegeben, abzentrifugiert und in ca. 100 ml 0,01M Tris/HCl-Puffer von
pH 7,4 mit vorzugsweise 0,06% EDTA-Na₂ und mit 10% Glucose suspendiert.
Nach ca. 30 Minuten werden 10 mg Lysozym
und vorzugsweise zur Herabsetzung der Viskosität 3 mg Desoxy
ribonuclease zugesetzt.
Diese Phase mit Glucose und Fermenten dauert 2 Stunden und findet bei 30
bis 37°C statt. Dann kann, wie oben angegeben, abzentrifugiert werden. Der
Bodensatz kann in 100 ml 0,01M Tris-HCl-Puffer mit 0,06% EDTA-Na₂ resuspen
diert werden und erneut abzentrifugiert und im selben Medium resuspendiert
werden. Dieser Waschvorgang kann unterbleiben, aber durch ihn wird mehr
Wandmaterial der Bakterien und Nährmedium aus dem abschließend verwendeten
Überstand entfernt.
Danach werden die Zellen zerstört. Dies kann mit allen geeigneten Methoden
geschehen, bevorzugt wird Ultraschall über 1 Minute.
Danach wird bei 4 bis 6°C in der Kühlzentrifuge (wie oben beschrieben) bei
4000 Upm 10 bis 15 Minuten lang zentrifugiert. Das UV-Spektrum des Über
standes ist in Fig. 1 dargestellt.
Der Überstand wird vorzugsweise in fünf Teile geteilt und auf fünf vorbe
reitete Sephadex®-G-75-Säulen zu je einem Teil gegeben. Die Säulen sind
80 cm lang, Innendurchmesser 2,5 cm, die Sephadex®-Füllhöhe beträgt 60 cm
(UV-Detektion bei 214 nm). Bei Verwendung einer Säule werden die übrigen
Portionen bei -25°C bis zur Verwendung eingefroren. Die Fraktion hat ca.
4500 bis 900 Dalton. Sie tritt beim Eluieren zum Beispiel mit 0,01M Tris-
HCl-Puffer (pH 7,4), mit 0,06% ETDA-Na₂ bei ca. 900 bis 980 ml durch, bei
einer Tropfgeschwindigkeit von etwa 2 Tropfen pro Sekunde (über Nacht) nach
ca. 12 Stunden in 1 bis 2 Stunden. Diese Fraktion enthält die aktive Frak
tion, d. h., das gewünschte Produkt 2b*. Es folgt eine Lyophilisation. Danach
wird vorzugsweise 1 Stunde bei 80°C inkubiert.
Wenn nicht lyophilisiert wird, dann sind die verdünnten Lösungen bei -20°C,
besser bei -40°C bzw. -80°C, eingefroren aufzubewahren. JOMOL® wird durch
Umsetzung von Fraktion 2b* (angenommenes mittleres Molekulargewicht 4000)
mit Acetaldehyd im molaren Verhältnis 2b*: Acetaldehyd wie 1 : 2 erhalten.
Danach muß erneut lyophilisiert werden, gegebenenfalls (siehe oben) einge
froren werden.
Die Ausbeute für ca. 5 g Bakterien beträgt ca. 50 mg reines Produkt, d. h.
JOMOL®. Das Produkt ist sehr hygroskopisch. Es besitzt die folgenden Eigen
schaften: Absorptionsmaximum im UV-Spektrum bei 282,5 nm. Die Substanz wurde
in Wasser gelöst, Referenz Wasser 1 cm Quarzküvetten;
apparente Molekulargewichte bei 4500, 3000 und 900; je nach Restwassergehalt
elfenbeinfarbig amorph-kristallin-flockig; pH-Wert von 5,5 (1 mg der Ver
bindung, gelöst in 1 ml Wasser); schwach positive, rosa Ninhydrin-Reaktion;
anfärbbar mit Orcin Ragens;
Peptidanteil: ca. 50%, bezogen auf amorphe Substanz (Proteintest nach L. Thomas, J. Clin. Chem. Biochem., Bd. 19, 1981, Seite 203-208, Coomassie Brilliant Blue G ₂₅₀R), folgende Rf-Werte (Lösungsmittelangabe Volumen : Volumen)
Peptidanteil: ca. 50%, bezogen auf amorphe Substanz (Proteintest nach L. Thomas, J. Clin. Chem. Biochem., Bd. 19, 1981, Seite 203-208, Coomassie Brilliant Blue G ₂₅₀R), folgende Rf-Werte (Lösungsmittelangabe Volumen : Volumen)
Rf = 0,20 (Butanol : Eisessig : Wasser 4 : 1 : 1)
Rf = 0,45 (Benzol : Eisessig : Wasser 2 : 1 : 2)
Rf = 0,685 (Methanol : Eisessig : Wasser 4 : 1 : 1)
keine Wanderung (Chloroform : Methanol 96 : 4)
Rf = 0,54 (Chloroform : Methanol 1 : 1)
Rf = 0,45 (Benzol : Eisessig : Wasser 2 : 1 : 2)
Rf = 0,685 (Methanol : Eisessig : Wasser 4 : 1 : 1)
keine Wanderung (Chloroform : Methanol 96 : 4)
Rf = 0,54 (Chloroform : Methanol 1 : 1)
Löslichkeit: schlecht löslich in unpolaren Lösungsmitteln, sehr gut löslich
in polaren Lösungsmitteln; nachweisbare Bestandteile:
Substanzen | |
Verhältnis (Näherung) | |
Neutralzucker (Glucose, Galactose, Ribose) | |
(<) 1 | |
Aminozucker (Glucosamin, Muraminsäure) (nach Hydrolyse) | 3,5 |
Aminosäuren (Ala, Glu, iso-Gln, Gly, Lys, DAP) | 4 |
Lipide | < 1 |
Phosphor | < 1 |
Struktur:
Peptidoglycanstruktur, deren Glycangerüst aus 3 bis 17 Disacchariden aus N-Acetylglucosaminyl-N-Acetylmuramyl besteht.
Peptidoglycanstruktur, deren Glycangerüst aus 3 bis 17 Disacchariden aus N-Acetylglucosaminyl-N-Acetylmuramyl besteht.
1000 ml Ethanol 96% und
40 g Acetaldehyd puriss. werden gemischt.
Eine Wirkdosis sind 25 ml davon.
Applikationsanleitung:
25 ml des Cocktails werden mit 225 ml Wasser gemischt und oral verabreicht. Die Tagesdosis beträgt 2 bis 3 Wirkdosen, auf ärztliche Anordnung kann höher dosiert werden. Der Cocktail darf bei Verdacht auf Hirnmetastasen nicht verabreicht werden.
25 ml des Cocktails werden mit 225 ml Wasser gemischt und oral verabreicht. Die Tagesdosis beträgt 2 bis 3 Wirkdosen, auf ärztliche Anordnung kann höher dosiert werden. Der Cocktail darf bei Verdacht auf Hirnmetastasen nicht verabreicht werden.
- a) Allgemeine Arbeitsbedingungen:
Unter Stickstoff bei 0 bis 10°C arbeiten, Lösungen vor Verwendung mit Stickstoff durchblasen, Reaktionsgefäße säuregewaschen verwenden. - b) 20 mg JOMOL® werden in 100 µl 1N HCl gelöst, dann wird die Lösung 10 bis 15 Minuten stehengelassen. Danach wird 1 mg SnCl₂ × 2H₂O (fest) zugegeben und das Reaktionsgemisch ca. 20 Minuten stehengelassen. Es werden 2 ml einer 0,1N HCl, physiologischen Kochsalzlösung (0 bis 1°C) zugegeben.
Nach kräftigem Umschütteln werden je 20 µl der Lösung bei einer Stell
flächentemperatur von -10 bis -20°C in vorgekühlte Durchstechflaschen
eingefüllt. Die Durchstechflaschen werden sofort zugedeckelt und bis zum
Gebrauch gefroren (ca. -20°C) aufbewahrt.
Zur Markierung mit 99mTechnetium wird in die gefrorene Durchstechflasche
(Beispiel 3) 740 bis 3700 MBq99mTc in einem Volumen bis zu 5 ml zugegeben
(aus einem 99mMolybdängenerator. Vor
zugsweise wird das zweite Eluat des Präparationstages verwendet. Nach 10
bis 15 Minuten bei Raumtemperatur (volles Licht vermeiden) ist das Präparat
zur i.v.-Injektion für einen diagnostischen Test mit der Gammakamera ver
wendbar.
Dieses Kopplungsprodukt ist zur Beladung mit ¹¹¹Indium oder mit durch SnCl₂
reduziertem 99mPertechnetat geeignet.
- a) Allgemeine Arbeitsbedingungen:
Die Reaktionsgefäße werden mit Säure gewaschen verwendet, es wird bei 0 bis 10°C unter Stickstoff gearbeitet, die verwendeten Lösungen sind stickstoffdurchblasen - b) 5 mg Diethylentriaminpentaessigsäure-Anhydrid werden in 5 ml absolutem Diethylether suspendiert (diese Suspension wird als S1 bezeichnet).
- c) Ca. 200 µg JOMOL® werden in 300 µl Bicarbonatpuffer (0,05M, pH 7,0) in
physiologischer Kochsalzlösung gelöst. Unter starkem Rütteln (Mixer, 30
bis 60 Sekunden) werden 25 µl der Suspension S 1 zugegeben und dann wird
1 Stunde bei 37°C inkubiert. Der Ether dunstet hierbei ab.
Es folgt eine Chromatographie:
FPLC-Chromatographie:
Säule: Superose 12, HR 10/30, Code-Nr. 17-0538-01.
Aufgetragenes Volumen: ca. 300 µl
Laufmittel: physiologische Kochsalzlösung
Flußrate: 1 ml/min
Detektion: λ = 214 nm, HPLC-Pumpe.
In der Produktfraktion liegt JOMOL® vollständig als JOMOL®-DTPA vor. Die
Bindung des DTPA an der Aminogruppe des Lysin des JOMOLS® ist stabil,
andere Anbindungen hydrolysieren.
Zu ca. 220 µg JOMOL®-Diethylentriaminpentaessigsäure (im folgenden als
JOMOL-DTPA bezeichnet) in 3 ml 5 mM Bicarbonatpuffer (pH 7,0) in physio
logischer Kochsalzlösung werden ca. 74 MBq ¹¹¹Indium in 0,2 ml 40 mM HCl
zugegeben. Nach Umschütteln und 15 Minuten Abwarten bei Raumtemperatur ist
die erhaltene Lösung für eine intravenöse Injektion (i.v.) verwendbar.
Die Prüfung erfolgt mit der Gammakamera.
Das mit ¹¹¹In markierte JOMOL®-DTPA führt bei FPLC-Chromatographie (214 nm,
0,1M Phosphatpuffer) zu dem in der Fig. 3 gezeigten Elutionsmuster. Im
Diagramm ist die Verteilung der Radioaktivität auf drei separierbare Frak
tionen angegeben.
Zur Markierung mit 99mTechnetium wird zu 1 ml JOMOL-DTPA-Lösung (ca. 50 µg,
gefroren) 100 µl einer salzsauren (0,1N HCl) 3 mM SnCl₂ × 2H₂O, physiologischen
Kochsalzlösung gegeben und 10 Minuten abgewartet. Danach werden 740 bis
1850 MBq 99mTechnetium in einem Volumen bis zu 5 ml zugegeben (vom zweiten
Eluat des Präparationstages). Nach 10 bis 15 Minuten ist das Präparat zur
i.v.-Injektion zum Test an der Gammakamera verwendbar.
Die Herstellung erfolgt analog der Anbindung von Diethylentriamin
pentaessigsäure, wie in Beispiel 5 beschrieben. Es werden 30 µg Uridin-2′,
3′-dialdehyd in 10 µl getrocknetem Diethylether gelöst.
Das erhaltene Produkt wird, wie in Bei
spiel 5 beschrieben, chromatographiert.
Die Herstellung des Kopplungsproduktes erfolgt auf gleiche Weise, wie in
Beispiel 5 beschrieben, wobei α-Amino-β-[p-hydroxyphenyl]-propion
aldehyd in einer Menge von 30 µg in 10 µl absolutem Diethylether ver
wendet werden.
Die Anbindung von α-Amino-β-[p-hydroxyphenyl[p-hydroxyphenylether)]-
proprionaldehyd erfolgt auf gleiche Weise wie in Beispiels beschrieben.
Das gemäß Beispiel 8a) hergestellte Kopplungsprodukt aus JOMOL und Uridin
wird mit einem geeigneten Radionuclid nach dem für Uridin üblichen Verfahren
von entsprechenden Laboratorien durchgeführt.
Die gemäß den Beispielen 8b) und 8c) hergestellten Kopplungsprodukte
und JOMO®-Color (vgl. Beispiel 12) werden in an sich bekannter Weise
mit radioaktivem Jod markiert.
Zu 200 µl einer wäßrigen Lösung von 1 mg JOMOL® gibt man 1 ml 0,2M Borat
puffer (pH 8,0). Getrennt wird eine Lösung von einer Vorstufe des Kryptofix
hergestellt. Die Vorstufe wird als CE bezeichnet.
Kryptofix Vorstufe (=CE); Kryptofix 222 = 4,7,13,16,21,24-Hexaoxo-1,10-
diazabicyclo[8.8.8]hexacosan.
Die Lösung hat eine Konzentration von 1 mg pro ml Ethanol.
240 µl der ethanolischen CE-Lösung werden zu der obigen JOMOL®-Lösung zuge
geben. Zu dem Reaktionsgemisch gibt man 160 µl Cyanoborhydridlösung
(1 mg/ml 0,2M Boratpuffer, pH 8,0). Das Reaktionsgemisch wird 20 Stunden
bei 37°C inkubiert und kann dann direkt zur Anbindung von radioaktivem
Marker verwendet werden.
Nach der oben genannten Inkubation wird zum Reaktionsgemisch ²²⁴Radium als
²²⁴RaCl₂-Lösung bis 7.4 MBq gegeben
und bei Raumtemperatur ca. 1 Stunde abgewartet. Die erhaltene Lösung wird
auf eine SuperoseTH-FPLC-Säule gegeben. Als
Laufmittel wird 50 mM Kaliumphosphatpuffer von pH 6,8 in physiologischer
Kochsalzlösung, 1 ml/min verwendet. Detektion bei 214 nm, und Radioakti
vitätsmonitoring. Das Reaktions
produkt und freies JOMOL® weisen im wesentlichen das gleiche Spektrum auf.
Die fraktionierte Entnahme erlaubt die Abtrennung der niedermolekularen
Komponenten des Reaktionsgemisches. Das Produkt wird in 2 Peaks eluiert.
Nach Austritt von ca. 80% der aufgetragenen Radioaktivität wird am 2. Peak
eine Schulter erkennbar. Die dieser Schulter zuzuordnenden Fraktionen und
die nachfolgenden werden verworfen. Diese enthalten unter anderem das
Cyanoborhydrid. Da JOMOL®-CE-²²⁴Ra nicht nur an Krebszelloberflächen ange
reichert wird, sondern auch, wie das immunstimulierende reine Immunmodulator
molekül, in Monozyten, Makrophagen, Mikrophagen und Knochenmarksstammzellen
geht, muß vor der Verabreichung von JOMOL®-CE-²²⁴Ra i.v. darauf geachtet
werden, daß diese Zellen das Produkt nicht aufnehmen können. Eine Be
schränkung der Aufnahme von JOMOL®-CE-²²⁴Ra in immunkompetente und Knochen
marksstammzellen ist mit hohen Dosen Cortisol i.v./i.m. in dem dem Fachmann
geläufigen Abstand vor der Gabe der Aktivität erforderlich, weitere Maß
nahmen sind durch Hinzuziehen eines Immunologen ad hoc zu ergreifen. Bei
Unterlassung droht eine Leukämie. Das Medikament sollte hauptsächlich vor
oder auch nach Mikroaussaat von Tumorzellen durch Operation eingesetzt
werden (nicht bei Non-Hodgkin-Tumoren).
Arbeitsbedingungen: Raumtemperatur
Fluoresceinisothiocyanat in gesättigter Lösung in Ethanol 96%
JOMOL® 10 mg in 200 µl H₂O gelöst.
Fluoresceinisothiocyanat in gesättigter Lösung in Ethanol 96%
JOMOL® 10 mg in 200 µl H₂O gelöst.
JOMOL® und Fluoresceinisothiocyanat werden im molaren Verhältnis 1 : 5 zusammen
gegeben und 30 Sekunden im Ultraschall gemischt. Dann ca. 10 Minuten ab
warten und über eine Säule 30 cm × 0,6 cm, Säulenbett 15 cm Sephadex-G-75,
Laufmittel physiologische Kochsalzlösung 0,5 ml/min, fraktionieren.
Fraktion 2,5 bis 9 ml enthält JOMO®-Color. Die Säule ist vorher mit 2 Läufen
mit je 5 mg JOMOL®-Fitc zu aequilibrieren. Die erhaltene Fraktion wird ent
weder sofort bei -20°C eingefroren, oder je 300 µg JOMOL®-Fitc proportioniert
und lyophilisiert, unter Stickstoff verschlossen und bis zum Gebrauch bei
-20°C aufbewahrt.
- Bestandteile:
- a) Cocktail (Ethanol 96%, 50 g/Acetaldehyd puriss., 2 g) 2 × 1 Dosis, Schraubdeckelflasche
- b) JOMO®-tech (200 µg JOMOL-Sn 20 µg Trockensubstanz, enthaltend JOMOL + 10 µg SnCl₂ × 2H₂O in 0,1N HCl, physiologischer Kochsalzlösung), Durchstechflasche, gefroren bei -20°C.
- Anwendungsanweisung:
zu a) Cocktail: (nicht bei Hirnmetastasen)
1 Dosis = 25 ml aus der Schraubdeckelflasche
Cocktail mit 225 ml Wasser verdünnen und oral verab reichen, 30 Minuten warten, dann
zu b) JOMO®-tech: 740 bis 1110 MBq99mTechnetium in physiologischer Kochsalzlösung (zweites Eluat des Präparationstages aus einem 99mMolybdängenerator), in einem Volumen bis zu 5 ml, werden in die gefrorene Durchstechflasche (b) gegeben mit einer Spritze, die man darauf stecken läßt. Die Durchstechflasche (b) wird mehrmals umge schüttelt, 10 bis 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen, dann wird intravenös injiziert.
- Bestandteile:
- a) Cocktail (siehe [1a])
- b) JOMO®-tech lyo (1350 µg JOMOL®-Sn 813 µg Trockensubstanz,
enthaltend JOMOL®+ 30 µg SnCl₂ × 2H₂O + 8 µg Na-Acetat + 45 µg
Bernsteinsäure + 670 µg Lactose), lyophilisiert, Durchstechflasche gefroren bei -20°C - Anwendungsanweisung:
siehe (1) JOMO®-tech.
- Bestandteile:
- a) Cocktail (siehe [1a])
- b) JOMO®-tech (siehe [1b])
- c) Liposomen in physiologischer Kochsalzlösung:
physiologische Kochsalzlösung, 5 ml, Durchstechflasche, ent haltend Liposomen, 5 mg, bestehend aus Phosphatidylcholin:
Phosphatidylserin : Cholesterol im molaren Verhältnis 8 : 2 : 10 - Anwendungsanweisung:
zu a) Cocktail (siehe [1a])
zu b) JOMO®-tech (siehe [1b]). Anstelle der intravenösen Injektion wird in die Durchstechflasche (c) instilliert.
zu c) Inhalt von (b) und (c) wird zusammengebracht, umgeschüttelt und mit einem geschlossenen Inhalationssystem inhaliert.
- Bestandteile:
- a) Cocktail (siehe [1a])
- b) JOMO®-In (200 µg JOMOL®, trocken, +20 µg DTPA = 220 µg JOMOL-DTPA in 3 ml physiologischer Kochsalzlösung, 5 mM Na-Bicarbonatpuffer, pH 7,0), Durchstechflasche, gefroren bei -20°C.
- Anwendungsanweisung:
zu a) Cocktail (siehe [1a])
zu b) JOMO®-In auftauen und 74 bis 111 MBq ¹¹¹Indium in 0,2 bis 0,3 ml 40 mM HCl zugeben (InCl₃). Nach Umschütteln und 15 Minuten Ab warten bei Raumtemperatur ist die erhaltene Lösung für eine intra venöse Injektion zum Test an der Gammakamera verwendbar.
- Bestandteile:
- a) Cocktail (siehe [1a])
- b) JOMO®-J, markiert mit ¹³¹Jod (ca. 250 µg JOMOL 25 µg JOMOL- Trockensubstanz + 37 MBq ¹³¹Jod) in 1 bis 2 ml PBS, 25 mM, 0,05N Essigsäure, Durchstechflasche, gefroren bei -20°C.
- Anwendungsanweisung:
zu a) Cocktail (siehe [1a])
zu b) JOMO®-J, markiert mit ¹³¹Jod) auftauen und intravenös injizieren, danach erfolgt der Test an der Gammakamera.
Eine Blockierung der Schilddrüse mit Natiumperchlorat wird empfohlen.
Zur Therapie werden auf Anordnung des handelnden Arztes gegebenenfalls
höhere Dosen eingesetzt.
- Bestandteile:
- a) Cocktail (siehe [1])
- b) JOMOL®-CE-²²⁴Ra (ca. 30 µg JOMOL®-CE-Trockensubstanz, markiert mit 7.4 MBq ²²⁴Radium) in 2 ml PBS, 25 mM, Durchstechflasche, gefroren bei -20°C.
- Anwendungsanweisung:
zu a) Cocktail (siehe [1a])
zu b) JOMOL®-CE-²²⁴Ra:
Zwei Stunden vor der Behandlung mit JOMO-Ra 250 mg Cortisol i.v., dann Cocktail oral, dann (b) auftauen und intravenös oder intra tumoral applizieren.
- Bestandteile:
- a) Cocktail (siehe [1a])
- b) JOMOL®-Fluoresceinisothiocyanat im molaren Verhältnis 1 : 5) aus 5 ml physiologischer Kochsalzlösung, lyophilisiert, Durchstech flasche, gefroren bei -20°C.
- Anwendungsanweisung:
zu a) Cocktail bei Anwendung zur Therapie (siehe [1a]); bei Anwendung zur intraoperativen Diagnostik werden 5 bis 10 ml des Cocktails zur Herstellung einer Infusionslösung, die 10 bis 30 Minuten vor der i.v.-Gabe von (b) verabreicht wird, benutzt.
Es ist zu beachten, daß Morphin und seine Derivate durch den Cocktail
in ihrer Wirkung 30- bis 40fach gesteigert werden.
zu b) JOMOL®-Fluoresceinisothiocyanat wird mit 5 ml H₂O (Ampuwa⌀)
gelöst und intravenös verabreicht.
Zur intraoperativen Diagnostik 10 bis 20 Minuten p.a. von (b) ist eine
UV-Leuchte erforderlich (siehe Augenheilkunde, Zahnheilkunde)
- Bestandteile:
Lyophilisat in Laborreinheitsgrad, nicht zur Anwendung in vivo. 300 µg Fluoresceinisothiocyanat-JOMOL®, 45 mg NaCl, Schraubdeckelflasche, gefroren bei -20°C. - Anwendungsanweisung:
In die Schraubdeckelflasche werden 5 ml H₂O gegeben, die Gewebsprobe wird dazugegeben, 5 Minuten bei Raumtemperatur abgewartet, die Gewebs probe in physiologischer Kochsalzlösung gewaschen.
Im Anschnitt der Gewebsprobe zeigt sich im ultravioletten Licht mit der
Lupe oder im Fluoreszenzmikroskop das Tumorgewebe hell, das gesunde
Gewebe dunkel. Der OP-Präparationsrand zeigt durch zellzerstörungsbe
dingte Proteasenfreisetzung ebenfalls Fluoreszenz.
Claims (9)
1. Diagnostisches Mittel, dadurch gekenn
zeichnet, daß es einen mikrobiellen Extrakt, erhal
ten durch
- a) Züchtung von Nocardia opaca = Rhodococcus rhodo chrous (DSM 43 202 bzw. ATCC 21 953) auf einem Nährmedium,
- b) Gewinnung der Zellen,
- c) Suspendierung der Zellen in einem Puffer und 15 Minuten bis einige Stunden Stehenlassen der Sus pension,
- d) Behandlung der Suspension mit einem murolytischen Enzym,
- e) Zerstörung der Zellen,
- f) Trennung des erhaltenen Materials in Bodensatz und Überstand,
- g) Trennung des Überstands an Sephadex-Säulen unter Verwendung von Puffer als Eluierungsmittel,
- h) Gewinnung der aktiven Fraktionen, die im UV-Spektrum eine Absorption bei 214 nm zeigen,
- i) Umsetzung der aktiven Fraktionen mit Acetaldehyd in einem Molverhältnis von 1 mol aktiver Fraktion (angenommenes mittleres Molekulargewicht 4000) mit 1,8 bis 2,2 mol Acetaldehyd, gegebenenfalls gekoppelt mit einem Molekül, das einen radioaktiven Strahler und/oder einen Farbstoff binden kann, enthält und es zusammen mit einem Aldehyd der allgemeinen Formel I RCHO (I)worin R ein Wasserstoffatom und eine geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff atomen bedeutet, wobei der freie Aldehyd auch direkt oder indirekt von Stoffen metabolisch freigesetzt werden kann, und gegebenenfalls einem Alkohol der allgemeinen Formel IIR¹CH₂OH (II)worin R die oben für R angegebene Bedeutung besitzt, sowie gegebenenfalls üblichen pharmazeutisch annehmbaren Träger stoffen und/oder Verdünnungsmitteln verwendet wird.
2. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Molekül, das einen
radioaktiven Strahler und/oder einen Farbstoff binden kann,
Diethylentriaminpentaessigsäure oder 4,7,13,16,21,24-Hexa
oxo-1,10-diazabicyclo[8.8.8]hexacosan (Kryptofix 222®) ein
setzt.
3. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Zellen in einem
Puffer und einem Glucose enthaltenden Medium suspendiert.
4. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Suspension mit einem
murolytischen Enzym und mit Desoxyribonuclease behandelt.
5. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Trennung des Über
stands an Sephadex-Säulen unter Verwendung eines Puffers,
der 0,1 bis 0,05% Dinatrium-Ethylendiamintetraacetat enthält,
durchführt.
6. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den mikrobiellen Extrakt
nach Anspruch 1 durch 5- bis 8tägiges Anzüchten der Bakte
rien auf Traubenzucker-Agar-(2%)-Platten unter Verwendung
von Nährbouillon als Nährmedium und Durchführung der Züch
tung während einer Zeit von 10 bis 20 Stunden bei einer Tem
peratur von 30 bis 37°C erhält.
7. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den mikrobiellen Extrakt
nach der Gewinnung der Zellen ein oder mehrere Male mit
Puffer pH 7,4, der gegebenenfalls 0,1 bis 0,05% EDTA-Na₂ ent
halten kann, wäscht.
8. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als radioaktiven Strahler,
der von dem Molekül gebunden werden kann, 99mTechnetium,
¹¹¹Indium, ¹²⁵Iod, ¹³¹Iod oder ²²⁴Radium einsetzt.
9. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es den mikrobiellen Extrakt,
markiert mit 99mTechnetium, enthält.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE3546518A DE3546518C2 (de) | 1985-03-25 | 1985-03-25 | |
DE3546701A DE3546701C2 (de) | 1985-03-25 | 1985-03-25 | Diagnostisches Mittel |
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---|---|---|---|
DE3546518A DE3546518C2 (de) | 1985-03-25 | 1985-03-25 | |
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Publications (1)
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---|---|
DE3546701C2 true DE3546701C2 (de) | 1998-01-15 |
Family
ID=6289746
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3546701A Expired - Fee Related DE3546701C2 (de) | 1985-03-25 | 1985-03-25 | Diagnostisches Mittel |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3546701C2 (de) |
Citations (4)
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DE3334751A1 (de) * | 1983-09-26 | 1985-04-11 | Udo Dr. 8400 Regensburg Ehrenfeld | Mittel zur diagnose und therapie von malignen tumoren, ein verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung sowie die verwendung beschickter liposomen fuer die diagnose und therapie maligner tumoren |
DE3336583A1 (de) * | 1983-09-26 | 1985-04-25 | Udo Dr. 8400 Regensburg Ehrenfeld | Erzeugnis zur diagnose und therapie von malignen tumoren |
DE3402312A1 (de) * | 1984-01-24 | 1985-07-25 | Udo Dr. 8400 Regensburg Ehrenfeld | Mittel zur diagnose und therapie von malignen tumoren sowie zur therapie von schwaechen der zellingen- und humoralen immunabwehr |
DE3510795A1 (de) * | 1985-03-25 | 1986-09-25 | Udo Dr.med. 8400 Regensburg Ehrenfeld | Mikrobieller extrakt (jomol), seine herstellung und seine verwendung als diagnostikum und arzneimittel. derivate des jomol |
-
1985
- 1985-03-25 DE DE3546701A patent/DE3546701C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3334751A1 (de) * | 1983-09-26 | 1985-04-11 | Udo Dr. 8400 Regensburg Ehrenfeld | Mittel zur diagnose und therapie von malignen tumoren, ein verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung sowie die verwendung beschickter liposomen fuer die diagnose und therapie maligner tumoren |
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