DE3544387A1 - Schaelverfahren fuer bohnenartige fruechte und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Schaelverfahren fuer bohnenartige fruechte und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schälverfahren für bohnenar
tige Früchte, insbesondere für Sojabohnen, bei dem die Früchte
bis in den Kern auf eine vorbestimmte Temperatur durchwärmt und
einem heissen Gasstrom ausgesetzt werden, und dann eine Abtren
nung der Schalen erfolgt.
Ein derartiges Verfahren wurde beispielsweise in der
FR-PS 15 80 933 vorgeschlagen. Dabei spielt es eine Rolle, dass
bohnenartige Früchte und insbesondere Sojabohnen, Inhaltsstoffe
besitzen, die durch eine Wärmebehandlung erst ausgetrieben bzw.
vernichtet werden müssen, weil sie zur Ernährung nicht geeignet
sind. Im Fall der Sojabohne handelt es sich im wesentlichen um
das Antitrypsin. Zwar lässt sich beim Schälen solcher bohnenar
tiger Früchte, wie auch Kakaobohnen, teilweise darauf verzichten,
damit gleichzeitig eine Behandlung zur Austreibung bzw. Vernich
tung solcher unzuträglicher Stoffe zu verbinden. Beispielsweise
werden ja Sojabohnen für die menschliche Ernährung vielfach so
wieso noch gekocht, wobei das Antitrypsin zerstört wird. Im Falle
von Kakaobohnen sind auch vielfach Behandlungen mit Geschmacks
korrigenzien vorgesehen, bei welchen Behandlungen der Geschmack
entsprechend eingestellt werden kann. Deshalb wurde zum Schälen
solcher bohnenartiger Früchte vielfach bisher vorgeschlagen, die
Wärmebehandlung nur oberflächlich vorzunehmen, was an sich ge
nügt, um die Schalen von den Kernen zu lösen. Beispiele für sol
che Vorschläge finden sich in der DE-PS 23 54 617, in der
EP-PS 52 218 usw. Auch dabei wurde jeweils ein heisser Gasstrom
benutzt. Wenn auch die Energie zum Aufwärmen lediglich der Ober
fläche der Bohnen geringer ist, als das völlige Durchwärmen, so
ist doch in allen Fällen der Energieaufwand beträchtlich. Dazu
kommt, dass es gegebenenfalls auch nötig ist, die Früchte vor
her anzufeuchten, wie gerade der letztgenannten Literaturstelle
zu entnehmen ist. Dies bedingt natürlich einen zusätzlichen
apparativen Arbeitsaufwand.
Nun ist es für Kakaobohnen aus der FR-PS 13 88 511 ebenfalls
bereits bekannt geworden, die Bohnen mit Hilfe eines Hochfre
quenzfeldes gänzlich zu durchwärmen und ausserdem vorher oder
gleichzeitig einem heissen Gasstrom auszusetzen. Diese Lite
raturstelle zeigt sehr deutlich, welcher Effekt durch eine der
artige Behandlung erreicht wird. Es wird nämlich die im Kern
der Frucht sowieso vorhandene Feuchtigkeit zum Absprengen der
Schalen genutzt, wobei sich zarte Kapilarrisse im Kern erge
ben, durch die das verdampfte Kernwasser nach aussen dringt.
Wie sich herausgestellt hat, ist eine solche Behandlung in den
meisten Fällen für Kakao deshalb nicht zuträglich, weil es bei
diesem sehr heiklen Produkt auf Geschmacksnuancen ankommt, die
erst mit Hilfe verschiedener Geschmacksbehandlungen eingestellt
werden. So liesse sich mit einem derartigen Verfahren Bitter
schokolade wohl kaum herstellen. Für Sojabohnen hingegen (allen
falls auch für ähnliche bohnenartige Früchte) liegen jedoch die
Verhältnisse anders. Hier ist es sogar von Nutzen, wenn aus den
Tiefen des Kernes heraus Wasser verdampft und dabei eine das
Antitrypsin zerstörende Wirkung entfaltet. Allerdings ist auch
dieses bekannte Verfahren nach der FR-PS 13 88 511 relativ teuer.
Zunächst bedarf es nämlich relativ grosser Energiemengen, um die
Aufwärmung mit Hilfe des Gasstromes vorzunehmen. Aber auch die
Anordnung eines Hochfrequenzfeldes bedeutet hohe Kosten (der
Wirkungsgrad ist insbesondere dann gering, wenn das Hochfrequenz
feld im Wirbelbett erzeugt wird, wo nicht nur die Bohnen aufge
wärmt werden) sowohl auf der energetischen, wie auch auf der ap
parativen Seite, wozu noch kommt, dass die dazu notwendige Ein
richtung sich im rauhen Betrieb bei Behandlung grösserer Mengen
schlecht bewährt.
Der obige Querschnitt durch den Stand der Technik zeigt, dass das
Problem, trotz zahlreicher Versuche, noch nicht völlig zufrieden
stellend gelöst werden konnte. Der Erfindung liegt daher die Auf
gabe zugrunde, ein Schälverfahren der eingangs genannten Art so
auszubilden, dass zwar einerseits die Feuchtigkeit der Kerne zum
Ablösen der Schalen genutzt werden kann, dies aber dennoch mit
einer kostensparenden Methode durchzuführen.
Erfindungsgemäss gelingt dies in überraschend vorteilhafter Weise
dadurch, dass das durch Wärmen wenigstens zum Teil bereits vor
der Behandlung im heissen Gasstrom mit Hilfe von Kontaktwärme
durch Berührung mit heissen Flächen vorgenommen wird. Dies ist
gewissermassen die Umkehrung des Verfahrens nach der zuletzt ge
nannten FR-PS, wobei zusätzlich auch das Hochfrequenzfeld ver
mieden wird. Dadurch, dass die Kontaktwärme durch Berührung mit
heissen Flächen ausgenützt wird, erfolgt ein direkter Wärmeüber
gang, wobei nur so viel Wärme zuzuführen ist, als von den Früch
ten aufgenommen wird. Ein Wärmeverlust nach aussen hin, wie er
bei den bekannten Verfahren immer wieder auftritt, kann hier al
so weitgehend vermieden werden. Nun würde dies zu der Annahme
verführen, das Verfahren liesse sich dann überhaupt unter Weg
lassung der Behandlung mit heissen Gas durchführen. Dabei ist
aber zu bedenken, dass beim Kontakt mit heissen Flächen der
Wärmeübergang zur Oberfläche der Früchte am intensivsten ist.
Dies bedeutet, dass letztlich die Oberfläche eine höhere Tem
peratur annimmt, als die Kerne. Will man also die Kerne auf eine
bestimmte Temperatur bringen, so ist es unvermeidlich, dass die
Temperatur an der Aussenseite höher ist, wobei die Schalen stark
austrocknen und die Gefahr des Glimmens solcher Schalen bestünde.
Dies aber würde zu oberflächlichen Verbrennungen und Geschmacks
veränderungen führen. Was hingegen durch die erfindungsgemässe
Zweistufigkeit der Wärmebehandlung erreicht wird, ist ein Durch
wärmen der Kerne bis auf eine vorbestimmte Temperatur, die leicht
so gewählt werden kann, dass Geschmacksbeeinträchtigungen mit
Sicherheit nicht auftreten. Die Endbehandlung erfolgt dann erst
im zweiten Schritt innerhalb des heissen Gasstromes, wobei es je
nach der Qualität der Früchte vorteilhaft sein kann, eine Pause
zwischenzuschalten, während der die Früchte nur warmgehalten
werden, um ihnen zur Verdampfung des Kernwassers Zeit zu lassen.
Eine solche Pause, am besten in einem isolierten Silo, einer
Bunkerzelle od.dgl., soll aber nicht allzulange währen, denn
einerseits ist eine längere Dauer mit der Gefahr von Wärmever
lusten verbunden, anderseits braucht der Verdampfungsprozess
selbst normalerweise nur relativ wenig Zeit, so dass es bevor
zugt ist, diese Pause mit weniger als 20 min, insbesondere weniger
als 15 min, z.B. mit 10 min, zu bemessen.
Natürlich wäre es möglich, die Früchte, im wesentlichen verein
zelt, über erhitzte Vibrationsflächen zu führen, über die sie
entlangrollen. Einen höheren Wirkungsgrad erreicht man jedoch,
wenn jede einzelne Frucht im wesentlichen allseitig mit heissen
bzw. von diesen heissen Flächen erwärmten Flächen in Berührung
gebracht wird. Dies könnte etwa in einer Drehtrommel erfolgen,
die beispielsweise mit heissem Sand teilweise gefüllt ist, von
dem die Früchte allseitig umspült werden. Das bedingt jedoch
einen anschliessenden Separationsschritt, in dem die Früchte von
dem Sand getrennt werden. Deshalb ist es günstiger, wenn die
Früchte in einem kontinuierlichen, vorzugsweise dichten, Strom
durch hohle bzw. röhrenförmig ausgebildete heisse Flächen ge
leitet werden, die so die Früchte allseitig umgeben, wobei im
Falle eines dichten Stromes dieser Früchte im Inneren der röh
renförmigen Flächen ein Wärmestau entsteht, der zu einer äusserst
verlustarmen Aufwärmung der Kerne führt. Wenn dabei von "röhren
förmig ausgebildeten Flächen" die Rede ist, so bedeutet dies
nicht, dass die Flächen etwa deshalb einen Kreisquerschnitt be
sitzen müssten, da Röhren ja an sich in einem beliebigen Quer
schnitt herstellbar sind.
Selbstverständlich erfolgt das Aufwärmen der Früchte innerhalb
hohler bzw. röhrenförmig ausgebildeter heisser Flächen, innerhalb
des Querschnittes des Stromes der Früchte von aussen nach innen,
so dass sich ein gewisser Temperaturgradient ergeben wird, ins
besondere, wenn grössere Mengen zu behandeln sind und deshalb der
Strom der Früchte einen relativ grossen Querschnitt besitzt. Dies
lässt sich gemäss einer vorteilhaften Weiterbildung dadurch ver
meiden, dass die Früchte auch innerhalb der wenigstens einen
Hohlraum bildenden heissen Flächen mit weiteren heissen Flächen
in Berührung gebracht werden. Dies kann beispielsweise so erfol
gen, dass von der Wandung der heissen Flächen stabförmige oder
flächige Erwärmungswerkzeuge in das Innere ragen, es können aber
auch im Inneren der heissen Flächen und von diesen umschlossen
beheizte "Schwimmkörper" angebracht werden, die etwa durch radial
verlaufende Speichen im Strom der Früchte gehalten sind. Wie spä
ter noch erläutert werden wird, ist jedoch die vorteilhafteste
Verwirklichung durch ein Gehäuse gegeben, das nach Art eines
Saatguttrockners mit sein Inneres durchquerenden beheizbaren
Flächen versehen ist, weil einerseits mit das Gehäuse durchque
renden beheizbaren Flächen die Wärme über den gesamten Quer
schnitt leichter verteilt werden kann und weil ausserdem dadurch
auch eine hohe Stabilität des Apparates gewährleistet ist, denn
die Querflächen wirken als Verstrebungen, die eine leichtere Bau
weise ermöglichen.
Es wurde oben bereits auf die Bedeutung der Zweistufigkeit der
Wärmebehandlung hingewiesen. Einerseits soll die Behandlung mit
Kontaktwärme einen möglichst hohen Beitrag zur Erwärmung leisten,
anderseits soll eine Geschmacksschädigung vermieden werden. Des
halb ist es günstig, wenn die Früchte bis am Ende der Behandlung
mit Hilfe von Kontaktwärme bis auf wenigstens etwa 60% jener Tem
peratur gebracht werden, die sie am Ende der anschliessenden Be
handlung, vor dem Schälen erhalten sollen, zweckmässig jedoch
unter 100%, vorzugsweise auf wenigstens 70%. In der Praxis hat
sich ein Bereich zwischen 75% und 85% als der zweckmässigste
erwiesen.
Im Gegensatz etwa zu jenem Stande der Technik, der eine schock
artige oberflächliche Erhitzung fordert, soll ja beim vorliegen
den Verfahren eine Tiefenwirkung erreicht werden. Diese Tiefen
wirkung wird hinsichtlich der Beseitigung des Antitrypsins eine
umso gründlichere Wirkung haben, je intensiver die Behandlung
vorgenommen wird und je mehr Zeit dabei dem sich im Inneren der
Kerne bildenden Dämpfen zur Beseitigung gegeben wird. Anderseits
ist eine zu lange Behandlungsdauer der Energiebilanz abträglich.
Es hat sich nun gezeigt, dass allen Anforderungen am besten Recht
getan werden kann, wenn die Vorbehandlung mit Hilfe von Kontakt
wärme während einer Zeit von höchstens 30 min, vorzugsweise zwi
schen 5 und 25 min, insbesondere während 15 bis 25 min, z.B.
20 min lang, vorgenommen wird.
Die energetischen Vorteile lassen sich leicht daran erkennen,
dass die Behandlung im heissen Gasstrom nach dem Aufwärmen durch
Kontaktwärme gemäss einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens in einem Zeitraum unter 2 min, vorzugsweise unter
1 min, insbesondere während 30 bis 50 sec, z.B. während 40 sec,
vorgenommen werden kann, was einen Bruchteil der Verweilzeit bei
bekannten Verfahren darstellt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geht zweckmäßig
von einer solchen mit wenigstens einem Fliess- bzw. Wirbelbett
zur Behandlung der Früchte in einem heissen Gasstrom, und mit we
nigstens einer die Früchte mechanisch belastenden Schälvorrich
tung im Anschluss an ein Fliess- bzw. Wirbelbett aus. Dies ent
spricht nicht demjenigen Stande der Technik, von dem das Verfah
ren ausgeht, vielmehr waren in dieser Weise alle jene Vorrichtun
gen ausgebildet, die für eine schockartige Oberflächenbehandlung
vorgesehen waren. Es hat sich aber gezeigt, dass gerade eine der
artige Vorrichtung leicht für die Zwecke des vorliegenden Verfah
rens angepasst werden kann, indem erfindungsgemäss dem Fliess
bzw. Wirbelbett eine Vorwärmvorrichtung vorgeschaltet ist, über
deren heisse Flächen die Früchte führbar sind. Diese Vorwärmvor
richtung ist vorteilhaft so ausgebildet, dass sie ein geschlos
senes, sich vorzugsweise vertikal erstreckendes Gehäuse mit heis
sen Gehäuseflächen aufweist, durch das die Früchte, vorzugsweise
unter Schwerkrafteinfluss führbar sind. Auf diese Weise erhält
man eine Vorrichtung, die im wesentlichen bekannten Wärmebehand
lungsvorrichtungen mit diesen Merkmalen entspricht, so dass hier
keine Sonderkonstruktion von Nöten ist. Demnach kann es sich
wahlweise um eine tunnelartige oder eine schachtartige Vorrich
tung handeln, wobei die letztere deswegen bevorzugt ist, weil
dabei der Transport im wesentlichen unter Schwerkrafteinfluss
erfolgen kann, so dass eine aufwendige Transportvorrichtung ent
fällt. Dabei hat sich bei Versuchen sogar ein weiterer günstiger
Effekt gezeigt, weil nämlich der Durchtransport durch derartige
Schachtanlagen mit mechanischer Oberflächenreibung verbunden ist,
die zusätzlich dazu beiträgt, die Schalen von den Kernen zu lö
sen, und es hat sich überraschend erwiesen, dass am Ausgange
einer solchen Vorrichtung bereits etwa 50% der Schalen abgelöst
sind.
Dies ist selbstverständlich besonders der Fall, wenn das
Gehäuse, vorzugsweise nach Art eines Saatguttrockners mit in
sein Inneres ragenden, insbesondere sein Inneres durchqueren
den, beheizbaren Flächen versehen ist. Diese Flächen ergeben
nämlich nicht nur eine bessere Wärmeverteilung, sondern sorgen
noch zusätzlich für Reibungskontakt mit der Oberfläche der Früch
te und damit für das Ablösen der Schalen.
Es wurde bereits erwähnt, dass im Prinzip auch Trommelvorrich
tungen verwendet werden können, um die Früchte mit heissen Flä
chen in Kontakt zu bringen. Bei solchen Vorrichtungen werden nor
malerweise zwei Arten verwendet, nämlich Trommelröster, z.B. für
Kaffee- oder Kakaobohnen, deren Mantel von aussen mit offener
Flamme beheizt wird. Hier ist allerdings wegen dieser offenen
Flamme die Gefahr örtlicher Überhitzungen gegeben, denn die
Früchte sollen ja nur geschält, nicht geröstet werden. Für Kurz
warentrockner in der Teigwarenindustrie sind Trommeltrockner be
kannt, bei denen das zu trocknende Gut durch käfigartige Röhren
transportiert wird, durch deren ä im allgemeinen durch ein Gitter
abgeschlossene - Mantelflächen Luft hindurchgeblasen wird. Hier
hätte man es demnach weniger mit dem Aufbringen von Kontaktwärme,
sondern wiederum mit Konvektionswärme zu tun, d.h. der Energie
aufwand zum Erreichen einer Tiefenwirkung wäre wiederum beträcht
lich. Aus diesem Grunde ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Vorwärmvorrichtung zur indirekten Erwärmung der Früchte einen
Doppelmantel besitzt, in den ein fluidischer Wärmeträger (Heiss
wasser, vorzugsweise Dampf) einleitbar ist.
Weitere Einzelheiten ergeben sich anhand der nachfolgenden Be
schreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Aus
führungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäss ausgebildeten Schäl
anlage;
Fig. 2 zeigt ein Bauelement zum Aufbau einer besonders bevor
zugten Einrichtung zum Behandeln mit Kontaktwärme, die
in
Fig. 3 in einer beispielhaften Ausführungsform dargestellt ist.
Eine Anlage zum Schälen von Schalenfrüchten ist in ähnlicher Wei
se ausgebildet, wie dies in der DE-PS 23 54 617 oder den
EP-PSen 68 221 bzw. 52 218 beschrieben ist, wobei sämtliche in
diesen Literaturstellen angegebenen Varianten ebenso denkbar sind.
So ist ein Wirbelschichtapparat 1 vorgesehen, der zweckmässig zur
genauen Bestimmung der Verweilzeit einen mechanischen Hilfsför
derer, beispielsweise in Form eines Kettentransporteurs 2 mit ab
stehenden Mitnehmern 3 aufweist, wie dies in der EP-PS 68 221
vorgeschlagen wird. Ferner ist es vorteilhaft, wenn im Luftfüh
rungswege dieses Wirbelschichtbettes eine sich ständig drehende
Pulsatorklappe 4 vorgesehen ist (sie kann auch zustromseitig an
geordnet sein), die zur besseren Durchwirbelung eine periodische
Unterbrechung des Luftstromes bewirkt, wobei gleichzeitig der
Sieblochboden 5 des Wirbelschichtapparates 1 durch die mehr oder
weniger impulsweise hindurchströmende Luft zu einer Vibration
angeregt wird, die die Fluidisierung ebenfalls unterstützt. Ein
gangsseitig besitzt der Wirbelschichtapparat 1 eine Zellenrad
schleuse 6. Zustromseitig ist einem Gebläse 7 eine bekannte
Luftkonditioniereinrichtun 8 nachgeschaltet, die insbesondere
dazu dient, die hindurchströmende Luft auf einen Wert von wenig
stens 120°C, vorzugsweise um 150°C oder gar darüber aufzuheizen.
Bei bekannten derartigen Anlagen, bei denen eine nur oberfläch
liche, schockartige Aufheizung der Früchte gefordert wurde,
sind höhere Temperaturen, bis etwa 220°C vorgeschlagen worden,
doch wird es für die vorliegenden Zwecke genügen, wenn sich in
der Praxis die Lufttemperatur zwischen 130°C und 170°C hält.
Der Grund hierfür wird später noch erläutert.
In prinzipiell ebenfalls bekannter Weise wird die aus dem Wir
belbett 1 abgezogene Luft über ein Gebläse 9 einem Zyklon 10
zugeführt, da in dem dem Zyklon 10 zugeleiteten Luftstrom be
reits eine grosse Menge von Schalenteilen enthalten sind, die
in dem Zyklon 10 abgeschieden werden sollen. Der Ausgang des
Zyklons 10 wird zweckmässig über eine Leitung 11 dem Gebläse 7
rückgeführt, in welchem Falle an sich das Gebläse 9 entbehr
lich wäre, doch ist in der dargestellten Ausführung eine ledig
lich symbolisch angedeutete Klappe 12 vorgesehen, die es ermög
licht, die Abluft im Sinne des Pfeiles 13 abzuführen. Die Klappe
12 kann dabei jede beliebige Zwischenstellung einnehmen. Eine
ähnliche Klappe 14 im Zuge der Leitung 11 ist zur Einstellung
eines Anteils an eventuell zugeführter Frischluft im Sinne des
Pfeiles 15 vorgesehen. Das aus dem Wirbelbett 1 austretende
Material ist teilweise bereits von seinen Schalen befreit, teil
weise sind die Schalen von den Kernen gelöst und jedenfalls per
gamentartig versprödet und gelangen nun über einen Schneckenför
derer 16 in eine Stufe 17, in der die spröden Schalen einer me
chanischen Beanspruchung ausgesetzt sind, um sie von den im war
men Zustand elastischen Kernen abzusprengen. Die Stufe 17 kann
nach dem Vorschlage gemäss der EP-PS 52 218 eine erste Mahlstufe
sein, in der die Bohnen zu Bohnenschrott bzw. Nibs vorgemahlen
werden. Dabei werden selbstverständlich auch die spröden Schalen
abgesprengt, jedoch wird die Elastizität der Kerne hierbei nicht
ausgenützt, um etwaige noch anhaftende Schalenreste durch die
elastische Verformung abzulösen, so dass ein solches Verfahren zu
grösseren Schalenrückständen führen kann, was noch zusätzlich da
durch begünstigt wird, dass die Trennnung der zerkleinerten
Bruchstücke von den Schalen erschwert wird.
Daher ist es bevorzugt, wenn die Schälstufe 17 wenigstens einen,
in der dargestellten Ausführung gemäss Fig. 2, Prallbrecher 18
aufweist. Dabei gelangen die Bohnen über einen Einfülltrichter in
den Bereich eines rotierenden Zellenrades 19, von dem sie nach
aussen gegen eine etwas schräge Prallwand 20 geschleudert werden.
Dabei werden noch verbliebene Schalenreste abgesprengt, im Falle
von Sojabohnen werden sich diese in zwei Hälften teilen, und das
Gemisch von Schalen und Kernen gelangt über je eine Rutsche 21 in
einen weiteren Schneckenförderer 22.
Es versteht sich, dass die Schneckenförderer 16, 22 lediglich ein
Beispiel für eine Fördereinrichtung darstellen und gewünschten
falls andere Fördereinrichtungen verwendet werden können. Jeden
falls gelangt das Gemisch von Kernen und gelösten Schalen vor
zugsweise über einen Transportweg 23 in ein zweites Wirbelbett
101, das prinzipiell gleichartig aufgebaut sein kann wie das Wir
belbett 1, wobei jedoch der (auch im Wirbelbett 1 nur bevorzugte,
nicht unumgängliche mechanische Hilfsförderer 2 weggelassen ist.
Die Konditioniereinrichtung 108 muss dabei nur so ausgebildet
sein, dass im Bedarfsfalle über sie vom Gebläse 107 abgegebene
Luft befeuchtet werden kann. Anderseits dient das Wirbelbett 101
auch dazu, die restlichen Schalen zu entfernen, weshalb es an
einen Zyklon 110 angeschlossen ist. Die Schaltung des Zyklons 110
entspricht prinzipiell der des Zyklons 10, d.h. es ist ein Ge
bläse 109 vorgesehen, dem eine Klappe 112 nachgeschaltet ist, und
es ist ebenso eine Klappe 114 zur Einstellung der Frischluft vor
gesehen. Aus der DE-PS 23 54 617 ist es bekannt, dieses zweite
Wirbelbett 101 gewünschtenfalls als Wirbelbettfraktionator aus
zubilden.
Im Anschluss an den Schneckenförderer 22 kann das Gemisch von
Kernen und restlichen Schalen auch über einen Transportweg 24
einem Windsichter 25 zugeleitet werden. Die am oberen Ende des
Windsichters 25 austretende Luft enthält dann den Rest der Scha
len und muss daher gereinigt werden, was gleich über den Zyklon
110 erfolgen kann. Da aber die Verweilzeit im Windsichter 25
nicht ausreicht, um gleichzeitig zu Konditionieren, ist es zweck
mässig, eine Konditionierstufe 26 für die am unteren Ende des
Windsichters 25 austretenden Kerne nachzuschalten. Dabei kann die
Konditionierung entweder in einem einem Bandkühler ähnlichen Ap
parat 27 erfolgen, dem die Konditionierluft im Gegenstrom über
einen Einlass 28 zugeführt wird, oder die Kerne werden einfach in
eine Konditionierzelle 29 für eine bestimmte Zeit zum Ausgleich
ihrer Feuchtigkeit und zum Auskühlen sich selbst überlassen, wo
bei es gegebenenfalls möglich ist, dieser Zelle 29 über ein Ge
bläse 30 Konditionierluft zuzuführen, die über einen Auslass 31
abgelassen wird. Vom Aufwand her ist eine Konditionierzelle 29
natürlich einfacher, doch wird sich dabei die Notwendigkeit einer
grösseren Verweilzeit ergeben. Auch ist ersichtlich, dass die
Verwendung des Wirbelbettes 101 insoferne Vorteile bietet, als
das Konditionieren und das Sichten in einem einzigen Apparat und
gleichzeitig erfolgen kann.
Die bisher beschriebenen Teile der in Fig. 1 gezeigten Anlage
entsprechen im wesentlichen dem Stande der Technik und mögen ent
sprechend diesem gegebenenfalls abgewandelt werden.
Zum Unterschied zu den bisher vorgeschlagenen Verfahren kann je
doch die Verweilzeit im Wirbelbett 1 sehr kurz bzw. seine ener
getischen Kosten sehr niedrig gehalten werden. Dies gelingt da
durch, dass die dem Wirbelbett 1 zugeführten Früchte bereits
intensiv und mit einem äusserst hohen Wirkungsgrad bis in den
Kern hinein durchwärmt sind. Dies ist vor allem für Sojabohnen
deshalb von Vorteil, weil sich dabei Kapilarrisse im Kern erge
ben, durch die das Kernwasser unter die Schalen dringt, wobei
sich zwei Effekte ergeben. Einerseits kommt es zu einer zumindest
teilweisen Zerstörung des Antitrypsins im Kern, anderseits werden
durch den an die Kernoberfläche strömenden Wasserdampf die Scha
len gelöst. Die Behandlung im Wirbelbett 1 braucht daher nur
relativ kurz zu sein und so bemessen werden, dass einerseits die
bereits abgelösten Schalen abgeführt werden, anderseits die
Früchte auf ihrer Temperatur gehalten werden, um in der Stufe 17
im noch warmen Zustand der mechanischen Beanspruchung ausgesetzt
zu werden.
Nun wäre an sich das Durchwärmen der Kerne mit noch höheren Ener
giekosten verbunden, wenn es in der im Stande der Technik vorge
schlagenen Weise mittels Konvektionswärme vorgenommen würde. Es
hat sich in Versuchen gezeigt, dass jedoch das Aufwärmen der
Früchte mit Hilfe von Kontaktwärme zu einer wesentlichen Redu
zierung der Gesamtenergiekosten führt. Dies kann beispielsweise
mit Hilfe einer Vorrichtung 32 erfolgen, die nach Art eines
Schachtrösters aufgebaut ist, bei dem jedoch die bei Schacht
röstern unbedingt erforderliche Kühlzone am Ende weggelassen ist.
Die Schalenfrüchte werden an der Oberseite über einen Einfüll
trichter 33 eingegeben und durchlaufen eine verhältnismässig enge
Blechröhre 34. Das Blech dieser Röhre 34 wird von aussen mittels
einer Heizeinrichtung 35 aufgeheizt, wobei wenigstens ein Geblä
se 36 vorgesehen ist, vorzugsweise sogar deren zwei an einander
gegenüberliegenden Enden des Apparates 32. Das Gebläse 36 sorgt
im wesentlichen für eine Umluft innerhalb des Apparates 32, wobei
gegebenenfalls (bei stärkerer Verschmutzung der Luft) ein Teil von
einer Klappe verschlossene Öffnung 37 abgeführt werden kann.
Eben wegen der möglichen Verschmutzung durch Schalenteile ist es
zweckmässig, ein Filter 38 vorzusehen. Dabei kann die Röhre 34
in der bei Schachtröstern üblichen Weise aus einem perforierten
Blech vorgesehen sein. Selbstverständlich ist das den äusseren
Mantel bildende Aussengehäuse des Apparates 32 zweckentsprechend
isoliert.
Auf diese Weise kommen die Früchte während ihres Durchlaufes
durch den Apparat 32 mit den heissen Flächen der Röhre 34 in Be
rührung, erhitzen sich selbst und geben die Wärme nach innen zu
weiter. Dies wird noch durch den Umlauf der erhitzten Luft als
Wärmeträger unterstützt. Während des Vorbeiströmens an den heis
sen Wänden der Röhre 34 sind die Schalenfrüchte einer mechani
schen Reibung ausgesetzt, während gleichzeitig das Kernwasser
in der geschilderten Weise die durch diese Wärmebehandlung ver
sprödende Schale abhebt. Die Reibung wird sogar noch dadurch
unterstützt, dass die Röhre 34 perforiert ist, so dass sich den
Früchten eine unebene und an den Kanten der Perforationslöcher
reibende Fläche bietet.
Es hat sich gezeigt, dass durch diese Behandlung bereits im Wir
belbett 1 rund die Hälfte der Früchte bereits von ihren Schalen
befreit sind, die im Wirbelbett 1 nur mehr abgezogen zu werden
brauchen. Daher beträgt die Verweilzeit im Wirbelbett 1 wesent
lich weniger, als bisher und liegt zweckmässig unter 2 min, vor
zugsweise unter 1 min, in der Praxis etwa zwischen 30-50 sec.
Dies bedeutet rund ein Viertel der bisher nötigen Zeit, gege
benenfalls sogar weniger, wodurch an Kosten für die Aufheizung
der durchströmenden Luft eingespart werden kann. Auch die Tempe
ratur kann etwas niedriger, als bei den bekannten Verfahren sein
und liegt bevorzugt zwischen 130°C und 170°C. Allerdings beträgt
die Verweilzeit im Apparat 32 zweckmässig höchstens 30 min, vor
zugsweise zwischen 5 und 25 min. Verweilzeiten zwischen 15 und
25 min ergeben bereits gute Ergebnisse, wobei die Durchschnitts
verweilzeit bei etwa 20 min liegen wird.
Es wurde bereits erwähnt, dass im Apparat 32 ein grosser Teil
der Schalen bereits abgelöst wird. Da die Röhre 34 zweckmässig
perforiert ist, kann es nicht ausbleiben, dass ein Teil der Scha
len in den die Röhre 34 umgebenden Raum gelangt und dort aufgrund
des Gebläses 36 erzeugten Luftstromes herumgewirbelt werden kann.
Deshalb ist es vorteilhaft, den Apparat 32 im Querschnitt recht
eckförmig auszubilden, so dass die durch die Heizkörper 35 und
durch die ebenfalls im Querschnitt rechteckförmige Röhre 34
hindurchströmende Luft zwangsläufig durch das Filter 38 geführt
wird, um von diesem gereinigt zu werden. Dennoch muss man sich
im klaren sein, dass Schalenteilchen bei Berührung mit heissen
Flächen leicht zum Glimmen kommen können, wenn die Aufheizung
im Apparat 32 zu stark vorgenommen wird. Es ist deshalb vorteil
haft, wenn die Aufwärmung im Apparat 32 bis auf eine Durch
schnittstemperatur (Bulk-Temperatur) der Früchte erfolgt, die
wenigstens 60% von derjenigen entspricht, die am Ende des Wir
belbettes 1 erhalten werden soll. Anderseits ist es aus den er
wähnten Gründen sinnvoll, wenn die Temperatur unter 100% von
derjenigen am Ende des Wirbelbettes 1 liegt. In der Praxis soll
te natürlich das Wirbelbett 1 möglichst weitgehend von der Auf
gabe des Aufwärmens befreit werden, weshalb es besonders günstig
ist, wenn die Früchte am Ende des Apparats 32 wenigstens 70% der
Temperatur am Ausgange des Wirbelbettes 1 besitzen, insbesondere
zwischen 75% und 85%.
Der Querschnitt der Röhre 34 wird aus naheliegenden Gründen in
der aus Fig. 1 ersichtlichen Querdimension von der Heizein
richtung 35 zum Filter 38 relativ schmal sein müssen, um über
die Flächen der Röhre 34 eine gleichmässige Durchwärmung zu er
zielen. Wird nämlich die Röhre weiter dimensioniert, so kann
die Wärme ins Innere des Materialgutstromes kaum durch Kontakt
wärme gelangen, sondern es kommt dann wieder nur die Konvek
tionswärme zur Wirkung. Dadurch könnten sich ungleichmässige
Temperaturverteilungen ergeben. Daher ist es für grössere zu
bearbeitende Mengen vorteilhaft, eine Vorrichtung zu verwenden,
die nach innen ragende heisse Flächen besitzt. Im Prinzip könn
ten z.B. im Falle des Apparates 32 radial verlaufende, ins Innere
der Röhre 34 ragende Bleche vorgesehen sein, soferne die Röhre 34
rund ausgebildet ist, doch wurde bereits erwähnt, dass vorzugs
weise ein Rechteckquerschnitt benutzt wird, in welchem Falle sich
dann die Bleche zweckmässig in Strömungsrichtung erstrecken.
Eine besonders günstige Ausbildung eines Elementes zum Aufbau
eines dem Apparat 32 ähnlichen Apparates 232 (Fig. 3) ist in
Fig. 2 dargestellt. Jedes der in Fig. 2 dargestellten Elemente
132 ist schachtförmig, vorzugsweise mit einem Rechteckquerschnitt,
ausgebildet und weist jeweils an der Seite einen Dampfdom 39
bzw. 40 auf. Der Dampfdom 39 ist mit einem Einlassstutzen 41 ver
sehen, an dessen Flansch 42 eine Dampfleitung von einem Kessel
anschliessbar ist. Innerhalb des Domes 39 liegt dem Einlasstut
zen 41 eine Difusorplatte 43 gegenüber, die für eine gleichmäs
sige Verteilung des Dampfes innerhalb des Domes 39 sorgt.
Vom Dom 39 ausgehend erstrecken sich mehrere Rohrleitungen 44
quer durch den Schachtraum des Elementes 132 und sichern damit,
dass über den gesamten Querschnitt heisse Flächen vorgesehen
sind, mit denen die Früchte in Berührung kommen. Beispielsweise
können die Rohre 44 auf Lücke über den Querschnitt des Schachtes
gegeneinander versetzt sein, so dass die einzelnen Früchte immer
wieder umgelenkt werden und dabei mit diesen Flächen in Berührung
kommen, gleichzeitig aber auch einem erhöhten Abrieb der schon
abgesprengten Schalen ausgesetzt sind.
An der gegenüberliegenden Seite wird der Dampf aus den Rohren 44
aufgefangen, wobei wegen der notwendigen Abfuhr allfälligen Kon
denswassers ein Auslassstutzen 45 an der Unterseite des Domes 40
angeordnet ist.
Aehnliche Apparate sind beispielsweise in den SU-PSen 11 06 968
und 11 14 867 vorgeschlagen worden und könnten im Rahmen der Er
findung sicherlich ebenfalls Verwendung finden, doch ist das in
Fig. 2 dargestellte Bauelement deshalb von besonderem Vorteil,
weil damit je nach der Grösse der Anlage Apparate unterschied
licher Dimension gefertigt werden können. Wie ersichtlich, er
strecken sich nämlich die Dome 39, 40 nicht über die gesamte Bau
höhe des Bauelementes 132, und es kann die Anordnung so getroffen
sein, dass der verbleibende Rohrstutzen an einer Seite, z.B. un
ten, etwas weiter ist, so dass er den oberen freien Teil eines
darunter folgenden weiteren Elementes aufnehmen und umfassen
kann. Eine andere Möglichkeit besteht selbstverständlich darin,
daß die von den Domen 39, 40 freien Schachtabschnitte mit Be
festigungsflanschen für das jeweils nächste Bauelement ausgerü
stet sind.
Auf diese Weise lässt sich etwa ein Vorwärmapparat 232 gemäss
Fig. 3 erstellen, der aus vier Elementen 132 besteht, denen ein
Einlassteil 46 vorgeschaltet ist, und an die an der Unterseite
ein Endstück 47 mit einem Austragapparat 48 angeschlossen ist.
Es sei jedoch erwähnt, dass ein gesonderter Austragapparat ge
gebenenfalls entfallen kann, wie auch bei der Anlage gemäss der
Fig. 1, das den Wirbelschichtapparat 1 zugehörige Zellenrad 6
die Funktion des Austragapparates mit übernimmt.
Gerade wenn die Verweilzeit in einem Vorwärmapparat nur relativ
kurz sein soll, so ist es vorteilhaft, im Anschluss an den Vor
wärmapparat eine Warmhaltezone vorzusehen, in der dem Kernwasser
in den Früchten bzw. Bohnen Zeit gegeben wird an die Kernober
fläche zu dringen und die Schalen abzusprengen. Eine derartige
Warmhaltezone kann beispielsweise von einer Bunkerzelle oder
einem Silo gebildet sein, das zu diesem Zwecke nicht einmal
im Batch-Betrieb arbeiten muss, sondern vielmehr oben laufend
Früchte zugeführt erhalten kann, während unten (nach einer an
fänglichen Füllzeit) ständig Material entnommen wird. Falls
dies mit einer vertikalen Anordnung schwer zu bewerkstelligen
ist, kann auch eine horizontale, gut isolierte Zelle 49 vorge
sehen sein, in der beispielsweise ein Kettenförderer 102 ange
ordnet ist. Es kann sich dabei als vorteilhaft erweisen, eine
solche Zelle 49 gleichzeitig als Vertikal- oder Schrägförderer
auszubilden, wenn es notwendig sein sollte, das aus dem Apparat
232 austretende Material auf einen in gleicher Ebene angeordne
ten Wirbelschichtapparat 1 zu bringen. Auf diese Weise kann
eine solche Zelle 49 einen doppelten Zweck erfüllen. Schliess
lich ist es aber auch möglich, der Zelle 49 eine weitere Funk
tion zuzuordnen, indem sie einfach den Austragapparat 48 er
setzt und an der Unterseite des Vorwärmapparates 232 ständig
für den Abtransport der Früchte sorgt. In dem Masse als dann
der Kettentransporteur 102 an der Unterseite des Apparates 232
das Material austrägt, fliessen die Früchte von oben nach, so
dass durch die Geschwindigkeit des Kettentransporteurs 102
praktisch die Verweilzeit innerhalb des Apparates 132 gesteuert
werden kann.
Sojabohnen wurden in einer Anlage ähnlich Fig. 1 geschält, wobei
anstelle des Apparates 32 ein Apparat 232 (Fig. 3) angeordnet
war. Eine weitere Abänderung gegenüber Fig. 1 war dadurch gege
ben, dass der Windsichter 25 dem Wirbelbett 101 vorgeschaltet
war.
Die Sojabohnen hatten eine Feuchtigkeit von durchschnittlich
11,2% und Umgebungstemperatur. Diese Bohnen wurden nun durch den
Apparat 232 gelassen, wobei die Verweilzeit 20 min betrug. Am
Ende des Vorwärmapparates 232 hatte die Feuchtigkeit der Bohnen
um 0,2% abgenommen, ihre Durchschnittstemperatur betrug 55°C.
Anschliessend wurden die Bohnen in das Fliess- bzw. Wirbelbett 1
eingebracht und dort nur 30 sec behandelt. Die Temperatur der Be
handlungsluft betrug 160°C. Am Ende dieser Behandlung besassen
die Bohnen nur mehr knapp 10,6% Feuchtigkeit bei einer Tempera
tur von 84°C. Hier sei erwähnt, dass die Temperatur eine Durch
schnittstemperatur darstellt, da gerade nach der Wirbelbettbe
handlung Temperaturunterschiede zwischen dem Inneren des Kernes
und seiner Oberfläche auftreten werden. Die Durchschnittstempera
tur wird gemessen, nachdem den Früchten Zeit für einen Tempera
turausgleich in einem isolierten Behälter gelassen wird. Nach
dem Wirbelbett 1 war bereits etwa die Hälfte der Früchte von
Schalen befreit, der Rest wurde dann über die Stufe 17, den Wind
sichter 25 und das Wirbelbett 101 entfernt.
Es zeigte sich, dass die geschälten Sojabohnen eine weiche Ober
fläche hatten, und dass wohl für das Wirbelbett etwa 80% (im
Vergleich zu dem wegen der nur oberflächlichen Erwärmung sowieso
schon energiesparenden Verfahren nach der DE-PS 23 54 617) der
Energie gespart werden konnten, dass aber ein Teil dieser Ein
sparung für die Aufheizung des Vorwärmers 232 aufgewendet wer
den musste, so dass sich im Endeffekt eine Ersparnis von etwa
30% ergab.
Nach dieser Behandlung waren die Bohnen weitgehend von Anti
trypsin befreit, was darauf zurückzuführen ist, dass dieser
Stoff schon bei Temperaturen um 80°C zerstört wird. Wenn die
Sojabohnen anschliessend (z.B. für die menschliche Ernährung)
sowieso gekocht werden, wird es günstiger sein, die Erwärmung
im Wirbelbett nur bis auf eine Durchschnittstemperatur zwischen
70°C und 80°C vorzunehmen. Will man aber eine Zerstörung des
Antytrypsins, so wird die Temperatur um 80°C gewählt werden,
sollte aber vorzugsweise 90°C - schon aus energetischen Gründen -
nicht übersteigen.
In der Folge wurde das gleiche Beispiel mit verschiedenen Tem
peraturen und Früchten verschiedener Feuchtigkeit durchgeführt,
wobei die in den Ansprüchen enthaltenen Parameterbereiche gefun
den wurden.
Während bei der Ausführung nach Fig. 2 die Dome 39, 40 praktisch
einen Doppelmantel des Apparates darstellen, in dem ein fluidi
scher Wärmeträger zirkuliert, ist dies im Falle des Apparates 32
(Fig. 1) durch den Röhre 34 umgebenden Aussenmantel gegeben.
Claims (16)
1. Schälverfahren für bohnenartige Früchte, insbesondere für
Sojabohnen, bei dem die Früchte bis in den Kern auf eine vorbe
stimmte Temperatur durchwärmt und einem heissen Gasstrom ausge
setzt werden, und dann eine Abtrennung der Schalen erfolgt, da
durch gekennzeichnet, dass das Durchwärmen
wenigstens zum Teil bereits vor der Behandlung im heissen Gas
strom mit Hilfe von Kontaktwärme durch Berührung mit heissen Flä
chen vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
jede einzelne Frucht im wesentlichen allseitig mit heissen bzw.
von diesen erwärmten Flächen in Berührung gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Früchte in einem kontinuierlichen, insbesondere dichten,
Strom durch hohle bzw. röhrenförmig ausgebildete heisse Flächen
geleitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Früchte auch innerhalb der wenigstens einen Hohlraum bilden
den heissen Flächen mit weiteren heissen Flächen in Berührung ge
bracht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Früchte nach der Behandlung mit Kontakt
wärme und im heissen Gasstrom, insbesondere einem Luftstrom, in
an sich bekannter Weise einer mechanischen Beanspruchung, insbe
sondere durch Prallen, ausgesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Früchte bis am Ende der Behandlung mit
Hilfe von Kontaktwärme bis auf wenigstens etwa 60% jener Tempe
ratur gebracht werden, die sie am Ende der anschliessenden Be
handlung, vor dem Schälen erhalten sollen, zweckmässig jedoch
unter 100%, vorzugsweise auf wenigstens 70%, insbesondere auf
einen Bereich zwischen 75% und 85%.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Vorbehandlung mit Hilfe von Kontaktwärme
während einer Zeit von höchstens 30 min, vorzugsweise zwischen 5
und 25 min, insbesondere während 15 bis 25 min, z.B. 20 min lang,
vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Früchte durch die Vorbehandlung mit Kon
taktwärme auf eine Durchschnittstemperatur von 50°C bis 75°C,
vorzugsweise um 60°C, gebracht werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Früchte, insbesondere Sojabohnen, nach
der Behandlung mit Kontaktwärme im heissen Gasstrom auf eine
Durchschnittstemperatur zwischen 70°C und 90°C, vorzugsweise um
80°C, gebracht werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, dass nach der Aufwärmung mit Kontaktwärme die
Behandlung im heissen Gasstrom während eines Zeitraumes unter
2 min, vorzugsweise unter 1 min, insbesondere während 30 bis 50 sec,
z. B. während etwa 40 sec, vorgenommen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Früchte nach der Behandlung mit Kontakt
wärme und vor der Behandlung mit heissen Gasen, z. B. in einem
Silo oder einer Zelle, warmgehalten werden, und dass dies vor
zugsweise während weniger als 20 min, vorzugsweise weniger als
15 min, insbesondere etwa 10 min, erfolgt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 11, mit wenigstens einem Fliess- bzw. Wirbel
bett zur Behandlung der Früchte in einem heissen Gasstrom, und
mit wenigstens einer die Früchte mechanisch belastenden Schäl
vorrichtung im Anschluss an ein Fliess- bzw. Wirbelbett, da
durch gekennzeichnet, dass dem Fliess- bzw.
Wirbelbett (1) eine Vorwärmvorrichtung (32; 132; 232) vorgeschal
tet ist, über deren heisse Flächen (34; 44) die Früchte führbar
sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorwärmvorrichtung (32; 132, 232) ein geschlossenes, sich
vorzugsweise vertikal erstreckendes, Gehäuse (34) mit heissen
Gehäuseflächen aufweist, durch das die Früchte, vorzugsweise
unter Schwerkrafteinfluss, führbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Vorwärmvorrichtung (32; 132, 232) zur indi
rekten Erwärmung der Früchte einen Doppelmantel (39, 40) besitzt,
in den ein fluidischer Wärmeträger zirkulierbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Gehäuse, vorzugsweise nach Art eines Saatgut
trockners, mit in sein Inneres ragenden, insbesondere sein Inne
res durchquerenden, beheizbaren Flächen (44) versehen ist (Fig. 2).
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass in an sich bekannter Weise der mechanischen
Schälvorrichtung (17), insbesondere einem Prallschäler (18), ein
Wirbelbett (101) nachgeschaltet ist.
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