DE3544247A1 - Fremdgezuendete brennkraftmaschine mit abgasturboaufladung - Google Patents
Fremdgezuendete brennkraftmaschine mit abgasturboaufladungInfo
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Description
IngolStadt, den 15. Januar 1985
IP 2032 A Za/Fr If
IP 2032 A Za/Fr If
Fremdgezündete Brennkraftmaschine mit Abgasturboaufladung
Die Erfindung betrifft eine fremdgezündete Brennkraftmaschine mit Abgasturboaufladung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
Eine gattungsgemäße Brennkraftmaschine ist in der DE-OS 26 47 836
beschrieben. Dabei ist ein Dreiwegeventil vorgesehen, welches abhängig
von einem Brennstoffregler bei geringer Last der Brennkraftmaschine eine Teilmenge der Ladeluft über eine Umluftleitung vor
die Turbine des Abgasturboladers leitet. Dadurch soll insbesondere bei Leerlaufbetrieb die Drehzahl des Abgasturboladers hoch gehalten
werden, damit beim Beschleunigen möglichst schnell ein adäquater Ladedruck aufgebaut wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Ansprechverhalten der gattungsgemäßen
Brennkraftmaschine inSbesonders aus dem Leerlaufbetrieb heraus
mit einfachen Mitteln weiterzuverbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäße Erhöhung des Brennstoffanteiles im Brennstoff-Luftgemisch der Brennkraftmaschine
wird ein noch brennbare Bestandteile enthaltendes Abgas bereitgestellt, welches bei intensiver Vermischung mit der sauerstoffhaltigen
Luft aus der Umluftleitung einen Nachbrenneffekt erzielt, wodurch die Drehzahl des Abgasturboladers und damit verbunden der Ladedruck angehoben
werden. Die Anhebung des Brennstoffanteiles ist insbesondere
bei Brennkraftmaschinen leicht verwirklichbar, bei denen bereits abhängig
vom Ladedruck eine Beeinflussung der Brennstoffzumessung erfolgt. Hier kann in Abstimmung mit der Öffnungscharakteristik des
Ventil es in der Umluftleitung durch Modifizierung des Brennstoffzu-
meßsystems eine zusätzliche Anhebung des Brennstoffanteiles abhängig
von einem unteren Ladedruck und der Drehzahl der Brennkraftmaschine oder einer zeitlichen Ableitung davon (Beschleunigung) erfolgen. Die
Einleitung der Umluft soll dabei möglichst nahe an den Brennräumen bzw. an den an die Brennräume anschließenden Abgassystem durchgeführt
werden, um ein zuverlässiges Nachbrennen zu gewährleisten. Vorzugsweise kann entsprechend Patentanspruch 9 die Umluftleitung an unmittelbar an
die Zylinderausgänge anschließende Einzelleitungen des Abgassystems
angeschlossen sein.
Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in
den Patentansprüchen 2 bis 17 angeführt. Die Auslegung und Öffnungscharakteristik des Ventiles in der Umluftleitung kann bei einem Wettbewerbsfahrzeug
so sein, daß immer unterhalb eines vorbestimmten Ladedruckes und/oder unterhalb einer bestimmten Drehzahl schwel Ie das
Ventil geöffnet ist, so daß stets ein ausreichender Ladedruck zur Verfugung steht. Dabei ist jedoch mit einem relativ hohen, spezifischen
Brennstoffverbrauch zu rechnen. Bei Serienfahrzeugen wird bevorzugt vorgeschlagen, daß eine Öffnung der Umluftleitung nur kurzzeitig bei
Beschleunigungsphasen der Brennkraftmaschine aus dem Leerlauf heraus erfolgt, um kurzfristig den Ladedruck zu erhöhen. Hier kann ebenfalls
eine von der Drehzahl bzw. deren zeitlicher Ableitung und vom Ladedruck
abhängige Steuerung Anwendung finden.
Der Öffnungsquerschnitt des Ventiles in der Umluftleitung kann gegebenennfalls
veränderlich gesteuert oder geregelt sein, um Beschleunigungsstöße
oder andere schädliche Einwirkungen auf die Brennkraftmaschine auszuschließen. Das Ventil kann mittels eines pneumatischen Stellmotores betätigt
sein, der vom Druck stromauf und stromab der Drosselklappe der Ladeluftleitung beaufschlagt ist. Das Ventil wird demgemäß von der Druckdifferenz
vor und hinter der Drosselklappe beeinflußt, wobei gegebenenfalls durch Vorsehen einer Drossel in der stromab der Drosselklappe abzweigenden
Steuerleitung das Zeitintervall zwischen dem jeweiligen Druckausgleich im pneumatischen Stellmotor bei einem schnellen öffnen der Drosselklappe
in die Vollaststellung vorgebbar ist. Alternativ kann das Ventil
jedoch auch elektromagnetisch gesteuert bzw. gestaltet sein angesteuert
über eine die relevanten Parameter verknüpfende Steuer- oder Regelelektronik.
Besonders vorteilhaft kann mit dem Anheben des Brennstoffanteiles
der Zündzeitpunkt bei der Zündeinrichtung der Brennkraftmaschine nach spät verstellt sein. Dadurch wird die Abgastemperatur erhöht
und somit ebenfalls ein sicheres Nachzünden bzw. Nachverbrennen gewährleistet.
Gegebenenfalls kann entsprechend Patentanspruch 11 eine elektronische
Steuereinheit vorgesehen sein, welche unter Verknüpfung der relevanten Betriebsparameter der Brennkraftmaschine die Brenn stoffzumessung und
die Spätverstellung des Zündzeitpunktes steuert. Dabei können insbesondere
die Drehzahl der Brennkraftmaschine sowie deren zeitliche Ableitungen, der Ladedruck, der Abgasdruck stromauf der Abgasturbine, der Lastzustand
und gegebenenfalls die Temperatur der Brennkraftmaschine oder des Abgasturboladers
verarbeitet werden. Dabei kann gegebenenfalls auch das Ventil
in der Umluftleitung elektromagnetisch über die elektronische Steuereinheit betätigt sein.
Durch die automatische Anhebung der Füllung der Brennkraftmaschine
im Schubbetrieb entsprechend Anspruch 13 ist ein erhöhter Durchsatz an Verbrennungsluft und Brennstoff durch die Brennkraftmaschine
sichergestellt, wodurch der Ladedruck auf einem hohen Niveau gehalten wird. Die Füllungsanhebung kann beispielsweise durch vom Ladedruck
abhängiges Anstellen der Drosselklappe erfolgen; sie darf jedoch nur so hoch sein, daß ein Rücklaufen der Brennkraftmaschine in den Leerlauf
und gegebenenfalls eine wenn auch verringerte Bremsleistung der
Brennkraftmaschine gewahrt bleiben.
Bevorzugt \i/ird die Füllung der Brennkraftmaschine abhängig vom Druck
stromab der Drosselklappe und/oder von der Drehzahl der Brennkraftmaschine
modifiziert. Die Füllungsanhebung kann somit variabel sein, d. h., daß bei hohen Drehzahlen mehr Verbrennungsluft und Brennstoff als
bei niedrigen Drehzahlen zugeführt wird.
Eine genaue, von der Drosselklappe unabhängige Steuerung der Füllung
im Schubbetrieb kann entsprechend den Merkmalen des Patentanspruches
16 bewirkt werden. Gegebenenfalls kam über diese Leitung und das
diese Leitung steuernde Ventil auch eine Leerlauf-Füllungsregelung durchgeführt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden mit weiteren
Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine mit Abgasturbolaufladung.
Eine fremdgezündete Hubkolben-Brennkraftmaschine 2 mit Zylindern I
bis V ist abgasseitig über ein Abgasleitungssystem 4 und einlaßseitig
über eine Ladeluftleitung 6 mit einem Abgasturbolader 8 verbunden. Das Abgasleitungssystem 4 setzt sich aus jeweils an die Brennkraftmaschine
angeflanschten Einzelleitungen 10 zusammen, welche in eine gemeinsame Samrnelleitung 12 einmünden. Die Sammelleitung 12 ist
über eine weitere Abgasleitung 14 mit dem Gehäuse 16 der Abgasturbine
des Abgasturboladers 8 verbunden. Von der Abgasleitung 14 zweigt eine
Bypassleitung 18 ab, welche stromab des Gehäuses 16 in eine das Abgas
abführende Abgasleitung 2Λ einmündet. Die Bypassleitung 18 wird
von einem Bypassventil 20 gesteuert, welches Bypassventil 20 abhängig
vom Ladedruck stromauf einer in der Ladeluftleitung 6 angeordneten, willkürlich steuerbaren Drosselklappe 22 gesteuert ist.
Die Abgasturbine des Abgasturboladers 8 treibt einen Verdichter an,
an dessen Gehäuse 24 einströmseitig eine Verbrennungsluftleitung 26 angeschlossen
ist, in welcher ein Luftmassenmesser 28 als Teil einer Brennstoffzumeßeinrichtung 30 und ein Luftfilter 32 angeordnet sind.
In der Ladeluftleitung 6 sind ausgehend vom Verdichtergehäuse 24 ein Ladeluftkühler 34 und die willkürlich steuerbare Drosselklappe
22 angeordnet. Die Ladeluftleitung 6 mündet in ein Saugrohr 36 mit entsprechend zu den Einlassen der Brennkraftmaschine angeordneten Einzelleitungen
38. In die Einzelleitungen 38 ragen Einspritzventile 40, welche von der Brennstoff-Zumeßeinrichtung 30 angesteuert sind. Im
übrigen und soweit nicht beschrieben ist die Brennstoff-Zumeßeinrichtung 30 bekannter Bauart.
- i-
In die Brennräume der Zylinder I bis V ragen Zündkerzen 42, die mit
einem Zündsteuergerät 44 verbunden sind.
Von der Ladeluftleitung 6 zweigt stromab des Verdichters eine Umluftleitung
46 ab, in welcher ein Ventil 48 mit einem pneumatischen Stellmotor 50 angeordnet ist. Die Umluftleitung 46 mündet in eine jede Einzelleitung
10 des Abgassystemes 4, wobei an die Mündungen jeweils innerhalb
der Einzelleitungen 10 Rohrabschnitte 52 angeschlossen sind, welche in
Richtung der Zylinder I bis V bis nahe an deren Brennräume reichen. Das Venil 48 steuert den Durchströmquerschnitt durch die Umluftleitung 46,
wobei der bewegliche Ventilteil 54 mit der Stellmembrane 56 des Stell motores
50 verbunden ist. Eine an der einen Seite der Stellmembrane 56 angreifende
Feder 58 spannt das bewegliche Ventilteil 54 in seine Schließrichtung vor.
Die beiden durch die Stellmembrane 56 voneinander getrennten Kammern 60,
62 des Stellmotores 50 sind über je eine Steuerleitung 64, 66 mit der Ladedruckleitung
6 stromauf bzw. stromab der Drosselklappe 22 verbunden. In der Steuerdruckleitung 64 ist eine Drossel 68 vorgesehen, welche erst nach
einem bestimmten Zeitintervall einen Druckausgleich zwischen den beiden Kammern 60, 62 bei einer öffnung der Drosselklappe 22 in die Vollaststellung
zuläßt.
Ferner ist eine elektronische Steuereinheit 70 vorgesehen, in welcher
über einen Sensor 72 der Ladedruck stromauf der Drosselklappe 22, über
einen Sensor 74 der Ladedruck stromab der Drosselklappe 22, über einen Sensor 76 die Drosselklappenstellung, über einen weiteren Sensor 78
die Drehzahl der Brennkraftmaschine, über einen Sensor 80 der Abgasgegendruck in der Sammelleitung 12 sowie über die Temperatursensoren
82, 84 die Temperatur der Brennkraftmaschine 2 und des Abgasturboladers 8 eingegeben werden. Die Steuereinheit 70 errechnet aus den eingegebenen
Werten das Maß der Brennstoffanhebung und steuert entsprechend über eine Leitung 86 die Brennstoff-Zumeßeinrichtung 30 an. Zugleich mit dem Anheben
der Brennstoff-Zumessung wird über eine weitere Leitung 88 das Zündsteuergerät 44 angesteuert und dadurch der Zündzeitpunkt in Richtung
spät verschoben.
Bei im Leerlaufbetrieb sibeitender Brennkraftmaschine 2 ist die Drosselklappe
22 nahezu vollständig geschlossen, so daß eine starke Druckdifferenz zwischen stromauf und stromab der Drosselklappe vorliegt. Diese Druck«*
differenz bewirkt in dem pneumatischen Stellmotor eine Verstellung des beweglichen Ventilteiles 54 in Öffnungsrichtung, so daß ein Anteil der
von dem Verdichter geförderten Ladeluft über die Umluftleitung 46 in die Abgas-Einzelleitungen 10 eingeblasen wird, die Frischluft strömt dabei
durch die Leitungsabschnitte 52 entgegen der Strömungsrichtung der Abgase, so daß eine innige Vermischung stattfindet.
Zugleich wird über die elektronische Steuereinheit 70, welcher über die
Sensoren 72, 74 die Druckdifferenz in der Ladeluftleitung 6 übermittelt
wird, die Brennstoff-Zumeßeinrichtung 30 im Sinne einer Anhebung des
Brennstoffanteiles des von dem Luftmassenmesser 28 eingestellten Brennstoff-Luftgemisches
angesteuert. Durch die daraus resultierende Überfettung des den Zylindern I bis V zugeführten Brennstoff- Luftgemisches
wird eine Nachverbrennung in den Abgas-Einzelleitungen 10 bewirkt. Ferner wird über die elektronische Steuereinheit 70 das Zündgerät 44 angesteuert
und der Zündzeitpunkt in Richtung spät verschoben, so daß gleichzeitig die Abgastemperatur erhöht ist.
Durch die somit vergrößerte Abgasmenge wird die Drehzahl des Abgasturboladers
und damit die Förderleistung des Verdichters erhöht, so daß der Ladedruck stromauf der Drosselklappe 22 in erheblichem Maße
ansteigt. Wird nunmehr durch öffnen der Drosselklappe 22 die Brennkraftmaschine
beschleunigt, so ist nahezu verzögerungsfrei ein hoher
Füllungsgrad, der Zylinder I bis V sichergestellt.
In der Beschleunigungsphase ist, solange noch eine vorbestimmte Druckdifferenz
zwischen den Sensoren 72 und 74 vorliegt oder solange nicht eine vorbestimmte Drehzahlschwelle von z. B. 5000 min , erfaßt durch
den Drehzahl sensor 78, erreicht ist, das Ventil 48 geöffnet und somit
ein stets ausreichend hoher Ladedruck sichergestellt. Bei einem abrupten, völligen öffnen der Drosselklappe 22 sichert die Drossel
68 ein ausreichendes Zeitintervall bis zu einem Druckausgleich in den Kammern 58, 62 und somit bis zum Schließen des Ventiles 48, innerhalb
welchem durch Einblasen von Umluft und Anhebung des Brennstoffanteiles
der Ladedruck überproportional angehoben ist.
Durch die Temperatursensoren 82, 64 wird die Temperatur des Abgasturboladers
8 bzw. der Brennkraftmaschine 2 überwacht und bei Oberschreiten einer oberen Temperaturschwelle die Verschiebung des Zündzeitpunktes
auf spät sowie die Anhebung des Brennstoffanteiles unterbunden. In diesem Falle wird in das Abgassystem 4 nur Frischluft eingeblasen,
welche zur Kühlung des Abgasturboladers 8 beiträgt. Desgleichen wird bei überschreiten der Pumpgrenze des Verdichters das
Ventil 48 voll geöffnet.
Sofern das Ventil 48 einen veränderlichen Öffnungsquerschnitt der Umluftleitung
46 steuert, kann gegebenenfalls über einen weiteren Sensor die Stellung des beweglichen Ventilteiles 54 erfaßt und der elektronischen
Steuereinheit 70 übermittelt werden, so daß abhängig vom Durchsatz durch die Umluftleitung 46 der Brennstoffanteil sowie der Zündzeitpunkt
modifizierbar sind. Ferner können gegebenenfalls mittels eines Kennfeldes die Drehzahl sowie der Druck in der Ladeluftleitung 6 und
im Abgassystem 4 mittels des Sensors 80 bei der Modifizierung der Brennstoff
zumessung und des Zündzeitpunktes berücksichtigt werden. Ist die Brennkraftmaschine bereits mit einer elektronischen Kennfeld-Zündung
und einer elektronischen Einspritzanlage versehen, welche über ein einheitliches Steuergerät gesteuert werden, so können die von der
elektronischen Steuereinheit 70 ausgeführten Funktionen unmittelbar in dieses Steuergerät eingeschrieben sein und sowohl die Brennstoff-Zumessung
als auch die Zündung nach Maßgabe der relevanten Sensoren modifiziert sein.
Sollte die Brennkraftmaschine mit zwei Abgasturboladern ausgerüstet
sein, welche in eine gemeinsame Ladeluftleitung fördern, so kann es ausreichen, bei getrennt geführten Abgasleitungen zu den Turbinen nur
in die eine Abgasleitung zur einen Abgasturbine Umluft einzublasen und nur den Brennstoffanteil der daran angeschlossenen Zylinder der
Brennkraftmaschine zu erhöhen.
An der Ladeluftleitung 6 ist eine die Drosselklappe 22 umgehende
Leitung 92 vorgesehen, in der ein den Durchströmquerschnitt durch diese Leitung steuerndes Ventil bzw. Drosselklappe 94 drehbar gelagert
ist. Die Drosselklappe 94 u/ird von einem elektrischen Stellmotor
96 betätigt. Der Stellmotor 96 ist über eine Leitung 98 mit der
elektronischen Steuereinheit 70 verbunden.
Der Schubbetrieb der Brennkraftmaschine 2 wird von der elektronischen
Steuereinheit 70 erkannt, indem der Sensor 76 die Leerlaufstellung
der Drosselklappe 22 meldet, während der Sensor 78 eine über der Leerlaufdrehzahl liegende Drehzahl der Brennkraftmaschine anzeigt.
Sofern der über den Sensor 72 in der Ladeluftleitung 6 erfaßte Ladedruck
unterhalb eines vorbestimmten Wertes liegt und Schubbetrieb der Brennkraftmaschine angezeigt ist, wird über die elektronische
Steuereinheit 70 der Stellmotor 96 angesteuert und die Drosselklappe 94 geöffnet. Dementsprechend wird die Füllung der Brennkraftmaschine
2 im Schubbetrieb erhöht.
Die Einstellung der Drosselklappe 94 in der Leitung 92 wird abhängig
vom Druck stromab der Drosselklappe 22, erfaßt durch den Sensor 74,
und von der Drehzahl der Brennkraftmaschine 2 modifiziert. Dies bedeutet,
daß die Drosselklappe 94 bei hohen Drehzahlen und niedrigem Druck im Saugrohr 36 einen großen Durchströmquerschnitt freigibt,
während mit absinkender Drehzahl und ansteigendem Druck die Drosselklappenöffnung
verringert wird. Dies stellt sicher, daß zum einen ein sicherer Nachbrenneffekt im Abgasleitungssystem 4 aufrechterhalten
bleibt und andererseits die Brennkraftmaschine 2 mit mehr oder minder großer Bremswirkung bei geschlossener Drosselklappe 22 in den
Leerlaufbetrieb zurückläuft.
Anstelle einer Drosselklappe 94 kann auch ein anderes, den Durchströmquerschnitt
steuerndes Ventil, beispielsweise ein Kegelventil, verwendet sein. Die Betätigung des Ventils kam auch elektromagnetisch,
pneumatisch oder hydraulisch vollzogen werden.
Ferner ist in der Umluftleitung 46 eine Regelklappe 100 vorgesehen,
welche mittels eines Stellmotores 102 verstellbar ist und die in das
Abgasleitungssystem 4 einführbare Umluftmenge regelt. Der Stellmotor 102 wird über eine Leitung 104 von der Steuereinheit 70 angesteuert.
Durch die abhängig vom Ladedruck und der Drehzahl sowie gegebenenfalls von der Brennstoffanhebung bewirkte Regelung der Umluftmenge
soll eine optimale Nachverbrennung mit Luftübersehuß zur Absenkung der
Turbineneintrittstemperatur erzielt werden.
- Leerseite -
Claims (17)
- AUDI AGIngolstadt, den 15. Januar 1985
IP 2032A Za/FrPatentansprücheFremdgezündete Brennkraftmaschine mit Abgasturboaufladung, mit einem Abgasleitungssystem zur Turbine des Abgasturboladers, wobei die Turbine einen in einer Ladeluftleitung angeordneten Verdichter antreibt, mit einer Umluftleitung stromauf einer willkürlich steuerbaren Drosselklappe, die die Ladeluftleitung mit dem Abgasleitungssystem stromauf der Turbine verbindet und mit einem die Umluftleitung steuernden Ventil, welches bei niedriger Drehzahl oder bei niedrigem Ladedruck der Brennkraftmaschine geöffnet ist, dadurch ge ■ kennzei chnet , daßa) die Umluftleitung (46) nahe den Brennräumen der Brennkraftmaschine in das Abgasleitungssystem (4) mündet undb) der Brennstoffanteil im Brennstoff-Luftgemisch der Brennkraftmaschine bei geöffnetem Ventil (48) erhöht ist. - 2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Brennstoffanteil abhängig vom öffnungsquerschnitt bzw. vom Luftdurchsatz des Ventiles (48) in der Umluftleitung (46) gesteuert ist.
- 3. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (48) abhängig vom Ladedruck stromauf der Drosselklappe (22) gesteuert ist.
- 4. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (48) zusätzlich abhängig vom Druck in der Ladeluftleitung stromab der Drosselklappe (22) gesteuert ist.
- 5. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil mit einem pneumatischen Stellmotor (50) versehen ist, dessen Stellmembrane (56) einerseits dem Ladedruck stromauf der Drosselklappe (22) und andererseits den Druck stromab der Drosselklappe (22) und einer Stellfeder (58) ausgesetzt ist.
- 6. Brennkraftmaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß bei erhöhtem Brennstoffanteil der Zündzeitpunkt nach spät verstellt ist.
- 7. Brennkraftmaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (48) nur im Leerlauf und/oder bei Vollast-Beschleunigungsphasen der Brennkraftmaschine geöffnet ist.
- 8. Brennkraftmaschine nach den vohergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (48) oberhalb einer vorbestimmten Drehzahl schwelle der Brennkraftmaschine geschlossen ist,
- 9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umluftleitung (46) an unmittelbar an die Zylinderausgänge anschließende Einzelleitungen (10) des Abgassystems (4) angeschlossen ist.
- 10. Brennkraftmaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, mit einer Einspritzanlage für Brennstoff, dadurch gekennzeichnet, daß bei geöffnetem Ventil (48) die Einspritz-Zumeßeinrichtung (30) eine erhöhte Brennstoffmenge zumißt.
- 11. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine elektronische Steuereinheit (70), welche abhängig vom Ladedruck, von der Drehzahl der Brennkraftmaschine und vom 'Öffnungsquerschnitt des Ventiles (48) den Zündzeitpunkt und die Brennstoffzumessung modifiziert und/oder das Ventil (48) steuert.
- 12. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (48) auch bei kritischen Betriebszuständen (Übertemperatur, Pumpen) des Abgasturboladers ohne Anhebung des Brennstoffanteils geöffnet ist.
- 13. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung der Brennkraftmaschine im Schubbetrieb erhöht ist.
- 14. Brennkraftmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung abhängig vom Ladedruck erhöht ist.
- 15. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung abhängig vom Druck stromab der Drosselklappe (22) und/oder von der Drehzahl der Brennkraftmaschine (2) modifiziert ist.
- 16. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Drosselklappe (22) umgehende Leitung (92) mit einem deren Durchströmquerschnitt steuernden Ventil (Drosselklappe 94) vorgesehen ist, welches Ventil zumindest bei Schubbetrieb der Brennkraftmaschine angesteuert ist.
- 17. Brennkraftmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Umluftleitung (46) eine Regelklappe (100) zum Regeln der Umluftmenge in das Abgasleitungssystem (4) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19853544247 DE3544247A1 (de) | 1985-02-15 | 1985-12-14 | Fremdgezuendete brennkraftmaschine mit abgasturboaufladung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3505244 | 1985-02-15 | ||
DE19853544247 DE3544247A1 (de) | 1985-02-15 | 1985-12-14 | Fremdgezuendete brennkraftmaschine mit abgasturboaufladung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3544247A1 true DE3544247A1 (de) | 1986-08-28 |
Family
ID=25829447
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853544247 Withdrawn DE3544247A1 (de) | 1985-02-15 | 1985-12-14 | Fremdgezuendete brennkraftmaschine mit abgasturboaufladung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3544247A1 (de) |
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- 1985-12-14 DE DE19853544247 patent/DE3544247A1/de not_active Withdrawn
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