DE3540954A1 - Verfahren zum erkennen von auf an messkoerpern angebrachten dehnmessstreifen zurueckzufuehrende messfehler - Google Patents
Verfahren zum erkennen von auf an messkoerpern angebrachten dehnmessstreifen zurueckzufuehrende messfehlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das es ermöglicht, solche
Meßfehler rechtzeitig zu erfassen, die auf an einem Meßkörper
angebrachte Dehnmeßstreifen zurückzuführen sind.
Dehnmeßstreifen werden bekanntlich bei Meßwertwandlern in der elektronischen Meßtechnik eingesetzt. Dabei werden die Dehnmeßstreifen, die häufig Zweige einer Wheatstone-Brücke bilden, an geeigneten Stellen des betreffenden Meßkörpers (Dehnkörpers) auf diesen aufgeklebt und erfassen bei der mechanischen Verformung des Körpers dessen Verformungsgrad durch eine entsprechende Änderung ihres elektrischen Widerstands. Die Anordnung der Dehnmeßstreifen, von denen meist zwei oder vier zu einer Halb- bzw. Vollbrücke verschaltet werden, erfolgt so auf dem Meßkörper, daß nur die zu erfassenden Meßgrößen die Meßbrücke verstimmen können; ferner sind auch Temperaturänderungen kompensiert.
Die sogenannten DMS-Wandler werden beispielsweise zum Erfassen von Drücken, Zug-Druckkräften, Torsionen (Drehmomenten) sowie auch zum Ermitteln anderer mechanischer bzw. technischer Grössen eingesetzt.
Dehnmeßstreifen werden bekanntlich bei Meßwertwandlern in der elektronischen Meßtechnik eingesetzt. Dabei werden die Dehnmeßstreifen, die häufig Zweige einer Wheatstone-Brücke bilden, an geeigneten Stellen des betreffenden Meßkörpers (Dehnkörpers) auf diesen aufgeklebt und erfassen bei der mechanischen Verformung des Körpers dessen Verformungsgrad durch eine entsprechende Änderung ihres elektrischen Widerstands. Die Anordnung der Dehnmeßstreifen, von denen meist zwei oder vier zu einer Halb- bzw. Vollbrücke verschaltet werden, erfolgt so auf dem Meßkörper, daß nur die zu erfassenden Meßgrößen die Meßbrücke verstimmen können; ferner sind auch Temperaturänderungen kompensiert.
Die sogenannten DMS-Wandler werden beispielsweise zum Erfassen von Drücken, Zug-Druckkräften, Torsionen (Drehmomenten) sowie auch zum Ermitteln anderer mechanischer bzw. technischer Grössen eingesetzt.
Eine immer wieder auftretende Fehlerursache bei der Verwendung
von Dehnmeßstreifen für Überwachungs- und Kontrollaufgaben
ist u. a. auch das spontane oder allmähliche Ablösen eines
oder mehrerer dieser Streifen von der Unterlage, also vom
Meßkörper.
Durch die DE-PS 29 04 877 ist eine selbsständig kontrollierende
Einrichtung zum Messen von Drehmomenten an mechanischen Verbindungselementen
bekannt geworden, die mit einer Schaltungsanordnung
zur Kontrolle der selbsttätigen Nullpunktskorrektur
ausgestattet ist. Dabei erfolgt die Kontrolle des Nachstellbereichs
der automatischen Nullpunktskorrektur sowie
der Drehmomentmeßkette vom Meßwertaufnehmer bis zu den Toleranzpunkten
zwischen zwei Arbeitsgängen, beispielsweise zwischen
zwei Schraubvorgängen.
Eine derartige Einrichtung ist einerseits verhältnismäßig aufwendig
und ermöglicht andererseits nur das Erkennen eines fehlerhaften
Meßwertgebers, wenn der Meßkörper mechanisch entlastet
ist. Wenn ein Ablösen eines oder mehrerer der Dehnmeßstreifen
von Meßkörper (Torsions- oder Dehnkörper) eintritt, versagt das
bekannte Verfahren für diesen Zweck oder es wird zumindest unzuverlässig.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Weg zu finden, der es auf
einfache Weise ermöglicht, auch während der Belastung eines
Meßkörpers bzw. während des Meßvorgangs stattfindende Ablösungsvorgänge
von Dehnmeßstreifen oder deren sonstige Funktionsuntüchtigkeit
unverzüglich und sicher zu erkennen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der für
die Messung mechanischer Verformungen vorgesehene Abschnitt des
Meßkörpers zunächst einer Drehmoment-, Zug- oder Druckbeanspruchung
unterworfen wird, in diesem Zustand der jeweiligen
Vorbelastung die Dehnmeßstreifen einer ersten Meßbrücke auf die
Verformungsstrecke des Meßkörpers fest aufgebracht werden, der
Meßkörper danach wieder entlastet und erneut einer in entgegengesetzter
Richtung wirkenden, gleichartigen und gleichgroßen Beanspruchung
ausgesetzt wird, in diesem Spannungszustand mit den
Dehnmeßstreifen einer zweiten Meßbrücke bestückt und im Anschluß
daran wieder entlastet wird.
Durch entsprechende Verschaltung der beiden Meßbrücken lassen
sich mit diesem Verfahren Ablösungen der Dehnmeßstreifen bereits
im Anfangsstadium erfassen.
Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht zweier auf einem
Meßkörper in Form eines Torsionsstabes angeordneter
Meßbrücken in Verbindung mit einer
beispielsweisen Auswerteschaltungsanordnung,
Fig. 2 eine vereinfachte Ausbildung und Vereinigung
der beiden Meßbrücken gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Abschnitt eines Meßkörpers in Form eines
Torsionsmeßstabs bezeichnet, wie er beispielsweise bei Schraubvorrichtungen
zur Anwendung kommt. Dieser Torsionsstab wird mittels
einer geeigneten, nicht näher dargestellten Einrichtung
bzw. mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels mit einem Drehmoment
M d1 vorgespannt, das je nach Anwendungsfall bis zu 130% des
Nennbereichs des auf den Torsionsstab aufzubringenden Meßwertgebers
(Meßbrücke) betragen kann. In diesem vorbelasteten Zustand
werden nun die Dehnmeßstreifen R B1 bis R B4 einer ersten
Meßbrücke 2 (Wheatstone-Brücke) auf den Torsionsstab in herkömmlicher
Weise unter Beobachtung der entsprechenden Vorschriften
aufgeklebt.
Nach dem Aufklebevorgang wird der Torsionsstab 1 wieder entlastet
und im Anschluß daran in entgegengesetztem Sinn tordiert (M dr ),
wobei das aufgebrachte Gegendrehmoment genau so groß bemessen
wird wie im vorhergehenden Fall. Bei Aufrechterhaltung dieses
Belastungszustands werden nun die Dehnmeßstreifen R B5 bis R B8
einer zweiten Meßbrücke 3 auf den Torsionsstab 1 aufgeklebt.
Daraufhin wird der Torsionsstab wieder entlastet.
Die Dehnmeßstreifen bzw. die diese enthaltenden Meßbrücken sind dabei entsprechend den geltenden Vorschriften so auf dem Torsionsstab bzw. auf der Torsionsstrecke verteilt angeordnet, daß auf den Torsionsstab wirkende Biegebeanspruchungen nicht erfaßt werden.
Die Dehnmeßstreifen bzw. die diese enthaltenden Meßbrücken sind dabei entsprechend den geltenden Vorschriften so auf dem Torsionsstab bzw. auf der Torsionsstrecke verteilt angeordnet, daß auf den Torsionsstab wirkende Biegebeanspruchungen nicht erfaßt werden.
Die Widerstände R B1 bis R B4 der Meßbrücke 2 sind identisch mit
den Widerständen R B5 bis R B8 der Meßbrücke 3. Die beiden Meßbrücken
sind elektrisch so verschaltet, daß bei einer Torsionsbelastung
des Meßkörpers am Ausgang A 1-A 2 der kombinierten
Meßbrücken 2 und 3 stets Null-Spannung ansteht. Das heißt, die
Ausgangsspannungen der beiden an der gemeinsamen Eingangsspannung
E 1-E 2 liegenden Meßbrücken sind entgegengesetzt gerichtet.
An jedem der beiden Ausgänge A 1 und A 2 der Brückenkombination
ist ein Meßverstärker 4, 5 angeschlossen, an deren Ausgänge die
beiden Eingänge eines elektronischen Nullindikators 6 liegen,
der beispielsweise durch einen Fensterdiskriminator verkörpert
sein kann. Dem Nullindikator 6 sind Signalgeber nachgeschaltet,
die beim Ausführungsbeispiel als Lampe 7 und als Hupe 8
ausgebildet sind.
Der den Nullspannungswert überwachende Nullindikator 6 kann nur
dann ein Ausgangssignal abgeben, das zum Ansprechen der Signalgeber
7 und/oder 8 führt, wenn sich irgend ein Dehnmeßstreifen
vom Meßkörper abgelöst hat oder eine Verstimmung der Meßbrücken
durch eine andere Störung verursacht worden ist. Dadurch,
daß die beiden Meßbrücken bzw. deren Zweige unter mechanischer
Vorspannung des Meßkörpers auf diesen aufgebracht worden sind,
tritt beim Ablösen eines Dehnmeßstreifens bereits
zu Beginn dieses Vorgangs eine deutliche Brückenverstimmung
mit entsprechender Signalgabe auf.
Die Ausgänge der beiden Meßverstärker 4 und 5 sind über Widerstände
9 und 10 zusammengeführt und an den invertierenden Eingang
eines mit einem Gegenkopplungswiderstand 11 beschalteten
Operationsverstärkers angeschlossen, der eine Additionsstufe
12 bildet. Die Ausgangsspannung der Additionsstufe 12 wird
dem +-Eingang einer Kompensationsstufe 13 (Operationsverstärker)
zugeführt, an dessen - Eingang ein Potentiometer 14 angeschlossen
ist. Der durch die mechanischen Verspannungen des
Meßkörpers entstandene Spannungswert, der am Ausgang der Additionsstufe
12 ansteht, wird in der Kompensationsstufe 13
soweit kompensiert, daß bei Drehmoment "Null" die Spannung
am Analog-Ausgang 15 dieser Stufe ebenfalls den Wert Null hat.
Durch den Anschluß der Ausgänge A 1-A′ und A′-A 2 der Meßbrückenkombination
an die im vorstehenden beschriebene Schaltungsanordnung
können die normalen Brückenverstimmungen auch zum
Erfassen bzw. Messen der auf den Torsionsstab (Meßkörper)
einwirkenden Drehmoment benutzt werden.
Bei einer Verschiebung der beiden Meßbrücken 2 und 3 gemäß Fig. 2 sind die vier Brückenzweige R B1, R B2 und R B7, R B8
nicht als Dehnungsmeßstreifen, sondern als konstante Festwiderstände
(Ersatzwiderstände) R E1 und R E2 ausgebildet, die identisch sind.
Dies ist möglich, weil die Dehnmeßstreifen R B1 und R B8 wie auch
die Dehnmeßstreifen R B2 und R B7 jeweils parallel miteinander
verbunden sind. Durch diese Schaltungsvereinfachung wird die
Wirksamkeit der Schaltung praktisch kaum beeinflußt. Eine solche
Maßnahme erweist sich vor allem dann als vorteilhaft, wenn der
mit den Dehnmeßstreifen zu versehene Torsionsstab für eine
einwandfreie Anbringung von acht Dehnmeßsteifen zu wenig Platz
bietet. Die Festwiderstände können in einem solchen Fall auch
an einer anderen geeigneten Stelle an- bzw. untergebracht werden.
Der Ersatz von Dehnmeßstreifen in der aufgezeigten Weise bringt
auch den weiteren Vorteil mit sich, daß weniger Brückenwiderstände
vorhanden sind, die sich ablösen oder andere Störungen
verursachen können.
Der gemeinsame Ausgang A′ der Meßbrückenkombination ist an
die Verbindung 16 der beiden in Reihe liegenden Eratzwiderstände
R E1 und R E2 angeschlossen. Es ist auch möglich, anstelle
der beiden Ersatzwiderstände R E1 und R E2, die jeweils einen
Doppelzweig der beiden Meßbrücken ersetzen, in zwei benachbarten
Einzelzweigen jeder Meßbrücke einen Festwiderstand anzuordnen,
wobei die Widerstände ebenfalls identisch sind.
Claims (8)
1. Verfahren zum Erkennen von auf an Meßkörpern angebrachten Dehnmeßstreifen
zurückzuführende Meßfehler, dadurch gekennzeichnet,
daß der für die Messung mechanischer Verformungen vorgesehene
Abschnitt des Meßkörpers zunächst einer Drehmoment-,
Zug- oder Druckbeanspruchung unterworfen wird, in diesem Zustand
der jeweiligen Vorbelastung die Dehnmeßstreifen einer
ersten Meßbrücke auf die Verformungsstrecke des Meßkörpers
fest aufgebracht werden, der Meßkörper danach wieder entlastet
und erneut einer in entgegengesetzter Richtung wirkenden,
gleichartigen und gleichgroßen Beanspruchung ausgesetzt wird,
in diesem Spannungszustand mit den Dehnmeßstreifen einer zweiten
Meßbrücke bestückt und im Anschluß daran wieder entlastet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehmomentbeanspruchung des Meßkörpers in beiden Richtungen
bis zu ca. 130% des Nennbereichs der Meßwertgeber beträgt.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände der beiden
Meßbrücken (2, 3) identisch und die Meßbrücken so verschaltet
sind, daß bei Belastung des Meßkörpers an den Brückenausgängen
(A 1, A 2) stets nur Null-Spannung ansteht.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Brückenausgänge (A 1, A 2) ein elektronischer Nullindikator
(6) angeschlossen ist, der den Nullspannungswert überwacht.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Nullindikator (6) als Fensterdiskriminator ausgebildet ist.
6. Anordnung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an die beiden Ausgänge (A 1, A 2) jeder Meßbrücke
(2, 3) ein Meßverstärker (4, 5) angeschlossen ist
und den Meßverstärkern eine Additionsstufe (12) nachgeschaltet
ist, an deren Ausgang eine Kompensationsstufe (13)
liegt, in welcher der durch die mechanische Vorspannung
des Meßkörpers entstandene Spannungswert soweit kompensiert
wird, daß bei fehlendem Drehmoment (Nullmoment) am Ausgang
(15) der Schaltungsanordnung Null-Spannung ansteht.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei benachbarte Zweige einer Meßbrücke
als konstante und identische Festwiderstände
ausgebildet sind.
8. Anordnung nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Doppelzweig jeder Meßbrücke durch jeweils
einen identischen Widerstand (R E1, R E2) verkörpert ist,
wobei die beiden Widerstände in Reihe geschaltet sind und
ein Ausgang (A′) der kombinierten Meßbrücken an die Verbindung
(16) der beiden Widerstände (R E1, R E2) angeschlossen
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853540954 DE3540954A1 (de) | 1985-11-19 | 1985-11-19 | Verfahren zum erkennen von auf an messkoerpern angebrachten dehnmessstreifen zurueckzufuehrende messfehler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853540954 DE3540954A1 (de) | 1985-11-19 | 1985-11-19 | Verfahren zum erkennen von auf an messkoerpern angebrachten dehnmessstreifen zurueckzufuehrende messfehler |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3540954A1 true DE3540954A1 (de) | 1987-05-21 |
DE3540954C2 DE3540954C2 (de) | 1988-06-16 |
Family
ID=6286352
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853540954 Granted DE3540954A1 (de) | 1985-11-19 | 1985-11-19 | Verfahren zum erkennen von auf an messkoerpern angebrachten dehnmessstreifen zurueckzufuehrende messfehler |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3540954A1 (de) |
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