DE3537365A1 - Schwingenflugzeug mit muskelkraftantrieb - Google Patents
Schwingenflugzeug mit muskelkraftantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schwingenflugzeug, welches durch
menschliche Muskelkraft ohne Zuhilfenahme eines Motors angetrie
ben wird. Dabei werden die Beinbewegungen des Fliegers in die ge
nauen, aerodynamisch günstigsten Bewegungsabläufe eines Vogel
flügels umgewandelt u. zwangsläufig mittels einfacher mechani
scher Mittel auf die Schwingen übertragen, was die Grundvoraus
setzung für das Fliegen mit Schwingen überhaupt ist.
Um Gewicht einzusparen wird neben der Verwendung geeigneter
Werkstoffe wie Kohlefaserkunststoff, Alu-Legierungen, Titanle
gierungen usw. auf einen Flugzeugrumpf verzichtet u. das Schwin
genflugzeug direkt auf dem Rücken des Fliegers befestigt.
Dabei wird auch der Effekt des freien Schwebens in der Luft
erzielt.
Die Schwingen bestehen aus Armschwinge u. Handschwinge. Die
Bewegung der Handschwinge relativ zur Armschwinge wird mit Hilfe
von 2 Steuerseilen pro Schwinge zwangsläufig bewerkstelligt. Die
Steuerseile sind je an einem festen Punkt befestigt.
Zur Übertragung der menschlichen Muskelkraft auf das Schwingen
flugzeug dienen 2 sich unabhängig voneinander hin- u. herbewegen
de Pedale, welche von je 1 Bein betätigt werden. Die Schwingen
können in geeigneter Stellung festgestellt werden, so daß der
Flieger ohne Aufwendung von Muskelkraft ausruhen kann. Zwischen
den Schwingen u. den Beinen des Fliegers besteht ein ständiger
Kraftschluß.
Die Höhen- u. Seitensteuerung ist wie beim sogenannten Enten
flugzeug vorne u. wird mittels Steuerknüppel von Hand betätigt.
Zum besseren Transport an den Startplatz z. B. auf einem Auto
dach, kann das Schwingenflugzeug in 2 Hälften zerlegt werden.
Nach der Sage von Ikarus war schon im Altertum der "Traum
vom Fliegen" lebendig u. wurde von Leonardo da Vinci, Otto
Liliental bis zu Albrecht Berblinger, dem Schneider von Ulm,
weiterverfolgt. In neuester Zeit wurden Versuche mit Muskelkraft
flugzeugen durchgeführt z. B. von dem Amerikaner Mac Cready, der
mit seinem "Gossamer Albatros" sogar über den Ärmelkanal flog.
Auch eine Göppinger Arbeitsgemeinschaft mit ihrem "Muskelkraft
flugzeug", sowie der Münchener Günter Rochelt mit seinem "Musku
laire 1" konnten einige 100 Meter in geringer Höhe fliegen.
Alle diese Konstruktionen mit Propellerantrieb mittels Fahrrad
tretkurbel haben den Mangel, daß sie sehr empfindlich gegen un
kontrollierbare Luftströmungen sind, u. in geringer Höhe nur ver
hältnismäßig kurze Strecken fliegen können, da immer nur die
Muskelkraft eines Beines bei der Fahrradtretkurbel zur Wir
kung kommt. In einem Fall ist das Muskelkraftflugzeug auch zu
schwer, es sollte nicht mehr als 40-50 kg. wiegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel teil
weise od. ganz zu beseitigen u. zwar auf folgende Weise:
- 1. Die vom Flieger aufzubringende Muskelkraft, welche beim Ab schlag der Schwingen am größten sein muß, wird durch ausstoßen seiner beiden Beine eventuell mit Unterstützung durch seine Arme optimal auf das Schwingenflugzeug übertragen. Dagegen wird beim Propellerantrieb mittels Fahrradtretkurbel immer nur die Muskelkraft eines Beines auf dasselbe übertragen.
- Beim Aufschlag der Armschwinge wozu der Flieger seine Beine an zieht u. dabei sein Eigengewicht zur Wirkung kommt, schlägt je doch die Handschwinge, von den Steuerseilen erzwungen, nach ab wärts und erzeugt so ohne Muskelkraft des Fliegers den nötigen Auf- u. Vortrieb zur Einhaltung der Flughöhe- u. Geschwindigkeit, wo raus geschlossen werden kann, daß der Wirkungsgrad beim Schwingen flugzeug besser ist als beim Antrieb mittels Fahrradtretkurbel.
- Wird beim Kurvenflug ein Bein mehr od. weniger ausgestoßen od. angezogen als das andere, entsteht eine Schräglage der Schwingen nach links od. rechts, je nachdem, ob eine Links- od. Rechtskur ve geflogen werden soll. Dabei wird gleichzeitig der Steuerknüp pel von Hand betätigt.
- Natürlich können beide Schwingen auch mittels Fahrradtretkurbel angetrieben werden, wenn die Muskelkraft eines Beines des Fliegers zum Abschlag der Schwingen ausreichen sollte u. wenn auf die Schrägstellung der Schwingen beim Kurvenflug verzichtet wer den kann.
- 2. Durch die Beweglichkeit der Schwingen, jedoch immer mit Kraftschluß zu den Beinen u. damit immer unter Kontrolle des Fliegers, sowie dadurch, daß das Schwingenflugzeug fest auf dem Rücken des Fliegers befestigt ist u. beide eine kompakte Einheit bilden, ist es weitgehend unempfindlich gegen unkontrollierbare Luftströmungen u. kann diese besser abfangen u. ausgleichen wie ein Vogel, der sich im Winde wiegt.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbei
spiel dargestellt u. zwar nur die linke Schwinge da die rechte
symmetrisch zu ihr ist.
Dabei zeigt
Fig. 1 Querschnitt durch die Schwinge in der höchsten Stellung.
Fig. 2 Draufsicht der Schwinge in der vordersten Stellung mit
der größten Schwingenfläche beim Abschlag.
Fig. 3 Querschnitt durch die Schwinge in der tiefsten Stellung.
Fig. 4 Draufsicht der Schwinge in der hintersten Stellung mit
der kleinsten Schwingenfläche beim Aufschlag.
Fig. 5 Schematische Darstellung der Relativbewegung zwischen
Armschwinge u. Handschwinge beim Aufschlag der Armschwinge.
Fig. 6-9 Ansicht in Pfeilrichtung A
Fig. 10 Ansicht in Pfeilrichtung B, Steuerleiste.
Fig. 11 Draufsicht bei Fig. 10, Steuerleiste u. Querbalken.
Fig. 12 Querschnitt durch Fig. 11.
Fig. 13 Ansicht in Pfeilrichtung C, Steuerleiste.
Fig. 14 Draufsicht bei Fig. 13, Steuerleiste u. Querbalken.
Fig. 15 Querschnitt durch Fig. 14.
Fig. 16-23 Ausführungen der verschiedenen Profilstreben u. der
Steuerleiste.
Fig. 24 Querschnitt durch den Adapter.
Fig. 25 Schnitt D-D durch Fig. 24.
Die beiden Schwingen 2 sind auf der 2-teiligen Konsole 1
verschwenkbar gelagert. Die Konsolenhälften werden nach dem
Transport zum Startplatz durch die Lasche 1′ fest miteinander
verbunden. Das Schwingenflugzeug wird mit der Gurte 3, welche
wie bei den Fallschirmspringern ausgebildet ist, nach allen Seiten
unverrückbar auf dem Rücken des Fliegers befestigt.
Zur Nummerierung der einzelnen Teile soll auch nur die linke
Schwinge angeführt werden.
Auf der Konsole 1 ist der Lagerbock 4 befestigt. In ihm befin
den sich die Führungsnuten 5 u. 6, sowie die Lager für die Achsen
7 u. 8 der Kettenräder 9, 10 u. 11 u. dem Stellring 12. Über die
Kettenräder 9 u. 10 läuft die endlose Kette 13, bei welcher an
einem Glied der Mitnehmer 14 befestigt ist. (Fig. 6-9)
Der Hauptholm 15 ist in dem Kugelgelenk 16 der Konsole 1 ver
schwenkbar gelagert u. wird mittels der Rolle 17 in der Führungs
nute 5 geführt u. durch den Mitnehmer 14 erfaßt u. transportiert.
Auf dem Hauptholm 15 ist noch der Hebel 18 befestigt, an dessen
Ende die Rolle 19 in die Führungsnute 6 eingreift. Der Antrieb
erfolgt über das Kettenrad 11. Mit dem Hauptholm 15 ist der
Frontholm 20 in unmittelbarer Nähe des Kugelgelenkes 16 fest ver
bunden. Sie besitzen an ihren freien Enden je ein Lager 21 u. 22.
Zwischen diesen ist der Querbalken 23 drehbar gelagert. Parallel
dazu ist die Steuerleiste 24 am Hauptholm 15 u. am Frontholm 20
befestigt. (Fig. 10-15). Hauptholm 15, Frontholm 20 u. Querbal
ken 23 bilden zusammen ein spitzes Dreieck, welches zur Erzie
lung eines Luftschraubeneffektes an der Armschwinge 2′ erforder
lich ist.
Diese erstreckt sich vom Stellhebel 38 bis zum Querbalken 23
u. daran schließt die Handschwinge 2′′ an, deren Einzelschwingen
25-29 im Querbalken 23 horizontal verschwenkbar gelagert sind u.
mit ihren kurzen Enden in die Schlitze der Steuerleiste 24 ein
greifen.
Die Armschwinge 2′ besteht aus den Profilstreben 30-35.
Die Profilstrebe 30 ist 1-teilig u. mit dem Hauptholm 15 u. dem
Frontholm 20 fest verbunden, ebenso wie die vorderen Teile
31-34 der 2-teiligen Profilstreben, während ihre hinteren Teile
31′-34′ auf dem Hauptholm 15 schwenkbar gelagert sind u. mit
den vorderen Teilen 31-34 seitlich gekoppelt sind. Die Profil
strebe 35 ist ebenfalls 1-teilig, auf dem Hauptholm 15 schwenk
bar gelagert u. durch die Stellringe 36 u. 37 seitlich fixiert.
Den Abschluß der Armschwinge 2′ bildet der Stellhebel 38 mit
Handgriff 39. Jener ist in der Konsole 1 vertikal verschwenkbar
gelagert u. wird beim Geradeausflug durch Raster festgehalten.
Zur Führung der Profilstreben 31′-34′ an ihren hinteren Enden
dient der Stab 40, welcher in der Profilstrebe 30 eingehängt ist
u. auf der anderen Seite verschiebbar durch den Stellhebel 38
hindurchführt. (Fig. 2, 3, 4 u. 16-23)
Zur Erzielung der zwangsläufigen Relativbewegung zwischen
Armschwinge 2′ u. Handschwinge 2′′ beim Auf- u. Abschlag dienen
die Steuerseile 41 u. 42. Diese sind auf der einen Seite am
Querbalken 23 u. auf der anderen Seite an den Befestigungspunk
ten 41′ u. 42′ der Konsole 1 einstellbar befestigt,
ebenso wie das Höhen- u. Seitensteuer 43 mit Steuerknüppel 44.
(Fig. 4)
Das Kettenrad 11, welches sich immer nach einer Richtung
drehen muß, wird durch den Adapter 45 in eine hin- u. hergehende
Bewegung umgewandelt welche mittels des Gestänges 46 mit Pedal
47 durch die Beine des Fliegers eingeleitet wird.
Die Schwingen 2 u. das Mittelteil 49 sind mit einer leichten,
zerreißfesten u. wo erforderlich elastischen Haut 48 überzogen.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Nachdem das Schwingenflugzeug, zerlegt in 2 Hälften, an den
Startplatz transportiert worden ist, z. B. auf einem Autodach od.
Anhänger werden die beiden Konsolen 1 mittels der Lasche 1′ mit
einander verbunden. Danach wird das Schwingenflugzeug mit der
Gurte 3 unverrückbar auf dem Rücken des Fliegers befestigt u.
ist jetzt startbereit. Der Start kann entweder durch Absprung von
einem erhöhten Podest od. einem Berg od. durch Anlauf des Flie
gers in gebückter Haltung unter gleichzeitiger Betätigung der
Schwingen 2 durch die Arme bewerkstelligt werden. Letzteres kann
jedoch nur von einem durchtrainierten Sportler z. B. Weitspringer,
Radfahrer usw. nach mehrmaligen Startversuchen durchgeführt wer
den u. soll nur für sportliche u. friedliche Zwecke verwendet
werden. Der Start selbst soll jedoch hier nicht näher beschrie
ben werden, da er mit dem eigentlichen Flugvorgang nicht unmit
telbar zu tun hat.
Der Flieger steckt nun seine Füße in die Pedale 47 u. stößt
beide Beine nach hinten aus, wobei mittels des Gestänges 46 u.
des Adapters 45 das Kettenrad 11 immer nach einer Richtung
angetrieben wird, auch beim Anziehen seiner Beine.
Das bewirkt, daß mittels der Achsen 7 u. 8 u. der Kettenräder
9 u. 10 die endlose Kette 13 mit dem Mitnehmer 14 u. damit der
Hauptholm 15 angetrieben wird, welcher im Kugelgelenk 16 gela
gert, mittels der Rolle 17 in der Führungsnute 5 geführt wird,
wo alle auftretenden Seitenkräfte aufgenommen werden, so daß
die endlose Kette 13 nur auf Zug beansprucht wird. Der Haupt
holm 15 wird dabei beim Abschlag nach vorne (Fig. 2) u. beim Auf
schlag nach hinten geschwenkt. (Fig. 4) (In Flugrichtung gesehen)
Durch den Hebel 18, welcher auf dem Hauptholm 15 befestigt
ist u. mit seiner Rolle 19 in die Führungsnute 6 geführt wird,
wird gleichzeitig eine begrenzte Verdrehung des Hauptholms 15
bewerkstelligt, was in Fig. 6-9 beschrieben ist:
Fig. 6 zeigt den Hebel 18 in der tiefsten u. damit den Haupt
holm 15 in der höchsten Stellung. (Fig. 1 u. 2)
In Fig. 7 bewegt sich der Hebel 18 nach oben u. damit der
Hauptholm 15 nach unten. Die Schrägstellung des Hebels 18 zeigt
die Verdrehung des Hauptholms 15 u. damit der Vorderkante der
Armschwinge 2′ um ca. 15° nach unten u. die Schwenkung nach vorne
beim Abschlag.
Fig. 8 zeigt den Hebel 18 in der höchsten u. damit den Haupt
holm 15 in der tiefsten Stellung. (Fig. 3 u. 4)
In Fig. 9 bewegt sich der Hebel 18 nach unten u. damit der
Hauptholm 15 nach oben. Die Schrägstellung des Hebels 18 zeigt
die Verdrehung des Hauptholms 15 u. damit der Vorderkante der
Armschwinge 2′ um ca. 30° nach oben u. die Schwenkung nach hinten
beim Aufschlag. (Fig. 4)
Diese zu gleicher Zeit ablaufenden Bewegungen werden über das
Kugelgelenk 16 auf die Armschwinge 2′ übertragen, welche aus
dem Hauptholm 15, dem Frontholm 20, dem Querbalken 23, welche
zusammen ein spitzes Dreieck bilden, der Steuerleiste 24 u. den
Profilstreben 30-35 besteht.
Die 1-teilige Profilstrebe 30 u. die vorderen Teile 31, 32, 33
u. 34 der 2-teiligen Profilstreben sind am Hauptholm 15 u. am
Frontholm 20 befestigt. Deren Abstand zueinander (spitzes Drei
eck) u. damit der Verdrehungsweg ist an der Vorderkante der
Profilstrebe 30 am größten u. am Stellhebel 38 gleich Null.
Dasselbe gilt auch für die hinteren Teile 31′, 32′, 33′ u. 34′
der 2-teiligen Profilstreben u. der 1-teiligen Profilstrebe 35,
welche auf dem Hauptholm 15 schwenkbar gelagert sind u. durch
den am hinteren Ende der Profilstrebe 30 befestigten u. im Stell
hebel 38 verschiebbar gelagerten Stab 40 erfaßt werden, wobei
auch hier der Verdrehungsweg am hinteren Ende der Profilstrebe
30 am größten u. am Stellhebel 38 gleich Null ist.
Dadurch wird beim Verdrehen des Hauptholms 15 u. somit der
Armschwinge 2′ der Effekt einer Luftschraube erzielt.
Wird der Hauptholm 15 u. mit ihm die Vorderkante der Arm
schwinge 2′ beim Abschlag nach unten verdreht "Pronation",
wird ein möglichst großer Vortrieb erzielt.
Wird der Hauptholm 15 u. mit ihm die Vorderkante der Arm
schwinge 2′ beim Aufschlag nach oben verdreht "Supination" wird
ein möglichst geringer Luftwiderstand erreicht.
Der Stellhebel 38 ist beim Geradeausflug durch Raster fest
gehalten u. wird nur bei der Landung durch Anziehen des Hand
griffs 39 nach unten gedrückt, ähnlich den Landeklappen beim
Flugzeug.
Die Handschwinge 2′′ besteht aus den Einzelschwingen 25, 26,
27, 28 u. 29 (Fig. 2 u. 4) Sie werden mit ihren kurzen Enden
durch die verschieden stark geneigten Schlitze der Steuer
leiste 24 im Querbalken 23 horizontal verschwenkt u. zwar da
durch, daß sich, durch das Steuerseil 41 in die gestreckte Lage
zur Armschwinge 2′ gezogen, die kurzen Enden der Einzelschwin
gen 25-29 an der Unterseite der Steuerschlitze befinden u. da
durch die Handschwinge 2′′ am weitesten ausgebreitet ist.
(Fig. 1, 2, 10, 11 u. 12)
Wird durch das Steuerseil 42 der Querbalken 23 verdreht, be
finden sich die kurzen Enden der Einzelschwingen 25-29 an der
Oberseite der verschieden stark geneigten Schlitze der Steuer
leiste 24, wodurch die Einzelschwinge 25 am meisten verschwenkt
u. die Einzelschwingen 26, 27 u. 28 gleichmäßig abgestuft weni
ger bis zur Einzelschwinge 29, welche nicht verschwenken darf,
da sie den Abstand zur Profilstrebe 30 einhalten muß.
In dieser Stellung sind die Einzelschwingen 25-29 am wenig
sten ausgebreitet. (Fig. 3, 4, 13, 14 u. 15)
Die Wirkungsweise der Steuerseile 41 u. 42 erfolgt zwangs
läufig durch die bisher beschriebenen Bewegungen der Armschwin
ge 2′ und zwar folgendermaßen:
Wird die Armschwinge 2′, durch den Hauptholm 15 der in der
Führungsnute 5 geführt wird, nach vorne bewegt, (Fig. 7 u. 2)
verlängert sich der Abstand vom Einhängepunkt am Querbalken 23
zum Befestigungspunkt 41′ des immer gleich langen Steuerseiles
41, welches die Handschwinge 2′′ in die gestreckte Lage zur
Armschwinge 2′ zieht. (Fig. 1) In dieser Stellung wird die
Schwinge 2 nach unten geschlagen. Anschließend wird die Armschwin
ge 2′ nach oben geschlagen u. wird durch den in der Führungs
nute 5 geführten Hauptholm 15 nach hinten geschwenkt, wobei der
Abstand vom Einhängepunkt am Querbalken 23 zum Befestigungspunkt
42′ für das immer gleich lange Steuerseil 42 auch hier länger
wird. Dieses wird am tiefsten Punkt der Schwinge 2 am Befestig
ungspunkt 42′ so eingestellt, daß es gerade eben gespannt ist.
Wird nun die Armschwinge 2′ nach oben geschlagen, rollt das
Steuerseil 42 auf dem Umfang des Befestigungspunktes 42′ ab u.
zieht die Handschwinge 2′′ während der gesamten Aufwärtsbewegung
der Armschwinge 2′ nach unten (Fig. 5), so daß auch dabei ein
Auf- u. Vortrieb durch die Handschwinge 2′′ erzeugt wird.
Ist die Armschwinge 2′ wieder in der höchsten Stellung wird
die Handschwinge 2′′ durch das Steuerseil 41 in die gestreckte
Lage zu ihr gezogen. Dieser Vorgang wiederholt sich kontinuier
lich.
Ein zusätzlicher Vortrieb beim Abschlag entsteht durch die
gespaltenen Enden der Einzelschwingen 25-29, wobei sich deren
Hinterkanten infolge ihrer Elastizität nach oben biegen u. da
durch eine Komponente nach vorne entsteht.
Diese verschiedenen Bewegungen erfolgen alle zwangsläufig u.
können nicht durch unkontrollierbare Luftströmungen beeinflußt
werden. Der Flieger hat somit durch den ständigen Kraftschluß
zwischen den Schwingen u. seinen Beinen immer die Kontrolle
über das Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb.
Claims (17)
1. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb, welches direkt auf
dem Rücken des Fliegers befestigt wird u. bei dem die Schwin
gen nur durch die Muskelkraft des Fliegers ohne Antriebsmo
tor betätigt, u. beim Kurvenflug in Schräglage gebracht werden,
wobei gleichzeitig das Höhen- u. Seitensteuer u. bei der Lan
dung ein Stellhebel von Hand betätigt werden u. das Schwingen
flugzeug zum besseren Transport an den Startplatz in 2 Hälften
zerlegt werden kann, wo es, zusammengebaut, nur für sportliche
und friedliche Zwecke verwendet werden soll, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels der Adapter (45)
durch Ausstoßen beider Beine des Fliegers die Schwingen
(2), welche aus Armschwinge ( 2′) u. Handschwinge (2′′) bestehen
in gestreckter Lage zueinander nach abwärts geschlagen werden,
wobei sie zur Vergrößerung der Schwingenflächen nach vorwärts
geschwenkt, u. zur Verbesserung des Vortriebs mit ihrer Vorder
kante nach abwärts verdreht werden "Pronation" (Fig. 1, 2, 7 u.
12), daß danach durch Anziehen der Beine des Fliegers die Arm
schwingen (2′) nach aufwärts u. gleichzeitig die Handschwingen
(2′′) mittels Steuerseil (42) zwangsläufig nach abwärts geschla
gen werden, wobei die Schwingen (2) zur Verkleinerung der Schwin
genfläche nach rückwärts geschwenkt, u. zur Verringerung des
Luftwiderstandes mit ihrer Vorderkante nach aufwärts verdreht
werden "Supination" (Fig. 3, 4, 5, 9 u. 15), daß beim Kurvenflug
die Beine des Fliegers ungleichmäßig ausgestoßen oder angezo
gen werden, wodurch die Schwingen (2) in Schräglage gebracht
u. dabei festgehalten werden u. gleichzeitig das Höhen- u. Seiten
steuer (43) von Hand betätigt wird, daß bei der Landung der
Handgriff (39) nach oben gezogen u. damit der Stellhebel (38)
u. die Armschwinge (2′) an dieser Stelle nach abwärts gedrückt
werden, u. daß somit all diese Bewegungen mittels einfacher
mechanischer Mittel zwangsläufig erfolgen u. die Schwingen (2)
die genauen, aerodynamisch günstigen Bewegungsabläufe eines
Vogelflügels bei großen Landvögeln reproduzieren.
2. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Armschwinge (2′) vom
Stellhebel (38) bis zum Querbalken (23) u. die Handschwinge
(2′′) anschließend vom Querbalken (23) bis zum Handschwingen
ende erstreckt. (Fig. 2 u. 4)
3. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die beim Abschlag der Schwingen
(2) am größten aufzubringende Muskelkraft durch Ausstoßen
beider, jedoch unabhängig voneinander wirkenden Beine
u. erforderlichenfalls mit Unterstützung durch die Arme des
Fliegers erzielt u. damit optimal auf das Schwingenflugzeug
übertragen wird, wobei zwischen den Beinen des Fliegers u.
den Schwingen (2) ein ständiger Kraftschluß vorhanden ist.
4. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der im Kugelgelenk (16) schwenk
bar gelagerte u. in der Führungsnute (5) mittels seiner Rol
le (17) geführte Hauptholm (15) von dem an einem Glied
der durch die beiden Kettenräder (9 u. 10) angetriebenen end
losen Kette (13) befestigten Mitnehmer (14) erfaßt u. auf
dem durch die Nute (5) vorgeschriebenen Weg immer in
einer Richtung bewegt wird. (Fig. 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8 u. 9)
5. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich immer in eine Rich
tung drehende Bewegung des Kettenrades (11) im Adapter (45)
in eine hin- und hergehende Bewegung umgewandelt, u. über das
Gestänge (46) auf die Pedale (47), in welche die Füße des
Fliegers eingreifen, übertragen wird. (Fig. 1, 2 u. 24)
6. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Armschwinge (2′), be
stehend aus dem alle Kräfte aufnehmenden u. alle Bewegung
en übertragenden Hauptholm (15), dem spitzwinklig mit ihm
verbundenen Frontholm (20), sowie der an beiden befestigten
einteiligen Profilstrebe (30), den 2-teiligen vorderen Teilen
der Profilstreben (31, 32, 33 u. 34) u. den auf dem Hauptholm
(15) verschwenkbaren u. seitlich fixierten hinteren Teilen
der Profilstreben (31′, 32′, 33′ u. 34′) sowie der einteiligen
Profilstrebe (35), welche alle in ihren hinteren Enden von
dem in der Profilstrebe (30) u. dem Stellhebel (38) mit Spiel
bezw. verschiebbar gelagerten Stab (40) erfaßt werden, so
daß beim Verdrehen des Hauptholmes (15) nach beiden Seiten
an ihren Vorder- bezw. Hinterkanten, wo der Verdrehungsweg
an der Profilstrebe (30) am größten, u. am Stellhebel (38)
gleich Null ist, der Effekt einer Luftschraube erzielt
wird. (Fig. 2, 4, 7, 9, 17-23)
7. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 4-6,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergrößerung der Schwingen
fläche beim Abschlag der Hauptholm (15) nach vorne ver
schwenkt wird u. gleichzeitig zur Erzielung von möglichst
großem Vortrieb durch den auf ihm befestigten Hebel (18), der
mit seiner Rolle (19) in der Nute (6) geführt wird um ca.
15° zusammen mit der Schwingenvorderkante nach unten ver
dreht wird "Pronation" (Fig. 1, 2 u. 7).
8. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 4-7,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verkleinerung der Schwingen
fläche beim Aufschlag der Hauptholm (15) nach hinten ver
schwenkt u. gleichzeitig durch den Hebel (18) zusammen mit
der Schwingenvorderkante um ca. 30° nach oben verdreht wird,
was beides zur Verringerung des beim Aufschlag möglichst
klein zu haltenden Luftwiderstandes beiträgt. "Supination"
(Fig. 3, 4 u. 9)
9. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 4 u. 7,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschlag, wobei die Schwin
ge (2) nach vorne geschwenkt ist, durch den sich dabei ver
größernden Abstand zwischen dem Befestigungspunkt am Quer
balken (23) u. dem Befestigungspunkt (41′) des immer gleich lan
gen Steuerseiles (41) die Handschwinge (2′′) von diesem in die
gestreckte Lage zur Armschwinge (2′) gezogen wird (Fig. 1, 2, 12).
10. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 8,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufschlag, wobei die Schwin
ge (2) nach hinten geschwenkt ist, durch den sich dabei ver
größernden Abstand zwischen dem Befestigungspunkt am Quer
balken (23) u. dem Befestigungspunkt (42′) des immer gleich
langen Steuerseiles (42) die Handschwinge (2′′) von diesem
nach abwärts gezogen wird, wobei das Steuerseil (42) am Be
festigungspunkt (42′) so eingestellt wird, daß es am tief
sten Punkt beim Abschlag der Schwinge (2) gerade eben ge
spannt ist u. bei der nachfolgenden Aufwärtsbewegung der
Armschwinge (2′) auf dem Umfang des Befestigungspunktes (42′)
abrollt u. deshalb während der gesamten Aufwärtsbewegung
der Armschwinge (2′) die Handschwinge (2′′) nach abwärts
zieht, so daß auch beim Aufschlag der Armschwinge (2′) der
nötige Auf- u. Vortrieb zur Einhaltung der Flughöhe- u. Ge
schwindigkeit durch die Handschwinge (2′′) erzeugt wird.
(Fig. 3, 4, 5 u. 15)
11. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 7,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschlag der Schwinge (2)
wobei sich die Armschwinge (2′) u. die Handschwinge (2′′ )
durch das Steuerseil (41) erzwungen, in gestreckter Lage
zueinander befinden, die im Querbalken (23), welcher in den
Lagern (21 u. 22) drehbar gelagert ist, horizontal verschwenk
baren Einzelschwingen (25, 26, 27, 28 u. 29) der Handschwinge
(2′′) mit ihren kurzen Enden in die verschieden stark ge
neigten Schlitze der Steuerleiste (24) eingreifen u. in
dieser Stellung an deren unterer Begrenzung anschlagen,
wobei die Einzelschwinge (25) am weitesten ausgeschwenkt
ist u. die anderen in gleich großen Stufen entsprechend
weniger, bis zur Einzelschwinge (29) welche nicht aus
schwenkt, da ihr Abstand zur Profilstrebe (30) eingehalten
werden muß, wobei die Handschwinge (2′′) zur Vergrößerung
der Schwingenfläche am weitesten ausgebreitet ist.
(Fig. 1, 2, 10, 11 u. 12)
12. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 8,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufschlag der Armschwin
ge (2′) u. gleichzeitigem, durch das Steuerseil (42) er
zwungenen Abschlag der Handschwinge (2′′) die im Querbal
ken (23) horizontal verschwenkbaren Einzelschwingen (25,
26, 27, 28 u. 29), welche mit ihren kurzen Enden in die ver
schieden stark geneigten Schlitze der Steuerleiste (24)
eingreifen, an deren oberen Begrenzungen anschlagen, was
die Verkleinerung der Handschwingenfläche (2′′) zur Folge
hat, damit beim Aufschlag der Armschwinge (2′) möglichst
wenig Luftwiderstand vorhanden ist. (Fig. 3, 4, 5 u. 15)
13. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 2,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschlag der Schwinge (2)
durch die materialbedingten, sich nach oben biegenden,
elastischen Hinterkanten der Spalte an den Einzelschwingen
(25, 26, 27, 28 u. 29) ein zusätzlicher Vortrieb erzeugt wird.
(Fig. 1)
14. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der in der Konsole (1) vertikal
verschwenkbare Stellhebel (38) beim Geradeausflug eingeras
tet ist u. nur bei der Landung durch Hochziehen des Hand
griffes (39) u. an dieser Stelle auch die Armschwinge (2′)
nach unten gedrückt wird, ähnlich den Ladeklappen beim
Flugzeug.
15. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 9,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Kurvenflug, wobei die Bei
ne des Fliegers ungleich ausgestoßen od. angezogen u. so fest
gehalten werden, die Schwingen (2) in Schräglage nach links
od. rechts gebracht werden, je nachdem ob eine Links- oder
Rechtskurve geflogen werden soll.
16. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1 u. 15,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Steig- Sink- od. Kurvenflug
das nach allen Seiten verschwenkbare, beim Geradeausflug
eingerastete Höhen bezw. Seitensteuer (43) mittels Steuer
knüppel (44) von Hand betätigt wird. (Fig. 4)
17. Schwingenflugzeug mit Muskelkraftantrieb nach Anspruch 1-16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingen (2) u. das Mittel
teil (49) mit einer leichten, zerreißfesten u. wo erforder
lich, elastischen Haut (48) überzogen sind. (Fig. 3 u. 4).
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DE19853537365 DE3537365A1 (de) | 1985-10-19 | 1985-10-19 | Schwingenflugzeug mit muskelkraftantrieb |
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Family Applications (1)
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