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Kanaltrockner mit auf Schienen laufenden Hordenwagen. Die Erfindung
betrifft einen Kanaltrockner mit auf Schienen laufenden Darrhordenwagen und besteht
darin, daß die Schienen mittels einer Hebevorrichtung in der Weise heb- und senkbar
sind, daß die Wagen, die in der Tieflage der Schienen mit den Rändern ihrer untersten
Horden dicht auf den Wänden des unter dem Trockenkanal befindlichen Luftzufuhrraumes
aufliegen, sich bei der Aufwärtsbewegung der Schienen von diesen abheben. Hierdurch
ist eine Trockenanlage geschaffen, bei der die Vorzüge des Kanaltrockners und der
gewöhnlichen Darre ohne deren Nachteile miteinander vereinigt sind. Während nämlich
bei dem gewöhnlichen Kanaltrockner der Luftstrom in der Längsrichtung über das Trockengut
hingeführt wird und infolgedessen mit Rücksicht auf die zu erzielende gleichmäßige
Trocknung nur eine geringe Schütthöhe auf den Horden durchführbar ist, treten bei
@-erwendung der wegen ihrer erheblich besseren Wirkung an sich erstrebenswerten
Luftzufuhr quer durch die das Gut tragenden Horden hindurch erhebliche Spaltverluste
auf, so daß ein großer Teil der Trockenluft nicht ausgenutzt werden kann. Bei dem
Trockner nach der Erfindung ist die wirksame Luftzufuhr durch die Horden und das
Baraufliegende Trockengut hindurch ohne Spaltverluste möglich, weil die Horden während
des Trockenvorganges den Luftzufuhrraum dicht abschließen.
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Eine besonders einfache Hebevorrichtung für die Schienen ist durch
die Verwendung von Exzentern geschaffen, die unter die Schienen greifen und in ihrer,
der Hochlage der Schienen entsprechenden Stellung einen Anschlag in die Bahn eines
an jedem Wagen sitzenden Anschlages bringen, wodurch die Weiterbewegung der Wagen
selbsttätig stillgesetzt wird und diese bei dem darauffolgenden Senken der Schienen
mit den Wagen sich ohne Reibung mit den Rändern ihrer Horden wieder oben auf die
Wände des Luftzufuhrraumes legen.
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Auf der Zeichnung ist der Kanaltrockner nach der Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch
den Trockner nach !1-B der Abb.2, während Abb.2 ein wagerechter Längsschnitt nach
C-D und Abb. 3 ein senkrechter Querschnitt nach E-F der Abb. i ist. Abb. 4 und 5
zeigen den letzten Teil des Trockners irn Schnitt nach G-H der Abb.2 in den beiden
verschiedenen Lagen der Schienen in größerem Mastabe. Abb.6 ist die Aufsicht auf
einen Teil der Abb. 4., Abb. 7 ein Schnitt nach I-K der Abb. 4. Abb. 8 ist eine
Ansicht der am Ende des Trockners befindlichen Hebevorrichtung.
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Der Trockner besteht aus dem Kanal i, durch den die mit einem Fahrgestell
2 versehenen Wagen 3 mit dem Trockengut hindurchgeführt werden, und dem Barunterliegenden
Luftzufuhrraum 4. Dem Raum 4 wird die Heißluft durch einen Kanal 5 zugeführt, während
die verbrauchte Arbeitsluft aus dem Kanal i durch Öffnungen 6, 7 in einen Abzug
8 übertritt. Der Raum 4 wird von Wänden 9, z ö, i i, 12 seitlich begrenzt, deren
Oberflächen eine schiefe, von dem links liegenden Anfang der Darrgrube nach rechts
abfallende Ebene bilden. Diese Wände sind oben mit Winkelschienen 13 belegt,, damit
eine glatte Oberfläche geschaffen wird. Auf den Schienen 13 liegen in der Arbeitstellung
die die Horden 1 4. tragenden Ränder 15 der Wagen 3 auf, an deren Seitenwänden 16
Lager 17 für die Zapfen 18 der Räder i9 angeschraubt sind. Die Räder i9 laufen auf
dem Steg von umgekehrt liegenden T-Schienen 2o, die ebenso geneigt sind wie die
Oberflächen der Wände 9, 1 o, i i, 12. Diese Schienen liegen auf den Wänden 9, i
i und auf Exzentern 21 auf, die um Zapfen 22 drehbar sind und Arme 23 tragen, die
an eine Stange 24 angelenkt sind. An dieser Stange sitzt ein Bolzen 25, an dem eine
nach rechts und links verschiebbare Stange 26 angreift. Diese Stange ist durch die
nach der Seite über den Raum 4 hinausgehende Wand9 hindurchgeführt und enthält an
ihrem äußeren Ende einen Bolzen 27, an den ein um einen Zapfen 28 drehbarer Winkelhebel
29, 3o angreift. Die beschriebene Exzenteranordnung ist unter jeder der beiden Schienen
2o vorhanden. Die beiden Arme 30 jeder Seite sind durch einen Griff 31 miteinander
verbunden.
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Die Schienen 2o können weiter von Stützen
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sein, die außen an den Wänden to, 12 befestigt sind. Diese Stützen sind mit aufwärts
ragenden, nach dem Steg der Schienen zu gebogenen Fingern 33 versehen, die zugleich
die Begrenzung für den Aufwärtshub der Schienen 2o bilden. Das letzte Exzenter 21
hat eine Nase 34, die in der der Hochlage der Schienen entsprechenden Stellung der
Exzenter in der Bahn seitich an den Wagen 3 sitzender Anschläge 35 liegt.
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Am Ende der Trockengrube 1, 4 liegt außen eine Hebevorrichtung, die
aus Pfosten 36, einer an diesen auf und nieder bewegbaren Bühne 37 und einer Windevorrichtung
38 besteht. Die Bühne 37 ist mit Schienen 39 versehen, die in der Lage nach Äbb.
i eine Fortsetzung der Schienen 2o bilden, so daß die letztere verlassenden Wagen
3 auf die Schienen 39 auflaufen können. Dabei liegt in der Bahn der Wagen ein Puffer
40 an einer Hebelverbindung41 mit Handgriff 42, mittels der die Bühne 37 um wagerechte
Zapfen 43 gedreht werden kann. In ihrer in Abb. i mit vollen Linien gezeichneten
Tieflage steht die Bühne mit Füßen 44 auf dem Boden auf. Nach dem Emporwinden
nimmt die Bühne 37 die in Abb. i mit gestrichelten Linien angedeutete Lage ein.
In dieser Lage ist das linke Ende der Bühne infolge des Auftreffens eines Anschlags
45 gegen einen am Ende eines Gleises 46 liegenden Anschlag festgehalten und an der
weiteren Emporbewegung verhindert, so daß bei Weiterdrehung der Windevorrichtung
38 die Bühne 37 um ihre Zapfen 43 nach links gekippt wird. In dieser Lage befinden
sich die Schienen 39 der Bühne 37 in gerader Fortsetzung des Gleises 46, das auf
der Trockengrube 1, 4 gelagert und in entgegengesetzter Richtung geneigt ist wie
die Schienen 2o.
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Am linken Ende des Gleises 46 vor der Trockengrube befindet sich eine
Kippbühne 47, die um wagerechte, in Lagern 48 auf Mauerblöcken 49 gelagerte Achsen
5o kippbar ist. Die Bühne 47 hat ebenfalls Schienen 51, die in der in Abb. 1 vollausgezeichneten
Lage in Richtung der Schienen 2o liegen. Diese Lage der Bühne 47 ist durch Auftreffen
von Anschlägen 52 auf die Mauerblöcke 49 bestimmt. Zum Überführen der Bühne 47 in
die mit gestrichelten Linien angegebene Lage nach Abb. i wird sie mittels eines
Griffes 53 um die Achsen 50 gekippt, bis ein Anschlag 54 unter einen am linken
Ende des Gleises 46 befindlichen Anschlag stößt.
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Beim Betriebe des beschriebenen Trockners tritt der Wagen 3, dessen
Horden 14 auf der Bühne 47 mit dem Trockengut beladen ist, in den Kanal i ein und
läuft mit sc:ner vorüeren Seitenwand 16 dicht auf die hintere Seitenwand 16 des
vorhergehenden Wagens--3 Sämtliche Wagen 3 sind zu dieser Zeit in Bewegung nach
rechts. Werden jetzt die Exzenter 21 durch Aufwärtsdrehen des Griffes 31 aus der
in Abb. 5 angegebenen Lage in die Stellung nach Abb.4 gesenkt, so setzen die Wagen
3 mit ihren Horden 14 auf den oberen Begrenzungsflächen des Raumes ,4 auf, wobei
der dichte Abschluß dieses Raumes durch das Aufliegen der Ränder 15 auf den Winkeleisen
13 und das dichte Aneinanderliegen der einzelnen Wagen 3 in der Längsrichtung gewährleistet
ist. Infolgedessen können während der nun einsetzenden Trocknung Spaltverluste nicht
entstehen, die aus dem Raume 4 durch die Horden 14 von unten nach oben hindurchstreichende
Heißluft wird vielmehr eine so starke Verdampfungsleistung ausüben wie nur möglich.
Soll dann nach einer bestimmten Zeit der am weitesten rechts befindliche Wagen nach
vollendeter Trocknung des auf seiner Horde liegenden Gutes den Kanal i verlassen,
so wird der Griff 31 wieder nach unten gedrückt, wodurch die Exzenter 21 nach links
gedreht und die Schienen 2o mit den Wagen 3 angehoben werden. Sobald hierbei die
Wagen 3 von den Wänden 9, to, i i, 12 abgehoben werden, setzen sie sich nach rechts
in Bewegung. Dabei verläßt der am weitesten rechts befindliche Wagen 3 den Kanal
i und tritt auf die Bühne 37 über: Die anderen Wagen unterbrechen ihre Rechtsbewegung,
sobald der Anschlag 35 des nunmehr vordersten Wagens im Kanal i auf- die Nase 34
des am weitester. rechts liegenden Exzenters 21 trifft. Wenn dann die Exzenter 21
wieder gedreht werden, so gibt die Nase 34 den. Anschlag 35 wieder frei. Ehe sich
aber die Wagen 3 wieder in Bewegung setzen können, sitzen sie mit den Rändern 15
schon auf den Wänden 9, io, 11, 12 auf. Selbst wenn sie bei langsamer Drehung der
Exzenter 2i ins Rollen geraten sollten, so bewirkt doch die bei ihrem Auftreffen
auf die Winkeleisen 13 auftretende Reibung ihr sofortiges Stillsetzen, und zwar
ohne daß ein Ruck oder Schlag dabei erfolgt.
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Der auf der Bühne 37 befindliche Wagen kann nunmehr entleert werden,
wozu die Bühne mittels der Windevorrichtung 38 leicht angehoben und dann mittels
der Hebelverbindung 41, 42 um ihre Zapfen 43 gekippt wird. Nach Zurückführen der
Bühne in die wagerechte Lage wird dann die Windevorrichtung 38 weitergedreht, so
daß die Bühne so hoch angehoben wird, bis der Anschlag 45 auf den mit ihm zusammenwirkenden
Anschlag am rechten Ende des Gleises 46 stößt. Beim Weiterdrehen der Windevorrichtung
38 wird sich nunmehr die Bühne 37 selbsttätig nach links neigen, bis der auf ihr
befindliche Wagen 3 sich in Bewegung setzt und auf dem Gleise 46 nach links rollt.
Soll sich der Wagen 3 nicht von selbst von der Bühne 37 hertinterbewegen,
so
kann er mittels einer - beispielsweise an den Hebeln 41, 42 angebrachten, nicht
dargestellten - Klinke in dieser Stellung verriegelt und dann nach Bedarf freigegeben
werden.
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Der auf dein Gleise 46 nach links rollende Wagen 3 läuft auf die Bühne
47 auf, die inzwischen um ihre Zapfen 50 in die mit gestrichelten Linien
in Abb. i angegebene Lage gekippt ist. Die Bühne 4.7 wird dann-mit dein auf ihr
stehenden Wagen gesenkt, worauf der Wagen mit frischem Trockengut neu beladen und
beim nächsten Drehen der Exzenter 21 in den Kanal i eingeführt wird.
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Dadurch, daß die Schienen 2o außerhalb der eigentlichen Trockengrube
1, 4 liegen, sind sie ebenso wie die Räder i9 gegen die Einwirkung der heißen Trockenluft
möglichst geschützt. Durch die Anbringung der Schienen 2o außerhalb der Trockengrube
1, 4 ist ferner die vollständige Abdichtung der Trockengrube gewährleistet, weil
dadurch sonst erforderliche Einschnitte in den eigentlichen Grubenwänden für die
Räder i9 und die auf und ab zu bewegenden Schienen entfallen.
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Die Dichtung der Wagen 3 untereinander erfolgt entweder in der beschriebenen
Weise dadurch, daß die glatten Stoßwände 16 zweier aufeinanderfolgender Wagen aneinanderliegen
oder durch ineinandergreifende Profile, deren Unterkanten dann mit den Rändern 15
bündig liegen müssen. Die Wagen 3 können auch mittels leicht lösbarer Verschlüsse
zusammengehängt werden, wodurch die Dichtheit der Stoßflächen erhöht und Spaltverluste
unbedingt ausgeschlossen werden. Die während des Hebens der Schienen 2o mit dem
Wagen 3 entstehenden Spaltverluste sind mit Rücksicht auf die nur kurze Bewegungsdauer
gering und können erforderlichenfalls durch Abstellen der Luftzufuhr während der
kurzen Anhebezeit völlig ausgeschlossen werden.
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Die Rückbeförderung der Wagen 3 auf dem Gleise 46 kann auch zur weiteren
Trocknung des Gutes benutzt werden, wodurch die Wirtschaftlichkeit der Trockenanlage
bei gleicher Grundfläche erhöht würde. Während der Rückbeförderung der Wagen auf
dem Rückführgleise kann auch eine Kühlung des Gutes erfolgen.
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Durch Verwendung mehrerer Einsatzhorden in dem Wagen 3 kann auch nichtschüttbares
Gut in der beschriebenen Anlage getrocknet werden. Die Anlage kann auch zurr Trocknen
von Flüssigkeiten, Pasten u. dgl., die in Trockenschalen ausgebreitet werden; Verwendung
finden. Die Trockenluft kann auf verschiedene Weise in die Horden eingeführt werden,
z. B. auch von oben her oder zur Erzielung einer gleichmäßigen Trocknung auch abwechselnd
von unten und von oben. Für die Luftzufuhr von oben kann die Anlage in ä1 nlicher
Weise wie in der beschriebenen für eine möglichst vollkommene Abdichtung eingerichtet
werden. Ferner können in der Trockengrube 1, 4 verschiedene Trockenstufen eingerichtet
werden, wie dies bei anderen Trocknern üblich ist.
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Wenn im übrigen in der Beschreibung der Einfachheit halber von Trockenluft
die Rede ist, so kann an Stelle von Luft auch irgendein Gas Verwendung finden, wie
es für manches Trockengut erforderlich ist.