DE3531607C2 - - Google Patents
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Description
Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche
oder von auf Silicatadsorbens adsorbiertem Jod.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Fixieren von Verbrennungsofenasche, die SiO₂ und Al₂O₃
enthält, oder von auf Silicatadsorbens adsorbiertem Jod.
Verbrennungsofenasche enthält verschiedene Metallarten,
was bei ihrer Beseitigung bzw. Vernichtung besonderer
Aufmerksamkeit bedarf. Wenn sie als solche durch Boden
aufschüttung oder Meerverkippung bzw. -verklappung be
seitigt wird, laugen Metalle daraus aus. Verbrennungsofenasche
von radioaktivem Abfall sollte einem Fixier
bzw. Bindeverfahren vor ihrer Beseitigung unterzogen
werden, um die Radioaktivität zu unterdrücken und eine
sichere Handhabung zu gewährleisten.
Die üblichen Fixierverfahren schließen ein Zement
fixierverfahren und ein Asphaltfixierverfahren ein.
Diese Verfahren besitzen den Nachteil, daß die Ein
arbeitung von Verbrennungsofenasche in eine große Menge
des Fixiermaterials eine Abfallerhöhung ergibt. Das
Asphaltfixierverfahren besitzt den weiteren Nachteil,
daß Asphalt brennbar ist, wodurch das gebundene Produkt
bzw. Festprodukt einen Feuerschutz erfordert, und daß das
Festprodukt eine geringe Festigkeit besitzt.
Zur Beseitigung von radioaktivem Abfall werden ein
Kunststoffixierverfahren oder ein Schmelzfixierver
fahren verwendet. Ihre Nachteile bestehen darin, daß die
Erstarrungs- bzw. Verfestigungsmatrizes und Behälter
teuer sind und die Beseitigung nur durch sehr große
Anlagen, welche hohe laufende Kosten besitzen, durchge
führt werden kann.
Bei der Austragung von flüchtigem, radioaktivem Jod aus
Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsanlagen oder Kern
kraftwerken wird dieses üblicherweise in Form einer
Lösung oder durch Adsorption auf einem Sorbens, wie
Aktivkohle und silberbeladenem Zeolith, erhalten. Radio
aktives Jod in Form einer Lösung oder auf einem Sorbens
adsorbiert besitzt sehr schlechte physikalische Eigen
schaften (mechanische Festigkeit und Wärmebeständigkeit)
und chemische Eigenschaften (Beständigkeit gegenüber
Wasser, Säure und Alkali), und ist nicht für eine Lang
zeitlagerung geeignet (siehe Report UTNL-RO 160 (1982),
veröffentlicht von Nuclear Engineering Research Insti
tute, verbunden mit dem Department of Technology, Uni
versität Tokyo). Als neue Entwicklung des Fixierver
fahrens wurde ein Verfahren zum Fixieren bzw. Binden
eines silberbeladenen Sorbens, welches radioaktives Jod
adsorbiert hat, in Zement vorgeschlagen (siehe PNL-
4689 (1983) von Burger und Scheele). Es wird erwartet,
daß das Zementfixierverfahren eine praktische Bedeutung
aufgrund seiner Einfachheit besitzt. Es ist jedoch
schwierig, den Zementfestkörper kompakt zu machen, und
es besteht die Möglichkeit, daß Jod auslaugt. (Dabei ist
zu bemerken, daß ¹²⁹I eine Halbwertzeit von 17 Millionen
Jahren besitzt.) Deshalb muß es in einem kompakten,
hochfesten Festkörper eingeschlossen werden. Die
Fixierung erfordert jedoch eine große Menge Zement, und
die erhaltenen Festkörper sind unausweichlich voluminös
und benötigen eine großen Lagerraum. Das Zementfixier
verfahren besitzt deshalb Nachteile in bezug auf seine
praktische Anwendung.
IN DOE/ET/41900-9 (ESG-DOE-13354), Nuclear Waste Manage
ment, US-70, wird ein Verfahren zur Beseitigung von
radioaktivem Jod offenbart. Gemäß diesem Verfahren wird
eine alkalische Abfallösung, die radioaktives Jod ent
hält, mit einer Silicatverbindung gemischt, um Sodalith
herzustellen, welches dann bei 1000°C gesintert wird.
Das Sintern muß vollständig bei einer hohen Temperatur
durchgeführt werden, während die Verflüchtigung des vor
liegenden Jods verhindert wird, was eine komplexe Vor
richtung benötigt und zu technischen Schwierigkeiten in
der praktischen Anwendung führt.
Die EP-A-6202 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von
Wasserglaslösungen durch Umsetzen von Flugstäuben, die bei
der Gewinnung von Silicium bzw. von Ferrosiliciumlegierungen
anfallen, mit wäßrigen Alkalimetallhydroxidlösungen.
Der Flugstaub wird mit einer 6 bis 15 gew.-%igen, wäßrigen
Alkalimetallhydroxidlösung bei Temperaturen oberhalb
120°C im Autoklaven unter erhöhtem Druck behandelt, wobei
das Gewichtsverhältnis von Alkalimetallhydroxidlösung zu
festem Flugstaub größer oder gleich 2 : 1 ist. Anschließend
wird das erhaltene Reaktionsprodukt filtriert.
Die GB-PS 1 165 203 beschreibt ein hydrothermisches
Verfahren zur Herstellung von synthetischem kristallinem
Mordenit, bei dem ein amorphes Alkalimetallaluminiumsilikat in
Wasser dispergiert wird, der pH-Wert der gebildeten
Dispersion auf einen Wert von 11,0 bis 13,3 eingestellt
wird durch Zugabe eines alkalischen Reagens, in dem das
Kation das gleiche ist wie das Alkalimetallkation in dem
Aluminiumsilikat, die Dispersion unter autogenem Druck, der
mindestens gleich Atmosphärendruck ist, auf eine Temperatur
von 100 bis 200°C und für eine zur Bildung des gewünschten
kristallinen Mordenits ausreichende Zeitspanne erhitzt wird,
wobei ein amorphes Alkalimetallaluminiumsilikat mit einer
solchen Zusammensetzung verwendet wird, daß das
Molverhältnis SiO₂/Al₂O₃ im Bereich von 8 bis 16 liegt und
das Molverhältnis von Alkalimetalloxid zu Aluminiumoxid
im Bereich von 0,4 bis 1,6 liegt.
Die DE-OS 3 303 042 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung bindemittelgebundener Fremdkörper aus einer
Formmasse, wie Quarzsand oder Gemischen aus Quarzsand und
Flugasche und/oder Kieselgur, Kalk und/oder Zement sowie
weiterer Bindemittel und Wasser, wobei nach dem Mischen und
Formen eine hydrothermale Härtung durchgeführt wird.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der Formmasse
unter gleichzeitiger Reduzierung des Kalk- und/oder
Zementanteils geringe Mengen Kaliwasserfestglas sowie
Calciumsulfat und gegebenenfalls Flugasche, beispielsweise
aus der Abgasentstaubung von Kraftwerken, zugemischt werden.
Wie vorstehend erwähnt, besitzen die üblichen Verfahren
zum Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche die
Nachteile, daß die Festkörper voluminös und brennbar
sind und nur eine geringe Festigkeit besitzen und teure,
sehr große Anlagen benötigen. Die üblichen Verfahren zum
Fixieren bzw. Binden von Jodsorbentien führen zu tech
nischen Schwierigkeiten beim Einschließen bzw. Abdichten
des Jods.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Fixieren bzw. Binden von Verbrennungsofenasche oder von auf
Silicatadsorbens adsorbiertem Jod zur Verfügung zu stellen,
wobei das Fixieren durch Bilden sehr starker, kompakter
Festkörper, die ein geringes Volumen sowie eine
Lagerstabilität, bei nur sehr geringem Auslaugen von
Metallionen oder Jod besitzen, ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß einerseits gelöst durch
ein Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche, die
SiO₂ und Al₂O₃ enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man der
Verbrennungsofenasche NaOH sowie gegebenenfalls eine
SiO₂-haltige Substanz zumischt bis zum Erhalt einer Mischung,
enthaltend
25 bis 90 Gew.-% SiO₂
2,5 bis 12,5 Gew.-% NaOH und
25 bis 90 Gew.-% SiO₂
2,5 bis 12,5 Gew.-% NaOH und
mehr als 3 Gew.-% Al₂O₃,
wobei dieser Gehalt geringer ist als der SiO₂-Gehalt in Mol-%,
100 Gew.-Teile der erhaltenen Mischung mit 5 bis 20 Gew.- Teilen Wasser mischt und
die erhaltene Mischung bei einem Druck von mindestens 7 MPa und einer Temperatur von mindestens 150°C einer Hydrothermalreaktion unterwirft.
wobei dieser Gehalt geringer ist als der SiO₂-Gehalt in Mol-%,
100 Gew.-Teile der erhaltenen Mischung mit 5 bis 20 Gew.- Teilen Wasser mischt und
die erhaltene Mischung bei einem Druck von mindestens 7 MPa und einer Temperatur von mindestens 150°C einer Hydrothermalreaktion unterwirft.
Andererseits wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren
zum Fixieren von auf Silicatadsorbens adsorbiertem Jod,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein silberbeladenes
Silicatadsorbens verwendet, 1 bis 30 Gew.-% Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid und/oder Bariumhydroxid dem Adsorbens
zusetzt, zu 100 Gew.-Teilen der erhaltenen
Mischung 5 bis 20 Gew.-Teile Wasser zugibt und die
erhaltene Mischung bei einem Druck von mindestens 7 MPa
und einer Temperatur von mindestens 150°C einer
Hydrothermalreaktion unterwirft.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche
zeigt.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum Fixieren von auf Silicatadsorbens adsorbiertem
Jod zeigt.
Fig. 3 bis 6 sind Kurven, welche die Ergebnisse der Beispiele
zeigen.
Im folgenden wird die Erfindung näher beschrieben. Wenn
nicht anders angegeben, bedeutet Prozent (%) jeweils
Gew.-%.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche
wird bei einer Verbrennungsofenasche,
welche SiO₂ und Al₂O₃ enthält, angewandt. Eine solche
Asche wird nach der Verbrennung von städtischem Abfall,
Industrieabfall und Abfall aus Atomenergieanlagen (wie
Atomkraftwerken, Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungs
anlagen und Laboratorien) erhalten. Die letzte Kategorie
schließt Holz, Textilien, Papiertücher, Computerdruck
papier, Polyethylenfilm, Ionenaustauschharz, Gummihand
schuhe, Müll, usw. ein.
Erfindungsgemäß wird in die Verbrennungsofenasche NaOH
oder NaOH und eine SiO₂-haltige Substanz eingearbeitet,
um eine Mischung zu erhalten, welche sich aus 25 bis
90% SiO₂, 2 bis 10% Na₂O (2,5 bis 12,5% NaOH) und mehr als 3% Al₂O₃ zu
sammensetzt. Der Gehalt an Al₂O₃ in Mol-% in der Mischung
ist geringer als der Gehalt an SiO₂ in Mol-%.
Die Menge an NaOH in der Mischung wird in Form des
Gehaltes an Na₂O ausgedrückt. In anderen Worten, es wird
angenommen, daß NaOH in der Mischung aus Na₂O und H₂O
zusammengesetzt ist, und die Menge des von NaOH abge
leiteten H₂O wird mit dem getrennt zugegebenen Wasser
vereinigt und ist nicht in dem Gewicht der zu beseiti
genden Verbrennungsofenasche eingeschlossen.
Üblicherweise beträgt der Gehalt an Na₂O in Verbrennungsofenasche
etwa 1% oder weniger. Deshalb ist die Zugabe
von NaOH für die vorliegende Erfindung wesentlich. Übli
cherweise lliegt der Gehalt an SiO₂ und Al₂O₃ in der Verbrennungsofenasche
in dem Bereich für die vorstehend an
gegebene Zusammensetzung. Deshalb ist die Zugabe von
SiO₂ für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich.
Wenn der Gehalt außerhalb des vorstehend genannten
Bereichs liegt, ist es notwendig, den Gehalt durch
Zugabe einer SiO₂-haltigen Substanz einzustellen.
Bevorzugte Beispiele für die SiO₂-haltige Substanz
schließen Siliciumdioxidgestein bzw. -steinpulver,
Weißtonpulver, Zeolith, Sodaglas, Silicatglas, Silicium
dioxid-haltiges Glas, Siliciumdioxidglas, Natriumbor
silicat, Silicagel und SiO₂-reiche Verbrennungsofenasche
ein. Das Pulver der SiO₂-haltigen Substanz sollte
vorzugsweise einen Teilchendurchmesser von weniger als
100 µm besitzen. Es kann jedoch bis zu 50 Vol.-% gro
be Teilchen (größer als 100 µm) enthalten.
Es ist bevorzugt, NaOH in Form einer wäßrigen Lösung
zuzugeben, weil Wasser der Mischung nachher zugegeben
wird, wie nachstehend ausgeführt. Erfindungsgemäß werden
zu 100 Gew.-Teilen der oben beschriebenen Mischung 5 bis
20 Gew.-Teile Wasser zugegeben. Das Wasser sollte vor
zugsweise in Form einer wäßrigen Lösung von Natrium
hydroxid, wie vorstehend erwähnt, zugegeben werden. Es
kann jedoch ebenfalls alleine zugegeben werden.
Nach der Zugabe von Wasser und Mischen wird die erhal
tene Mischung einer Hydrothermalreaktion bei einem Druck
von mindestens 7 MPa und einer Temperatur von min
destens 150°C ausgesetzt, wodurch das Fixieren durch
geführt wird. Anders ausgedrückt, bildet die Hydro
thermalreaktion die dreidimensionale Gerüststruktur
(Netzwerk) eines wenigstens teilweise hydratisierten
alkalihaltigen Alumosilikats, wodurch die Verbrennungsofenasche
fixiert bzw. gebunden wird und die Metalle
(besonders Schwermetalle) in der Verbrennungsofenasche
in das Netzwerk eingeschlossen werden.
Im folgenden wird erklärt, warum der Gehalt an SiO₂,
Al₂O₃ und N₂O auf die vorstehend angegebenen Bereiche
eingestellt wird.
SiO₂ nimmt an der Bildung des Netzwerks des alkalihal
tigen Alumosilikats teil. Wenn der Gehalt weniger als
25% beträgt, wird das Netzwerk nicht ausreichend aus
gebildet, und der Festkörper besitzt eine schlechte
Festigkeit. Die obere Grenze des SiO₂-Gehaltes beträgt
95%, weil die untere Grenze des Na₂O- und Al₂O₃-Gehaltes
2% bzw. 3% beträgt; sie ist deshalb nicht kritisch.
Der bevorzugte Gehalt an SiO₂ beträgt 30 bis 60%.
Al₂O₃ alleine nimmt nicht an der Bildung des Netzwerkes
teil, jedoch dann, wenn es einen Teil des SiO₂ in dem
Netzwerk ersetzt. Aluminium, das Si in dem Netzwerk er
setzt, ist negativ geladen und zieht positiv geladene
Metallionen an. Wenn der Gehalt an Al₂O₃ weniger als
3 Gew.-% beträgt, schließt das Netzwerk die Metallionen
nicht vollständig ein. Wenn der Gehalt an Al₂O₃ in
Mol-% größer als der des SiO₂ in Mol-% ist, wächst das
Netzwerk nicht vollständig.
Na₂O reagiert mit SiO₂ und Al₂O₃ während der Hydrothermalreaktion,
um die Hydrothermalreaktion und die Bildung
des Alumosilikatnetzwerks zu beschleunigen. Wenn der
Gehalt an Na₂O weniger als 2% beträgt, werden die Reak
tion und die Netzwerkbildung nicht ausreichend be
schleunigt. Wenn der Gehalt jedoch 10% übersteigt,
bricht das Alumosilikatnetzwerk, und der Festkörper ist
schwach, und deshalb schließt das Netzwerk die Metall
ionen nicht vollständig ein.
Die Wassermenge, die der Mischung zugegeben wird,
beträgt 5 bis
20 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile der Mischung. Wenn die
Wassermenge weniger als 5 Gew.-Teile beträgt, schreitet
die Hydrothermalreaktion nicht vollständig fort, und
wenn die Wassermenge 20 Gew.-Teile überschreitet, ist
der erhaltene Festkörper so porös und schwach, daß die
Metalle leicht daraus auslaugen.
Die Mischung kann Metalloxide, wie Fe₂O₃, Cr₂O₃, MgO,
CaO, TiO₂ und K₂O, zusätzlich zu den vorstehend genannten
SiO₂, Al₂O₃ und Na₂O enthalten. Ihre Menge und Art ist
nicht speziell begrenzt; ein Gehalt bis zu 40% beein
flußt die Festigkeit nicht gegenteilig. Zusätzlich kann
die Mischung Anionen, wie SiO₄--, Cl-, PO₄--, CO₃--,
IO₃- und I- in einer Gesamtmenge von bis zu 20% ent
halten. Wenn SO₄-- in Form von Gips (CaSO₄) vorliegt,
beschleunigt es die Fixierreaktion der Verbrennungsofenasche.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Fixieren von auf Silicatadsorbens adsorbiertem
Jod kann bei der Beseitigung von radioaktivem Jod,
welches aus Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsanlagen
und Kernkraftwerken stammt, angewandt werden. Es kann
ebenfalls bei der Beseitigung von Jod einer anderen Her
kunft angewandt werden.
Das für die Adsorption von Jod verwendete Sorbens ist ein
silberbeladenes Silicatadsorbens, wie silberbeladener
Zeolith, silberbeladener Mordenit und silberbeladenes
Silicagel. Die Menge des beladenen Silbers ist nicht
speziell begrenzt; sie beträgt jedoch üblicherweise 5 bis
50%, vorzugsweise 10 bis 40%.
Jod wird mit einem silberbeladenen Adsorbens unter Ver
wendung eines üblichen Adsorbers in Kontakt gebracht.
Der Kontakt wird durch Leiten eines jodhaltigen Fluids
durch eine Metallverkleidung, welche mit einem
silberbeladenen Adsorbens gefüllt ist, durchgeführt. Bei
Kontakt mit einem silberbeladenen Silikatadsorbens wird
Jod durch das Adsorbens adsorbiert. Ein Teil des Jods
geht in AgI über, und der Rest verbleibt als Substanz per se
oder bildet eine instabile Bindung
mit Ag. Die Menge an adsorbiertem Jod ist nicht speziell
begrenzt, und das gesättigte Adsorbens kann zum Fixieren
behandelt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Fixieren von Jod kann das Sorbens, welches
adsorbiertes Jod enthält, wenn notwendig, zerkleinert
bzw. zerrieben werden. (Wenn das Adsorbens Silicagel ist,
ist es erwünscht, es in Pulver mit einem Teilchendurchmesser
von weniger als 100 µm zu zerkleinern, weil es
bei der Fixierreaktion langsam und nur schwer zu fixie
ren bzw. zu binden ist. Wenn das Adsorbens Zeolith oder
Mordenit ist, ist ein Zerkleinern nicht ratsam, da diese
ein Gas abgeben können, wenn sie zerkleinert werden.)
Anschließend werden in das Adsorbens eine oder mehrere
Verbindungen der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
und Bariumhydroxid eingearbeitet, vorzugsweise gefolgt
von gründlichem Mischen. Dieses Mischen kann gleichzeitig
mit dem vorstehend erwähnten Zerkleinern in einer
Mühle durchgeführt werden. Die Zugabe eines Alkalimetallhydroxids
oder Erdalkalimetallhydroxids wandelt das physikalisch
adsorbierte Jod in stabiles AgI oder AgIO₃ gemäß
der folgenden Reaktionsformel um:
3I₂ + 6 OH- + 6 Ag⁺ AgIO₃ + 5 AgI + 3 H₂O
Erfindungsgemäß wird die Mischung des Adsorbens,
welches adsorbiertes Jod und ein Alkalimetallhydroxid
oder Erdalkalimetallhydroxid enthält, einer Hydrothermalreaktion
ausgesetzt. Es ist deshalb notwendig, das für
die Reaktion nötige Wasser zuzugeben. Wenn Barium
hydroxid verwendet wird, ist eine separate Wasserzugabe nicht
unbedingt notwendig, weil es eine große Menge an
Kristallwasser enthält, welches ausreichend ist, um die
Hydrothermalreaktion durchzuführen.
Das Wasser wird entweder alleine
oder in Form einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder Bariumhydroxid zugegeben.
Die Mischung aus einem Silicatadsorbens, welches adsorbiertes
Jod enthält, einem Alkalimetallhydroxid oder Erdalkalimetallhydroxid
und Wasser und/oder Kristall
wasser, erfährt eine Hydrothermalreaktion bei
einem Druck von wenigstens 7 MPa und einer Temperatur
von wenigstens 150°C, wodurch die Mischung fixiert
bzw. gebunden wird.
Die Hydrothermalreaktion bildet die dreidimensionale
Gerüststruktur (Netzwerk) eines alkalihaltigen Alumo
silicats, welches wenigstens teilweise hydratisiert ist.
Durch diese Reaktion wird die Mischung, welche sich
hauptsächlich aus dem Silicatadsorbens zusammensetzt,
in einen kompakten, starken Feststoff überführt, und das
auf dem Adsorbens adsorbierte Jod wird in dem Netzwerk
eingeschlossen bzw. abgedichtet.
Während der Hydrothermalreaktion reagieren Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder Bariumhydroxid mit SiO₂
und Al₂O₃, die in dem Adsorbens enthalten sind, und be
schleunigen die Hydratisierungsreaktion und die Reaktion
zur Bildung des Netzwerks aus Alumosilikat. Wenn die Menge
an zugegebenem Alkalimetallhydroxid oder Erdalkalimetallhydroxid
weniger als 1% beträgt, wird die Reaktion
nicht ausreichend beschleunigt. Wenn sie mehr als 30%
beträgt, bricht das Netzwerk aus Alumosilikat, und der
Festkörper besitzt eine schlechte Festigkeit, und das
Jod wird in dem Netzwerk unvollständig eingeschlossen.
Die in der Mischung enthaltene Wassermenge beträgt
5 bis 20 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile der
Mischung. Wenn der Wassergehalt weniger als
5 Gew.-Teile beträgt, verläuft die Hydrothermalreaktion
unzureichend. Wenn der Wassergehalt 20 Gew.-Teile über
schreitet, ist der erhaltene Festkörper übermäßig porös
(eine große Porenzahl und ein großer Porendurchmesser),
und ist so schwach, daß Jod auslaugt.
Die Hydrothermalreaktion zum Fixieren bzw. Binden von
Verbrennungsofenasche oder von auf Silicatadsorbens adsorbiertem Jod wird bei einem
Druck von mindestens 7 MPa durchgeführt. Die
obere Druckgrenze beträgt praktisch etwa 50 MPa.
Selbstverständlich sollte der Druck höher als der Dampf
druck des Wassers bei der Reaktionstemperatur sein, so
daß der Hydrothermalzustand erreicht wird.
Die Hydrothermalreaktion wird bei mindestens 150°C
durchgeführt, da ansonsten die Fixierreaktion
nicht fortschreitet und der erhaltene Festkörper sehr
schwach ist. Die bevorzugte Temperatur beträgt 200 bis
350°C.
Die Hydrothermalreaktion sollte 5 min bis 1 h durch
geführt werden. Die Reaktionszeit kann ausgedehnt werden,
wenn der Reaktionsdruck und die -temperatur niedrig sind
und kann verkürzt werden, wenn der Reaktionsdruck und
die -temperatur hoch sind. Es wurde gefunden, daß starke
Festkörper erhalten werden, wenn die Hydrothermalreaktion
über eine lange Zeit bei einem Druck und einer
Temperatur innerhalb des vorstehend angegebenen
Bereiches, die so niedrig wie möglich sind, durchgeführt
wird.
Die erfindungsgemäße Hydrothermalreaktion kann geeig
neterweise unter Verwendung einer Vorrichtung, welche
aus einem Zylinder und einem Kolben, der in ein Ende
eingepaßt ist oder zweier Kolben, welche an beiden Enden
eingepaßt sind, und einer Reaktionskammer, welche den Zy
linder und den (die) Kolben umgibt, besteht, durchgeführt
werden. Die durch die Zugabe von Wasser und Mischen
gebildete Mischung wird in die Reaktionskammer gefüllt
und durch den Kolben komprimiert und gleichzeitig
erwärmt, wobei die Hydrothermalreaktion durchgeführt
wird. Nach einer vorgeschriebenen Zeit wird die Reak
tionsvorrichtung gekühlt, und der Festkörper wird aus
getragen.
Es ist für die Fixierreaktion wichtig, daß die Mischung
unter Druck während der Reaktion erwärmt wird. Deshalb
können das Unterdrucksetzen und das Erwärmen getrennt
oder gleichzeitig durchgeführt werden.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche
unter Verwendung der vorstehend erwähnten Vorrichtung
zeigt.
In der ersten Stufe erfährt die Verbrennungsofenasche
eine Vorbehandlung zur Entfernung nichtverbrennbarer
Materialien, wie Bolzen und Drähte und große Aggregate.
Diese Vorbehandlung erleichtert die nachfolgenden Stufen.
In den folgenden Stufen wird die Verbrennungsofenasche
ausgewogen und eine vorbestimmte Menge wäßriger NaOH-
Lösung unter Mischen zugegeben. Die erhaltene Mischung
wird in die Reaktionsvorrichtung für die Hydrothermalreaktion
unter Druck und Erwärmen eingefüllt. Nach einer
vorbestimmten Zeit wird die Reaktionsvorrichtung gekühlt
und der Festkörper ausgetragen.
Es ist bevorzugt, daß die Eintragung der Mischung in die
Reaktionsvorrichtung in mehreren Teilen durchgeführt
wird und jeder Teil nach der Eintragung vorübergehend
komprimiert wird. Die vorübergehende Kompression ver
ringert das Volumen der einzeln eingetragenen Teile,
und es ist deshalb möglich, eine große Menge der
Mischung in die Reaktionsvorrichtung einzufüllen, oder
es ist möglich, die Kapazität der Reaktionsvorrichtung
für eine bestimmte Mischungsmenge zu verringern. Die
vorübergehende Kompression kann mit etwa ¹/₁₀ des Drucks,
welcher für die Fixierbehandlung angewandt wird, durch
geführt werden. Nachdem die ganze Mischung in die Reak
tionsvorrichtung eingetragen worden ist durch Wieder
holung der vorübergehenden Kompression, je nach der Zahl
der eingetragenen Teile, wird die Fixierreaktion
begonnen durch Anwenden des vorbeschriebenen Drucks.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm, welches ein erfindungs
gemäßes Fixierverfahren für auf Silicatadsorbens adsorbiertes Jod
zeigt.
Fig. 1 und 2 sind nur beispielhaft und sollen den
Umfang der vorliegenden Erfindung nicht beschränken.
Beide erfindungsgemäßen Verfahren zum Fixieren bzw.
Binden von Verbrennungsofenasche bzw. von auf Silicatadsorbens adsorbiertem Jod
liefern sehr kompakte und starke Festkörper, welche über eine
lange Lagerzeit stabil sind bei sehr geringem Auslaugen
von Metallionen oder Jod. Die so hergestellten Fest
körper sind viel kleiner in ihrem Volumen als die Ver
brennungsofenasche oder das Jodsorbens. In dem Fall der
Verbrennungsofenasche ist eine Volumenreduktion auf ein
Sechstel oder weniger möglich. Die Erwärmungs- und
Komprimiervorrichtung, die für das erfindungsgemäße
Verfahren benötigt wird, ist einfach, und die für das
Verfahren benötigten Zusätze sind billig.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann deshalb bei geringen
laufenden Kosten durchgeführt werden und besitzt große praktische
Bedeutung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine Aschenprobe mit der in Tabelle I gezeigten Zusammen
setzung wurde aus Verbrennungsofenabfall, der aus Weich
holz (10 Gew.-%), Baumwolle (34 Gew.-%), Computerdruck
papier (6 Gew.-%) und Polyethylenbahnen (50 Gew.-%)
zusammengesetzt war, hergestellt. Ein Kilogramm dieser
Aschenprobe wurde mit einer wäßrigen Natriumhydroxidlösung
durch Sprühen gemischt. (Die Menge und Konzen
tration der NaOH-Lösung sind in der Fußnote zu Tab. II
angegeben.) Die Mischung wurde einer Hydrothermalreaktion
bei 30 MPa und 300°C über 20 min ausgesetzt, wodurch
aus der Mischung ein Festkörper hergestellt wurde.
Die Vorrichtung für die Hydrothermalreaktion besteht aus
einem rostfreiem Stahlzylinder, einem Paar rostfreier
Kolben, die an beiden Enden des Zylinders eingepaßt sind
und einem 2-kW-Wärmedraht (Durchmesser 3 mm), welcher um
den Zylinder gewickelt ist. In der Mitte des Zylinders
wird ein Thermoelementschacht bzw. -brunnen
gebildet, welcher sich nahe (2 mm) zu der inneren Ober
fläche des Zylinders ausdehnt. Die Reaktionstemperatur
wird durch ein Thermoelement, welches in diesem Schacht
eingeführt ist, bestimmt.
Der Zylinder besitzt einen Innendurchmesser von 100 mm,
einen Außendurchmesser von 160 mm und ist 300 mm lang,
und der Kolben ist 120 mm lang. Es wurde ein vorbestimm
ter Druck auf die Kolben angewandt (in der Kompressions
richtung) unter Verwendung eines Universaltesters vom
Instron-Typ.
Der so erhaltene Festkörper wurde in destilliertes
Wasser bie 70°C über 24 h getaucht, und die Auslaugrate
wurde gemessen. Die Ergebnisse sind Tabelle II ge
zeigt.
Das vorstehend beschriebene Experiment wurde wiederholt
mit der Ausnahme, daß die Temperatur der Hydrothermalreaktion
auf 150°C, 200°C und 350°C geändert wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der NaOH-Lösung und die Reaktions
temperatur wie in der Fußnote zu Tabelle III angegeben,
geändert wurden. Die Festkörper wurden auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 auf die Auslaugrate hin unter
sucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle III gezeigt.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der NaOH-Lösung und der Reaktionsdruck
wie in der Fußnote zu Tabelle IV angegeben, geändert
wurden. Die Festkörper wurden auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 auf die Auslaugrate hin untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle IV gezeigt. (In den folgenden
Beispielen wurde die Auslaugrate auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 gemessen.)
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der NaOH-Lösung und die Reaktionszeit
wie in der Fußnote zu Tabelle V angegeben, geändert
wurden. Die Festkörper wurden auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 auf die Auslaugrate hin untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle V gezeigt.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 150 ml einer
10 N-wäßrigen NaOH-Lösung zugegeben wurden. Die
Reaktionstemperatur wurde im Bereich von 150 bis
350°C variiert. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfe
stigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 3 angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 150 ml einer
10 N-wäßrigen NaOH-Lösung zugegeben wurden. Der Druck
für die Hydrothermalreaktion wurde in Bereich von 10 bis
50 MPa variiert. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfe
stigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig.
4 angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 9N-wäßrige
NaOH-Lösung verwendet wurde. Die Festkörper wurden auf
ihre Druckfestigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in
Fig. 4 angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß 150 ml einer
10 N-wäßrigen NaOH-Lösung zugegeben wurden und der Druck für die
Hydrothermalreaktion bei 50 MPa gehalten wurde.
Die Reaktionszeit wurde im Bereich von 20 min bis 60 min
variiert. Die Festkörper wurden auf ihre Druckfe
stigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 5
angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 8
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß eine 8N wäßrige
NaOH-Lösung verwendet wurde. Die Festkörper wurden auf ihre
Druckfestigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 5
angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
Festkörper hergestellt mit der Ausnahme, daß die Konzentration
und Menge der wäßrigen NaOH-Lösung geändert wurde.
Die Festkörper wurden auf ihre Druckfestigkeit unter
sucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 6 angegeben.
Die Ergebnisse der vorstehenden Beispiele zeigen, daß
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verbrennungsofenasche
in einen kleinen, starken Festkörper, welcher
beständig gegenüber Auslaugen ist, umgewandelt werden
kann. Das Volumen der Verbrennungsofenasche wird durch
das Fixierverfahren auf etwa ein Sechstel reduziert.
Physikalische Eigenschaften
wahre Dichte (g/cm³) (Pyknometerverfahren) 3,12 Schüttdichte (lose Packung) (g/cm³) 0,34 Schüttdichte (dichteste Packung) (g/cm³) 0,59 Schüttwinkel 47°
wahre Dichte (g/cm³) (Pyknometerverfahren) 3,12 Schüttdichte (lose Packung) (g/cm³) 0,34 Schüttdichte (dichteste Packung) (g/cm³) 0,59 Schüttwinkel 47°
Zusammensetzung (Gew.-%)
Wasser 0,11
Verlust bei Verbrennung 0,72
SiO₂ 36,41
Al₂O₃ 16,70
CaO 6,84
Fe₂O₃ 16,44
MgO 9,68
Na₂O 1,11
K₂O 0,66
Cr₂O₃ 0,15
TiO₂ 1,06
SO₄-- 3,33
Cl- 0,4
andere 6,31
gesamt100,00
Reaktionstemperatur (°C)Auslaugrate (g/cm³ · Tag)
1502,17 × 10-2
2001,83 × 10-2
3007,95 × 10-3
3507,05 × 10-3
Reaktionsdruck: 30 MPa
Reaktionszeit: 20 min
Menge an zugegebener wäßriger Alkalilösung:
10N-NaOH 150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche (*2) (*3)
Reaktionszeit: 20 min
Menge an zugegebener wäßriger Alkalilösung:
10N-NaOH 150 ml/1 kg Verbrennungsofenasche (*2) (*3)
(*1)Der Gewichtsverlust pro Volumeneinheit, welcher
auftritt, wenn der Festkörper in destilliertes
Wasser bei 70°C über 24 h getaucht wird. Die
Menge an destilliertem Wasser beträgt 8 cm³ pro
cm² der Oberfläche des Festkörpers. Dies betrifft
die Tabellen II und III.
(*2)Die Menge an Na₂O beträgt 6,71%, wenn die zuge
gebene Wassermenge und die aus NaOH abgeleitete
Wassermenge abgezogen werden.
(*3)Die zugegebene Wassermenge beträgt 15,4 Gew.-Teile
auf 100 Gew.-Teile Asche und Na₂O insgesamt.
Es wurde ein Jod-adsorbiertes Sorbens durch Stehen
lassen von 10 kg Silber-beladenem Zeolith
(2 bis 1,19 mm Teilchendurchmesser)
und 2 kg Jod in einem geschlossenen 20-Liter-
Behälter hergestellt, bis das Jod durch Verflüchtigung
verschwunden war. 1 kg dieser Sorbensprobe wurde mit
200 ml einer 6N wäßrigen NaOH-Lösung durch Sprühen
über 1 min gemischt. Die Mischung wurde einer Hydro
thermalreaktion bei 30 MPa und 200°C über 30 min
unter Verwendung der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1
ausgesetzt, wodurch aus der Mischung ein Festkörper
gebildet wurde. Der so erhaltene Festkörper wurde auf
seine Druckfestigkeit hin untersucht unter Verwendung
der gleichen Apparatur wie in Beispiel 1. (Der Druck
wurde auf beide Enden des zylindrischen Festkörpers
aufgebracht.) Die Ergebnisse sind in Tabelle VII ange
geben.
Der so erhaltene Festkörper wurde in destilliertes
Wasser bei 70°C über 24 h getaucht, und die Jodauslaug
rate wurde gemessen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in
Tabelle VII gezeigt.
Die Auslaugrate wurde aus der Jodmenge, welches aus
laugte, wenn der Festkörper in destilliertes Wasser
bei 70°C über 24 h getaucht wurde, berechnet. Die
Menge an destilliertem Wasser betrug 8 cm³ pro cm² der
Oberfläche des Festkörpers. Die in diesem Beispiel zur
Messung der Druckfestigkeit und der Auslaugrate ver
wendeten Verfahren wurden ebenfalls in den folgenden
Beispielen 12 bis 16 angewandt.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11
Festkörper hergestellt, mit der Ausnahme, daß der
Reaktionsdruck, die Temperatur und die Zeit, wie in
Tabelle VI angegeben, geändert wurden. Die Festkörper
wurden auf ihre Festigkeit hin untersucht, und die Aus
laugrate wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII angegeben.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11
Festkörper hergestellt, mit der Ausnahme, daß das
Natriumhydroxid durch eine 6N-wäßrige Kaliumhydroxid
lösung in Beispiel 15 ersetzt wurde und daß Barium
hydroxid (Ba(OH)₂ · 8 H₂O), zerkleinert auf die gleiche
Teilchengröße wie das Silberzeolith, in einer Menge von
2 g für 9 g Silberzeolith in Beispiel 16 verwendet
wurde. Die Reaktionsbedingungen sind in Tabelle VI
angegeben. Die so erhaltenen Festkörper wurden auf ihre
Festigkeit und Auslaugrate hin untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle VII angegeben.
Aus Tabelle VII ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß
aus dem Jodsorbens ein sehr starker Festkörper, welcher
eine hohe Beständigkeit gegenüber Auslaugen besitzt,
hergestellt werden kann.
Claims (19)
1. Verfahren zum Fixieren von Verbrennungsofenasche,
die SiO₂ und Al₂O₃ enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß man der Verbrennungsofenasche
NaOH sowie ggf. eine SiO₂-haltige Substanz zumischt
bis zum Erhalt einer Mischung, enthaltend
25 bis 90 Gew.-% SiO₂
2,5 bis 12,5 Gew.-% NaOH und
mehr als 3 Gew.-% Al₂O₃,
wobei dieser Gehalt geringer ist als der SiO₂-Gehalt in Mol-%,
100 Gew.-Teile der erhaltenen Mischung mit 5 bis 20 Gew.- Teilen Wasser mischt und
die erhaltene Mischung bei einem Druck von mindestens 7 MPa und einer Temperatur von mindestens 150°C einer Hydrothermalreaktion unterwirft.
25 bis 90 Gew.-% SiO₂
2,5 bis 12,5 Gew.-% NaOH und
mehr als 3 Gew.-% Al₂O₃,
wobei dieser Gehalt geringer ist als der SiO₂-Gehalt in Mol-%,
100 Gew.-Teile der erhaltenen Mischung mit 5 bis 20 Gew.- Teilen Wasser mischt und
die erhaltene Mischung bei einem Druck von mindestens 7 MPa und einer Temperatur von mindestens 150°C einer Hydrothermalreaktion unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man NaOH und Wasser in Form einer wäßrigen NaOH-Lösung
zugibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als SiO₂-haltige Substanz Siliciumdioxidstein
oder weißen Ton zumischt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung in Portionen in einen Druckreaktor
eingeführt wird und daß nach dem Einführen jeder Portion der
Reaktor unter Druck gesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Mischung herstellt, deren SiO₂-Gehalt
30 bis 60 Gew.-% beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man der Mischung ein oder mehr Metalloxide aus der
Gruppe Fe₂O₃, Cr₂O₃, Mg₀, CaO, TiO₂ und K₂O zugibt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Mischung herstellt, deren Metalloxid
gehalt 40 Gew.-% beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Mischung herstellt, deren Gesamtgehalt
an SO₄2- und/oder Cl- weniger als 20 Gew.-% beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Hydrothermalreaktion bei einer Temperatur
von 200 bis 350°C durchführt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Hydrothermalreaktion über eine Zeit von
5 Minuten bis 1 Stunde durchführt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hydrothermalreaktion in einer Vorrichtung
durchgeführt wird, die besteht aus einem Zylinder, einem
Kolben, der in ein Ende des Zylinders eingepaßt ist, oder
zwei Kolben, die in beiden Enden des Zylinders eingepaßt
sind, und einer Reaktionskammer in der Mitte des Zylinders.
12. Verfahren zum Fixieren von auf Silicatadsorbens adsorbiertem
Jod, dadurch gekennzeichnet, daß man ein silberbeladenes
Silicatadsorbens verwendet, 1 bis 30 Gew.-% Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid und/oder Bariumhydroxid dem Adsorbens
zusetzt, zu 100 Gew.-Teilen der erhaltenen Mischung 5 bis 20 Gew.-Teile
Wasser zugibt und die erhaltene Mischung bei
einem Druck von mindestens 7 MPa und einer Temperatur von
mindestens 150°C einer Hydrothermalreaktion unterwirft.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
als Silicatadsorbens Zeolith und/oder Mordenit verwendet
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Silicatadsorbens verwendet wird, das mit 5 bis
50 Gew.-% Silber beladen ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Silicatadsorbens verwendet wird, das mit 10 bis
40 Gew.-% Silber beladen ist.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hydrothermalreaktion bei einer Temperatur von
200 bis 350°C durchgeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hydrothermalreaktion über eine Zeit von 5 Minuten
bis 1 Stunde durchgeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hydrothermalreaktion in einer Vorrichtung
durchgeführt wird, die aus einem Zylinder, einem Kolben, der
in ein Ende des Zylinders eingepaßt ist, oder zwei Kolben,
die in beiden Enden des Zylinders eingepaßt sind, und
einer Reaktionskammer in der Mitte des Zylinders besteht.
19. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
als Jod radioaktives Jod adsorbiert ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE (1) | DE3531607A1 (de) |
FR (1) | FR2570865A1 (de) |
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