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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Ab-
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standhalters für Isolierscheiben Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Herstellen eines Abstandhalters für Isolierscheiben in Form eines rechteckigen
Hohlprofils~sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahren.
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Rechteckige Hohlprofile haben sich als Abstandhalter für Isolierscheiben
bereits bestens bewährt, da sie auf Grund ihrer flächigen Anlage an den Einzelscheiben
des Isolierglases eine kippsichere Verbindung der Einzelscheiben und vor allem auch
einen dichten Abschluß des zwischen den Scheiben verbleibenden Innenraumes gewährleisten.
Außerdem besitzen sie entsprechende Festigkeitseigenschaften und ihr Hohlraum läßt
sich mit hygroskopischem Material zur Entfeuchtung des Innenraumes befüllen. Bisher
bestehen
aber die Abstandhalter aus Aluminium- oder Stahlprofilen,
die den Scheibenseiten entsprechend abgelängt, auf Gehrung geschnitten und zu einem
Rahmen zusammengesetzt werden müssen, was, abgesehen von den vergleichsweise hohen
Kosten der Profile selbst, eine zeitraubende und arbeitsintensive Herstellung bedeutet,
Schwierigkeiten beim Einfüllen des hygroskopischen Materials mit sich bringt und
zu ungünstigen Verhältnissen für die Lagerhaltung führt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen
und ein Verfahren anzugeben, das eine besonders wirtschaftliche Abstandhalterfertigung
erlaubt und einen einfachen, geschickt handhabbaren Abstandhalter hervorbringt.
Außerdem soll, um das Verfahren rationell durchführen zu können, eine zweckmäßige
Vorrichtung geschaffen werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden zwei in ihrer Breite der Abstandhalterhöhe
entsprechende Metall- oder Kunststoffbänder gleichlaufend der Länge nach zusammen-und
mit Abstand einander der Breite nach gegenüberliegend parallelgeführt und wird beiderseits
zwischen die Bandränder Klebemasse, vorzugsweise erhitzter thermoplastischer Kunststoff,
als Seitenabschluß eingespritzt, worauf der geschlossene Strang zum fertigen Hohlprofil
aushärten bzw. abkühlen gelassen wird. Durch dieses Verfahren entsteht kontinuierlich
ein Hohlprofil, das ähnlich den einzelnen Bändern in Richtung der Bandbreite druckfest,
um diese Richtung aber biegsam ist, so daß der fertige Abstandhalter auch bandmäßig
gehandhabt werden kann. Der Abstandhalter läßt sich daher trotz seines rechteckigen
Hohlquerschnittes sofort anschlie Bend an die Herstellung zwischen die Einzelscheiben
einer Isolierscheibe einbringen, indem der Abstandhalter dem
Scheibenumfang
entlang verlegt wird, und es ist kein vorausgehendes Zusammensetzen eines winkeligen
Rahmens notwendig. Auf einfache, voll automatisierbare Weise ergibt sich ein Abstandhalter,
der nur entsprechend des jeweiligen Scheibenumfanges abgelängt zu werden braucht,
um für das Einlegen zwischen die Einzelscheiben der Isolierscheibe vorbereitet zu
sein.
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Dieses Ablängen von einem kontinuierlichen Abstandhalterband vermeidet
außerdem jeden Zuschnittsverlust und bringt eine problemlose Lagerhaltung mit sich.
Auch können mit diesem Abstandhalter die verschiedensten Scheibenformen hergestellt
werden, da sich der Abstandhalter auf Grund seiner Biegsamkeit auch zur Herstellung
von nicht geradkantigen Scheiben eignet.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
eines der Bänder gelocht und gleichzeitig mit dem Einspritzen der Klebemasse mittig
zwischen die Bänder hygroskopisches Material eingefüllt. Das Abstandhalterband kann
so im Zuge der Fertigung gleich mit hygroskopischem Material versehen werden, wobei
durch die Füllung des Stranges mit dem hygroskopischen Material auch ein zu tiefes
Eindringen der Klebemasse in den Hohlraum sicher verhindert wird.
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Werden erfindungsgemäß die Bänder vor dem Einspritzen der Klebemasse
querprofiliert, kommt es zu einer besseren Haftung zwischen Bändern und Klebemasse,
die Drucksteifigkeit des Abstandhalters kann auch bei dünnen Bändern gewährleistet
werden und zugleich vergrößert sich auch die Biegeweichheit.
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Eine zweckmäßige Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß ein Führungswalzenpaar für die Bänder vorgesehen ist,
das zwischen sich einen an den gewünschten Abstand der Bänder
angepaßten
Führungsspalt bildet, wobei in den Randbereichen des Führungsspaltes beidseitig
Spritzdüsen für die Klebemasse münden. Die beiden 3änder laufen, aus divergierenden
Richtungen kommend, über das Führungswalzenpaar durch den Führungsspalt und werden
zu sich parallel abgezogen, wobei im Führungsspaltbereich gleich d ie Klebemasse
eingespritzt wird, so daß im Maße des Durchlaufes die beiden Bänder über die Klebemasse
randseitig miteinander verbunden werden und ein geschlossener hohler Strang entsteht,
der nach dem Aushärten der Klebemasse bereits den Abstandhalter darstellt. Mit Hilfe
einer ganz einfachen Vorrichtung läßt sich auf rationellste Weise der Abstandhalter
herstellen.
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Sind dem Führungswalzenpaar zwei den Bändern zuge ordnete Profilierungswalzenpaare
vorgereiht oder wirken die Führungswalzen im Auflaufbereich der Bänder selbst mit
Profilierungswalzen zusammen, werden die Bänder mit geringem Konstruktionsaufwand
vor dem Zusammenfügen querprofiliert, ohne daß dadurch der Herstellungsablauf verzögert
würde.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn eine mittlere, zwischen den Spritzdüsen
in den Führungsspalt mündende Fülldüse für das hygroskopische Material vorgesehen
ist und eine der Profilierungswalzen Lochungsdorne aufweist. Durch die zusätzliche
Fülldüse wird gleichzeitig mit dem Einspritzen der Klebemasse zwischen die Bandränder
in den verbleibenden Hohlraum das hygroskopische Material eingebracht, so daß ein
voll einsatzfähiges Abstandhalterband entsteht. Durch die Lochungsdorne werden im
dem Scheibeninneren zugehörigen Metallband laufend Löcher gestochen, um das hygroskopische
Material nach der Isolierscheibenfertigung auch gut
zur Wirkung
bringen zu können.
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Sind an die Spritzdüsen in Durchlaufrichtung zwei zwischen sich einen
an die Bandbreite angepaßten Führungskanal bildende Abdeckschirme od. dgl.
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angeschlossen, wird ein seitliches Herausquellen der Klebemasse nach
dem Einspritzen zwischen die Bänder vermieden und für die Einhaltung eines sauberen
Rechtecksquerschnittes beim Aushärten gesorgt. Außerdem kann der Führungskanal mit
Luft, Wasser oder einem anderen Wärmeträger beaufschlagt werden, um das Aushärten
der Klebemasse zu beschleunigen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise rein
schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Herstellen eines Abstandhalters in Seitenansicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in
Draufsicht, Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel einer solchen Vorrichtung in
Seitenansicht und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
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Um den für die Erzeugung von Isolierscheiben 1 erforderlichen Abstandhalter
2 in Form eines rechteckigen Hohlprofils rationell herstellen zu können, werden
zwei in der Breite der Abstandhalterhöhe entsprechende Metallbänder 3a, 3b mit einander
zugekehrter Breite bis zu einem der Abstandhalterdicke angepaßten Abstand zusammengeführt,
worauf als Seitenabschluß und zur gegenseitigen Verbindung zwischen die Bandränder
Klebemasse 4 eingespritzt wird. Gemäß der Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 laufen dazu
die Bänder 3a, 3b durch ein Führungswalzenpaar 5, das einen auf den gewünschten
Bandabstand abgestimmten Führungsspalt 6 bildet. In den Randbereichen dieses Führungsspaltes
6 münden zwei Spritzdüsen 7 zum Zwischenspritzen der Klebemasse 4
und
anschließende Abdeckschirme 8, die zwischen sich einen Führungskanal 9 zur Aufnahme
des Stranges 2a freilassen, verhindern ein ungewolltes Herausquellen der Klebemasse
4 und erlauben die Einhaltung eines sauberen Querschnittes durch die aushärtende
Klebemasse. Der Strang 2a härtet während des Durchwanderns des Führungskanals 9
aus und verläßt ihn kontinuierlich als fertiges Hohlprofil. Dieses Hohlprofil kann,
wie in Fig. 1 angedeutet, direkt vom Führungskanal 9 weg über Leitrollen 10 und
eine Ablängeinrichtung 11 zu einer Verarbeitungsstation 12 geführt werden, wo es
sofort zwischen die Einzelscheiben einer Isolierscheibe 1 eingelegt wird. Der entstehende
Abstandhalter läßt sich auf Grund seiner Bandeigenschaften dem Scheibenumfang entlang
verlegen und ist nicht nur selbst auf rationelle Weise herstellbar, sondern gewährleistet
auch eine sehr wirtschaftliche Isolierscheibenerzeugung.
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Um einerseits die Festigkeitseigenschaften des Abstandhalters 2,
anderseits auch dessen Biegeweich heit zu verbessern, gibt es vor dem Führungswalzenpaar
5 für beide Metallbänder 3a, 3b Profilierungswalzenpaare 13, 14 zur Querprofilierung
dieser Bänder, welche Querprofilierung außerdem eine bessere Haftung der Klebemasse
4 zwischen den Bandränderni mit sich bringt. Damit ferner der hohle Strang 2a bzw.
der Abstandhalter 2 mit hygroskopischem Material gefüllt werden kann, ist im Bereich
des Führungsspaltes 6 eine Einfülldüse 15 vorgesehen, die zwischen den beiden Spritzdüsen
7 mündet und dadurch in den verbleibenden Hohlraum zwischen Bändern und beidseitig
eingespritzter Klebemasse hygroskopisches Material 16 einbringt, so daß gleichzeitig
mit der Herstellung des Stranges 2a
auch dessen Füllung mit hygroskopischem
Material erfolgt. Um dieses hygroskopische Material 16 luftzugänglich zu machen
und für das Scheibeninnere aktiv werden zu lassen, muß das dem Scheibeninneren zugeordnete
Metallband 3b gelocht werden, wozu das Profilierijngswalzenpaar 14 für dieses Band
Db Lochungsdorne 17 aufweist und dieses Band gleichzeitig mit dem Profilieren auch
locht.
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Um eine besonders platzsparende, kompakte Konstruktion zu erreichen,
können gemäß dem ; - in Fig. 3 und 4 veranschaulichten Ausführungsbeispiel die beiden
Spritzdüsen 7a auch stumpf in den Führungsspalt 6a zwischen den Führungswalzen 5a
münden, so daß sich der entstehende Strang 2a gleich um eine Führungswalze umlenken
und in eine beliebige Richtung abziehen läßt.
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Außerdem wirken mit den Führungswalzen 5a jeweils direkt Profilierungswalzen
13a, 14a für die Bänder 3a, 3b zusammen und auch hier kann die eine Profilierungswalze
14a Lochungsdorne 17a tragen, wodurch auf kleinstem Raum die Metallbänder 3a, 3b
profiliert, gelocht, durch Klebemasse 4 zu einem Strang 2a verbunden und mit hygroskopischem
Material 16 gefüllt werden und aus einfachen glatten Metallbändern automatisch der
gewünschte Abstandhalter 2 entsteht.
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Erfindungsgemäß wird mit geringem maschinellem Aufwand auf rationelle
Weise ein Abstandhalter hergestellt, der sich einerseits durch die Vorteile des
rechteckigen Querschnittes auszeichnet, anderseits aber zusätzlich durch seine bandähnlichen
Eigenschaften sparsam und geschickt verarbeitet werden kann und sich z.B.
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in Rollenform auch einfach auf Lager legen läßt.