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Beschreibung
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Vorliekspanner für ein Segelbrett Die Erfindung betrifft einen Vorliekspanner
für ein Segelbrett nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Der Vorliekspanner für ein Segelbrett dient der Straffung und Fixierung
des im wesentlichen als Masttasche ausgebildeten Segelvorlieks auf dem Mast. Dabei
ist zu berücksichtigen, daß durch Fertigungstoleranzen, Dehnungen des Segelmaterials
und insbesondere durch die Verwendung unterschiedlicher Segelgrößen stets Längendifferenzen
auszugleichen sind. Die zum Spannen des Segelvorlieks benötigten Kräfte überschreiten
in den meisten Fällen die Handkraft und bedingen daher den Einsatz von Übersetzungsmechanismen.
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Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse eine Aufgabentrennung
vorzunehmen. Die Anpassung an unterschiedliche Segelgrößen erlaubt die Verwendung
einer Mastverlängerung.
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Diese Verlängerung ist als Rohr ausgebildet und verfügt über axial
verstellbare Rastpositionen, bis zu denen die Mastverlängerung in den Mast geschoben
wird.
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Für den Spannvorgang verbindet ein Flaschenzug eine im Segelhals eingearbeitete
Öse mit der Mastverlängerung. Die Belegung des Seilendes nach dem Spannvorgang gestattet
eine Schotklemme.
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DE - PS 19 14 604 surfen 10/84 Seiten 54 bis 57 Dabei verhindert allerdings
die Länge des Flaschenzugs eine niedrige Anordnung des Segelhalses über dem Segelbrett.
Hieraus resultiert eine Zunahme des induzierten Widerstandes und aufgrund der höheren
Segeldruckpunktlage eine verminderte Kraftumsetzung des Surfer- Gewichts. Weitere
Nachteile des Flaschenzugs sind trotz Übersetzung hohe Trimmkräfte, ein störendes
langes
Seilende und der fehlende Ausgleich von Setzungserscheinungen
des Segelmaterials, so daß vielfach ein Nachtrimmen des Vorlieks auf dem Wasser
notwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine niedrige Anordnung
des Segelhalses über dem Segelbrett zu ermöglichen. Der Spannvorgang soll sich durch
niedrige Trimmkräfte bei übersichtlicher Gestaltung des Mastfußes auszeichnen. Setzungserscheinungen
des Segelmaterials sind ohne ein Nachtrimmen des Segels auf dem Wasser auszugleichen.
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Diese Aufgaben werden bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Günstigerweise ist eine im Segelhals eingearbeitete Öse über einen
Querbolzen mit Kopfverdickung an eine im Mast gelagerte längliche Hülse gekoppelt,
die von einem Druckbehälter im Mastinnenraum axial verschoben werden kann.
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Zweckmäßigerweise ist der Druckbehälter im wesentlichen als Faltenbalg
mit Materialverdickungen auf den Innen- und Außenwinkelkonturen ausgebildet.
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Der Druckbehälter stützt sich oberseitig an einem im Mastinnenraum
fixierten Deckel und unterseitig an einer in die Hülse geklebten oder genieteten
Grundplatte ab.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Druckbehälter
oberseitig seitlich an eine Verstärkungshülse im Mastinnenraum geklebt, von einem
Radialring gesichtert und mit einem Druckausgleich zum Mastinnenraum versehen.
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Vorteilhafterweise kann der eigentliche Druckbehälter oder der gesamte
Mastinnenraum von einem gasförmigen oder flüssigen Medium beaufschlagt werden.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere in
einer günstigen Kraftumsetzung des Surfer- Gewichts und in einer Verringerung des
induzierten Widerstandes. Desweiteren erhöhen niedrige Trimmkräfte, eine übersichtliche
Gestaltung des Mastfußes und der automatische Ausgleich von Setzungserscheinungen
des Segelmaterials den Bedienungskomfort.
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Ein Ausführungsbeispiel und zwei Varianten der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig.l Schnittansicht einer Vorliekspannvorrichtung mit
einer Segelhalsbefestigung vor dem Mast Fig.2 Seitenansicht einer Vorliekspannvorrichtung
mit einer Segelhalsbefestigung hinter dem Mast Fig.3 Schnittansicht einer Vorliekspannvorrichtung
mit einer Kapazitätserhöhung durch den Mastinnenraum In der Fig.l ist eine prinzipielle
Ausführung des erfindungsgemäßen Vorliekspanners dargestellt. In dem rohrförmigen
Mast 11 ist unterseitig eine längliche Hülse 13 axial verschieblich eingefügt. Diese
Hülse 13 ragt aus dem Mast 11 heraus und nimmt auf dieser Seite innen eine eingeklebte
oder mit Nieten 16 fixierte dicke Grundplatte 18 auf. Der Zusammenhalt zwischen
dem Segelbrett und dem Rigg ist entsprechend dem Stand der Technik über eine mittige
Bohrung in der Grundplatte 18 ausgeführt, in der der Gewindezapfen 17 des Mastfuß-
Gelenkes 1 lagert. Für die axiale Sicherung des Gewindezapfens 17 und zur Verringerung
der Torsionsmomente ist zwischen der Grundplatte 18 und dem Gelenk 1 eine Gleitscheibe
2 gelegt und eine selbstsichernde Mutter 15 auf den Gewindezapfen 17 geschraubt.
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Um den Segelhals 12 an die Hülse 13 zu koppeln, sitzt ein Bolzen 3
mit angestauchtem Kopf in einer Radialbohrung der
Grundplatte 18.
Diese Radialbohrung ist bevorzugt im bugseitigen Bereich angeordnet, so daß eine
Öse 5 in der Masttasche des Segelhalses 12 unter den Bolzen 3 gehakt werden kann.
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Inseits der Hülse 13 ist ein Druckbehälter 6 angeordnet. Er stützt
sich oben an einem napfförmigen Deckel 10 im Mast 11 und unten an der Grundplatte
18 ab. Es hat sich gezeigt, daß die Ausbildung des Druckbehälters 6 einen wesentlichen
Einfluß auf eine einwandfreie Funktion des Vorliekspanners besitzt.
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Als besonders günstig erweist sich eine Faltenbalgform, bei der die
Innen- und Außenwinkelkonturen Materialverstärkungen 7, beinhalten. Aus fertigungstechnischen
Gründen ist der Druckbehälter außerdem mit verschweißten Boden- und Deckelteilen
4, 9 versehen. Bei Druckbeaufschlagung verhindern die Verstärkungen 7, 8 eine radiale
Aufweitung des Druckbehälters 6, so daß keine Verklemmung des Druckbehälters 6 in
der Hülse 13 die axiale Verschieblichkeit behindert.
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Zur Erzeugung des Innendrucks mit einem bevorzugt gasförmigen Medium
ist in einer heckseitigen Radialbohrung dicht über der Grundplatte 18 ein Ventil
14, z.B. ein Fahrrad- oder Autoventil, in den Druckbehälter 6 geschraubt und verklebt.
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Funktionsweise Für den Aufbau des Riggs wird das taschenförmige Vorliek
über den Mast 11 gestülbt und die Öse 5 im Segelhals 12 unter den Bolzen 3 gehakt.
Über das Ventil 14 kann nun z.B. mit einer Luftpumpe der Druckbehälter 6 gefüllt
werden. Dieser Vorgang zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad, geringen Kraftbedarf
und bei Zwischenschaltung eines Manometers durch eine hohe Reproduzierbarkeit aus.
Als Anhaltswert kann eine Spannkraft von 500 N mit einem Druck in Höhe von 4 bar
eingestellt werden.
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Die im wesentlichen axiale Ausdehnung des Druckbehälters 6 verschiebt
die Hülse 13 aus dem Mast 11 und spannt somit das Segelvorliek, ohne die Höhe des
Segelhalses 12 über dem Brett zu beeinflußen.
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Varianten In der Fig.2 ist eine Ausführung der Erfindung für eine
Segelhalsbefestigung hinter dem Mast 11 dargestellt. Diese Variante eignet sich
insbesondere für die Verwendung bei Segelschnitten mit verkürzter Masttasche. Ein
Bolzen 20 mit einer u- förmigen Kopfausbildung lagert in einer Radialbohrung der
Hülse 13. Die Öse 19 zur Koppelung von Segelhals 12 und Hülse 13 ist unterhalb des
Masttaschenendes in den Segelhals 12 eingearbeitet und greift in den u- förmigen
Bereich des Bolzens 20 ein. Das Ventil steht entweder seitlich oder bugseitig aus
der Hülse 13 heraus.
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In der Fig.3 ist eine Ausführungsform für die Berücksichtigung großer
Vorlieksdehnungen abgebildet. Die Federwirkung des gasförmigen Mediums im geschloßenen
Druckbehälter 6 nach der Fig.l gleicht selbsttätig kleinere Dehnungen des Segelvorlieks
aus, verfügt aber bei größeren Setzungserscheinungen über eine nicht ausreichende
Kapazität. Aus diesem Grund ist in der Ausführung nach der Fig.3 der gesamte Mastinnenraum
unter Druck gesetzt. Der Druckbehälter 6 besitzt oberseitig keinen Deckel, sondern
ist seitlich mit einer Verstärkungshülse 23 im Mast 11 verklebt und mit einem Radialring
24 zusätzlich gesichert. Das Ventil 21 kann in diesem Fall entweder in dem Mastkopf
22 oder in der Hülse 13 entsprechend Fig.l angeordnet werden.
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Es ist dem Fachmann ersichtlich, daß sich neben der Verwendung von
gasförmigen Stoffen ebenfalls flüssige Medien zur Druckerzeugung eignen, wenn auf
den Ausgleich von Setzungserscheinungen des Segelvorlieks verzichtet werden kann.
In diesem Fall erweist es sich ai.s zweckmäßig, anstelle des Druckbehälters 6 einen
Kolben mit Zylinder zum Verschieben der Hülse 13 zu verwenden.