DE3525547C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Hüftgelenkendoprothese mit einem Schaft und einer lateralen Zuggurtung, die ein den Prothesen­ schaft nahe dessen proximalem Ende mit einem lateralen Teil des Oberschenkelknochens verbindendes Zugglied umfaßt, dessen prothesenfernes Ende über eine Platte an dem Oberschenkelkno­ chen abstützbar ist.

Es ist bekannt (DE-OS 28 32 555; Z. Orthop. 1981, S. 782-784; Arch. orthop. Unfall-Chir. 1976, S. 1-14), daß man im Bereich des proximalen Schaftendes eine Überlastung der medialen und eine Entlastung der lateralen Knochenbereiche, die beide für eine Rückbildung des Knochengewebes und damit für eine Pro­ thesenlockerung verantwortlich sein können, dadurch vermeiden oder vermindern kann, daß man Kräfte vom proximalen Schaftende mittels einer sogenannten Zuggurtung auf die lateralen und weiter distal gelegenen Teile des Knochens ableitet. Als Zuggurtung kann beispielsweise eine Schraube verwendet werden, die von der den Schaft proximal abschließenden Auflageplatte zu einer distal des großen Trochanter angeordneten Platte führt, die dort die Zugkraft der Schraube auf die Außenseite des Oberschenkelknochens überträgt. In ähnlichen Ausführungen werden einfache Knochenschrauben verwendet, die auf den großen Trochanter einwirken (DE-PS 28 51 598, DE-AS 25 30 254). In diesen Fällen erfolgt die Verdrehsicherung der Prothese durch die starren Zugglieder, wenn sie nicht schon durch eine Verankerung mittels Knochenzement gewährleistet ist. Ferner ist es bekannt (DE-OS 31 25 658), ein flexibles Zugglied zu verwenden, wobei die Frage der Verdrehsicherung nicht ange­ sprochen ist und wahrscheinlich durch Zementverankerung bewirkt werden soll.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Verwendung von Knochenze­ ment bestimmte Nachteile hat, insbesondere bei jüngeren Patienten. Eine zementfrei Implantation wird daher weitgehend angestrebt. Da hierbei die durch den Zement sonst gewährlei­ stete Drehsicherung entfällt, ist man bei Zuggurtungsprothesen aus solche angewiesen, bei denen ein starr und drehfest mit der Prothese verbundenes Zugglied verwendet wird, das dann die Aufgabe der Drehsicherung übernimmt. Jedoch ist auch dies nicht ohne Nachteil, weil gerade bei zementfreier Implantation die Position der Prothese im Knochen nicht ein für allemal feststeht, sondern mit einem Setzen der Prothese gerechnet werden muß, was mit Relativbewegungen verbunden ist, die im Bereich eines starren Zugglieds zu schwer vorhersehbaren Verhältnissen führen können.

Bekannt ist auch eine Hüftgelenkprothese, die mittels eines Sitzrings auf der Resektionsfläche des Knochenhalses aufge­ setzt ist und gegen diese durch einen Bolzen gespannt ist, der sich lateral unterhalb des großen Trochanter an einer Platte abstützt und mit dieser ist der Bolzen biegesteif verbunden, während der Prothesenschaft im Bereich des Sitzrings schwenk­ beweglich ist. Eine Zuggurtung ist nicht vorgesehen (DE-OS 27 24 234). In einer anderen Ausführung derselben Publikation ist eine Zuggurtung aber ohne die Offenbarung von Schwenkbeweg­ lichkeit vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer im Ober­ begriff angegebenen Hüftgelenkendoprothese mit einem Zugglied zur zementfreien Implantation eine nachgiebige und drehsichere Verbindung der Prothese mit dem Oberschenkelknochen zu schaf­ fen, um die Vorteile der Zuggurtung auch im Falle eines Setzens der Prothese aufrecht zu erhalten.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Kraftüber­ tragungsfläche des Zugglieds an der Prothese und die Kraft­ übertragungsfläche zwischen dem Zugglied und der Platte sphärisch sind und daß ein Vorsprung an der Unterseite einer zumindest medial vorgesehenen Knochenauflage angeordnet ist.

Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht und

Fig. 2 eine Ansicht in Pfeilrichtung X.

Der in bekannter Weise gestaltete Prothesenschaft 1 trägt an seinem proximalen Ende Einrichtungen 2 zur Verbindung mit einem Prothesenkopf. Medial ist der Schaft durch eine überkragende Knochenauflage 3 abgeschlossen, die dazu bestimmt ist, sich auf die Resektionsfläche 4 des strich­ punktiert angedeuteten Knochens 5 aufzulegen. Im lateralen Bereich 6 des proximalen Schaftendes befindet sich eine Bohrung 7, die proximal durch eine sphärische Einsenkung 8 abgeschlossen ist. Hindurchgesteckt ist ein Zugglied in Form eines Schraubbolzens 9, der darin durch eine Mutter 10 gesichert ist, die sich über eine passend zur Einsenkung 8 sphärische Unterlegscheibe 11 abstützt. Die Bohrung 7 ist im Vergleich zum Durchmesser des Bolzens 9 weit ausgeführt, so daß dieser gewisse Winkelbewegungen ausführen kann, wie sie im Zusammenhang mit dem Setzen der Prothese im Knochen erforderlich werden können.

Am anderen Ende ist der Bolzen 9 durch einen sphärischen Kopf 12 abgeschlossen, der in einer entsprechend sphä­ rischen Einsenkung 13 einer Platte 14 liegt, die zur Übertragung der Kraft auf die Außenseite des Knochens im distalen Bereich des großen Trochanter dient.

Unter der Knochenauflage 3 ist medial ein Vorsprung 15 vorgesehen, der in eine entsprechende Ausfräsung 16 des Knochens eingreift und zusammen mit dieser die Drehsiche­ rung bildet.

Die sphärische Unterlegscheibe 11 besteht zweckmäßigerweise aus Kunststoff zur Verminderung der Reibung. Dasselbe gilt für die Platte 14.

Claims (1)

1. Hüftgelenkendoprothese mit einem Schaft und einer lateralen Zuggurtung, die ein den Prothesenschaft nahe dessen proximalem Ende mit einem lateralen Teil des Oberschenkelknochens ver­ bindendes Zugglied umfaßt, dessen prothesenfernes Ende über eine Platte an dem Oberschenkelknochen abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragungsfläche (8) des Zugglieds an der Prothese und die Kraftübertragungsfläche (17) zwischen dem Zugglied (9) und der Platte (14) sphärisch sind und daß ein Vorsprung (15) an der Unterseite einer zumindest medial vorgesehenen Knochenauflage (3) angeordnet ist.