DE3525401C2 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Wartungseinrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Für die Überwachung biologischer oder chemischer Verfahren,
insbesondere von Fermentationsprozessen, werden allgemein
elektrochemische Meßfühler, wie pH-Elektroden, insbesondere
Einstabmeßketten, verwendet. Dabei wirkt es sich nachteilig
aus, daß die genannten Meßfühler in der Praxis nur eine
begrenzte Standzeit besitzen und ihre Anzeige im Laufe der
Zeit eine Änderung erfährt und zwar aus mehreren Gründen:
- 1. Verschmutzung durch das Reaktionsmedium;
- 2. Nullpunktsdrift;
- 3. Steilheitsverlust bei pH-Elektroden, Verschiebung der Bezugsspannung bei pH- und Redox-Elektroden und Inaktivierung bei Redox-Elektroden; und
- 4. Totalausfall der Elektrode
Die dadurch hervorgerufenen Störungen haben bisher die kontinuierliche
Überwachung von biologischen und chemischen
Verfahren erschwert und teilweise unmöglich gemacht, da sie
zu einer erheblichen Verfälschung der Meßwerte führen und
der häufig notwendige Ausbau und Ersatz des Meßfühlers eine
Unterbrechung des Verfahrensablaufs nach sich zieht.
Zur Behebung der durch die unter 1. genannte Verschmutzung
auftretenden Störungen sind in der Vergangenheit kontinuierliche
oder diskontinuierliche Reinigungsmethoden vorgeschlagen
oder angewendet worden. Zu ihnen zählen:
- 1.1 Diskontinuierliche chemische Reinigung mit Agenzien, welche die Membran des Meßfühlers säubern;
- 1.2 kontinuierliche Reinigung mit Wasser, das aus Spüldüsen gegen die Membran der Elektrode gespritzt wird;
- 1.3 mechanische kontinuierliche oder diskontinuierliche Reinigung mit rotierenden Bürsten oder Ultraschall.
Die genannten Reinigungsmethoden besitzen einige Nachteile,
und zwar wird bei der unter 1.1 erwähnten Reinigungsmethode
der pH-Wert stark verfälscht und in der Regel das Reinigungsmittel
durch das Meßmedium verdünnt. Dabei ist auch der Verbrauch
an Reinigungsmittel verhältnismäßig hoch; die unter
1.2 erwähnte Reinigungsmethode wirkt in der Regel nur bei
locker anhaftenden Verunreinigungen, weshalb diese Methode
nur beschränkt anwendbar ist. Außerdem wird auch in diesem
Fall der pH-Wert verfälscht. Die unter 1.3 erwähnte Reinigungsmethode
ist mit großem mechanischem Aufwand verbunden
und bei abrassiven Medien mit einem hohen Verschleiß der
bewegten Teile behaftet. Ultraschallreinigung erfordert ein
relativ großes Bauvolumen und ist zudem in explosionsgefährdeten
Bereichen wegen der hohen Energieleistgung nicht
anwendbar. Neben dem Nachteil, daß die genannten Reinigungsmethoden
verhältnismäßig große Bauvolumina erfordern und
für enge oder beschränkte Einbaumasse nicht geeignet sind,
kommt als weiterer Nachteil hinzu, daß ihre Wirksamkeit bei
hohen Drücken nicht immer gewährleistet ist.
Die Behebung von Fehlern, die durch die unter 2. und 3. erwähnten
Gründe im Laufe der Zeit verursacht werden, erfordert
regelmäßig wiederholte Reinigungen und Eichungen mit mindestens
zwei Eichlösungen und Korrekturen an den verwendeten
Meßinstrumenten. Die zur Behebung dieser Fehler notwendigen
Arbeiten erfordern, je nach Art des verwendeten Meßmediums,
der Art der Verunreinigungen und der Größe der auftretenden
Elektrodendrift einen Zeitaufwand von einigen Stunden bis
mehreren Wochen. Dies bedeutet aber, daß diese Arbeiten zu
einer erheblichen Beeinträchtigung des zu überwachenden Verfahrens
führen und somit eine erhebliche Steigerung der
Kosten bedingen.
Aus der DE-OS 31 18 771 ist ein Geber für elektrochemische
Messungen mit automatischer Reinigung und Nacheichung der
Meßkette bekannt. Dabei ist die Ekektrodenmembran in einer
Vertiefung untergebracht, in der sie bei Bedarf mit zugeleiteten
Hilfslösungen gereinigt und nachgeeicht werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieses Gebers ist vorgesehen,
mittels Druckluft eine vollständige Entleerung des
Gebers bis auf die Vertiefung zu bewirken. Daraus erfolgt, daß
die Druckluft zur Entleerung des Gebers nicht aber zur Steuerung
des Reinigungsvorganges und zur Dosierung der Hilfsflüssigkeiten
dient. Hinzu kommt, daß die Gefahr einer Verschmutzung
der Vertiefung besteht, wodurch die Funktionsfähigkeit
des Gebers beeinträchtigt wird, so daß die Anordnung
gemäß DE-OS 31 18 771 nicht generell einsetzbar ist und insbesondere
für die Überwachung biologischer Prozesse, bei
denen bekanntlich eine erhöhte Verschmutzungsgefahr besteht,
ungeeignet ist.
Die DE-OS 25 14 193 beschreibt ein Gerät zum automatischen
Analysieren flüssiger Proben mit einem an einem Förderband
befestigten Probenträger für Reagenzgläser, die mittels des
Förderbandes einzeln oder in Gruppen den jeweiligen Behandlungsstationen
zugeführt werden. Die Bewegung des Förderbandes
kann dabei pneumatisch bewirkt und gesteuert werden.
Aus der DE-OS 25 57 542 ist bekannt, die Elektrode in Kugelhähne
einzubauen, welche beim Stellungswechsel die Elektrode
von dem Meßmedium trennen und den Reinigungs- oder Eichlösungen
zugänglich machen. Diese Anordnung ist jedoch nicht für
die automatisierte Durchführung der Reinigung und Nacheichung
des Meßwertgebers geeignet, da die Meßleitung für den Reinigungs-
und Nacheichungsvorgang unterbrochen werden muß. Soll
dies verhindert werden, so ist der Einbau eines Bypasses notwendig.
Außerdem ist bekannt, bei pH-Elektroden Mittel vorzusehen,
die eine Temperaturkompensation gestatten.
Weiterhin ist aus der DE-OS 27 12 159 bekannt, Meß- und
Eichlösungen in kleinen Mengen durch feine Düsen auf die
Elektrode zu versprühen.
Diese erwähnten Methoden sind mit verschiedenen Mängeln behaftet,
zumal sie offensichtlich nicht universell anwendbar
sind. So ist beispielsweise die Anordnung gemäß DE-PS 25 57 542
nur für Rohre geeignet. Im Falle einer Automatisierung
müßte ein Bypass angelegt werden. Außerdem werden keine
Angaben gemacht, mit welchen Mitteln und auf welche Weise die
Zufuhr von Reinigungs- und Eichlösungen und deren Dosierung
bewerkstelligt wird. Außerdem wird bei diesen Methoden die
Temperatur der verwendeten Eichlösungen nicht berücksichtigt,
was zu einer nicht zu vernachlässigenden Beeinträchtigung der
Genauigkeit der Eichung führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wartungseinrichtung für
eine Meßwertgeber-Sonde, die Teil einer Meßeinrichtung zur
kontinuierlichen Überwachung biologischer oder chemischer
Verfahren durch Messung analytischer Parameter in einem fluiden
Medium ist, zu schaffen, welche eine einfache und wenig
arbeitsintensive Reinigung und Kalibrierung des Meßfühlers
mit geringem Zeitaufwand gestattet und eine teilweise oder
vollständige Automatisierung der Wartung erlaubt. Die gestellte
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Kombination von Meßwertgebereinheit, Dosiereinheit
und Steuereinheit wird erreicht, daß das gesamte Wartungsprogramm
mit geringem Arbeits- und Zeitaufwand und ohne Ausbau
des Meßfühlers aus dem das Meßmedium enthaltenden Behälter
erreicht wird. Außerdem erlaubt diese Kombination,
bei der alle zur Durchführung der Wartung erforderlichen Funktionen
mittels pneumatischer Signale ausgelöst und/oder gesteuert
werden können, und die Kopplung mit einer Steuereinheit
mittels Druckluftleitungen eine mindestens teilweise
Automatisierung der Wartung und eine laufende Überwachung
des gesamten Wartungsprogramms auf einfache Weise.
Vorteilhafte Ausbildungen der Meßeinrichtung sind in den
Ansprüchen 2 bis 10 umschrieben.
Durch die Ausbildung nach Anspruch 2 kann eine Verschmutzung
oder Verdünnung des Meßmediums durch die verwendete Spül-
oder Reinigungsflüssigkeit und/oder durch die als Eichflüssigkeit
verwendeten Pufferlösungen oder eine Veränderung des
pH-Wertes der Pufferlösungen durch das Meßmedium verhindert
werden.
Die Ausbildung nach Anspruch 3 gestattet sowohl eine genaue
Dosierung der Zufuhr der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit
und der Pufferlösungen und die zeitliche Begrenzung der Zuführung
der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit und der Pufferlösungen.
Außerdem erlaubt diese Ausbildung eine laufende
Überwachung des Druckes der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit
und des Vorhandenseins ausreichender Mengen der Pufferlösungen.
Die Ausbildung nach Anspruch 4 erlaubt eine einfache und mit
wenig Zeitaufwand verbundene Ausführung aller zur Durchführung
der Wartung notwendigen Arbeitsschritte.
Die Ausbildung nach Anspruch 5 gestattet eine laufende Überwachung
aller für die erfolgreiche Durchführung der Wartung
erforderlichen Arbeitsgänge und Meßwerte.
Mittels der Ausbildung nach Anspruch 6 lassen sich Ungenauigkeiten,
die durch nichtbeachtete Temperaturdifferenzen in den
Pufferlösungen oder im Reaktionsmedium hervorgerufen werden,
vermeiden.
Die Ausbildung nach Anspruch 7 ermöglicht eine gleichzeitige
und gleichmäßige Auslösung und Überwachung aller Funktionen
der Meßwertgebereinheit und der Dosiereinheit. Dabei ist
es von besonderem Vorteil, daß die Verbindung der Steuereinheit
mit der zentralen Druckluftversorgung über eine einfache
Steckverbindung erfolgen kann.
Die Ausbildung nach Anspruch 8 ermöglicht eine vollautomatische
Durchführung des gesamten Wartungsprogrammes und dessen
vollständige Adaptierung an den Ablauf und die Erfordernisse
des zu überwachenden Verfahrens.
Die Ausbildungen nach den Ansprüchen 9 und 10 sind je nach
Art des im Einzelfall durchzuführenden Meßvorganges einzusetzen.
Die Möglichkeit ihrer Wahl erlaubt den Einsatz der
Wartungseinrichtung innerhalb eines weiten Anwendungsbereiches.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Wartungseinrichtung
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben:
dabei zeigt
Fig. 1 ein Blockdiagramm der Wartungseinrichtung;
Fig. 2 eine Meßwertgeber-Einheit entsprechend A 1 der Fig.
1 teilweise in vertikalem Längsschnitt;
Fig. 3 eine Dosiereinheit entsprechend A 2 der Fig. 1 teilweise
in vertikalem Längsschnitt;
und
und
Fig. 4 eine Steuereinheit gemäß A 3 der Fig. 1 in Draufsicht.
Das Blockdiagramm gemäß Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung
eine Wartungseinrichtung zur störungsfreien, mindestens
teilweise automatischen Reinigung und Kalibrierung
einer Meßwertgeber-Sonde, die Teil einer zur kontinuierlichen
Überwachung biologischer oder chemischer Verfahren
durch Messung analytischer Parameter in einem fluiden Medium
geeigneten Meßeinrichtung ist, mit einer Meßwertgebereinheit
A 1, einer Dosiereinheit A 2 und einer Steuereinheit A 3.
Die Meßwertgeber-Einheit A 1 ist mit einem Kupplungsglied B 1
zur Verbindung mit der Dosiereinheit A 2 und mit einer Multi-
Kupplung C₁ zur Kopplung mit der Steuereinheit A 3 ausgestattet.
Die Dosiereinheit A 2 weist ihrerseits ein mit dem
Kupplungsglied B 1 in Wechselbeziehung stehendes Kupplungsglied
B 2 und eine Multipol-Kupplung C₂ zur Kopplung mit der
Steuereinheit A 3 auf. Die Steuereinheit A 3 ist mit Multipol-
Kupplungen C 3.1 und C 3.2 ausgestattet, wobei C 3.1 mit der
Multipol-Kupplung C₁ von A 1 und C 3.2 mit der Multipol-
Kupplung C₂ von A 2 korrespondieren. Die Steuereinheit A 3
weist außerdem einen Signalausgang D auf, über den sie mit
einer zentralen Druckluftversorgung oder zusätzlich über pneumatisch/
elektrische Wandler mit einer zentralen Prozeßsteuerungs-
Einheit verbunden werden kann.
Fig. 2 zeigt eine den wesentlichen Bestandteil der Meßwertgeber-
Einheit A 1 bildende Meßwertgeber-Sonde 2, die ein Außenrohr
4 aufweist und in eine Spülkammer 5 eintaucht. Im
Außenrohr 4 ist ein Meßfühler 6, z. B. eine pH-Elektrode
verschiebbar angeordnet. Das Außenrohr 4 trägt an seinem,
einem in einem durch eine Führungsbuchse 8 angedeuteten Behälter
befindlichen Meßmedium zugewandten Kopfteil ein Absperrorgan
10 z. B. ein Kugelventil, zur Verhinderung des Eindringens
des Meßmediums ins Freie. Im Außenrohr 4 ist
weiterhin eine mit dem Absperrorgan 10 gekoppelte Führungseinrichtung
12 zur Halterung und Führung des Meßfühlers 6 beim
Verschieben in eine Betriebsstellung, bei der der Meßfühler
6 bei geöffnetem Absperrorgan 10 in das Meßmedium eintaucht,
und in eine Wartungsstellung, bei der der Meßfühler 6 bei
geschlossenem Absperrorgan 10 in das Außenrohr 4 zurückgezogen
ist, untergebracht. Die Führungseinrichtung 12 ist mit
in Richtung der Längsachse des Meßfühlers 6 beweglichen Betätigungsgliedern
13, 14 gekoppelt, durch welche der Meßfühler
6 mittels über Druckluftleitungen 16 oder 18 eingespeister
Druckluft in die Betriebsstellung oder die Wartungsstellung
verschoben werden kann. Zur Abführung der Druckluft
aus dem Außenrohr 4 sind Ableitungen 20, 22 vorgesehen. In
der Spülkammer 5 ist weiterhin ein Temperaturkompensationswiderstand
24 angeordnet, dessen Meßwerte der Steuereinheit
A 3 eingespeist werden. Die Spülkammer 5 weist außerdem eine
Einlaßöffnung 26 mit einem Rückschlagventil 28 in dem Bereich
auf, in dem sich der eine Membran 30 tragende Kopfteil
des Meßfühlers 6 befindet. Der Meßfühler 6 ist von einem
Innenrohr 32 umgeben, das an seinem, dem Kopfteil entgegengesetzten
Endteil fest mit einer Steckverbindung 34 zur Verbindung
mit einem Meßgerät verbunden ist. Die Einlaßöffnung 26
entspricht dem Kupplungsglied B 1 aus Fig. 1 zur Verbindung
der Meßwertgeber-Einheit A 1 mit der Dosiereinheit A 2 über
das Kupplungsglied B 2 der Dosiereinheit A 2 und ist für die
Einführung von Reinigungsmittel- und/oder Pufferlösungen aus
der Dosiereinheit A 2 vorgesehen. Zur Koppelung der Betätigungsglieder
13, 14, der Druckluftleitungen 16, 18, 20 und 22
ist eine mit der Multipol-Kupplung C 3.1 der Steuereinheit A 3
korrespondierende Multipol-Kupplung 35 , entsprechend der Multipol-
Kupplung C₂ gemäß Fig. 1 vorgesehen.
Fig. 3 zeigt eine für die Verwendung von Wasser als Reinigungsmittel
und von zwei Pufferlösungen mit unterschiedlichen
pH-Werten ausgelegte Dosiereinheit A 2. Dem Kupplungsglied
B 2 entspricht dabei ein aus Leitungen 36, 38 und 40, die mit
Rückschlag-Ventilen 42, 44 und 46 ausgestattet sind, gebildetes
Zuleitungssystem 48. In die Leitung 36 zur Zuführung des
Wassers, das einem Vorratsbehälter oder einer Wasserversorgungsleitung
entnommen werden kann, ist zur Überwachung und
Steuerung des Wasserdruckes ein Druckwächter 50, der über
Druckluftleitungen 52 und 54 mit der Steuereinheit A 3 gekoppelt
ist, sowie ein pneumatisch betätigtes Wegventil 56 eingebaut,
das zur Einstellung der Dauer des Wasserzuflusses mit
einem Zeitventil in der Steuereinheit A 3 gekoppelt ist.
Die Dosiereinheit A 2 weist außerdem ein erstes Vorratsgefäß
60 für eine erste Pufferlösung, z. B. mit pH 7, und ein zweites
Vorratsgefäß 62 für eine zweite Pufferlösung, z. B. mit
pH 4, auf. Im Vorratsgefäß 60 sind ein Sensor 64, und im
Vorratsgefäß 62 ein Sensor 65, die über Druckluftleitungen
66, 67 mit der Steuereinheit A 3 gekoppelt sind, angeordnet.
Zur Förderung der ersten Pufferlösung ist eine erste Dosierpumpe
68, im vorliegenden Fall eine Kolbenpumpe, die über
eine Leitung 70 mit dem Vorratsgefäß 60 verbunden und über
Druckluftleitungen 72, 73 mit der Steuereinheit A 3 gekoppelt
ist, vorgesehen. Zur Förderung der zweiten Pufferlösung ist
eine zweite Dosierpumpe 74, im vorliegenden Fall eine mit der
ersten identischen Kolbenpumpe, die über eine Leitung 76 mit
dem Vorratsgefäß 62 verbunden und über Druckluftleitungen
78, 79 mit dem Steuergerät A 3 gekoppelt ist, vorgesehen.
Der die Vorratsgefäße 60, 62 und die Dosierpumpen 68, 74
mit den zugehörigen Druckluftleitungen 66, 67, 72, 73, 78, 79
umfassende Teil der Dosiereinheit A 2 ist in ein Gehäuse 80
mit einer Multipol-Kupplung 82, mit Durchführungen 84, 86, 88
für die Druckluftleitungen 52, 54, 58 und mit Rohrverbindungen
90, 92 für die Speiseleitungen 38, 40 eingebaut.
Die in Fig. 4 dargestellte Steuereinheit weist Bedienungselemente
94, 96 zum Ein- und Ausfahren des Meßfühlers 6, ein
Bedienungselement 98 zum Ein- und Ausschalten der Spülung,
ein Bedienungselement 102 zum Ein- und Ausschalten des Eichprogrammes,
eine erste Aufforderung 106 für die Einstellung
des pH-Wertes auf 7,00, eine zweite Aufforderung 108 für die
Einstellung des pH-Wertes auf z. B. 4,01, ein Bedienungselement
QUITTIEREN 110, pneumatische Anzeigen 111, 112, 113,
115, von denen der aktuelle Stand des Programmablaufs ablesbar
ist, eine LCD-Anzeige 114, von der der aktuelle Meßwert
des Meßfühlers 6 ablesbar ist, eine Warnanzeige 116 für ungenügenden
Spülwasserdruck, einen Verstärker 117 zur Einstellung
des pH-Wertes, eine Warnanzeige 118 für ungenügenden
Füllzustand der Vorratsbehälter 60 und/oder 62, ein Bedienungselement
EICHUNG 120, eine pneumatische Anzeige EICHUNG,
eine mit der Multipol-Kupplung C₁ der Meßwertgeber-Einheit
A 1 korrespondierende Multipol-Kupplung 122, entsprechend C
3.1 von Fig. 1, eine mit der Multipol-Kupplung C 2 der Dosiereinheit
A 2 korrespondierende Multipol-Kupplung 124, entsprechend
C 3.2 von Fig. 1, und einen mit einer zentralen
Druckluftversorgung oder einer zusätzlichen zentralen Prozeßsteuerungs-
Einheit koppelbaren Signalausgang 126, entsprechend
D der Fig. 1, auf. Außerdem ist die Steuereinheit
A 3 mit zwei getrennten, in der Figur nicht dargestellten,
Eingängen für den Temperaturkompensationswiderstand 24 und
einen weiteren, nicht dargestellten, im Meßmedium befindlichen
Temperaturkompensationswiderstand sowie mit einem Bedienungselement
128 zum Umschalten von automatischer Temperaturkompensation
auf manuelle Temperaturkompensation ausgestattet.
Bei der vorliegenden Ausgestaltung der Steuerungseinheit sind
sämtliche Bedienungselemente als Drucktasten ausgebildet. Die
Farbe der Anzeige ist blau mit Ausnahme der Anzeige MESSUNG,
die in grün erscheint. Die Warnanzeigen bei mangelndem Spülwasserdruck
und/oder ungenügendem Füllzustand der Vorratsbehälter
für die Pufferlösung erscheinen rot. Weitere Einzelheiten
hierzu sind der Beschreibung des Ausführungsbeispieles
zu entnehmen.
Die in den Fig. 2 bis 4 beschriebene Ausgestaltung der
Wartungseinrichtung der eingangs erwähnten Art ist für einen
teilweise automatischen Betrieb ausgelegt. Die Auslösung sämtlicher
Bedienungsschritte erfolgt ebenso wie alle Rückmeldungen
durch pneumatische Signale. Bei einer für einen vollautomatischen
Betrieb ausgelegten Ausgestaltung sind die hand-
oder pneumatisch betätigten Ventile durch elektrisch angesteuerte
Magnetventile ersetzt, des gleichen alle pneumatischen
Rückmeldungen durch PE-Wandler (pneumatisch-elektrische
Wandler), die ein pneumatisches Signal in ein elektrisches
umwandeln. Durch diese pneumatisch/elektrische Schnittstelle
kann die Meßeinrichtung als Ganzes an eine zentrale Prozeßsteuerungseinheit,
z. B. einen Rechner oder einen mikroprozessorbetriebenen
pH-Verstärker, angeschlossen und von dieser
gesteuert werden.
Das Ausführungsbeispiel betrifft die Reinigung und Eichung
einer für die Überwachung eines Fermentationsprozesses verwendeten
pH-Elektrode, die dem Meßfühler 6 der Fig. 2 entspricht,
unter Verwendung der für einen teilweise automatischen
Betrieb ausgelegten Ausgestaltung der Meßeinrichtung.
Die pH-Elektrode 6 befindet sich zunächst in Betriebsstellung,
wie aus der Anzeige MESSUNG (grün) ersichtlich ist.
Durch Betätigen des Drucktasters 96 wird die pH-Elektrode 6
ausgefahren, wie die Anzeige WARTUNG (113 blau) zeigt. Das Absperrorgan
10, im vorliegenden Fall ein Kugelventil,
schließt; dadurch wird die Spülkammer 5 der Meßwertgeber-
Sonde 2 gegenüber dem Meßmedium abgeschlossen. Die pH-Elektrode
6 befindet sich nunmehr in Wartungsstellung. Durch Betätigen
des Kippschalters 98 wird die Spülung eingeschaltet
und durch Betätigung des Kippschalters 102 die Eichung eingeschaltet.
Das Wegewasserventil 56, das durch ein Zeitventil in
A 3 auf eine Spüldauer von etwa 1 Minute eingestellt ist, wird
geöffnet; es erfolgt die Anzeige SPUELUNG (115 blau). Die
Einstellung der Spüldauer auf etwa 1 Minute entspricht der
Regel; sie kann aber bei Bedarf verlängert werden. Außerdem
kann der Spülvorgang im Fall einer starken Verschmutzung einmal
oder mehrmals wiederholt werden. Soll der Spülvorgang
wiederholt werden, so ist der Kippschalter 98 in AUS-Position
zu bringen und danach wieder EIN zu schalten, worauf die Spülung
erneut in Gang gesetzt wird. Dieser Ablauf empfiehlt
sich beispielsweise dann, wenn die Elektrode nach Prozeßende
sauber aufbewahrt werden soll. Sie bleibt nach der Spülung im
Wasser stehen. Bei mangelndem Spülwasserdruck erscheint bei
116 eine rote Warnanzeige, die so lange bestehen bleibt, bis
der Spülwasserdruck erhöht wird. Danach muß der Spülvorgang
wiederholt werden. Bei mangelndem Spülwasserdruck ist das
Programm "EICHUNG" blockiert.
Nach Beendigung des Spülvorganges wird bei Stellung des Kippschalters
102 in EIN automatisch Pufferlösung mit pH 7 aus
dem Vorratsgefäß 60 mittels der Dosierpumpe 68 über die
Speiseleitung 38 über das Rückschlagventil 44 in die Spülkammer
5 gepumpt. Danach zeigt die pneumatische Anzeige 106 der
Steuereinheit A 3 die Aufforderung, den pH-Wert 7 mittels des
Verstärkers einzustellen. Sobald dieser pH-Wert erreicht ist,
zeigt die pneumatische Anzeige 111 die Aufforderung mittels
des Bedienungselementes 110 QUITTIEREN den weiteren Ablauf zu
betätigen. Dadurch wird die Elektrode 6 etwa 10 Sekunden gespült,
worauf die Pufferlösung mit z. B. pH 4,01 aus dem Vorratsgefäß
62 mittels der Dosierpumpe 74 über die Speiseleitung
40 und das Rückschlagventil 46 in die Spülkammer 5 gepumpt
wird. Danach zeigt die pneumatische Anzeige 108 die
Aufforderung, mittels des Reglers auf dem Verstärker 117 den
pH-Wert auf den Wert von z. B. 4,01 einzustellen. Ist der Füllzustand
des ersten Vorratsgefäßes 60 und/oder des zweiten
Vorratsgefäßes 62 ungenügend, so gibt der Sensor 64 und/oder
der Sensor 65 über die Druckluftleitungen 66, 67 ein Signal
an die Steuereinheit A 3 ab, wodurch bei 118 eine rote Warnanzeige
PUFFERLOESUNG? erscheint. Diese erlischt erst, wenn
die Vorratsgefäße 60 und/oder 62 gefüllt sind. Erst dann
kann das Eichprogramm in Gang gesetzt werden.
Nach Beendigung des Eichprogrammes kann dieses gegebenenfalls
durch Drücken der Taste 102 wiederholt werden, was jedoch
nur sinnvoll ist, wenn die pH-Elektrode 6 unklare Ergebnisse
zeigt. Andernfalls kann durch Betätigen der Drucktaste
94 die Elektrode wieder in den Meßraum gefahren werden, wobei
das Absperrorgan 10 geöffnet wird. Nach Einfahren der
pH-Elektrode 6 in den Meßraum erscheint auf der LCD-Anzeige
114 der aktuelle Meßwert und auf der pneumatischen Anzeige
112 die Rückmeldung MESSEN (grün).
Durch die laufende Überwachung des Spülwasserdruckes einerseits
und der Menge der in den Vorratsgefäßen vorhandenen
Pufferlösungen und die sofortige Meldung auftretender Mängel
durch das Aufleuchten von Warnsignalen im Anzeigeteil der
Steuereinheit A 3 sowie die laufende Anzeige des aktuellen
Standes des Programmablaufs wird eine einfache und störungsfreie
Abwicklung des gesamten Wartungsvorganges gewährleistet.
Durch den Einsatz des im Elektrodenraum angeordneten
Temperaturkompensationswiderstandes 24 und eines weiteren
Temperaturkompensationswiderstandes im Meßmedium, die beide
mit der Steuereinheit A 3 gekoppelt sind, können die Temperatur
der Pufferlösungen einerseits und die Temperatur des Meßmediums
automatisch kompensiert werden, wodurch Meßfehler,
die auf unterschiedliche Temperaturen zurückgehen, ausgeschlossen
werden. Durch Betätigen des Bedienungselementes 128
können die Temperatur der Pufferlösungen einerseits und die
Temperatur des Meßmediums auch manuell kompensiert werden.
- Bezugszeichenliste 2Meßwertgeber-Sonde 4Außenrohr 5Spülkammer 6Meßfühler 8Führungsbuchse 10Absperrorgan 12Führungseinrichtung 13Betätigungsglied 14Betätigungsglied 16Druckluftleitung 18Druckluftleitung 20Ableitung 22Ableitung 24Temperaturkompensationswiderstand 26Einlaßöffnung 28Rückschlagventil 30Membran 32Innenrohr 34Steckverbindung 35Multipol-Kupplung 36Speiseleitung (für Wasser) 38Speiseleitung (für 1. Puffer) 40Speiseleitung (für 2. Puffer) 42Rückschlagventil in 36 44Rückschlagventil in 38 46Rückschlagventil in 40 48Zuleitungssystem 50Druckwächter 52Druckluftleitung 54Druckluftleitung 56Wegeventil 58Druckluftleitung 601. Vorratsgefäß 622. Vorratsgefäß 64Sensor für 60 65Sensor für 62 66Druckluftleitung für 64 67Druckluftleitung für 65 681. Dosierpumpe 70Leitung 72Druckluftleitung für 68 73Druckluftleitung für 68 742. Dosierpumpe 76Leitung 78Druckluftleitung für 74 79Druckluftleitung für 74 80Gehäuse 82Multipol-Kupplung 84Durchführung für 54 86Durchführung für 52 88Durchführung für 58 90Rohrverbindung 92Rohrverbindung 94Bedienungselement MF EIN 96Bedienungselement MF AUS 98Bedienungselement Spülung EIN 102Bedienungselement Eichung EIN 106Aufforderung für Einstellung pH 7,00 108Aufforderung für Einstellung pH 4,01 110Bedienungselement QUITTIEREN 111pneumatische Anzeige QUITTIEREN 112pneumatische Anzeige MESSUNG 113pneumatische Anzeige WARTUNG 114LCD-Wert-Anzeige 115pneumatische Anzeige SPUELUNG EIN 116Warnanzeige H₂O 117Verstärker 118Warnanzeige für 60, 62 PUFFER 120Bedienungselement EICHUNG 121pneumatische Anzeige EICHUNG 122Multipol-Kupplung = C 3.1 124Multipol-Kupplung = C 3.2 126Signal-Ausgang 128Bedienungselement Temperaturkompensation.
Claims (11)
1. Wartungseinrichtung zur mindestens teilweise automatischen
Reinigung und Kalibrierung einer Meßwertgeber-Sonde, wobei
die Meßwertgeber-Sonde Teil einer Meßeinrichtung zur
kontinuierlichen Überwachung biologischer oder chemischer
Verfahren durch Messung analytischer Parameter in einem
fluiden Meßmedium ist und einen herausnehmbaren Meßfühler,
eine Führungseinrichtung zur Halterung und Führung
des Meßfühlers in der Meßwertgeber-Sonde zwischen einer
Betriebsstellung und einer Wartungsstellung und ein Absperrorgan
aufweist, gekennzeichnet durch
- a) eine Meßwertgeber-Einheit (A 1) mit der Meßwertgeber-Sonde (2), die ein Außenrohr (4) aufweist, das mittels des Absperrorgans (10) abgeschlossen ist und in dem der Meßfühler (6) mittels pneumatischer Signale verschiebbar angeordnet ist;
- b) eine Dosiereinheit (A 2) zur Zuführung mindestens einer Spül- oder Reinigungsflüssigkeit und mindestens einer Pufferlösung als Eichflüssigkeit; und
- c) eine Steuereinheit (A 3 ) mit Bedienungselementen zur Aussendung pneumatischer Signale zur Auslösung und/oder Steuerung aller Funktionen der Meßwertgeber-Einheit (A 1) und der Dosiereinheit (A 2), Anzeigen für die Überwachung der Funktionen und die Meldung von Störungen,
wobei die Meßwertgeber-Einheit (A 1) und die Dosiereinheit
(A 2) durch Druckluftleitungen zur Übermittlung pneumatischer
Signale mit der Steuereinheit (A 3) gekoppelt
sind.
2. Wartungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwertgebersonde (2) ein mit dem Absperrorgan
(10) und einer Führungseinrichtung (12) gekoppeltes,
durch von der Steuereinheit (A 3) gelieferte
pneumatische Signale steuerbares Betätigungsglied (14) für
die Verschiebung des Meßfühlers (6) aufweist.
3. Wartungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiereinheit (A 2) eine mit einem Druckwächter
(50), der über Druckluftleitungen (52, 54) mit der
Steuereinheit (A 3) gekoppelt ist, und mit einem über eine
Druckluftleitung (58) mit der Steuereinheit ( 3) gekoppelten
Wegeventil (56) ausgestattete Zuführung für die Spül-
oder Reinigungsflüssigkeit, ein erstes, mit einem Sensor
(64) ausgestattetes, Vorratsgefäß (60) für eine erste
Pufferlösung und ein zweites, mit einem Sensor (65) ausgestattetes
Vorratsgefäß (62) für eine zweite Pufferlösung,
eine erste Dosierpumpe (68) für die erste Pufferlösung und
eine zweite Dosierpumpe (74) für die zweite Pufferlösung
aufweist und daß die Sensoren (64, 65) über Druckluftleitungen
(66, 67), die erste Dosierpumpe (68) über Druckluftleitungen
(72, 73) und die zweite Dosierpumpe (74)
über Druckluftleitungen (78, 79) mit der Steuereinheit
(A 3) gekoppelt sind.
4. Wartungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (A 3)
Bedienungselemente (94, 96, 98, 102, 110) für folgende
Funktionen aufweist:
- - Verschiebung des Meßfühlers (6) aus der Betriebsstellung in die Wartungsstellung oder umgekehrt;
- - Einleitung oder Wiederholung von Reinigungs- und Eichvorgängen;
- - Zuführung der Spül- oder Reinigungsflüssigkeiten und der Pufferlösungen.
5. Wartungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (A 3) pneumatische
Anzeigen (112, 113) für die aktuelle Stellung des
Meßfühlers (6) und den aktuellen Stand des Programmablaufs
(115, 121) und Warnanzeigen (116, 118) für die Meldung
von Störungen bei der Zuführung der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit
und/oder der Pufferlösungen aufweist.
6. Wartungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (A 3) zwei
getrennte Eingänge für zwei Temperaturkompensationswiderstände
aufweist von denen der eine, in der Meßwertgeber-Sonde
(2) angeordnete, zur Kompensation von Temperaturschwankungen
in den Pufferlösungen und der andere, im Meßmedium
angeordnete, zur Kompensation von Temperaturschwankungen
im Meßmedium vorgesehen sind.
7. Wartungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (A 3) mit
einer zentralen Druckluftversorgung gekoppelt ist.
8. Wartungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckluftleitungen mit elektrisch zu
betreibenden Magnetventilen ausgestattet sind, daß PE-Wandler
zur Umwandlung pneumatischer Signale in elektrische
Signale vorgesehen sind und daß die Steuereinheit
(A 3) mit einer zentralen Prozeßsteuerung verbunden ist.
9. Wartungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßfühler (6) ein elektrochemischer
Sensor, vorzugsweise eine pH-Elektrode, ist.
10. Wartungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßfühler (6) ein optischer Sensor
ist.
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