DE3524932A1

DE3524932A1 - Automatische zugabstimmung zur optimierung des bremsverhaltens von zug- und anhaengerfahrzeugen

Info

Publication number: DE3524932A1
Application number: DE19853524932
Authority: DE
Inventors: M Dipl Ing Szmigier
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-07-12
Filing date: 1985-07-12
Publication date: 1987-01-15

Description

Die Erfindung betrifft Fahrzeugkombinationen, bestehend aus Zug- und Anhängerfahrzeugen mit einer Zweileitungsdruckluftbremsanlage, deren Bremsverzögerungen sich zwar in den Grenzen der anerkannten Abremsungsbänder liegen, jedoch noch stark unterschiedliche Werte annehmen. Hierdurch entsteht ein durchaus kritisches Bremsverhalten von Zug- und Anhängerfahrzeug, welches zu erheblichen Nachteilen wie zum Beispiel erhöhtem Bremsbelagverschleiss, kritischem Fahrverhalten und frühzeitigen Blockieren der Räder, führen kann. Voraussetzung für eine optimale Zugabstimmung ist eine möglichst geringe beim Bremsvorgang auftretende Deichselkraft. Durch eine solche geringe Deichselkraft wird eine gute Fahrstabilität (kein Auflaufen des Anhängers sowie gleichmässiger Bremsbelagverschleiss) erreicht. Die beim Bremsvorgang auftretende Deichselkraft gibt also Aufschluss über die unterschiedliche Bremsverzögerung von Zug- und Anhängerfahrzeug. Durch eine geeignete Messeinrichtung kann diese Deichselkraft (FD) ermittelt werden und daraus eine Druckerhöhung bzw Druckminderung des eingesteuerten Bremsdruckes (pm) im Anhängerfahrzeug hergeleitet werden (Δ pm = f(FD ). Diese Druckänderung (Δ pm) darf sich nur in den Grenzen der üblichen Abbremsungsbänder bewegen, die durch die herkömmlichen Regler (ALB-Regler, handverstellbarer Bremskraftregler usw) dem Beladungszustand angepasst, realisiert werden. Solche Abbremsungsbänder wurden z. B. durch die EG Anpassungsrichtlinien für Bremsanlagen Nr. 75/524 EWG eingeführt, um eine Kompatibilität zwischen Zug- und Anhängerfahrzeugen, selbst im internationalen Strassenverkehr zu schaffen. Für LKW und Anhänger wurde ein gemeinsames, für Sattelzugmaschinen und Sattelanhänger je ein eigenes Abbremsungsband festgelegt. Liegt nun jedoch z. B. die Bremsverzögerung des Abhängerfahrzeuges im oberen Bereich des Toleranzbandes und die Bremsverzögerung des Zugfahrzeuges im unteren Bereich des Toleranzbandes, führt dies zu obengenanntem kritischen Bremsverhalten.

Nachfolgendes Beispiel soll die Wirkungsweise einer automatischen Zugabstimmung verdeutlichen. Bild Nr. 1 zeigt die für ein Zugfahrzeug und ein Anhängerfahrzeug ermittelten Abbremsungskurven. Aus diesem Diagramm wird deutlich, dass der Anhänger dieser Zugkombination ständig überbremst betrieben wird. Eine Druckreduzierung um den Betrag Δ pm führt zu einer optimalen Anpassung (siehe Bild Nr. 2).

Ausführungsbeispiel

Bei Zügen, deren zulässiges Gesamtgewicht eine bestimmte Grösse übersteigt, dient als Messwertaufnehmer für die Deichselkraft eine bestimmte Anordnung von Dehnungsmesstreifen (DMS). Die Anbaulage kann durch Berechnung oder mit Hilfe moderner CAD-System nach der Methode der finiten Elemente bestimmt werden. Die der beim Bremsvorgang auftretenden Deichselkraft entsprechenden Signale werden einem Mikroprozesssor gestütztem elektronischen Regelgerät zugeführt, welches die für ein elektropneumatisches Druckregelventil erforderlichen Signale liefert. Dieses Druckregelventil ist in die Bremsleitung des Anhängerfahrzeuges montiert und ist somit in der Lage den eingesteuerten Bremsdruck in bestimmten Grenzen zu beeinflussen. Das elektronische Regelgerät tritt erst in Funktion, wenn durch den Fahrzeugführer eine Bremsung eingeleitet wird (Druckanstieg in der Bremsleitung). Ferner sorgt es dafür, das die durch das festgelegte Toleranzband geforderten Grenzen nicht überschritten werden. Die Regelcharakteristik kann frei programmiert werden. Das Zeitverhalten der Anhängerbremsanlage bleibt zunächst unberührt, da es sich beim Regelvorgang nur um eine Korrektur des Bremsdruckes handelt. Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel ist durch den heutigen Stand der Technik preiswert zu realisieren und ist bei Fahrzeugen herkömmlicher Bremsanlage leicht nachrüstbar.

Claims

1. Automatische Anpassung der Bremsverzögerung von Anhängerfahrzeugen an die Bremsverzögerung des Zugfahrzeuges, gekennzeichnet durch
- einen Sensor zur Aufnahme der beim Bremsvorgang entstehenden Deichselkraft im Anhängerfahrzeug,
- eine Signalverarbeitung zur Verarbeitung des vom Sensor kommenden Signals,
- eine Vorrichtung zur Erhöhung bzw. Minderung des eingesteuerten Bremsdruckes je nach Art des von der Signalverarbeitung kommenden Signals.

2. Automatische Anpassung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein elektronischer Kraftaufnehmer ist.

3. Automatische Anpassung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Signalverarbeitung ein Mikroprozessor gestütztes System darstellt.

4. Automatische Anpassung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,dass die Vorrichtung zur Erhöhung bzw. Minderung des eingesteuerten Bremsdruckes als ein elektropneumatischer Regler ausgeführt ist.

5. Automatische Anpassung der Bremsverzögerung von Anhängerfahrzeugen an die Bremsverzögerung des Zugfahrzeuges, gekennzeichnet durch eine Deichselkraftauswertung, Umsetzung und einer daraus resultierenden Beeinflussung des eingesteuerten Bremsdruckes durch rein mechanische Mittel.