DE3523788A1 - Kunststoffmasse auf basis von vinylchlorid-polymerisat - Google Patents
Kunststoffmasse auf basis von vinylchlorid-polymerisatInfo
- Publication number
- DE3523788A1 DE3523788A1 DE19853523788 DE3523788A DE3523788A1 DE 3523788 A1 DE3523788 A1 DE 3523788A1 DE 19853523788 DE19853523788 DE 19853523788 DE 3523788 A DE3523788 A DE 3523788A DE 3523788 A1 DE3523788 A1 DE 3523788A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- matting agent
- matting
- value
- processing
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L27/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L27/02—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
- C08L27/04—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment containing chlorine atoms
- C08L27/06—Homopolymers or copolymers of vinyl chloride
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L2205/00—Polymer mixtures characterised by other features
- C08L2205/02—Polymer mixtures characterised by other features containing two or more polymers of the same C08L -group
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Kunststoffmasse auf Basis von
Vinylchlorid-Polymerisat zur Herstellung von Formkörpern,
flächigen Gebilden, Belägen oder Beschichtungen mit seidenmatter
Oberfläche, die aus einem Matrixpolymerisat, 1 bis
30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der eingesetzten
Polymeren, eines hochmolekularen Vinylchloridcopolymerisats
und gegebenenfalls weiteren Zusätzen besteht, sowie das
Mattierungsmittel, das in dieser Kunststoffmasse enthalten
ist.
Kunststoffartikel besitzen im allgemeinen vielfach unerwünscht
glänzende Oberflächen. Dementsprechend beschäftigen
sich bereits eine ganze Reihe von Veröffentlichungen mit
der Lösung dieses Problems, insbesondere mit der Erzeugung
einer möglichst gleichmäßigen matten Oberfläche für die
verschiedensten Kunststoffartikel. So werden bereits Verfahren
zur Erzeugung matter Folien beschrieben, bei denen
die Kalanderauslaufwalzen aufgerauht sind und so der Folie
ein- oder beidseitig durch Prägen ein mattes Aussehen geben
sollen. Abgesehen vom Nachteil, daß die Oberflächen dieser in
der Anschaffung sehr teuren Werkzeuge wegen Abnutzung häufig
nachbehandelt werden müssen, läßt sich damit kaum eine gleichmäßige
Mattierung erreichen, insbesondere dann nicht, wenn die
Folien unter erhöhten Temperaturen weiter behandelt werden, z.B.
durch Tiefziehverfahren u.ä. Auch beim anderweitigen Gebrauch
weisen diese Folien bald wieder durch Abrieb glänzende Stellen
auf. Zudem ist man auf eine bestimmte Folienqualität
festgelegt und die eventuelle Umrüstung des Kalanders für
andere Folien ist sehr zeitaufwendig und somit teuer.
In der Folge sind daher auch schon verschiedene Versuche
unternommen worden, durch Änderungen der Rezepturen und durch
Zusätze, z. B. von gefällter Kieselsäure oder anderen anorganischen
Mattierungsmitteln eine gleichmäßige Mattierung zu
erreichen. Solche Zusätze anorganischer Mattierungsmittel
haben jedoch vielfach eine nachteilige Veränderung der physikalischen
Eigenschaften der daraus hergestellten Formkörper
zur Folge, auch werden die Verarbeitungseigenschaften
der damit abgewandelten Formmassen vielfach unerwünscht verändert
oder gar verschlechtert. Dies kann sich z. B. durch
erhöhten Abrieb der formgebenden Werkzeuge oder durch Belagsbildung
bemerkbar machen, vielfach auch durch drastisch verringerte
Thermostabilität der Mischung.
Zur Umgehung dieser Schwierigkeiten ist man später verschiedentlich
dazu übergegangen, hochmolekulares Polyvinylchlorid
(PVC) oder hochmolekulare Copolymerisate des Vinylchlorids
(VC) den Kunststoff-, insbesondere PVC-Massen zuzusetzen.
In der DE-A 27 16 853 wird z. B. eine Formmasse beschrieben,
die aus einer Mischung von zwei Anteilen von VC-Polymerisat
mit unterschiedlichen mittleren Molekulargewichten besteht
und die bei Rollknet-Kalandrierung zu Folien mit matter
und rauher Oberfläche führt. Durch Extrusion hergestellte
Formkörper aus solchen Formmassen weisen jedoch nicht den
gewünschten Effekt seidenmatter Oberflächen auf, sondern
die Oberflächen sind mehr oder weniger glänzend rauh. Soweit
die dort beschriebenen Formmassen auf durch Emulsionspolymerisation
hergestelltem PVC beruhen, sind sie für die
Extrusion zu Hohlkörpern z. B. überhaupt ungeeignet.
Aus der DE-A 25 20 229 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Formkörpern mit einem "Frost- und Eiseffekt" bekannt, nach
dem unter anderem ein weichmacherfreies oder weichmacherarmes,
nach der Methode der Suspensionspolymerisation hergestelltes
PVC mit einem K-Wert von 55 bis 65 eingesetzt wird.
Diesem wird ein anderes Suspensions-PVC mit einem K-Wert über
65 beigemischt, wobei die K-Werte beider Polymerisate sich
um mindestens 10 Einheiten unterscheiden sollen. Der Verbesserung
des gewünschten Effektes soll ein Zusatz von
chemischen Treibmitteln und/oder Talkum dienen. Es wurde gefunden,
daß ohne die letzgenannten Zusätze ein nennenswerter
Mattierungseffekt nur durch Verwendung sandgestrahlter Formen
zum Aufrauhen der Kunststoffoberflächen erzielt werden kann.
Gemäß der CH-A 4 57 822 soll ebenfalls mit einem gewichtsmäßigen
30 : 70- bis 70 : 30-Gemisch von PVC-Typen, die sich im K-
Wert um 10 bis 30 Einheiten unterscheiden, eine Mattierung
erzielt werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß bei der
Verarbeitung auf einer aus der Kautschukindustrie bekannten
Vulkanisiermaschine weder solche Temperaturen noch solche
Verarbeitungszeiten erreicht werden, bei denen der höhermolekulare
Kunststoff vollständig eingebunden bzw. ausgeliert
wird.
In der EP-A 104 433 wird eine Formmasse auf der Basis von
VC-Polymerisaten und deren Extrusionsverarbeitung beschrieben,
die im wesentlichen aus 5-50 Gew.-% hochmolekularem, gegebenenfalls
teilvernetztem und nach dem Suspensionsverfahren
hergestelltem VC-Polymerisat mit einem K-Wert seines löslichen
Teils von über 90 und 95-50 Gew.-% eines VC-Polymerisats
mit einem K-Wert von 55-65 besteht. Diese Masse
dient zur Herstellung von Flaschen und anderen Hohlkörpern
mit seidenmatter Oberfläche.
Weiterhin hat sich erwiesen, daß Glanzminderung bis hin zu schwachen
Mattierungseffekten bei der Verarbeitung von PVC-Plastisolen
z. B. durch Zumischung größerer Mengen hochmolekularer PVC-
Typen, die nach dem Mikrosuspensionsverfahren hergestellt
worden sind, zu den Pasten auf Grundlage von PVC mit niedrigen
bis mittleren Durchschnittsmolekulargewichten erreichbar
sind. Zum Beispiel ist hierfür Vinnol® P 90 E geeignet
(Vinnol ist ein eingetragenes Warenzeichen der Wacker-Chemie
GmbH, München). Der Mattierungseffekt genügt für verschiedene
Anwendungen jedoch noch nicht den Anforderungen. Überdies
ist allen diesen vorstehend besprochenen Massen und Verfahren
gemeinsam, daß sie stets nur für eng begrenztes
Verarbeitungsverfahren, d. h. entweder nach dem Plastisol-
oder nach dem Extrusions- oder nach dem Kalandrierverfahren,
geeignet sind und vielfach rauhe Oberflächen und/oder unbefriedigende
und/oder ungleichmäßige Mattierungen ergeben.
Es bestand daher die Aufgabe, die vorstehend genannten Nachteile
zu umgehen und die Möglichkeit zu eröffnen, mittels
eines Zusatzpolymerisats weitgehend unabhängig von Verarbeitungsverfahren
und von der Rezeptur (z.B. vom Weichmachergehalt) reproduzierbare,
gleichmäßige und ausgeprägte Mattierung mit definierter
Rauhigkeit ohne Glanzstellen zu erzielen, ohne daß
praktisch die mechanischen Eigenschaften, die Thermostabilität
und die chemische Beständigkeit verschlechtert werden.
So eignet sich das erfindungsgemäß als Mattierungsmittel
verwendete hochmolekulare VC-Copolymerisat, das einen Gelgehalt
von 10 bis 99 Gew.-%, eine Porosität von höchstens
0,15 cm3/g, eine Weichmacheraufnahme von höchstens 10%,
einen Korngrößenkennwert d′ von 10 bis 80 µm und einen
Gleichmäßigkeitskoeffizienten n über 3 besitzt, besonders
gut sowohl für den Einsatz in Kunststoffmassen, die bei der
Hart- oder Weichverarbeitung eingesetzt werden, z. B. zur
Herstellung von Folien und anderen flächigen Gebilden, insbesondere
auf dem Kalander, und z. B. zur Herstellung von
Extrudaten, als auch für den Einsatz in Plastisolen, worin
sich zusätzlich noch der Vorteil einer Viskositätsverbesserung
zeigt.
Die vorteilhafte Wirkung des hochmolekularen VC-Copolymerisats,
insbesondere die überraschend hohe und gleichmäßige Mattierung,
die bei der Weiterverarbeitung z. B. durch Tiefziehverfahren
sogar noch verstärkt werden kann, und die nicht vorhersehbare
Möglichkeit, das Mattierungsmittel sowohl bei Hartrezepturen
als auch Weich- oder sogar Plastisolrezepturen einsetzen zu
können, kann schon bei einem äußerst geringen Zusatz von
1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerisate,
d. h. des Mattierungsmittels und des Matrixpolymeren,
erreicht werden. Bei thermoplastischer Verarbeitung, also zur
Herstellung von Hart- und Weich-Produkten, genügen vorzugsweise
2-10 Gew.-%, bei der Plastisolverarbeitung vorzugsweise
10-50 Gew.-%.
Der Gelgehalt des Mattierungsmittels, d. h. der bei Extraktion
mit siedendem Tetrahydrofuran in einer Soxhlet-Apparatur über
48 h unlösliche Rückstand beträgt 10-99 Gew.-%, vorzugsweise
über 25 Gew.-%, insbesondere 40-90 Gew.-%. Höhere Gelanteile,
z. B. über 50 Gew.-%, ergeben dabei bessere Mattierung, die
niedrigeren ergeben zumindest deutliche Glanzminderung. Seine
Porosität, gemessen als Quecksilber- Porosität bei Drücken
bis 300 bar, beträgt vorzugsweise höchstens 0,10, insbesondere
höchstens 0,05 cm3/g, die Weichmacheraufnahme nach
DIN 53 417 (Deutsche Industrienorm) liegt bei höchstens
10%, vorzugsweise höchstens 7%. Das Mattierungsmittel
besitzt eine sehr gleichmäßige Körnung, ausgedrückt als
Korngrößenkennwert d′ und Gleichmäßigkeitskoeffizient n
nach der Rosin-Rammler-Gleichung (vgl. DIN 66 141 oder
Vauck-Müller, "Grundoperation chemischer Verfahrenstechnik",
5. Auflage, Dresden, 1962, Seite 234). Der Kennwert
d′ liegt vorzugsweise bei 10-80, insbesondere 30-70 µm,
der Koeffizient n vorzugsweise über 4. Die Angabe
eines K-Wertes hat sich wegen des hohen Gelanteils als
nicht sinnvoll zur Charakterisierung des Mattierungsmittels
erwiesen.
Das Mattierungsmittel kann zusammen mit üblichen nach den
Suspensions-, Emulsions-, Mikrosuspensions- oder Blockpolymerisationsverfahren
hergestellten VC-Polymerisaten,
die hier als Matrixpolymerisat bezeichnet werden, eingesetzt
werden. Das Matrixpolymerisat besitzt je nach Verarbeitungsverfahren
vorzugsweise K-Werte von 50-85. Es sind sogar
verschiedentlich Matrixpolymerisate mit K-Werten bis 100
einsetzbar. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß beim Einsatz
von Matrixpolymeren höheren K-Wertes um so bessere Mattierung
erreicht wird, je größer der Gelanteil im Mattierungsmittel
ist. Die Matrixpolymerisate mit K-Werten von vorzugsweise
50-80, insbesondere unterhalb 70, können besonders gut
bei der Hartverarbeitung eingesetzt werden, diejenigen mit
K-Werten von vorzugsweise 60-85, insbesondere 65-80,
eignen sich besonders für die Weichverarbeitung und Pastenverarbeitung.
Für letztere sind auch die Polymerisate mit
den höheren genannten K-Werten einsetzbar.
Da Rezepturen für die Hart-, die Weich- und die Plastisolverarbeitung
von VC-Polymerisaten allgemein bekannt sind,
sollte sich hier eine Wiederholung erübrigen. Einzelne hier
eventuell ungeeignete Rezepturen kann der Fachmann spätestens
nach wenigen Vorversuchen als solche erkennen und ausscheiden.
Es sei nur erwähnt, daß selbstverständlich die jeweils
üblichen Zusätze auch erfindungsgemäß mitverwendet werden
können, insbesondere die Weichmacher, z. B. auf Basis von
Dicarbonsäure- und Phosphorsäureestern, Licht- und Wärmestabilisatoren,
z. B. auf Zn-, Cd-, Ba-, Pb- und Sn-Basis,
Verarbeitungshilfen, z. B. Gleitmittel auf z. B. Acrylatbasis,
Schlagzähmodifier, z. B. auf Basis von Ethylen-,
Vinylacetat-, Acrylat-, Ethylen-Vinylacetat-VC-Copolymeren
oder -Pfropfcopolymeren sowie ABS und MBS (vgl. DIN 7728).
Auch Pigmente und/oder Füllstoffe sind nicht ausgeschlossen.
Eine Aufstellung vongeeigneten Zusätzen kann z. B. der
EP-A-104 433 entnommen werden. Diese Zusätze können in den
üblichen Mengen verwendet werden.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Mattierungsmittel
auch in Kombination mit bisher bekannten verwendet
werden aber auch, z.B. in Kombination mit dem genannten Vinnol®
P 90E, das alleine keine echte Mattierung, sondern praktisch
nur Glanzminderung bewirkt.
Das erfindungsgemäß als Mattierungsmittel verwendete hochmolekulare
VC-Copolymerisat kann durch Zusatz von Vernetzern
wie Diallylphthalat, -maleinat, Triallylisocyanurat, Diallylether,
Divinylverbindungen, Di- und Triacrylestern oder methacrylestern
mehrwertiger Alkohole bei der Copolymerisation von
Vinylchlorid und Vinylestern, wie vorzugsweise Vinylacetat und/
oder -propionat, (Meth-)Acrylsäureestern wie vorzugsweise Butylacrylat
und/oder Methylmethacrylat, Maleinsäureestern, Fumarsäureestern
und ähnlichen copolymerisierbaren ansonsten nicht funktionellen
Verbindungen nach dem Block- (Masse-) oder dem Suspensionspolymerisationsverfahren
hergestellt werden. Die Menge des Vernetzers
wird vom Fachmann so gewählt, daß der gewünschte Gelgehalt
des Polymerisates erhalten wird, die gewünschte Kornmorphologie
kann in Anlehnung an die Verfahren der DE-A 16 45 668,
DE-A 22 52 340 und EP-A 28 812 erreicht werden. Der Anteil der
genannten nicht vernetzenden Comonomeren liegt bei 1-40 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmonomerengewicht.
Die erfindungsgemäßen Kunststoffmassen zeigen bereits bei Gehalten
von 1-50, insb. bei thermoplastischer Verarbeitung
2-10, bei Plastisolverarbeitung 10-50 Gew.-%, bezogen auf Gesamtpolymergehalt,
an Mattierungsmittel eine gute bis sehr
gute Mattierung, die sich z. B. durch Reckung sogar noch
steigern läßt, mit sehr gleichmäßiger Oberflächenstruktur,
die z. B. der entspricht, die mit frisch sandgestrahlten
Kalanderwalzen erreicht werden kann.
Das erfindungsgemäße Mattierungsmittel zerfällt selbst bei
der Scherung und höheren Verarbeitungstemperatur nicht in
seine Primärteilchen, wie dies die bisher üblichen Mattierungsmittel
auf Kunststoffbasis tun, die durch Emulsions-,
Mikrosuspensions- und teilweise auch Suspensionspolymerisation
hergestellt worden sind, und sichert somit die Mattierung
auch bei PVC-Hartprodukten. Wenn durch Zerfall der
Sekundärstruktur eines Mattierungsmittels Primärteilchen
entstehen, so läßt sich durch die Feinheit nur noch eine
Glanzminderung, nicht aber eine gleichmäßig matte Oberfläche
erreichen.
Hochmolekulares Masse- und Suspensions-PVC üblicher Kornstruktur
kann zwar mattieren, die erzielbare Wirkung hängt jedoch
extrem stark von der Verarbeitung und der Rezeptur, z.B.
Weichmachergehalt, ab. Bleiben die Sekundärstrukturen erhalten,
so führt dies zu einer sehr rauhen oder uneinheitlichen
Oberfläche und zu einer deutlichen Verschlechterung der mechanischen
Eigenschaften, z.B. Verringerung der Reißdehnung und
des Weiterreißwiderstandes. Bei höherer Scherung und höheren
Verarbeitungstemperaturen zerfallen auch bei diesen herkömmlichen
M- oder S-PVC-Produkten die Sekundärstrukturen mehr
und mehr, wodurch wieder die Oberfläche sehr inhomogen oder
gar glatt wird.
Auch die Vernetzung von solchen S-PVC-Produkten beheben diese
Nachteile nur teilweise.
Demgegenüber ergeben die erfindungsgemäßen Mattierungsmittel
und die damit hergestellten Kunststoffmassen reproduzierbar
gleichmäßige Oberflächenmattierung mit gleichmäßiger
definierter Rauhigkeit bei den unterschiedlichsten Verarbeitungsverfahren
und -bedingten sowohl bei Hart-, Weich-
und Pastenverarbeitung ohne merkliche Beeinträchtigung der
mechanischen Eigenschaften, der Thermostabilität und der
chemischen Beständigkeit. Bei der Pastenverarbeitung ergibt
sich zudem noch eine vorteilhafte Viskositätserniedrigung.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung. Angegebene K-Werte sind stets solche gemäß
DIN 53 726.
Gemäß den folgenden Beispielen wurde die Eignung erfindungsgemäßer
und nicht erfindungsgemäßer Mattierungsmittel für
verschiedene Verarbeitungsverfahren von PVC-Massen untersucht.
Dabei wurden die Mattierungsmittel in folgende
Grundrezepturen eingemischt: (Bei der Nullrezeptur ohne
Mattierungsmittel wurden jeweils 100 Gewichtsteile des
Matrixpolymerisates, bzw. des Gemisches der Matrixpolymerisate
eingesetzt).
95 Gew.Tle Vinnol®Y 60 MS (Masse-PVC mit K-Wert 60,
(Wacker-Chemie GmbH, München)
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
1,3 Gew.Tle Schwefel-Zinn-Stabilisator
0,5 Gew.Tle Glycerinmonooleat
0,3 Gew.Tle Montansäure-Esterwachs
2 Gew.Tle Titandioxid-Pigment
Vorplastifizierung
- Variante I diskontinuierlich mit Mischwalzwerk
5 min. bei 165°C.
- Variante II kontinuierlich mit Einschneckenextruder Massetemperatur bei Düsenaustritt 175°C
Folienherstellung auf 4-Walzen-Kalander in L-Form Folienabzugsverhältnis jeweils 1 : 1,15 und 1 : 2,5
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
1,3 Gew.Tle Schwefel-Zinn-Stabilisator
0,5 Gew.Tle Glycerinmonooleat
0,3 Gew.Tle Montansäure-Esterwachs
2 Gew.Tle Titandioxid-Pigment
Vorplastifizierung
- Variante I diskontinuierlich mit Mischwalzwerk
5 min. bei 165°C.
- Variante II kontinuierlich mit Einschneckenextruder Massetemperatur bei Düsenaustritt 175°C
Folienherstellung auf 4-Walzen-Kalander in L-Form Folienabzugsverhältnis jeweils 1 : 1,15 und 1 : 2,5
95 Gew.Tle Vinnol®E 60 RN (Emulsions-PVC mit K-Wert 60,
Wacker-Chemie GmbH, München)
und Vinnol®H 10/60 (Suspensions-PVCA mit K-Wert 60,
10% Vinylacetatgehalt, Wacker-Chemie GmbH, München)
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
2,2 Gew.Tle Ca-Zn-Stabilisator
5 Gew.Tle epoxidiertes Sojabohnenöl
0,5 Gew.Tle handelsübliches Kombinationsgleitmittel
0,2 Gew.Tle Polyethylenwachs
3 Gew.Tle Titandioxid-Pigment und Gelbpigment
und Vinnol®H 10/60 (Suspensions-PVCA mit K-Wert 60,
10% Vinylacetatgehalt, Wacker-Chemie GmbH, München)
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
2,2 Gew.Tle Ca-Zn-Stabilisator
5 Gew.Tle epoxidiertes Sojabohnenöl
0,5 Gew.Tle handelsübliches Kombinationsgleitmittel
0,2 Gew.Tle Polyethylenwachs
3 Gew.Tle Titandioxid-Pigment und Gelbpigment
95 Gew.Tle Vinnol®Y 57 M (Masse-PVC mit K-Wert 57,
Wacker-Chemie GmbH, München)
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
1,2 Gew.Tle Schwefel-Zinn-Stabilisator
8 Gew.Tle MBS-Schlagzähmodifier
0,8 Gew.Tle Kombinationsgleitmittel
0,1 Gew.Tle Polyethylenwachs
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
1,2 Gew.Tle Schwefel-Zinn-Stabilisator
8 Gew.Tle MBS-Schlagzähmodifier
0,8 Gew.Tle Kombinationsgleitmittel
0,1 Gew.Tle Polyethylenwachs
50 Gew.Tle Vinnol®K 510/68 (Pfropfpolymerisat von
Vinylchlorid auf Ethylenvinylacetatcopolymer,
Wacker-Chemie GmbH, München, K-Wert 68)
45 Gew.Tle Vinnol®H 65 D (S-PVC mit K-Wert 65, Wacker-Chemie GmbH, München)
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
2,5 Gew.Tle Ba-Cd-Stabilisator
0,5 Gew.Tle Phosphitchelator
3 Gew.Tle Pigmente + Füllstoffe
0,8 Gew.Tle Gleitmittel
45 Gew.Tle Vinnol®H 65 D (S-PVC mit K-Wert 65, Wacker-Chemie GmbH, München)
5 Gew.Tle Mattierungsmittel
2,5 Gew.Tle Ba-Cd-Stabilisator
0,5 Gew.Tle Phosphitchelator
3 Gew.Tle Pigmente + Füllstoffe
0,8 Gew.Tle Gleitmittel
90 Gew.Tle Vinnol®H 70 DF (S-PVC mit K-Wert 70, mit
besonders hoher Weichmacheraufnahme)
10 Gew.Tle Mattierungsmittel
40 Gew.Tle Dioctylphthalat (DOP, Diethylhexylphthalat)
2 Gew.Tle Ba-Cd-Zn-Stabilisator
Verarbeitung analog Grundrezeptur 1
10 Gew.Tle Mattierungsmittel
40 Gew.Tle Dioctylphthalat (DOP, Diethylhexylphthalat)
2 Gew.Tle Ba-Cd-Zn-Stabilisator
Verarbeitung analog Grundrezeptur 1
40 Gew.Tle Vinnol®E 79 CS (Emulsions-PVC mit K-Wert
79, Wacker-Chemie GmbH,
München)
25 Gew.Tle Vinnol®YP 70 (Mikrosuspensions-PVC mit K-Wert 70, Wacker-Chemie GmbH, München)
35 Gew.Tle Mattierungsmittel
35 Gew.Tle Benzylbutylphthalat (BBP)
7 Gew.Tle Dodecylbenzol
1 Gew.Tl Zinn-Stabilisator
25 Gew.Tle Vinnol®YP 70 (Mikrosuspensions-PVC mit K-Wert 70, Wacker-Chemie GmbH, München)
35 Gew.Tle Mattierungsmittel
35 Gew.Tle Benzylbutylphthalat (BBP)
7 Gew.Tle Dodecylbenzol
1 Gew.Tl Zinn-Stabilisator
Als Mattierungsmittel bzw. als Vergleichssubstanzen wurden
eingesetzt (PVCA = Copolymere auf Basis von Vinylchlorid/
Vinylacetat):
- a) PVCA (Vinylacetatanteil 14 Gew.-% auf Gesamtmonomere) mit einem Gelanteil von 56-57%, hergestellt gemäß DE-OS 16 54 668 unter Zusatz von 0,5 Gew.-% Triallylisocyanurat (TAC, % bezogen auf VC und VAC)
- b) PVCA (15 Gew.-% VAC) mit einem Gelanteil von 66-67%, hergestellt wie a), jedoch mit 0,3 Gew.-% TAC
- c) Polyvinylchlorid mit K-Wert 100, löslich in Cyclohexanon, hergestellt nach dem Mikrosuspensionsverfahren
- d) Polyvinylchlorid mit K-Wert 78-79, hergestellt nach dem Emulsionsverfahren (Vinnol®E 78 G, Wacker-Chemie GmbH, München)
- e) Polyvinylchlorid analog a), jedoch ohne TAC-Zusatz hergestellt
- f) S-PVC, hergestellt gemäß einer Rezeptur für K-Wert 70 unter Zusatz von 0,4% TAC, mit Gelanteil von 75-80%
- g) handelsübliche gefällte Kieselsäure
- h) handelsübliches Mattierungsmittel auf Acrylatbasis
- i) S-PVC, mit K-Wert 100, noch löslich.
Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle niedergelegt.
Dabei bedeuten:
- keine mattierende Wirkung festgestellt
0 Glanzminderung
+ gleichmäßige Mattierung
× unregelmäßige stippige Oberfläche
- keine mattierende Wirkung festgestellt
0 Glanzminderung
+ gleichmäßige Mattierung
× unregelmäßige stippige Oberfläche
Claims (5)
1. Mattierungsmittel auf der Basis hochmolekularen gelhaltigen
Vinylchlorid-Copolymerisats mit einem Anteil nicht
vernetzender Comonomeren von 1-40 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmonomere,
dadurch gekennzeichnet,
daß sein Gelgehalt 10-99 Gew.-%, seine Quecksilberporosität
höchstens 0,15 cm3/g, seine Weichmacheraufnahme
höchstens 10%, sein Korngrößenkennwert d′ bei 10-80 µm
und sein Gleichmäßigkeitskoeffizient n über 3 liegen.
2. Kunststoffmasse auf Basis von Vinylchlorid-Polymerisaten
zur Herstellung von Formkörpern, flächigen Gebilden oder
Beschichtungen mit seidenmatter Oberfläche, bestehend
aus Vinylchlorid-Matrixpolymerisat, Mattierungsmittel
und gegebenenfalls üblichen Zusätzen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mattierungsmittel
gemäß Anspruch 1 verwendet wird.
3. Masse nach Anspruch 2 zur Hartverarbeitung, dadurch
gekennzeichnet, daß das Matrix-
Polymerisat einen K-Wert von 50-80 besitzt.
4. Masse nach Anspruch 2 zur Weichverarbeitung, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Matrix-Polymerisat einen K-Wert von 60-85 besitzt.
5. Verwendung des Mattierungsmittels gemäß Anspruch 1 in
Plastisolen basierend auf Matrixpolymerisat mit einem
K-Wert von 60-100.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853523788 DE3523788A1 (de) | 1985-07-03 | 1985-07-03 | Kunststoffmasse auf basis von vinylchlorid-polymerisat |
US06/766,044 US4914154A (en) | 1984-08-24 | 1985-08-15 | Novel matting agent and its use |
DE8585110448T DE3561734D1 (en) | 1984-08-24 | 1985-08-20 | Plastics composition based on vinylchloride polymers |
EP85110448A EP0172562B1 (de) | 1984-08-24 | 1985-08-20 | Kunststoffmasse auf Basis von Vinylchlorid-Polymerisat |
AT85110448T ATE32740T1 (de) | 1984-08-24 | 1985-08-20 | Kunststoffmasse auf basis von vinylchloridpolymerisat. |
JP60183172A JPH0635497B2 (ja) | 1984-08-24 | 1985-08-22 | プラスチック材料用艶消剤 |
US06/899,476 US4978718A (en) | 1984-08-24 | 1986-08-22 | Novel matting agent and its use |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853523788 DE3523788A1 (de) | 1985-07-03 | 1985-07-03 | Kunststoffmasse auf basis von vinylchlorid-polymerisat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3523788A1 true DE3523788A1 (de) | 1987-01-08 |
Family
ID=6274860
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853523788 Withdrawn DE3523788A1 (de) | 1984-08-24 | 1985-07-03 | Kunststoffmasse auf basis von vinylchlorid-polymerisat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3523788A1 (de) |
-
1985
- 1985-07-03 DE DE19853523788 patent/DE3523788A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0172562B1 (de) | Kunststoffmasse auf Basis von Vinylchlorid-Polymerisat | |
DE1934850C3 (de) | Thermoplastische Vinylchloridpolymerisat-Massen | |
DE1045089B (de) | Verfahren zum Elastifizieren von Polyvinylchlorid | |
DE1569040A1 (de) | Vinylpolymer-Formmassen | |
EP0113114B1 (de) | Thermoplastische Masse | |
DE2922073C2 (de) | Verfahren zur herstellung von weichgestelltem vinylidenchlorid-vinylchlorid-copolymerisat | |
DE2749672C3 (de) | Preß- und Formmassen, ihre Verwendung und daraus gewonnene Blasfolien | |
EP0104433A1 (de) | Formmasse für die Extrusion von Hohlkörpern und Profilen mit seidenmatter Oberfläche | |
DE3431201A1 (de) | Kunststoffmasse auf basis von vinylchlorid-polymerisat | |
DE2144273B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Pfropfpolymerisates und Verwendung desselben in Formmassen auf Polyvinylchlorid-Basis | |
DE2439542A1 (de) | Extrudierbare, pressbare oder warmverformbare gemische aus thermoplastischen polymeren und einem oberflaechenveraendernden mittel sowie verfahren zu deren herstellung | |
DE2751745C3 (de) | Polymerisatmischung | |
DE3523788A1 (de) | Kunststoffmasse auf basis von vinylchlorid-polymerisat | |
DE2213214B2 (de) | Massen auf der Basis von Vinylchloridpolymerisaten | |
EP0581009B1 (de) | Thermoplastische Polymerzusammensetzung mit polymerem Verarbeitungshilfsmittel | |
EP0590659B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid-Polymerisats-Massen mit stufenlos einstellbaren Stoffeigenschaften | |
DE1494943C3 (de) | Leicht verarbeitbare thermoplastische Massen hoher Schlagzähigkeit | |
DE2422235A1 (de) | Hoch feuchtigkeitsdaemmende polyvinylchloridfolien und verfahren zu deren herstellung | |
DE2101808C2 (de) | Verarbeitungshilfsmittel für Hart-PVC-Formmassen | |
DE19610077C2 (de) | Verwendung von vernetzten Vinylchlorid-Pfropfcopolymerisaten als Trennmittel | |
DE1569466A1 (de) | Polymerisatmassen | |
DE69020201T2 (de) | Polyvinylchloridmischung. | |
DE2014851C3 (de) | Thermoplastische Formmasse | |
DE2136085C3 (de) | Formmassen auf der Basis von Vinylchloridpolymerisaten | |
EP0296579B1 (de) | Mattierungsmittel für Folien auf der Basis von Vinylchloridpolymerisaten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |