DE3523490C2 - Vorrichtung zur Entfernung von an einem Helm montierten Geräten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entfer­ nen von an einem Helm montierten Geräten, insbesondere vom Helm eines Besatzungsmitgliedes eines Flugzeugs.

In der früheren, aber nicht vorveröffentlichten Deutschen Patentanmeldung P 35 43 071.0 ist eine Vorrichtung der ein­ gangs genannten Art angegeben, welche die Merkmale des ein­ leitenden Teils des Patentanspruchs 1 aufweist.

An Helmen montierte Geräte findet man zunehmend in Flug­ zeugen und anderen Fahrzeugen, insbesondere im militärischen Bereich. Bekannt ist z. B. ein an einem Helm montiertes Display, in welchem wesentliche Komponenten direkt am Helm des Piloten angeordnet sind anstelle einer Anbringung am Flugzeug selbst. Es wurden große Anstrengungen gemacht, diese Geräte leicht und kompakt auszuführen, so daß sie in jeder Situtation den Benutzer nicht beeinträchtigen. Beson­ ders wichtig ist es, daß diese an dem Helm montierten Geräte den Piloten nicht behindern oder gefährden, wenn er in einem Notfall sein Flugzeug verlassen muß. Dasselbe gilt für andere Mitglieder einer Flugzeugbesatzung, aber auch für Per­ sonen in Fahrzeugen, bei denen Notfallsituationen auftreten können.

Geräte, die am Helm montiert sind, sind z. B. Nachtsicht- Hilfen oder Waffenzielgeräte und diese sind zu groß, um am Helm in einem Notfall verbleiben zu können. In einem Flug­ zeug mit z. B. einem Piloten ist es jedoch nicht möglich, einfach diese Geräte in einem Notfall abzulegen, denn sie können auch dann noch eine Gefahr für den Piloten bilden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, welche ein sicheres Lösen von an dem Helm beispielsweise eines Piloten montier­ ten Geräten, insbesondere aber nicht ausschließlich in Not­ fallsituationen gestattet.

Nach der Erfindung wird hierzu eine Vorrichtung angegeben, welche die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist. Die Bezeichnung "Abzugsleine" oder "-seil" wird benutzt, um jede geeignete Form eines flexiblen, aber im wesentlichen nicht dehnbaren Elementes zu bezeichnen. Es kann aus natürlichen oder synthetischen Fasern oder auch aus Metall bestehen und es kann die Form eines Bandes, einer Leine oder auch eines Seiles haben, das im übrigen nicht einen kreisförmigen Quer­ schnitt zu haben braucht.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Aus­ führungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines an einem Helm montierten Geräts in einem Flugzeug,

Fig. 2 eine Grundausführungsform einer Vorrichtung zum Entfernen von an einem Helm montierten Geräten,

Fig. 3, 4 und 5 Ansichten zur Verdeutlichung von weiteren Einzelheiten der Vorrichtung nach Fig. 2,

Fig. 6 eine schematische Ansicht einer Ausfüh­ rungsvariante der Vorrichtung von Fig. 2,

Fig. 7 eine schematische Ansicht einer weiteren Aus­ führungsvariante der Vorrichtung nach Fig. 2,

Fig. 8 eine Ansicht zur Verdeutlichung von weiteren wesentlichen Einzelheiten einer zweiten bevorzugten Ausfüh­ rungsform der Vorrichtung,

Fig. 9 zeigt eine Modifikation der Ausführungsform nach Fig. 8 und

Fig. 10 zeigt ein Merkmal der Ausführungsform nach Fig. 2 im Detail.

Fig. 1 zeigt ein Besatzungsmitglied 1 in einem Flug­ zeug, das auf einem üblichen Schleudersitz 2 sitzt. Wenn der Sitz 2 betätigt wird, bewegt er sich in der Rich­ tung des Pfeiles 3. Das Besatzungsmitglied 1 trägt einen Standardhelm 4 und eine Maske 5. An dem Helm 4 ist ein Gerät befestigt, z. B. ein Nachtsichtglas 6, das an einem Haltearm 7 befestigt ist, der eine schnell lösbare Hal­ terung trägt, die mit einer Montagefassung oder einem Sockel 8 zusammenwirkt, der am Helm 4 angebracht ist. Während das Glas 6 in Benutzung ist, ist es am Helm 4 gehalten. Es muß jedoch abnehmbar oder entfernbar sein, wenn es vom Benutzer nicht gebraucht wird und es muß außerdem automatisch abgetrennt werden können im Falle einer Betätigung des Schleudersitzes 2, ohne daß von Sei­ ten des Benutzers irgend eine Aktion erforderlich ist.

Fig. 2 zeigt die Hauptmerkmale einer Ausführungsform der Erfindung. Auf der Brust des Besatzungsmitgliedes 1 ist ein Behälter in Form einer Tasche oder eines Beu­ tels 10 angeordnet zur Aufnahme des Glases 6. Eine Ab­ zugsleine 11 ist an einem Ende der schnell lösbaren Halterung am Arm 7 befestigt und sie läuft über eine Führung an den Gläsern 6 durch den Boden des Beutels 10 zu einer Spanneinrichtung 12, die am Boden des Flugzeu­ ges angebracht ist.

Diese Ausführungsform arbeitet folgendermaßen:

Der Benutzer kann sich frei in normaler Weise bewegen, wobei diese Bewegung jedoch z. B. durch einen Gurt be­ schränkt ist, durch den der Benutzer am Sitz 2 gehalten wird. Das Glas 6 kann manuell vom Benutzer abgenommen und in den Beutel 10 gesteckt werden, wobei ein Durchhängen der Leine 11 durch die Spanneinrichtung 12 aufgenommen wird. Ebenso kann das Glas 6 aus dem Beutel 10 herausgenom­ men und vom Benutzer am Helm 4 befestigt werden, so daß dessen Hände freibleiben.

Wenn der Schleudersitz 2 in einem Notfall betätigt wer­ den muß, wird durch die Aufwärtsbewegung des Sitzes 2 zu­ nächst das Seil 11 gestreckt bis zu der durch die Spann­ einrichtung 12 gegebenen Grenze. Wenn das Glas 6 am Helm 4 befestigt ist, so ist diese Verlängerung oder Streckung des Seiles 11 klein. Wenn das Seil 11 voll gespannt ist, so wird durch seine Spannung die schnell lösbare Halterung geöffnet, durch welche das Glas 6 am Helm 4 befestigt ist, so daß das Glas 6 abgetrennt und nach unten in den Beutel 10 gezogen wird. Das Seil 11 ist so ausgebildet, daß, wenn das Glas 6 sich im Beutel 10 befindet, eine weitere Spannung auf das Seil 11 dieses zum Reißen bringt, wodurch die Verbindung zwischen dem Benutzer und dem Flugzeug getrennt wird. Zur gleichen Zeit wird die Sauer­ stoffversorgung, das Funkgerät und andere Verbindungen unterbrochen, wenn der Schleudersitz 2 das Flugzeug ver­ läßt.

Wenn das Nachtsichtglas 6 sich bereits im Beutel 10 befindet, wenn der Schleudersitz betätigt wird, so läuft im we­ sentlichen derselbe Vorgang ab und das Seil 11 wird gedehnt, bis es reißt.

In den Fig. 3, 4 und 5 sind weitere Merkmale darge­ stellt. Fig. 3 zeigt Details der Befestigung des Gla­ ses 6 am Helm 4. Das Seil 11 verläuft durch eine Füh­ rungshülse 15, die schwenkbar am Glas 6 angebracht ist und dann zu dem schnell lösenden Halter, der am Arm 7 angebracht ist. Das Seil 11 verläuft ferner durch eine Führung 16 an diesem Halter und es ist an einer feder­ belasteten Klinke 17 befestigt. Von dieser schnell lösenden Halterung sind viele Arten bekannt, weshalb sie hier nicht im Detail beschrieben wird. Das untere Ende der Führungshülse 15 ist zu einem Halteelement 18 geformt, wie noch beschrieben wird.

Es ist in manchen Fällen notwendig, Mittel vorzusehen, um das Glas 6, wenn es sich in dem Beutel 10 befindet, in diesem zu halten. Dies gilt besonders für Militärflug­ zeuge, da diese Flugmanöver ausführen, bei denen das Glas 6 aus dem Beutel 10 herausrutschen oder herausfallen kann. Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit hierfür und sie zeigt auch die wesentlichen Elemente der Befestigung des Seiles 11 am Flugzeug. Dargestellt ist ein Teil der Basis oder des Bodens des Beutels 10 mit dem im Beutel 10 untergebrachten Glas 6. Der Boden 20 des Beutels 10 hat eine gepolsterte Oberfläche 21, um eine Beschädigung des Glases 6 zu vermeiden, wenn es sich im Beutel 10 befindet. Durch den Boden 20 und die Polsterung 21 verläuft ein Loch, durch welches sich das Seil 11 erstreckt. Zwei federbelastete Haltestifte 22 sind im Boden 20 des Beutels eingebaut und greifen in Ausnehmungen im Halte­ element 18 ein, wenn das Glas 6 sich im Beutel 10 befindet. Das Halteelement 18 und die Haltestifte 22 sind so an­ geordnet, daß das Glas 6 vom Benutzer aus dem Beutel 10 her­ ausgenommen werden kann, daß es aber sonst in dem Beutel 10 gehalten wird, auch wenn heftige Flugmanöver aus­ geführt werden. Wie Fig. 4 zeigt, kann das Seil 11 einen geschwächten Abschnitt 23 (z. B. eine Sollbruchstelle) haben, die reißt, wenn eine ausreichende Kraft auf das Seil 11 ausgeübt wird. Dieser Abschnitt 23 liegt unterhalb des Halteelementes 18.

Ein Teil des Seiles 11 enthält ein Verbindungsglied, das dazu dient, das Glas 6 vom Flugzeug loszumachen, wenn der Benutzer das Flugzeug in normaler Weise verläßt. Wie Fig. 4 zeigt, kann dieses Glied die Form einer Schnapp­ verbindung 24 haben (z. B. Öse und Haken), durch welche der obere Teil des Seiles 11 mit dem unteren oder dem Verankerungsteil 25 verbunden ist. Dieser letztgenannte Abschnitt ist an der Spanneinrichtung 12 angebracht, die am Boden des Flugzeuges montiert ist. Wenn das Be­ satzungsmitglied in das Flugzeug eintritt, so nimmt es den unteren Abschnitt 25 des Seiles, zieht ihn gegen die Wirkung der Spanneinrichtung 12 heran und verbindet ihn mittels der Schnappverbindung 24 mit dem oberen Ab­ schnitt des Seiles 11. Umgekehrt wird vorgegangen, wenn das Flugzeug in normaler Weise verlassen wird.

Es ist möglich, das Glas 6 vom Helm 4 schneller zu entfer­ nen beim Ausschleudern, indem eine erste Rolle 30 am Boden des Flugzeuges und eine zweite Rolle 31 an der Unterseite des Sitzes 2 angebracht wird. Die Spannein­ richtung 12 ist wie zuvor am Boden montiert. Diese An­ ordnung ermöglicht eine schnellere Bewegung des Seiles 11, das am Glas 6 befestigt ist, wenn sich der Schleudersitz 2 nach oben bewegt.

Es sollte hierbei darauf geachtet werden, daß das Glas 6 beim Abtrennen nicht mit dem Gesicht und der Maske des Besatzungsmitgliedes kollidiert. Man kann hierzu eine Feder in die schnell lösende Halterung einbauen, so daß das Glas 6 nach vorne gestoßen wird, wenn die Halterung aufgerissen wird. Eine alternative Anordnung ist in Fig. 6 gezeigt und sie umfaßt zwei Arme 25, einen auf jeder Seite des Helmes 4, welche schwenkbar am Helm an­ gebracht sind. Das freie Ende jedes Armes 25 hat einen offenendigen Schlitz 26, der mit einem Stift 27 am Glas 6 in Eingriff steht.

Fig. 6 zeigt das Glas in drei verschie­ denen Positionen. Das Seil 11 ist wegen der Übersichtlich­ keit weggelassen worden. Die vollen Linien zeigen das Glas 6 am Helm 4 montiert wie zuvor, wobei die Stifte 27 am Glas voll in die Schlitze 26 der Arme 25 eingreifen. Die gestrichelte Linie in Fig. 6 zeigt die Position des Glases kurz nachdem der schnell lösbare Halter ge­ öffnet oder gelöst worden ist. Durch die Spannung im Seil wurde das Glas 6 gedreht, da es aber noch von den Armen 25 abgestützt ist, besteht kein Risiko, daß es gegen das Gesicht oder die Maske des Besatzungsmitgliedes stößt.

Zuletzt ist in gestrichelten Linien die Endposition des Glases 6 im Beutel 10 dargestellt. Da das Glas 6 und die Arme 25 weiterhin nach unten bewegt werden, treten die Stifte 27 aus den Schlitzen 26 aus, so daß das Glas 6 frei in den Beutel 10 fallen kann.

Wenn das Glas 6 aus dem Beutel 10 zur Verwendung heraus­ genommen wird, werden zuerst die Stifte 27 in die Schlitze 26 in den Enden der Arme 25 eingerastet. Sollte dies Probleme mit sich bringen, so kann die Anordnung nach Fig. 7 als alternative Ausführungsform benutzt werden, die derartige Probleme beseitigt. Wie Fig. 7 zeigt, sind die Arme 25 von Fig. 6 ersetzt durch Teleskoparme 30, die permanent sowohl mit dem Helm 4 als auch mit dem Glas 6 verbunden sind. Die Figur zeigt in ausgezo­ genen Linien das Glas 6 am Helm 4 befestigt, wobei in dieser Position die Arme 30 ihre kürzeste Länge haben. Wenn das Glas 6 abgenommen wird, schwenkt es auf den Armen 30 wie zuvor, aber gleichzeitig fahren die Arme aus und le­ gen das Glas 6 in den Beutel 10 nieder. Das Seil 11 ist auch hier nicht gezeigt wegen der Übersichtlichkeit, aber es führt das Glas 6 in den Beutel 10.

Bei dieser Ausführungsform kann jedoch die Bewegung des Kopfes des Besatzungsmitgliedes eingeschränkt sein, wenn das Glas 6 sich im Beutel befindet infolge der Verbindung mit den Armen 30. Andererseits werden die Probleme, die eventuell bei der Ausführungsform nach Fig. 6 auftreten können, vermieden.

Die beschriebene Vorrichtung betrifft die sichere Ab­ nahme und Entfernung von einem am Helm 4 montierten Ge­ rät, das vom Helm entfernt werden muß vor dem Ausschleu­ dern aus dem Flugzeug. Viele Flugzeuge, insbesondere Hub­ schrauber, haben jedoch keine Schleudersitze. Die Vor­ richtungen, abgesehen von der Modifikation nach Fig. 5, arbeiten jedoch ebenso gut, wenn der Benutzer seinen Sitz verläßt, um das Flugzeug normal zu verlassen. Das Seil wird bis zu der durch die Spanneinrichtung ermög­ lichten Grenze gespannt, das Glas 6 oder ein anderes Ge­ rät wird im Beutel untergebracht und das Seil 11 reißt, so daß der Benutzer sich frei bewegen und den Sitz 2 verlas­ sen kann. Dasselbe gilt für Benutzer in Landfahrzeugen oder auch in Schiffen.

Wenn es nicht erforderlich ist, das Glas 6 nach der Tren­ nung vom Helm 4 bei sich zu behalten, ist der Beutel 10 nicht erforderlich. Es ist jedoch dann erforderlich, irgend einen Schutz für das Besatzungsmitglied vorzu­ sehen, damit das Glas 6 nicht auf ihn fällt, wenn der Schleudersitz 2 betätigt wird und das Besatzungsmitglied aus dem Flugzeug hinausgeschleudert wird. Wenn ein Beu­ tel 10 nicht vorhanden ist, so sind die Führungsarme nach Fig. 7 ohne Nutzen und die Anordnung nach Fig. 6 ist zweckmäßiger.

In manchen Fällen wird jedoch vorgezogen, einfach die Gläser oder anderes am Helm montiertes Gerät von dem Besatzungsmitglied wegzubewegen, wenn der Schleudersitz 2 betätigt wird oder eine andere Notfallbewegung ausge­ führt wird. Eine gewisse Einschränkung der Bewegung des Gerätes ist jedoch erforderlich, um Schaden von dem Be­ satzungsmitglied abzuhalten. Ein Nachtsichtglas 6, das sich frei im Cockpit eines schnell fliegenden Flug­ zeuges bewegt, kann eine beträchtliche Gefahr dar­ stellen. In der zu beschreibenden Ausführungsform wird jedoch davon ausgegangen, daß während eines Fluges das Gerät immer am Helm 4 montiert bleibt und es nicht wahr­ scheinlich ist, daß es abgenommen wird, außer in einem Notfall. In einem solchen Fall ist es nicht erforderlich, daß das Gerät an einem Ort untergebracht oder abgelegt wird, der für das Besatzungsmitglied zugänglich ist, wie dies bei den oben beschriebenen Ausführungsformen der Fall ist.

Fig. 8 zeigt die Hauptmerkmale der Ausführungsform. Wie zuvor sitzt ein Besatzungsmitglied 1 in einem Sitz 2 und ist an diesem angeschnallt, wobei der Sitz in Rich­ tung des Pfeiles 3 ausgeschleudert werden kann. Das Be­ satzungsmitglied 1 trägt einen Helm 4 und eine Sauerstoff­ maske 5. Ein Gerät, wie z. B. ein Nachtsichtglas 6, ist am Helm mittels einer schnell lösbaren Halterung befe­ stigt, die an einer Fassung 8 am Helm 4 angebracht ist. Ebenfalls ist die Cockpit-Überdachung 9 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform läuft das Seil 11 von dem schnell lösbaren Mechanismus oder Aufreißmechanismus und dem Glas über eine Anzahl von Führungen 40 und es ist an der Unterseite des Schleudersitzes 2 befestigt, so daß bei Betätigung und Bewegung des Sitzes 2 ein Zug auf das Seil 11 ausgeübt und das Glas 6 vom Helm getrennt und nach vorne weg von dem Besatzungsmitglied 1 gezogen wird. Bei weiterer Bewegung des Sitzes 2 wird das Seil 11 abge­ rissen, wobei zu diesem Zeitpunkt das Glas 6 sich in dem Flugzeug frei bewegen kann. Zu diesem Zeitpunkt jedoch hat der Sitz 2 und das Besatzungsmitglied 1 das Flugzeug bereits verlassen und das Glas 6 stellt keine Gefahr für das Besatzungsmitglied 1 mehr dar.

Es sind wie zuvor weitere Elemente außer den Hauptele­ menten erforderlich, zum Beispiel eine federbelastete Spanneinrichtung 12, um normale Bewegungen des Besatzungs­ mitgliedes 1 zu ermöglichen. Ferner kann es erforderlich sein, irgend eine Schnappverbindung, einen Haken oder dergleichen vorzusehen, um das Glas 6 mit dem Seil 11 zu verbinden, wenn es von dem Besatzungsmitglied in das Flugzeug mit hereingebracht wird. Die Spanneinrichtung 12 für das Seil kann direkt am Flugzeug ausgebildet sein, so daß es nicht erforderlich ist, die Spanneinrichtung 12 am Boden oder am Sitz zu befestigen, wie dies bei der oben beschriebenen, federbelasteten Trommel der Fall ist. Es ist ferner möglich, zu vermeiden, daß sich das Glas frei im Cockpit bewegt, nachdem der Benutzer ausgeschleudert worden ist. Hierzu ist beispielsweise eine drehbare Trommel 60, wie in Fig. 9 gezeigt, geeignet, die am Flug­ zeug in geeigneter Position angebracht ist.

Es ist möglich, eine Vorrichtung vorzusehen, die nicht auf der Bewegung des Schleudersitzes 2 basiert, um das Glas 6 oder ein anderes am Helm angebrachtes Gerät zu entfernen. Die Verwendung eines längeren Seiles 11 ist hier nicht erforderlich. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 9 gezeigt und hier läuft das Seil 11 vom Glas 66 di­ rekt zu einer kombinierten Spann- und Aufwickeltrommel 60. Diese kann gleichzeitig mit dem Schleudersitz be­ tätigt werden, so daß das Glas 6 von dem Besatzungsmit­ glied 1 unmittelbar vor dem Ausschleudern weggezogen wird.

Fig. 10 zeigt Details einer möglichen Ausführungsform der kombinierten Spann- und Aufwickeltrommen. Die Zeich­ nung ist eine Seitenansicht der Vorrichtung, wobei nur das Gehäuse im Schnitt dargestellt ist. Im Gehäuse ist eine Welle 61 in Lagern 62 gelagert. Die Welle trägt eine Trommel 63, auf der das Seil 11 aufgewickelt ist, das durch einen Schlitz 64 im Gehäuse hindurchläuft. Die Spanneinrichtung umfaßt eine Torsionsfeder 65, die um einen Teil der Welle 61 gewickelt ist und deren eines Ende am Gehäuse verankert ist. Das andere Ende der Feder 65 ist an einer Scheibe 66 befestigt, die mit der Welle z. B. durch Keilverbindung verbunden ist.

Die Vorrichtung enthält eine zweite Torsionsfeder 67, die beträchtlich mehr Kraft ausübt als die Feder 65. Ein Ende der Feder 67 ist am Gehäuse verankert und das andere Ende ist an einer Scheibe 68 befestigt, die auf der Welle 61 frei drehbar ist. Unmittelbar neben der Scheibe 68 ist eine Antriebsscheibe 69 angeordnet, die mit der Welle 61 drehfest verbunden ist. Eine geeignete Kupplung ist zwischen den benachbarten Flächen der Schei­ ben 68 und 69 vorgesehen. Die Scheibe 68 wird durch eine Klammer 70 gehalten, derart, daß sie sich nicht drehen kann, obwohl die Feder 67 gespannt ist. Die Klammer 70 kann ausgerückt oder gelöst werden mittels einer Gas­ betätigung 71 (z. B. einem Druckluftgerät), die elektrisch schaltbar ist.

Im Betrieb ist die Feder 67 vorgespannt und die Scheibe 68 durch die Klammer eingespannt und gehalten. Die Fe­ der 65 ist so angeordnet, daß sie gerade richtig ge­ spannt ist, wenn genug Seil von der Trommel 63 abgezo­ gen ist, um das am Helm montierte Gerät anzubinden. Bei Bewegungen des Kopfes des Besatzungsmitgliedes wird das Seil auf die Trommel 63 unter der Wirkung der Feder 65 aufgewickelt oder von ihr abgezogen.

In einem Notfall wird durch den Schleudersitz auch das Gerät 71 betätigt. Dieses öffnet die Klammer 70 und be­ tätigt die Kupplung, welche die Scheiben 68 und 69 ver­ bindet. Dies führt dazu, daß die Scheibe 69 und die Welle 61 gedreht werden durch die in der Feder 67 gespeicherte Energie und das Seil 11 wird auf die Trommel 63 aufge­ wickelt, wodurch das am Helm 4 montierte Gerät abgetrennt und sicher von dem Besatzungsmitglied 1 entfernt wird.

Claims (17)

1. Vorrichtung zum Entfernen von an einem Helm montierten Geräten, insbesondere vom Helm eines Besatzungsmit­ gliedes eines Flugzeugs, mit einem Schnellösemechanis­ mus zum lösbaren Befestigen des Geräts an dem Helm, einem Abzugsseil, das mit dem Gerät und dem Fahrzeug verbunden ist und das normale Bewegungen des am Helm befestigten Geräts gestattet, und mit einer Füh­ rungseinrichtung zur Steuerung der Bewegung des Geräts nach seiner Lösung vom Helm, gekennzeichnet durch eine Spanneinrichtung (12), welche mit dem Abzugsseil (11) verbunden ist und derart arbeitet, daß das Abzugsseil (11) unter einer Spannung unterhalb eines vorbestimmten Wertes gehalten ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellösemechanismus an dem Abzugsseil (11) derart befestigt ist, daß er ausgelöst wird, wenn die Spannung im Abzugsseil (11) den vorbestimmten Wert überschreitet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Führungseinrichtung einen Behälter (10) umfaßt, den der Benutzer trägt, und der eine Öff­ nung hat, durch welche das Abzugsseil (11) zwischen dem Gerät (6) und dem Fahrzeug hindurchläuft.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Halteelement (22) zum Eingriff an einem Teil des Behälters (10) vorgesehen ist, um das Gerät (6) im Behälter (10) zu halten.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens ein Führungsarm (25; 30) vor­ gesehen ist, der mit dem Helm (4) und mit dem Gerät (6) zur Steuerung der Position des Gerätes (6) verbunden ist, nachdem es vom Helm (4) gelöst worden ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsarme (25; 30) lösbar mit dem Gerät (6) verbunden sind und daß sie von dem Gerät (6) gelöst werden, sobald dieses sich in dem Behälter (10) befin­ det.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsarme (30) permanent mit dem Gerät (6) verbunden sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Loslösung des Gerätes (6) vom Helm (4) durch eine Bewegung des Benutzers relativ zum Fahrzeug über ein vorgegebenes Maß hinaus verursacht wird.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Bewegung durch eine Bewegung eines den Benutzer tragenden Sitzes (2) verursacht wird.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Abzugsseiles (11) entfernt von dem Gerät (6) am Boden des Fahrzeugs benachbart zum Sitz (2) befestigt ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Abzugsseiles (11) mit der Spannein­ richtung (12) verbunden ist, die am Boden des Fahrzeugs angebracht ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch eine Führungseinrichtung, die am Sitz (2) und am Boden zur Erhöhung der Bewegungsgeschwindigkeit des Gerätes (6) bei einer Bewegung des Sitzes (2) angeordnet ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abzugsseil (11) eine Sollbruchstelle (23) hat, die reißt, wenn die Loslösung des Geräts (6) vom Helm (4) vollendet ist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Führungseinrichtung eine Winde (40) aufweist, die am Fahrzeug befestigt ist und durch die das Gerät (6) vom Helm (4) abtrennbar und vom Benutzer weg bewegbar ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Winde (40) eine Trommel aufweist, auf welche das Abzugsseil (11) aufwickelbar ist, sowie eine fernge­ steuerte Betätigungseinrichtung zum Betätigen der Bewe­ gung der Trommel.

16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Winde (40) eine Spanneinrichtung umfaßt.

17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abzugsseil (11) aus zwei Abschnitten besteht, von denen einer an dem am Helm (4) montierten Gerät (6) befestigt ist und daß es ein lösbares Verbindungsteil (24) zum Verbinden und Lösen der beiden Seilabschnitte durch den Benutzer hat.