DE3522277C2 - Prothetische Vorrichtung sowie Parazentese-Tubus - Google Patents
Prothetische Vorrichtung sowie Parazentese-TubusInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine prothetische
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
einen Parazentese-Tubus nach dem Oberbegriff des An
spruchs 7.
Die vorliegende Erfindung betrifft prothetische
Vorrichtungen wie beispielsweise Ventilations- oder Ab
leitröhren, welche auf chirurgische Weise in das Trommel
fell eingesetzt werden und für den Druckausgleich
zwischen dem Mittelohr und dem Außenohr und der Ableitung
des Otitismediums aus dem Mittelohr verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung beinhaltet ein Einwegab
sperrorgan, welches in einem Ventilationstubus angeordnet
ist, das erlaubt Flüssigkeit, beispielsweise Otitismedium,
aus dem Mittelohr zu dem Außenohr bzw.
dem äußeren Gehörgang hin abzuleiten, während zu gleicher
Zeit verhindert wird, daß Flüssigkeit von dem Außenohr in
das Mittelohr eindringt und eine Gasverbindung bzw. ein
Gasaustausch zwischen dem Mittelohr und dem Außenohr er
möglicht wird, wenn die Absperreinrichtung zum Druckaus
gleich zwischen Außenohr und Mittelohr geöffnet ist.
Als typisches Mittel zur Behandlung von Mittelohrer
güssen wird eine Parazentese angewendet, welche einen
chirurgischen Eingriff darstellt, der das Schneiden eines
Schlitzes in das Trommelfell beinhaltet, um den Aufbau
von Druck in der Mittelohrhöhle zu lindern oder zu redu
zieren. Mit den Jahren wurden eine Vielzahl von Ohrbe
lüftungsröhrchen zur Einbringung in einen solchen Schnitt
vorgestellt. Der Tubus bzw. das Röhrchen hält vornehmlich
den Schlitz im Trommelfell für eine ausreichende Zeit
nach dem chirurgischen Eingriff offen, um einen Druck
ausgleich zwischen dem Mittelohr und dem Außenohr zu er
möglichen. Normalerweise ist für den Aufbau oder die
Verminderung des Druckes in der Mittelohrhöhle, welche
das Röhrchen entlasten soll, notwendig, daß der Tubus für
eine beträchtliche Zeit an seinem Ort verbleibt.
Ein Problem, das sich bei der Verwendung von solchen
Lüftungsröhrchen ergeben hat, ist, daß sie das Eindrin
gen von potenziellen Entzündungsflüssigkeiten, wie bei
spielsweise Wasser beim Baden oder Schwimmen, erlauben,
was den Zustand verschlimmert, welcher eigentlich mit
Hilfe des Tubus verbessert werden soll. Aus diesem Grunde
sind die Patienten, welche ein solches Lüftungsröhrchen
eingesetzt bekommen haben, angehalten, spezielle Vor
sichtsmaßnahmen zu treffen, beispielsweise beim Baden
Watte- oder Wachsstopfen zu verwenden, um die äußere
Tubusöffnung beim Baden zu verschließen, und werden im
übrigen angehalten, nicht zu schwimmen.
Es sind Lüftungstuben bekannt, welche so ausgebildet
sind, daß sie ein Eindringen von Flüssigkeit in die Mit
telohrhöhle verhindern, so daß der Träger nicht übermäßig
in seinen Aktivitäten eingeschränkt wird. Beispielsweise
ist aus der US-PS 4,326,512 eine Lüftungstubusvorrichtung
bekannt, bei der zeitweise ein Kolben oder ein Stopfen in
den Tubus eingeführt wird, um dem Patienten die Teilnahme
an normalen Aktivitäten einschließlich Schwimmen zu er
möglichen. Obwohl das Problem damit teilweise gelöst ist,
hat die dem Patienten eingesetzte Vorrichtung mehrere
Nachteile. Beispielsweise kann der Patient bei dem Vor
gang des Einführens und Herausnehmens des Pfropfens den
Lüftungstubus örtlich versetzen, wobei die Gefahr der
Verletzung des Ohres und/oder die Notwendigkeit der Wie
dereinsetzung des Tubus gegeben ist. Weiterhin kann der
Kolben oder der Pfropfen die Ursache von Kontaminationen
sein und die Infektion weiterhin verschlimmern. Bei einer
Einsetzung des Pfropfens durch einen Arzt können zwar die
Risiken vermindert werden, dies hat jedoch den Nachteil
von erheblich höheren Kosten und Unbequemlichkeiten.
Weiterhin unterbindet ein solcher eingesetzter Kolben
oder Pfropfen den Durchgang von Fluiden oder Gasen aus
dem Mittelohr zu dem Außenohr und verhindert im wesent
lichen, daß der Lüftungstubus den Druckausgleich und die
Ableitungsfunktion solange durchführt, bis der Kolben
oder Pfropfen wieder manuell entfernt wird.
Weiterhin ist die Verwendung von gasdurchlässigen-
flüssigkeitsundurchlässigen Membranen bekannt, welche die
äußere Öffnung eines Ohrlüftungstubus überdecken, um den
Eintritt von Fluiden in das Mittelohr zu verhindern und
gleichzeitig den Druckausgleich zu ermöglichen. Solche
Membranen sind beispielsweise aus der US-PS 3,916,873,
der US-PS 4,094,303 und der US-PS 4,168,697 bekannt. Ob
wohl diese, solche Membranen aufweisenden Tuben annehmbar
sind für den Druckausgleich zwischen dem Mittelohr und
dem Außenohr, erlauben sie jedoch nicht die Flüssig
keitsableitung von dem Mittelohr zu dem Außenohr. Aus
diesem Grund sind sie nicht für Anwendungen geeignet, bei
denen der Zustand des Benutzers eine Flüssigkeitsansamm
lung im Mittelohr oder die Möglichkeit einer solchen An
sammlung mit sich bringt. Nicht nur daß eine Ableitung
nicht ermöglicht wird,
der Flüssigkeitsdruck kann
ein Abheben der Membran von dem Lüftungstubus verursachen
und eine chirurgische Wiedereinsetzung erfordern, sollte eine
Flüssigkeitsansammlung stattfinden.
Obwohl verschiedene Typen von Absperreinrichtungen in in
den menschlichen Körper implantierten Vorrichtungen ver
wendet wurden, beziehen sie sich alle auf die Regelung
des Flüssigkeitsflusses und erfordern einen beträchtli
chen Fluiddruck zur Steuerung der Absperreinrichtung.
Weiterhin sind solche Flüssigkeitsventile beispielsweise
aus der US-PS 3,926,215 und der US-PS 4,319,364 bekannt,
bei denen im wesentlichen schwenkbar angeordnete Zweiweg-
Scheibenventile freien Fluidfluß in eine Richtung er
lauben und ohne vollständigen Abschluß den Fluidstrom in
die entgegengesetzte Richtung vermindern. In der US-PS
3,997,923 ist ein Zweiweg-Kugelventil ebenfalls für die
Einschränkung des Fluidstromes in eine Richtung be
schrieben und ist vorrangig direkt auf ein ständiges Ge
häuse für das Ventil gerichtet, welches ein Auswechseln
des Ventilmechanismus ohne Auswechseln des zugehörigen
Gehäuses erlaubt. Aus der US-PS 3,768,102 ist ein künst
liches Urethralventil bekannt, welches eine Kugel- und
eine Federanordnung aufweist, welche eine relativ hohe
Entriegelungs- oder Öffnungskraft zum Öffnen des Ventils
und danach einen konstanten Ausfluß des Fluids erfordert,
um das Ventil in seiner offenen Stellung zu halten. Diese
Ventilarten sind nicht geeignet für die Anwendung bei
Fehlen eines beträchtlichen Fluiddruckes auf beiden
Seiten des Ventils, oder wo ein Ventil so ausgebildet
sein sollte, daß es offen bleibt, wenn nicht der Flüssig
keitsdruck auf einer Seite eine Schließung erzwingt.
Die DE 29 51 025 A1 offenbart ein implantierbares Ven
til, das aus einem länglichen, hohlen Ventilgehäuse mit
zwei Endbereichen, einer im Gehäuse bewegbar angeordneten
Kugel, die in Abhängigkeit von ihrer Lage eine Durchlaßöff
nung verschließt oder offen läßt, wobei die Durchlaßöffnung
einen Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Kugel
durchmesser, und einer Feder besteht, die die Kugel gegen
die Durchlaßöffnung im Gehäuse vorspannt, um die Durch
laßöffnung zu verschließen oder zu öffnen. Es ist dabei
jedoch von Nachteil, daß die Feder die Kugel ständig gegen
die Durchgangsöffnung vorspannt und damit einerseits weder
einen Gas- noch einen Flüssigkeitsstrom in Richtung der
Anpreßkraft der Feder zuläßt und andererseits nur bei ent
sprechend hohem Flüssigkeitsgegendruck einen Flüssigkeits
strom gegen die Richtung der Anpreßkraft der Feder erlaubt.
Dabei kann sich die Kugel nur auf einem sehr eng begrenzten
Weg aus der Schließposition in die geöffnete Position und
zurück bewegen.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
prothetische Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie einen Parazentese-Tubus nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 7 zu schaffen, welche bei minimalem Fluiddruck
arbeiten und so ausgebildet sind, daß sie bei geöffneter
Schließeinrichtung unter gleichzeitiger Einschränkung des
Flüssigkeitsstroms in eine Richtung eine Zweiweg-Gasverbin
dung ermöglichen.
Die vorliegende Aufgabe wird durch die
Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 7 gelöst.
Durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw.
des Anspruchs 7 wird ein freier Gasfluß in beide Rich
tungen durch den Tubus erreicht. Weiterhin ermöglicht die
erfindungsgemäße Vorrichtung, daß Fluide, welche
sich im Mittelohr angesammelt haben, durch den Tubus
entweichen, wobei jedoch automatisch der Fluß jeglicher
Flüssigkeit vom Außenohr zum Innenohr unterbunden wird.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen
der vorliegenden Erfindung zum Inhalt.
Der Lüftungstubus der vorliegenden Erfindung weist einen
Absperrkörper in Form einer keramischen Kugel auf, die
mit einer Sitzfläche zusammenwirkt, so daß die Kugel
unter normalen Bedingungen innerhalb des Tubus in einer
offenen Stellung zwischen dem äußeren Ende des Tubus und
dem Dichtsitz frei bewegbar ist. Wenn Flüssigkeit am
äußeren Ende des Tubus infolge Badens oder Schwimmens
seines Trägers eintritt, bewegt die Flüssigkeit die Kugel
in Richtung auf eine dichtende Anlagestellung mit dem
Dicht- bzw. Ventilsitz, zur Erzeugung einer formschlüs
sigen und sicheren Dichtung gegen den Eintritt von Flüs
sigkeit durch den Tubus. Eine Gasverbindung zwischen dem
Außenohr und dem Mittelohr wird während der Offenstellung
der Absperreinrichtung durch Schlitze oder Perforationen
aufrechterhalten, welche die Wand des Ohrtubus in dem
äußeren Bereich des Tubus durchdringen, und wird unter
brochen, wenn die Absperreinrichtung geschlossen ist.
Bei dieser Anordnung kann sich die Kugel frei innerhalb
des Röhrchens oder Tubus zwischen einem äußeren Bereich,
der in Verbindung mit der Atmosphäre steht, und dem
Dichtsitz bewegen, wenn das Ventil geöffnet ist. Bei
Eindringen von Flüssigkeit in den äußeren Endbereich ver
ursacht diese Flüssigkeit, daß sich die Kugel gegen den
Ventilsitz in seine Schließstellung bewegt und wirksam
das Eindringen der möglicherweise ansteckungsgefährdenden
Flüssigkeit verhindert. Wenn keine solche Flüssigkeit
vorliegt, bleibt das Ventil offen, um einen Gasaustausch
in beiden Richtungen und einen Flüssigkeitsfluß in einer
Richtung zwischen dem Mittelohr und dem Außenohr zu er
möglichen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Darin zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt eines Mittelohres mit einer be
vorzugten Ausführungsform eines an seiner Stelle
angeordneten Parazentese-Tubus;
Fig. 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung des
Tubus gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des zusammengesetzten
Tubuses von Fig. 1 und 2, wobei sich das Ventil
in einer Offenstellung befindet;
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht, in der sich
das Ventil in einer geschlossenen Stellung be
findet;
Fig. 5 eine Ansicht auf den erfindungsgemäßen Tubus von
Fig. 4 von der rechten Seite von Fig. 4; und
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie VI-VI von
Fig. 5.
In Fig. 1 ist ein Parazentese-Röhrchen bzw. ein Parazen
tese-Tubus 10 dargestellt, der mittels eines chirurgi
schen Einschnittes, dargestellt durch Bezugsziffer 12
durch das Trommelfell 14 eingesetzt wurde. Der Tubus 10
ist in seiner normalen, offenen Stellung dargestellt, die
den freien Gasfluß in beide Richtungen zwischen der Mit
telohrhöhle M und dem äußeren Gehörgang E durch eine
Durchtrittsöffnung 16 innerhalb des Tubus 10 zum Druck
ausgleich zwischen der Mittelohrhöhle M und dem äußeren
Gehörgang E erlaubt. Der Tubus 10 ist so ausgebildet, daß
er ebenfalls einen Flüssigkeitsfluß nach außen von der
Mittelohrhöhle M zu dem äußeren Gehörgang E erlaubt zur
Ermöglichung der Ableitung von Otitisflüssigkeit aus der
Mittelohrhöhle. Wie weiter unten genauer beschrieben,
wird jedoch das Fließen einer Flüssigkeit in die andere
Richtung, d. h. in die Mittelohrhöhle M, vermieden, so daß
der Träger des Tubus zum Schwimmen oder unter die Dusche
gehen kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß Wasser in
die Mittelohrhöhle eindringt.
Gemäß Fig. 2 weist der Tubus 10 einen inneren Flansch 18
zur Verhinderung eines spontanen Austritts des Tubus 10
aus dem Trommelfell 14 (nur in Fig. 1 dargestellt), ein
Halsteil 20, welches so funktioniert, daß es den chirur
gischen Einschnitt in seiner offenen Stellung nach Ein
setzen des Tubus 10 hält, und einen äußeren Flansch 22
auf, zur Verhinderung des weiteren Eindringens des Tubus
in die Mittelohrhöhle. Ein äußerer Endbereich 24 des Tu
bus 10 weist mehrere Längsspalten 26 auf für den Ausfluß
von Fluid durch den Tubus bei Offenstellung. Der Endbe
reich 24 ist mit Anschlagteilen 28 an seinem äußeren Ende
versehen, um eine Kugel 30 innerhalb des Endbereichs 24
zu halten, wobei die Kugel 30 als Ventilteil zum Öffnen
und Schließen des Tubus, wie weiter unten näher be
schrieben, wirkt.
Die Kugel 30 ist so bemessen, daß sie frei innerhalb der
Durchgangsöffnung bewegbar ist. Die Anschlagteile 28
verhindern, daß die Kugel 30 den Endbereich 24 nach außen
verläßt. Ein Ring 32 ist reibungsschlüssig innerhalb der
Durchgangsöffnung 16 des Tubus 10 angeordnet, um die Ku
gel 30 innerhalb des Tubus zu halten und gleichzeitig als
Sitzfläche für die Kugel 30 zu dienen. Der Ring ist so
ausreichend eng anliegend eingepaßt, daß er nach seiner
Anordnung ohne eine Kraft nicht mehr wegbewegt werden
kann, welche erheblich größer ist als die von der Kugel
30 ausgeübte Kraft.
Gemäß den Fig. 3 und 4 kann sich, wenn kein Fluiddruck am
äußeren Endbereich 24 des Tubus 10 anliegt, die Kugel 30
frei innerhalb der Durchgangsöffnung 16 zwischen den
Anschlagteilen 28 und der Stirnseite 38 des Ringes 32
bewegen. Auf diese Weise kann sich ein Gasstrom frei in
beide Richtungen durch den Tubus 10 bewegen, um Druckun
terschiede zwischen der Mittelohrhöhle M und dem äußeren
Gehörgang E auszugleichen, und eine Flüssigkeit kann sich
von der Mittelohrhöhle nach außen durch die Durchgangs
öffnung 16 bewegen, um eine Ableitung zu ermöglichen.
Wenn jedoch Flüssigkeit am äußeren Endbereich 24, wie in
Fig. 4 dargestellt, anliegt, bewegt diese Flüssigkeit die
Kugel 30 bis zur Berührung mit dem inneren Ende des Rin
ges 32, wobei die Durchgangsöffnung 16 verschlossen wird.
Auf diese Weise wird verhindert, daß Flüssigkeit im
äußeren Gehörgang E in die Mittelohrhöhle M eindringt,
wenn beispielsweise der Patient ein Bad nimmt oder
schwimmt. Das innere Ende des Ringes 32 ist vorzugsweise
abgeschrägt, wie durch Bezugsziffer 38 in Fig. 6 darge
stellt, um eine bessere Anlagefläche mit der Kugel 30 zu
bilden, wenn Flüssigkeit an dem äußeren Endbereich 24
anliegt. Wenn die Flüssigkeit nicht mehr anliegt, kann
sich die Kugel wieder frei von der Ringstirnseite 38
wegbewegen und ermöglicht die freie Verbindung zwischen
der Mittelohrhöhle und dem äußeren Gehörgang, wie in Fig.
3 gezeigt.
Der Tubus 10 ist aus Teflon oder anderem biologisch ver
träglichem Material mittels spanendem oder spanlosem
Herstellungsverfahren gebildet. Die Kugel 30 ist eine im
Handel erhältliche keramische Kugel (Al₂O₃), welche
geschliffen ist, um die im wesentlichen kugelförmige
Ausbildung zu gewährleisten. Andere biokompatible
Materialien können ebenso unter der Voraussetzung ver
wendet werden, daß die äußere Oberfläche weich und rund
genug ist, um die Tubusöffnung abzudichten. Der Ring 32
ist aus nichtrostendem Stahl (316L-Typus) gebildet, wel
cher so hergestellt wurde, daß er einen Preßsitz mit dem
inneren Endbereich 34 des Tubus 10 bildet, wobei er eine
abgeschrägte Stirnseite 38 aufweist. Die Ausnehmungen
oder Schlitze 26 in dem äußeren Endbereich 24 sind hin
eingeschnitten und so bemessen, daß sie einerseits einen
Anschlag der Kugel 30 in dem äußeren Endbereich 24 und
andererseits einen maximalen Fluß von Fluiden und Gasen
um die Kugel 30 herum gewährleisten, während der Abwe
senheit von Flüssigkeit in dem äußeren Endbereich 24.
Um beispielhaft die typischen Abmessungen eines
Parazentese-Tubus darzustellen, werden einige Daten
aufgeführt. Die Gesamtlänge des Tubus 10 gemessen entlang
seiner Längsachse beträgt vorzugsweise 3,33 mm (0,142
inch). Der Durchmesser der Durchgangsöffnung 16 beträgt
1,27 mm (0,05 inch), wobei der Flansch 28 einen inneren
Durchmesser von 0,51 mm (0,02 inch) aufweist. Der Ring 32
weist einen Innendurchmesser von ungefähr 1,02 mm (0,04
inch) auf. Die Stirnseite 38 ist abgeschrägt mit einem
Innenwinkel von ungefähr 30° und einem Außenwinkel von
ungefähr 45°. Die Kugel 30 weist einen Durchmesser von
ungefähr 1,2 mm (0,047 inch) auf.
Claims (10)
1. Prothetische Vorrichtung mit einem Tubus (10), der eine
sich in seiner Längsachse erstreckende Durchgangsöff
nung (16) aufweist, einem proximalen Endbereich, einem
distalen Endbereich (24) und einer Schließeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie folgende Teile aufweist:
eine in der Durchgangsöffnung (16) in Längsrichtung des Tubus (10) frei bewegbare Kugel (30), die ein Teil der Schließeinrichtung ist, wobei die Schließeinrichtung einerseits einen Ein weg-Flüssigkeitsstrom von einem Körperhohlraum zur At mosphäre ermöglicht, solange der von distal wirkende Fluiddruck kleiner ist als der Druck von proximal, und andererseits eine Zweiweg-Gasverbindung ermöglicht; und
eine nicht schließende Einrichtung zum Verhindern, daß sich die Kugel (30) aus dem distalen Endbereich (24) des Tubus (10) herausbewegt.
eine in der Durchgangsöffnung (16) in Längsrichtung des Tubus (10) frei bewegbare Kugel (30), die ein Teil der Schließeinrichtung ist, wobei die Schließeinrichtung einerseits einen Ein weg-Flüssigkeitsstrom von einem Körperhohlraum zur At mosphäre ermöglicht, solange der von distal wirkende Fluiddruck kleiner ist als der Druck von proximal, und andererseits eine Zweiweg-Gasverbindung ermöglicht; und
eine nicht schließende Einrichtung zum Verhindern, daß sich die Kugel (30) aus dem distalen Endbereich (24) des Tubus (10) herausbewegt.
2. Prothetische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schließeinrichtung die Kugel (30)
und eine Öffnung an dem proximalen Ende des Tubus (10)
aufweist, welche kleiner ist als die Kugel (30), wobei
die Kugel (30) so bemessen ist, daß sie sich in dem Tu
bus (10) in eine Stellung hinein und aus dieser Stel
lung herausbewegen kann, in der sie in Berührung mit
der Öffnung steht, um hierdurch die Schließeinrichtung
zu öffnen bzw. zu schließen.
3. Prothetische Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Öffnung aus einem Ring (32) ge
bildet ist, welcher reibungsschlüssig in dem Tubus (10)
angeordnet ist.
4. Prothetische Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ring (32) einen abgeschrägten
Rand (38) für den Eingriff mit der Kugel (30) aufweist.
5. Prothetische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugel (30) aus kera
mischem Material besteht.
6. Prothetische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht schließende
Einrichtung zum Verhindern, daß sich die Kugel (30) aus
dem distalen Endbereich (24) des Tubus (10) herausbe
wegt, Längsschlitze aufweist, welche sich entlang des
distalen Endbereichs (24) erstrecken.
7. Parazentese-Tubus mit einem proximalen Endbereich, wel
cher für die Verbindung mit einem Mittelohr ausgebildet
ist, mit einem distalen Endbereich, der für die Verbin
dung mit einem äußeren Gehörgang ausgebildet ist, sowie
mit einer Schließeinrichtung, wobei der Tubus (10) eine
Durchgangsöffnung (16) bzw. einen Kanal zur Verbindung
mit dem äußeren Gehörgang aufweist, nachdem der Tubus
(10) mittels eines chirurgischen Einschnittes, welcher
am Trommelfell vorgenommen wurde, eingesetzt wurde,
gekennzeichnet durch:
eine in der Durchgangsöffnung (16) in Längsrichtung des Tubus frei bewegbare Kugel (30), welche einen Einweg- Flüssigkeitsstrom vom Mittelohr zum äußeren Gehörgang ermöglicht, wenn vom äußeren Gehörgang kein Flüssig keitsdruck entgegensteht;
eine nicht schließende Einrichtung zum Verhindern, daß sich die Kugel (30) aus dem distalen Endbereich (24) des Tubus (10) herausbewegt;
eine Fluidkanaleinrichtung, welche einen Fluidfluß von dem proxi malen Endbereich zu dem distalen Endbereich (24) ermög licht; und
eine Sitzfläche, an welcher die Kugel (30) anlegbar ist, um einen Flüssigkeitsfluß zwischen dem distalen Endbereich (24) und dem proximalen Endbereich zu ver hindern, wenn die Kugel (30) infolge Flüssigkeitsdruck von außen an der Sitzfläche anliegt.
gekennzeichnet durch:
eine in der Durchgangsöffnung (16) in Längsrichtung des Tubus frei bewegbare Kugel (30), welche einen Einweg- Flüssigkeitsstrom vom Mittelohr zum äußeren Gehörgang ermöglicht, wenn vom äußeren Gehörgang kein Flüssig keitsdruck entgegensteht;
eine nicht schließende Einrichtung zum Verhindern, daß sich die Kugel (30) aus dem distalen Endbereich (24) des Tubus (10) herausbewegt;
eine Fluidkanaleinrichtung, welche einen Fluidfluß von dem proxi malen Endbereich zu dem distalen Endbereich (24) ermög licht; und
eine Sitzfläche, an welcher die Kugel (30) anlegbar ist, um einen Flüssigkeitsfluß zwischen dem distalen Endbereich (24) und dem proximalen Endbereich zu ver hindern, wenn die Kugel (30) infolge Flüssigkeitsdruck von außen an der Sitzfläche anliegt.
8. Parazentese-Tubus nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Fluidkanaleinrichtung eine Öffnung in dem
distalen Endbereich (24) aufweist.
9. Parazentese-Tubus nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die nicht schließende Einrichtung zur
Verhinderung des Fluidflusses Anschlagteile (28) auf
weist, welche sich in die Durchgangsöffnung (16) hin
einerstrecken.
10. Parazentese-Tubus nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche an einem Ring
(32) angeordnet ist, welcher reibschlüssig in der
Durchgangsöffnung (16) angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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