DE3521270A1 - Aminobenzylamin-zusammensetzung - Google Patents
Aminobenzylamin-zusammensetzungInfo
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Description
Aminobenzylamin-Zusammensetzung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Aminobenzylamin-Zusammensetzung,
die bei Raumtemperatur flüssig und hauptsächlich zusammengesetzt ist aus meta-Aminobenzylamin und para-Aminobenzylamin
in Gegenwart oder Abwesenheit einer kleinen Menge an ortho-Aminobenzylamin. Diese Zusammensetzung stellt ein
ausgezeichnetes Härtungsmittel zur Kalthärtung für wärmehärtende bzw. hitzehärtende Harzzusammensetzungen dar.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Aminobenzylamin-Zusammensetzung,
die sich hauptsächlich aus meta-Aminobenzylamin und para-Aminobenzylamin zusammensetzt, bei Raumtemperatur
flüssig und ein ausgezeichnetes Härtungsmittel des Kalthärtungstyps ist und für hitzehärtende Harzzusammensetzungen
verwendet werden kann.
Aminobenzylamin ist eine wichtige Verbindung als Rohmaterial für hitzehärtende Harze und als Härtungsmittel für Epoxyharze.
Andererseits werden die kalthärtenden Typen weit verbreitet angewendet für Überzugs-, Binde- und Gußmassen, insbesondere
mit Epoxyharzen. Der Anwendung der herkömmlichen
Epoxyharzmassen des kalthärtenden Typs waren bisher wegen
ihres sehr strengen Geruches unter den Härtungsbedingungen, der sich aus einer Absorption von atmosphärischem Kohlendioxid
während des Härtungsprozesses ergab, bzw. wegen der schlechten Hitzefestigkeit der erhaltenen gehärteten Produkte Grenzen
gesetzt.
Zur Verhinderung dieser Probleme sind Gegenmaßnahmen in Vorschlag
gebracht worden, zu denen beispielsweise die Verwendung von Verbindungen mit größerem Molekulargewicht oder die
Verwendung von aromatischen Amino-Verbindungen für das Härtungsmittel
gehören; teilweise sind diese Vorschläge auch in der Praxis angewendet worden. Beispielsweise ist meta-Aminobenzylamin
für die Härtungsmittel von Epoxyharzen eingesetzt worden und die gehärteten Produkte zeigen ausgezeichnete Hitzefestigkeitseigenschaften
und Klebeeigenschaften (N R L Report 6.439; US-Patent 3 317 468; US-Patent 3 794 540).
meta-Aminobenzylamin besitzt jedoch einen Schmelzpunkt von
etwa 400C und ist bei Raumtemperatur fest. Wenn die Verbindung
deshalb für Härtungsmittel von Epoxyharzen mit der oben beschriebenen Zielsetzung angewendet wird, ist die Verbindung
mit den anderen Komponenten in der Zusammensetzung schlecht mischbar und Ursache für ein unzureichendes Vermischen. Infolgedessen
geht die Reaktion mit dem Epoxyharz nicht gleichmäßig und schnell genug vonstatten und sie zeigt keine gute
Adhäsion der Bindung, keine gute Adhäsion des Überzuges bzw.
keine gute physikalische. Festigkeit in dem gehärteten Produkt.
Zur Verbesserung dieser Nachteile ist die Verwendung von organischen
Lösungsmitteln versucht worden; jedoch haben sich Sicherheitsprobleme infolge der Verdampfung der Lösungsmittel
während des HartungsStadiums ergeben. Außerdem führen Bläschen,
die in dem Harzteil gebildet werden, zu einer Herabsetzung der Bindekraft, der Uberzugsadhäsion und der physikalischen
Festigkeit des gehärteten Produktes.
Ein Verfahren zur Verwendung von modifiziertem meta-Aminobenzylamin
für ein flüssiges Addukt wurde ebenfalls erprobt, jedoch sind befriedigende Ergebnisse nicht erhalten worden,
weil beispielsweise eine Herabsetzung in der Klebe- bzw. Adhäsionseigenschaft hingenommen werden mußte.
Hauptziel der Erfindung ist eine Aminobenzylamin-Zusammensetzung,
die über die Charakteristiken des meta-Aminoboinzylamin-Härtungsmittels
für Epoxyharze verfügt und die Nachteile, bei Raumtemperatur fest zu sein, nicht mehr aufweist,
darüber hinaus auch für ein Härtungsmittel für kalthärtende Epoxyharze geeignet ist und bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit
darstellt.
Im Zuge der Erfindung sind weitreichende Untersuchungen über
Methoden zur Erreichung der oben erwähnten Zielsetzungen unternommen worden. Im Ergebnis wurde ein meta-Aminobenzylamin
bereitgestellt, das an sich bei Raumtemperatur fest ist und eine ausgezeichnete Leistungsfähigkeit für Epoxyharz-Härtungsmittel
aufweist, wenn es mit para-Aminobenzylamin gemischt wird, von dem bisher keine Eignung für Epoxyharz-Härtungsmittel
bekannt war und das bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit darstellt. Unerwarteterweise ist gefunden worden,
daß das Gemisch aus beiden Verbindungen bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit darstellt.
Außerdem hat sich gezeigt, daß die Reaktivität von meta-Aminobenzylamin
in Bezug auf Epoxyharz-Härtungsmittel kaum vermindert wird und gegenüber der Einzelanwendung von metä-Aminobenzylamin
in bestimmten Mischungsverhältnissen sogar überlegen ist. Das bedeutet, daß ein Gemisch aus meta-Aminobenzylamin
mit para-Aminobenzylamin bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit und eine brauchbare Zusammensetzung für ein Epoxyharz-Härtungsmittel
darstellt.
Erfindungsgegenstand ist deshalb eine Aminobenzylamin-Zusammensetzung
mit 10-70 Gew.-% meta-Aminobenzylamin und 30-90 Gew.-% para-Aminobenzylamin, die bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit
darstellt, sowie eine andere weitere Aminobenzylamin-Zusammensetzung,
die nicht weniger als 95 Gew.-% der obigen Zusammensetzung, d.h. ein Aminobenzylamin-Gemisch aus 10-70
Gew.-% meta-Aminobenzylamin und 30-90 Gew.-% para-Aminobenzyl-
amin, und nicht mehr als 5 Gew.-% ortho-Aminobenzylamin enthält,
welche andere Zusammensetzung bei Raumtemperatur flüssig ist.
Hinsichtlich der Zusammensetzung der Erfindung ist zu bemerken, daß die Herstellungsverfahren für ortho-, meta- und para-Amin.obenzylamin
nicht besonderen Beschränkungen unterliegen, sondern beispielsweise die folgenden Verfahren angewendet werden
können.
(A) meta-Aminobenzylamin wird hergestellt durch Reduzieren
von meta-Nitrobenzaldoxim auf einem Raney-Nickelkatalysator,
wobei das Aldoxim aus meta-Nitrobenzaldehyd herstammt (J.R.
Griffith et al, NRL Report 6439).
(B) para-Aminobenzylamin wird hergestellt aus para-Aminobenzonitril
durch Reduktion mit Aluminiumlithiumhydrid (N.C. Browm et al. J. Medicinal Chem., ^O, 1189 M977J ).
(C) ortho-Aminobenzylamin wird hergestellt aus ortho-Nitrobenzylamin
durch Reduktion mit rotem Phosphor und Jodwasserstoffsäure (S. Gabriel et al, Ber. , _37, 3643-3645 Jj 904^ )·
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist eine Aminobenzylamin-Zusammensetzung
(Komposition A), die durch Mischen von 10-70 Gew.-% meta-Aminobenzylamin mit 30-90 Gew.-% para-Aminobenzyl-
owe«»»1-
amin erhalten wird, wobei vorzugsweise 20-60 Gew.-% meta-Aminobenzylamin mit 40-80 Gew.-% para-Aminobenzylamin
gemischt werden, sowie eine weitere Aminobenzylamin-Zusammensetzung,
bestehend aus nicht weniger als 95 Gew.-% der Zusammensetzung A und nicht mehr als 5 Gew.-% ortho-Aminobenzylamin.
Somit kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung hergestellt werden durch Mischen von getrennt hergestelltem ortho-,
meta- und para-Aminobenzylamin gemäß den oben beschriebenen Anteilen.
Außerdem kann Aminobenzylamin in Form eines Gemisches hergestellt werden. Nach Nitrieren von Benzylamin wird Nitrobenzylamin
als das Gemisch aus ortho-, meta- und para-Isomeren erzeugt. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser gegossen und dann
wird das Präzipitat abgetrennt, welches im wesentlichen aus meta- und para-Isomeren besteht. Das isolierte Gemisch aus den
Isomeren wird katalytisch reduziert/ um das Aminobenzylamin-Gemisch zu erhalten, das hauptsächlich aus meta-Aminobenzylamin
und para-Aminobenzylamin besteht. Daher wird das so erhaltene Aminobenzylamin-Gemisch verwendet, so wie es ist,
oder durch Zusetzen einer geeigneten Menge an getrennt hergestelltem meta-, para- oder ortho-Aminobenzylamin, um die
Aminobenzylamin-Zusammensetzung mit dem oben beschriebenen Komponentenbereich bereitzustellen.
Die so erhaltene Aminobenzylamin-Zusammensetzung ist bei Raum-
temperatur, d.h. im Temperaturbereich von 0-350C, flüssig
und gewöhnlich von 10-300C eine Flüssigkeit. Die flüssige Zusammensetzung
gemäß der Erfindung kann über eine lange Zeit im flüssigen Zustand gehalten werden, wenn sie bei Raumtemperatur
stehen bleibt. Beispielsweise behält die Zusammensetzung den flüssigen Zustand während einer Lagerung bei etwa 200C
über 7 Tage und insgesamt wird keinerlei Verfestigung vorgefunden.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf die Härtung von Epoxyharzen wird durch die Gegenwart von para-Aminobenzylamin
nicht vermindert, vielmehr geht diese Wirkung über den kooperativen Effekt von meta-Aminobenzylamin und para-Aminobenzylamin
hinaus. Außerdem kann die Zusammensetzung wirksam für Epoxyharz-Zusammensetzungen des Kalthärtungstyps
eingesetzt werden, weil sie bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit darstellt.
Wenn der Anteil der Komponenten außerhalb des oben beschriebenen Bereiches liegt, z.B. wenn para-Aminobenzylamin zunimmt,
ist die Zusammensetzung bei Raumtemperatur zwar flüssig, dennoch besitzt das erhaltene gehärtete Produkt eine niedrige
thermische Stabilität und kann nicht die ausgezeichneten Wärmefestigkeitseigenschaften über lange Zeiträume aufrechterhalten.
Wenn die Zusammensetzung der Erfindung nicht mehr
ORIGINAL
als 5 Gew.-% ortho-Aminobenzylainin enthält, ist die Zusammensetzung
bei Raumtemperatur flüssig und behält ihre Leistungsfähigkeit als Härtungsmittel. Die Zunahme des ortho-Aminobenzylamin-Anteils
ist jedoch nicht so gut, wegen der Herabsetzung der Leistungsfähigkeit als Härtungsmittel.
Andererseits ist die Zusammensetzung, wenn der Anteil des meta-Aminobenzylamins über den oben beschriebenen Bereich hinausreicht,
nicht bevorzugt, weil sie sich zuweilen während der Lagerung oder beim Einsatz verfestigt, obwohl eine sofortige
Verfestigung nicht festgestellt werden kann.
Epoxyharze, mit denen die Aminobenzylamin-Zusammensetzung der
Erfindung als Härtungsmittel angewendet werden kann, umfassen die Aminoepoxyharze, die phenolischen Epoxyharze, die alkoholischen
Epoxyharze, ungesättigte Epoxyharze, Glycidylester-Epoxyharze,
Urethan-Epoxyharze und andere Epoxyharze. Die Zusammensetzung
zeigt eine gute Härtungsleistung mit jedem der hier erwähnten Epoxyharze.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist ein Gemisch aus meta-Aminobenzylamin,
das hinsichtlich der Leistung des Epoxyharz-Härtungsmittels ausgezeichnet wirkt und dennoch in seiner Anwendung
deswegen beschränkt ist, weil es bei Raumtemperatur einen Feststoff darstellt. Mit para-Aminobenzylamin, das bei
Raumtemperatur flüssig ist, oder innerhalb eines Gemisches, bei dem eine kleine Menge an ortho-Aminobenzylamin zusätzlich züge-
geben wird, ist die Zusammensetzung bei Raumtemperatur flüs-
sig und zeigt eine ausgezeichnete Leistung als Epoxyharz-Härtungsmittel.
Deshalb kann, wenn die erfindungsgemäße Aminobenzylamin-Zusammensetzung für die Härtung von Epoxyharzen
eingesetzt wird, eine Kalthärtung ausgeführt werden, wobei jene Probleme eliminiert sind, die mit dem Geruch von Xylylendiämin
zusammenhängen, das häufig für die konventionellen Epoxyharz-Härtungen des Kalthärtungstyps angewendet wird;
weiterhin werden Toxizität und Unterhärtung infolge von Carbonat, das durch die Absorption von atmosphärischem Kohlendioxid
gebildet wird, vermieden. Die vorgeschlagene neue Zusammensetzung zeigt eine gute Härtungsleistung, eine hohe
Härtungsgeschwindigkeit und gute Verarbeitbarkeit bei einer großen Vielzahl von Epoxyharzen. Die gehärteten Produkte zeigen
sehr geringe thermische Zersetzbarkeit und sind in Bezug auf die Hochtemperaturfestigkeit und thermische Stabilität
ausgezeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden und im einzelnen anhand von Beispielen, Synthesebeispielen und Vergleichsbeispielen erläutert,
in denen Prozente und Teile entsprechend für Gewichtsprozente und Gewichtsteile stehen.
Synthesebeispiel 1 In 100 ml Methanol wurden 52,9 g (0,35 Mol) para-Nitrobenz-
BAD ORIGINAL
aldehyd gelöst. Eine Lösung, enthaltend 27,8 g (0,38 Mol) Hydroxylamin-hydrochlorid und 35 ml Wasser, wurden bei 300C
innerhalb eines Zeitraumes von 30 Minuten zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde 2 Stunden bei der gleichen Temperatur
gerührt und mit 300 ml Wasser verdünnt.
Die abgetrennten Kristalle wurden filtriert und getrocknet, um 55 g (94,7% Ausbeute) para-Nitrobenzaldoxim zu erhalten.
Ein Autoklav wurde dann mit dem para-Nitrobenzaldoxim, wie oben erhalten, 5 g Raney-Nickel-Katalysator und 500 ml Methanol
beschickt. Die Reduktionsreaktion wurde unter kräftigem Rühren bei 25-300C, unter einem Wasserdruck von 30-50 kg/
Cm2G (2,94 - 4,9 MPa) über 3 Stunden fortgesetzt. Nach Beendigung
der Reaktion wurde das erhaltene Gemisch abfiltriert, um den Katalysator zu entfernen, und destilliert, um eine
schwach-gelbe ölige Fraktion zu erhalten, mit einem Siedepunkt von 129,5-1300C (6,65-8,0 mbar). para-Aminobenzylamin, so erhalten,
ergibt sich in einer Gesamtausbeute von 44,2%.
Die gleiche Prozedur wie im Synthesebeispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß meta-Nitrobenzaldehyd als Rohmaterial
verwendet wurde, um 19,1 g meta-Aminobenzylamin mit
einem Schmelzpunkt von 40-430C und in einer Ausbeute von
44,7% zu erhalten.
para-Aminobenzylamin und meta-Aminobenzylamin, entsprechend
nach den Synthesebeispielen 1 und 2 erhalten, wurden gemischt und bei konstanter Temperatur für 7 Tage gelagert.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Zusammensetzung (Gew.-%) Ergebnis nach Lagerung (7 Tage)
Nr. para-Amino- meta-Amino- O0C 100C 2O0C 300C
benzylamin benzylamin
1 | 100 | 0 | L | - | - | - | L | S |
2 | 75 | 25 | L | - | - | - | L | |
3 | 60 | 40 | L | - | ||||
4 | 50 | 50 | S | L | ||||
5 | 40 | 60 | S | L | ||||
6 | 25 | 75 | - | S | ||||
7 · | 0 | 100 | - | - |
Fußnote zu Tabelle I: L bedeutet flüssig. S bedeutet fest.
Wie in Tabelle I wiedergegeben, bleibt die erfindungsgemäße
Zusammensetzung nach Lagern bei Raumtemperatur über 7 Tage lang flüssig.
Bei einer Temperatur nicht höher als 00C wurden 107 g (1 Mol)
Benzylamin zu 643 g (10 Mole) 98%iger Salpetersäure über einen Zeitraum von 5 Stunden zugetropft. Nach Beendigung des Zutropfens
wurde die Reaktion bei 20-250C über 3 Stunden und unter Rühren fortgesetzt. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde
in 7 50 g Eiswasser gegossen, um abgetrennte Kristalle abzufiltrieren,
die mit wäßriger Natriumchloridlösung unter Erhalt von 254 g nassen Nitrobenzylamin-nitrat-Kristallen mit
einem Feststoffgehalt von 61% gewaschen wurden.
Ein Reduktionskessel wurde dann mit dem so erhaltenen Nitrobenzylamin-nitrat,
1,4 g von 5% Pd/C-Katalysator und 360 ml Wasser beschickt. Die Reduktionsreaktion wurde unter Einleiten
von Wasserstoff bei 25-300C für 7 Stunden fortgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wurde der Ansatz auf 500C erwärmt
und filtriert, um den Katalysator zu entfernen. Das Filtrat wurde durch Zusetzen von 32 g granuliertem Natrium-
hydroxid neutralisiert und zwecks Trennung in zwei Schichten stehengelassen. Die untere Schicht wurde entfernt und die
obere Schicht wurde destilliert, um 79,4 g (65% Gesamtausbeute) einer farblosen transparenten öligen Fraktion mit einem
Siedepunkt von 130-1400C (6,65-9,31 mbar) zu erhalten. Das Produkt
war ein Gemisch aus Aminobenzylaminen; gemäß Gaschromatographie
bestand es aus 41,3% meta-Aminobenzylamin, 57,6%
para-Aminobenzylamin und 1,1% ortho-Amzinobenzylamin. Das Produkt blieb nach Lagern bei 5°C über 7 Tage lang flüssig.
Bei einer Temperatur nicht höher als 00C wurden 107 g (1 Mol)
Benzylamin zu einer Mischsäure zugetropft, die 77 g (1,2 Mol) 98%ige Salpetersäure und 300 g (3 Moli) 98%ige Schwefelsäure
enthielt. Das nitrierte Gemisch wurde, wie im Synthesebeispiel 3 beschrieben, behandelt, um 218 g nasse Kristalle von Nitrobenzylamin-sulfat
zu erhalten.
Die nassen Kristalle wurden reduziert und nachbehandelt gemäß der gleichen Prozedur, wie sie im Synthesebeispiel· 3 beschrieben
ist, um 70,8 g (58,0% Gesamtausbeute) eines farblosen transparenten Aminobenzylamin-Gemisches zu erhalten. Gemäß
Gaschromatographie bestand das Gemisch aus 48,5% meta-Aminobenzylamin,
50,2% para-Aminobenzylamin und 1,3% ortho-
Aminobenzylamin. Das Gemisch blieb nach Lagern bei 50C über
7 Tage lang flüssig.
Benzylamin wurde nach der gleichen Prozedur, wie sie in Synthesebeispiel
4 beschrieben ist, nitriert, mit der Ausnahme, daß 121 g (1 Mol) Kaliumnitrat anstelle von Salpetersäure und
400 ml 1,2-Dichlorethan eingesetzt wurden.
Eine farblose transparente ölige Zusammensetzung wurde erhalten, die aus 59,7 % meta-Aminobenzylamin, 36,0% para-Aminobenzylamin
und 4,5% ortho-Aminobenzylamin bestand. Die Zusammensetzung
blieb nach Lagern bei 5°C über 7 Tage lang flüssig.
100 Teile Aminoepoxyharz -· , hergestellt aus Diaminodiphenylmethan
und Epichlorhydrin, und 25 Teile Aminobenzylamin, erhalten gemäß Beispiel 1 und gemäß Synthesebeispiel 1-5,
wurden gemischt, und ihre Härtungszeit (Klebfreizeit) wurde bei Raumtemperatur ermittelt. Die gehärteten Produkte wurden
für eine Woche stehengelassen und die Glasübergangstempera
ι ί
türen wurden nach dem dynamischen Viskoelastizitatstest be
stimmt.
Die Wärmezersetzbarkeit der gehärteten Produkte wurde eben falls nach der DTA-Tg (Luft-Methode gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Aminobenzylamin-Zusammensetzung
(%)
Ergebnis
Härtungs- Glasüber- Wärmezer-
Nr. meta- para- ortho- zeit gangstem- setzung
(Minuten) peratur (0C) (%)
E2 | 59, | 5 | 36, | 0 | 4, | 5 | 150 | 193 | 3,7 |
E3 | 50 | 50 | - | 126 | 204 | 3,8 | |||
E4 | 48, | 5 | 50, | 2 | 1, | 3 | 138 | 197 | 3,8 |
E5 | 41, | 3 | 57, | 6 | 1, | 1 | 135 | 202 | 3,8 |
E6 | 25 | 75 | - | 136 | 198 | 4,9 | |||
C1 | 100 | - | - | 180 | 185 | 4,9 | |||
C2 | - | 100 | - | 140 | 198 | 5,3 |
Fußnote: (1) Die Nummern E2-E6 bedeuten Beispiel 2 bis
Die Nummern C1-C2 bedeuten Vergleichsbeispiele
1 und 2.
(2) Die Wärmezersetzbarkeit wird in Gew.-% Abnahme angezeigt, wobei die Proben von
Raumtemperatur auf 3000C mit einer Geschwindigkeit von 10°C/Minute erhitzt werden.
Wie in Tabelle II gezeigt, führt die erfindungsgemäße Zusammensetzung
zu einer kurzen Härtungszeit und einer geringen Wärmezersetzbarkeit, verglichen mit meta- oder para-Aminobenzylamin
jeweils allein.
Claims (3)
1. Bei Raumtemperatur flüssige Aminobenzylamin-Zusammensetzung
mit 10-70 Gew.-% meta-Aminobenzylamin und 30-90 Gew.-% para-Aminobenzylamin.
2. Bei Raumtemperatur flüssige Aminobenzylamin-Zusammensetzung
mit nicht weniger als 95 Gew.-% eines Aminobenzylamin-Gemisches
und nicht mehr als 5 Gew.-% orthofAminobenzylamin,
wobei dieses Aminobenzylamin-Gemisch 10-70
Gew.-% meta-Aminobenzylamin und 30f90 Gew.-% para-Aminobenzylamin
enthält.
3. Verwendung der flüssigen Aininobenzylainin-Zusammensetzung
nach Anspruch 1 oder 2 für Härtungsmittel zur Kalthärtung von hitzehärtbaren Harzen.
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