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Schaltvorrichtung für
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elektronische Blutdruckmeßgeräte Elektronische Blutdruckmeßgeräte
haben einen elektronischen Signalwandler, der die Korotkoff'schen Strömungsgeräusche
in elektrische Signale umwandelt, um bei einer Blutdruckmessung nach Riva-Rocci
die Korotkoff'schen Strömungsgeräusche akustisch und/oder optisch anzuzeigen und
um den beim erstmaligen Auftreten und beim Verschwinden der Korotkoff'schen jeweils
herrschenden Druck als systolischen bzw. diastolischen Blutdruckwert erfassen zu
können. Das Drucksystem dieser Blutdruckmeßgeräte weist eine aufblasbare Manschette,
ein Druckmeßwerk mit einem Druckmeßwandler, einen Druckerzeuger und Verbindungsleitungen
zwischen diesen Teilen auf. Wenn dieses Drucksystem im ersten Abschnitt einer Blutdruckmessung
mittels des Druckerzeugers bis über den systolischen Blutdruckwert hinaus aufgepumpt
wird, lösen die Druckstöße im Drucksystem bereits akustische und/oder optische Signale
aus. Diese täuschen einen Meßvorgang vor, obwohl ein solcher gar nicht stattfindet.
Hinzu kommt, daß beim Aufpumpen des Drucksystems zwischen dem diastolischen und
dem systolischen Blutdruckwert die Korotkoff'schen Strömungsgeräusche über den Signalwandler
ebenfalls Signale erzeugen, die sich mit den von den Druckstößen herrührenden Signalen
vermischen. Diese zur Unzeit auftretenden Signale stiften oft erhebliche Verwirrung
beim
Benutzer des Blutdruckmeßgerätes. Diese Verwirrung ist umso größer und verhindert
unter ungünstigen Umständen die richtige Erfassung des systolischen Blutdruckwertes,
wenn etwa das Aufpumpen des Drucksystems nur geringfügig über den systolischen Blutdruckwert
hinausgeht und unmittelbar nach der Beendigung des Aufpumpvorganges die Druckreduzierung
im Drucksystem beginnt und die dann einsetzenden Nutzsignale praktisch übergangslos
an die Störsignale anschließen. Aber auch dann, wenn die Blutdruckmessung von einem
Arzt oder einer anderen Fachperson durchgeführt wird, können die Störsignale bei
der Untersuchungsperson Beunruhigungen auslösen, die sich nachteilig auf die Blutdruckmessung
auswirken können.
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Diese Störsignale kann man dadurch unterdrücken, daß das Blutdruckmeßgerät
mit einem handbetätigten Schalter ausgerüstet wird, mittels dessen das elektrische
Meßsystem erst nach Beendigung des Aufpumpvorganges eingeschaltet wird. Das aber
hat den Nachteil, daß die Bedienungsperson des Blutdruckmeßgerätes sich diesen Umstand
merken muß und daran denken muß, sofort nach dem Ende des Aufpumpvorganges den Schalter
zu betätigen. Wenn das zu spät geschieht, kann es vorkommen, daß die ersten auftretenden
Korotkoff'schen Strömungsgeräusche nicht erfaßt werden und fälschlicherweise ein
zu niedriger Druckwert als systolischer Blutdruckwert abgelesen wird. Diese Gefahr
ist besonders groß, wenn das Blutdruckmeßgerät mit einem selbsttätig arbeitenden
Druckablaß ausgerüstet ist. Ein solcher handbetätigter Schalter hat den weiteren
großen Nachteil, daß er nach Beendigung der Blutdruckmessung wieder betätigt werden
muß, um das elektrische System abzuschalten. Wenn das vergessen wird, bleibt die
Energiequelle des Blutdruckmeßgeräte#s unnötig eingeschaltet und wird während der
Ruhezeit des Gerätes verbraucht. Das wird in der Regel erst bei der nächsten Inbetriebnahme
des Gerätes temerkt werden, wenn möglicherweise keine Gelegenheit besteht, rlie
verbrauchte Energiequelle durch eine neue zu ersetzen.
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Um den letztgenannten Nachteil zu vermeiden, sind manche elektronischen
Blutdruckmeßgeräte mit einem druckgesteuerten Tastschalter ausgerüstet, der in drucklosem
Zustand offen ist und der erst beim Erreichen eines gewissen Mindestdruckes im Drucksystem
den elektrischen Teil des Blutdruckmeßgerätes einschaltet. Umgekehrt wird der elektrische
Teil beim Absinken des überdruckes im Drucksystem unter den Mindestdruck wieder
ausgeschaltet. Ein solcher Tastschalter vermag aber das Auftreten der Störsignale
nicht zu vermeiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Blutdruckmeßgerät zu
schaffen, bei dem einerseits beim Aufpumpen weder die Druckstöße des Druckerzeugers
noch die Korotkoff'schen Strömungsgeräusche Störsignale auslösen können und bei
dem andererseits keine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Bedienung erforderlich ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schaltvorrichtung mit den im Anspruch
1 oder im Anspruch 2 angegebenen Merkmalen gelost.
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Die bei beiden Ausführungsformen in der Verbindungsleitung vom Druckerzeuger
zu den übrigen Teilen des Drucksystem, insbesondere zur Manschette, in der Bewegungsbahn
des Luftstromes angeordnete Schaltzunge wird beim Aufpumpen des Drucksystems durch
den stetig oder in einzelnen Druckstößen vorbeistreichenden Luftstrom aus ihrer
Ruhelage herausbewegt und dabei entweder der Ruhekontakt geöffnet oder der Arbeitskontakt
geschlossen. In Abhängigkeit u.a. von der Art und Stärke des Luftstromes, von den
örtlichen Strömungsverhältnissen und von der Elastizität der Schaltzunge bleibt
dabei die Schaltzunge entweder stetig ausgelenkt oder sie führt Schwingungen zwischen
der Ruhestellung und der Ausschlagsstellung aus. Bei einem motorbetiebenen Druckerzeuger
mit gleichmäßigem Förderstrom, der eine stetige und gleichmäßige.Auslenkung der
Schaltzunge hervorruft, können bei der Ausführungsform nach Anspruch 1 die von der
Schaltzunge ausgelösten elektrischen Schaltsignale unmittelbar bewirken, daß während
der Dauer des Aufpumpvorganges zumindest das Auftreten akustischer und/oder optischer
Anzeigesignale und gegebenenfalls auch die Speicherung
von Signalen
unterbleibt. Wenn hingegen beim Einsatz einer handbetätigten Pumpe nur ein intermittierender
Luftstrom erzeugt wird, oder wenn bei stetigem Luftstrom aufgrund der Strömungsverhältnisse
im Bereich der Schaltzunge diese nur intermittierend am Kontaktstück anliegt und
etwa Schwingungen ausführt und dadurch von ihr intermittierende Schaltsignale ausgelöst
werden, dann können diese Schaltsignale bei der Ausführungsform nach Anspruch 2
im Zusammenwirken mit dem Zeitschaltglied (RC-Glied) mittelbar bewirken, daß während
der Dauer des Aufpumpvo-ganges die unerwünschten Störsignale unterdrückt werden.
Da se bst bei einer Handpumpe die einzelnen Strömungaphasen verhältni mäßig schnell
aufeinander folgen, kann ein solches Zeitschalt lied auf eine verhältnismäßig kurze
Zeitspanne eingestellt werde i, um die Saugphasen des Druckerzeugers zu überbrücken,
so daß nah Beendigung des Aufpumpvorganges die Meßeinrichtung bere ts nach kurzer
Zeit für die Messung zur Verfügung steht. Das gi#.t noch mehr, wenn lediglich Schwingungsbewegungen
der Schaltzunge zeitlich überbrückt werden müssen.
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Nach der Durchführung der Blutdruckmessung sorgt der dr Ickgesteuerte
Tastschalter dafür, daß nach der Beendigung des Meßvorganges die gesamte elektrische
Einrichtung des Blutdruckmeßgerätes beim Unterschreiten des Mindestdruckes abgeschaltet
wird und daß sie umgekehrt beim Aufpumpen des Drucksystems beim überschreiten des
Mindestdruckes eingeschaltet, ohne daß dann jedoch die sonst unvermeidlichen Störsignale
auftreten können.
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Bei einer Ausgestaltung der Schaltvorrichtung nach Anspruch 3 können
ihre Teile leichter aufeinander abgestimmt werden. Außerdem können sie leichter
montiert werden und die elektrischen Anschlüsse leicht hergestellt werden. Unterstützt
wird das durch eine Weiterbildung der Schaltvorrichtung nach Anspruch.4, wobei zugleich
eine größere Freiheit hinsichtlich der Anordnung der Schaltvorrichtung in Bezug
auf die übrigen Teile des Blutdruckmeßgerätes erreicht wird.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Axialschnitt der
Schaltvorrichtung gemäß der Erfindung in einer Ausführungsform für den Anschluß
an Schlauchleitungen; Fig. 2 eine Draufsicht der Schaltvorrichtung nach Fig. 1 bei
abgenommenem Gehäuseoberteil; Fig. 3 eine teilweise geschnitten dargestellte Seitenansicht
des Gehäuseoberteils; Fig. 4 einen Axialschnitt des Gehäuseoberteils; Fig. 5 eine
Seitenansicht des Gehäuseunterteils; Fig. 6 einen Vertikalschnitt des Gehäuseunterteils;
Fig. 7 eine Stirnansicht des Gehäuseoberteils.
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Die Schaltvorrichtung 10 weist ein zweiteiliges Gehäuse 11 mit einem
Gehäuseunterteil 12 und einem Gehäuseoberteil 13 auf, die im folgenden kurz als
Unterteil 12 bzw. Oberteil 13 bezeichnet werden. Im Gehäuse 11 ist eine Schaltzunge
14 untergebracht, die mit einem Kontaktstück 15 einen elektrischen Schalter bildet.
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Der Unterteil 12 hat eine langgestreckte näherungsweise rechteckige
Grundrißform (Fig. 2). Entlang seinem Rand ist eine umlaufende Anlagefläche 16 für
den Oberteil 13 vorhanden. Entlang dem Innenrand der Anlagefläche 16 ist eine Wand
17 angeformt, die an der einen Schmalseite eine Aussparung 18 aufweist. Der innerhalb
der Wand 17 gelegene Bereich des Unterteils 12 bildet den Boden 19 einer Kammer
21, in der die Schaltzunge 14 angeordnet ist. Der Oberteil 13 bildet die Decke 20
der Kammer 21. Außerhalb des jenigen Flächenbereiches, der die gleiche Grundrißf
rm wie die Wand 17 am Unterteil 12 hat, ist am Oberteil 13 ebeifalls eine umlaufende
Wand 21 angeformt (Fig. 4). Ihre Innenfläche 23 ist auf die Außenfläche 24 der Wand
17 abgestimmt. Die seiden Wände 17 und 21 bilden damit Positionierelemente für die
beiden Gehäuseteile 12 und 13. Die Stirnfläche der Wand 21 dient als Anlagefläche
25 des Oberteils 13, die sich bei dem Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile 12 und
13 an der Anlagefläche 16 des Unterteils 12 anlegt. -Dabei werden die beiden Gehäuseteile
durch
einen zwischen den Anlageflächen 16 und 25 eingebrachten
Klebstoffauftrag miteinander derart fest verklebt, daß die Trennfuge zwischen den
beiden Gehäuseteilen ringsum luftdicht abgedichtet ist.
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Die Innenfläche 26 des Bodens 19 ist um die Dicke der Schaltzunge
14 gegenüber der Anlagefläche 16 tiefer gelegen. Diese Vertiefung der Innenfläche
26 setzt sich als Ausnehmung 27 durch die Aussparung 18 der Wand 17 hindurch über
den anschließenden Flächenbereich der Anlagefläche 16 bis zu deren Außenrand -hinweg
fort. Diese Ausnehmung 27 hat die gleiche Grundrißform wie der betreffende Längenabschnitt
der Schaltzunge 14 (Fig. 2). Dadurch wird die darin eingelegte Schaltzunge 14 ohne
weitere Maßnahmen seitlich genau ausgerichtet.
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Im Bereich der Ausnehmung 27 sind am Unterteil 12 zwei Positionierzapfen
28 angeformt. Sie haben eine kreiszylindrische Gestalt und sind an ihrem Ende kegelig
zugespitzt, um das Aufsetzen der Schaltzunge 14 zu erleichtern. Diese weist an den
entsprechenden Stellen zwei kreisrunde Ausnehmungen 29 auf (Fig. 2), die auf die
Positionierzapfen abgestimmt sind. Bei sehr dünnen Schaltzungen, deren Dicke höchstens
gleich der Dicke der in der Trennfuge zwischen den beiden Gehäuseteilen 12 und 13
eingebrachten Klebstoffschicht ist, kann die Vertiefug der Irnenfläche 27 und die
daran anschließende Ausnehmung 27 am unter teil 12 entfallen. Dann übernehmen die
Positionierzapfer 28 in Verbindung mit den Ausnehmungen 29 alleine die Positionierung
der Schaltzunge 14.
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In der Fluchtlinie der beiden Positionierzapfen 28 am Urterteil 12
sind am Oberteil 13 zwei zylindrische Ausnehmungen 31 eingeformt, in die die Positionierzapfen
28 eingreifen, wenn die beiden Gehäuseteile 12 und 13 miteinander vereinigt werden.
Die Positionierzapfen 28 und die ihnen und der Ausnehmung 27 benachbarten Bereiche
der Anlagefläche 16 am Unterteil 12 und der Anlagefläche 25 am Oberteil 13 bilden
gemeinsam eine Halterung 30 für die Schaltzunge 14, durch die der betreffende Längenabschnitt
der
Schaltzunge 14 fest eingespannt ist. Die Schaltzunge 14 weist einen über die Halterung
30 hinaus nach außen aus dem Gehäuse 11 herausragenden Längenabschnitt als Anschlußfahne
32 auf.
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Am Unterteil 12 ist, zumindest annähernd in der Mitte des Bodens 19,
eine kreisrunde Einlaßöffnung 33 vorhanden (Fig. 6), deren Durchmesser zumindest
näherungsweise gleich dem lichten Abstand der langgestreckten Abschnitte der Wand
17 ist. Der Durchmesser der Einlaßöffnung 33 ist größer als die Breite der Schaltzunge
14 oder umgekehrt die Schaltzunge 14 schmäler als der Durchmesser der Einlaßöffnung
33 bemessen. An die Einlaßöffnung 33 schließt nach außen hin ein Anschlußstutzen
:4 an, dessen lichter Durchmesser gleich dem Durchmesser der E;nlaßöffnung 33 ist.
In der Fluchtlinie der Einlaßöffnung 33 ist am Oberteil 13 eine Auslaßöffnung 35
vorhanden, an die sich in ähnlicher Weise wie beim Unterteil 12 ein Anschlußstutzen
36 mit gleicher lichter Weite anschließt.
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Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, erstreckt sich von der Schaltzunge
14 der außerhalb der Halterung 30 gelegene freie Längenabschnitt 37 am Boden 19
des Unterteils 12 entlang und über die Einlaßöffnung 33 hinweg. Da die Schaltzunge
14 die Einlaßöffnung 33 nicht ganz abdeckt, vermag ein durch den Anschluß stutzen
34 herangeführter, durch den Pfeil 38 angedeuteter Luftstrom wenigstens zum Teil
seitlich an der Schaltzunge 11 vorbeizuströmen. Dadu-rch wird vermieden, daß der
sonst weitgehend nur in der Längsrichtun.g der Schaltzunge 14 zwischen ihr un dem
Boden 19 austretende Luftstrom aufgrund des Bernoulli-E fektes die Schaltzunge 14
mehr ansaugt als abstößt. Außerdem wirken dadurch von Anfang an nicht nur der statische
Druck einer ruhenden Luftsäule sondern zugleich der dynamische Druck eines bewegten
Luftstromes auf den freien Längenabschnitt 37 der Schaltzunge 14 ein und bewirken
eine elastische Auslenkung des Längenabschnittes 37 vom Boden 19 weg auf den Oberteil
13 hin.
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Dort ist in der Bewegungsbahn des Längenabschnittes 37, und zwar so
nahe wie möglich bei dem freien Ende 39 der Schaltzunge 14,
das
Kontaktstück 15 angeordnet. Es sitzt in einem Durchgangsloch 41 der Decke 20, wobei
wenigstens ein als Anschlußfahne 42 dienender Teil aus dem Oberteil 13 herausragt.
Sein anderes Ende ragt so weit in die Kammer 21 hinein, daß es von der Schaltzunge
14 immer dann erreicht wird, wenn durch den Druckerzeuger beim Aufpumpen des Drucksystems
ein Luftstrom durch die Schaltvorrichtung 10 hindurchgefördert wird. Dabei kann
dieses Luftstrom stetig oder stoßweise auftreten.
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Der durch die Schaltzunge 14 und das Kontaktstück 15 gebildete Schalter
ist Teil einer elektrischen Schaltung, durch d e zumindest der Signalwandler des
Blutdruckmeßgerätes ein - und ausgeschaltetwerden kann. Soweit nach der Bau- und
Betviebsart des Druckerzeugers der Luftstrom nur stoßweise auftritt, wie das beispielsweise
bei einer Summiball-Handpumpe der Fall ist, dann wird der Schalter mit einem Zeitschaltglied
(RC-Glied) gekoppelt, das die zeitweiligen Unterbrechungen des Kontaktes zwischen
der Schaltzunge 14 und dem Kontaktstück 15 zeitlich überbrückt. Das gleiche gilt
für den Fall, daß die Schaltzunge 14, beispielsweise aufgrund der Strömungsverhältnisse,
nicht stetig ausgel nkt bleibt, sondern Schwingungsbewegungen ausführt, und dadurch
die Anlage am Kontaktstück 15 unstetig ist.
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Wenn es für die Betriebsschaltung des Blutdruckmeßgerätts erforderlich
oder wünschenswert ist, können die Schaltz nge 14 und das Kontaktstück 15 auch als
Ruhekontakt eingesetzt werden, indem das Kontaktstück 15 am Boden 19 des Unterteils
12 statt am Oberteil 13 angeordnet wird.
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