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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine optische Leitung, insbesondere
auf ein optisches Kabel, mit mindestens einem Lichtwellenleiter, welcher aus einem
mit einer primären Schutzschicht versehenen Glaskern besteht und welcher zusätzlich
von einer zweiten Schutzschicht umgeben ist, welche aus einem durch zugfeste Fasern
verstärktem Kunststoff, beispielweise GFK, CFK- oder Kevlar-Armierung besteht und
einen Außendurchmesser von weniger als 1,5 mm aufweist.
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Derartige optische Leitungen sind allgemein bekannt und bestehen
im einfachsten Fall aus einem mit einer Schutzumhüllung versehenen Lichtwellenleiter
(LWL).
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Ein optisches Kabel enthält innerhalb eines Mantels mehrere LWL und
gegebenenfalls weitere Aufbauelemente wie mechanische Verstärkungsglieder.
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Jeder LWL ist ein vollwertiges Element zur optischen Übertragung
von Nachrichten oder Daten. Das Ende eines LWL muß z.B. an eine Übertragungsstation
angeschlossen oder mit einer Anschlußleitung verbunden werden. Der Endbereich einer
optischen Leitung wird dabei besonders stark beansprucht. Bei optischen Leitungen
der eingangs genannten Art sind die LWL bereits bei der Herstellung auf ihrer gesamten
Länge außer mit einer primären Schutzschicht (Primär-Coating) mit einer zweiten
Schutzhülle (Sekundär-Coating) aus faserverstärktem Kunststoff mit einem Außendurchmesser
von 0,8 bis 1,5 mm versehen. Solche mit einem Sekundär-Coating versehenen Fasern
sind bereits ohne zusätzliche Mittel gegen mechanische Zugbeanspruchung und Umwelteinflüsse
geschützt. Ihre geringe Dikke ermöglicht den Aufbau von zugfesten Mehrfaserkabeln
mit kleinem Außendurchmesser, bei welchen auf zusätzliche Kabelaufbauelemente,die
gegen Zug, Druck und Schlag schützen sollen, verzichtet werden kann.
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Der geringe Außendurchmesser dieser l,ichtwellenleiter wirkt sich
jedoch nachteilig aus, wenn man insbesondere bei einem Mehrfaserkabel die Enden
der l.WI.
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einzeln für die Herstellung von Anschlüssen vorbereiten will, wenn
sie bespielsweise direkt und ohne Verwendung einer Aufteilmuffe mit einem Stecker
oder einem Anschlußleiter verbunden werden sollen. Die freien Endbereiche der LWL
sind dann nicht genügend geschützt. Wegen der geringen Querstabilität gegen Scherbeanspruchungen
können Brüche nicht immer vermieden werden. Außerdem sind die dünnen Fasern den
insbesondere bei ungünstigen Lichtverhältnissen nicht ausreichend gut wahrnehmbar
und identifizierbar.
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Darüber hinaus widersetzen sie sich wegen ihrer elastisch federnden
Eigenschaften einer Verlegung in gewünschtem Verlauf.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine optische Leitung
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß ohne Verwendung von Aufteilmuffen
auch bei rauher Behandlung Einzelanschlüsse an verschiedenen voneinander entfernten
Orten hergestellt werden können, wobei der Endbereich eines jeweiligen LWL gut in
gewünschtem Verlauf ohne die Gefahr eines Bruches verlegbar sein soll.
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Die Lösung gelingt dadurch, daß die Endbereiche zumindest eines Teils
der Lichtwellenleiter zusätzlich mit einem übergeschobenen Kunststoffmantel versehen
sind, dessen Außendurchmesser mindestens 2,5 mm, vorzugsweise 3,5 mm beträgt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist es nicht erforderlich, einen
LWL bereits bei der Herstellung auf der gesamten Länge mit einer dickeren Umhüllung
zu versehen, so daß weiterhin Mehrfaserkabel mit geringem Außendurchmesser beibehalten
werden können. Würde man ein 6fach-Kabel mit auf der gesamten Länge nach Art eines
Einfaserkabeis dick umhüllten LWL verwenden, ergäbe sich ein Kabeldurchmesser von
etwa 13 mm.
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Für die Erfindung können stattdessen bei Verwendung von Faserverbund-Sekundär-Coating
nur 5 mm dicke Kabel eingesetzt werden. Man benötigt nur einen auf die Endbereiche
der LWL beschränkten geringen Mehraufwand für das nachträgliche Überschieben von
Abschnitten eines Kunststoffmantels, welche in der Praxis mindestens 80 cm lang
sind.
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Die Längsstabilität von mit einem Faserverbund-Sekundär-Coating versehenen
LWL läßt es ohne weiteres zu, auch Abschnitte eines Kunststoffmantels mit einer
Länge von bis zu mehreren Metern überzuschieben.
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Der Innendurchmesser des Kunststoffmantels ist nur geringfügig größer
als der Außendurchmesser eines LWL, so daß der Kunststoffmantel nach dem Aufschieben
reibungsschlüssig haftend seine Lage beibehält. Ein derart vorbereitetes Ende eines
LWLs ist gut wahrnehmbar, wobei die Möglichkeit besteht, die Enden verschiedener
LWL eines Kabels mit unterschiedlich gefärbten Kunststoffmänteln zu versehen. Insbesondere
dann, wenn der Kunstoffmantel aus einem Material mit vorwiegend plastischem Verhalten
besteht, was besonders vorteilhaft durch Verwendung von mit einem hohen Anteil von
Füllstoffen wie Ruß, Quarzmehl oder Aluminiumoxydhydrat gefülltem PVC erreichbar
ist, kann der mit dem Kunststoffmantel versehene Endbereich eines LWL in beliebigen
gewünschten Verlauf stabil und praktisch ohne Rückfederung ausgeformt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung
dargestellt, welche den Endabschnitt eines optischen Kabels mit sechs herausragenden
Enden von Lichtwellenleitern zeigt. von denen drei erfindungsgemäß mit Abschnitten
eines Kunststoffmantels versehen sind.
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Aus dem ummantelten Mehrfaserkabel 1 treten sechs Lichtwellenleiter
2 bis 7 aus, wobei die Lichtwellenleiter 2,3 und 4 ohne zusätzliche Umhüllung einen
Durchmesser von ca. 0,8 mm aufweisen. Diese sind schlecht wahrnehmbar und nehmen
eine sich aufgrund ihrer Elastizität einstellende Lage ein.
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Auf die Enden der Lichtwellenleiter 5, 6 und 7 wurde dagegen Längenabschnitte
8,9 und 10 eines Kunststoffmantels aus hochgefülltem PVC aufgeschoben, so daß man
die Endbereiche dieser Lichtwellenleiter 5, 6 und 7 bei einem Außendurchmesser von
mehr als 2,5 mm gut wahrnehmen kann. Eine Abbiegung in die in der Figur erkennbaren
Verläufe ist ohne Bruchgefahr möglich und bleibt wegen der plastischen Verformung
des Mantelwerkstoffes nahezu ohne Rückfederung erhalten. Die Handhabung derart vorbereiteter
Enden von Lichtwellenleitern ist wegen der guten Wahrnehmbarkeit und Legbarkeit
erheblich erleichtert.
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An der Austrittstelle der Lichtwellenleiter 2 bis 7 ist ein Schrumpfschlauch
11 vorgesehen, welcher die Ummantelung des Kabels 1 und die Kunststoffmäntel 8 bis
10 umfaßt.
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Optische Kabel können bereits werksseitig mit herausragenden Enden
von Lichtwellenleitern versehen werden, auf welche Kunststoffmäntel gemäß der Erfindung
aufgeschoben sind. Eine solche Vorkonfektionierung, welche von Fachkräften im Werk
vorgenommen werden kann, schließt die Möglichkeit einer bauseitig unsachgemäßen
Vorgehensweise durch weniger geschultes Personal bei der Kabelverlegung und der
Montage der Steckverbinder aus.