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Tauchboot
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Stand der Technik die Erfindung geht aus von einem Tauchboot nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Ein bekanntes Tauchboot dieser Art (DE-GM 71 48
617) kann zwar einer Person unter Wasser als Antriebsmittel dienen, setzt aber voraus,
daß der Taucher bezüglich Preßluft autark versorgt wird. Die Betätigung der Steuerruder
erfolgt allein durch elektrische Mittel, die über eisen Fußschalter durch den Taucher
einschaltbar sind. Ganz abgesehen davon, daß ein Taucher stets Flossen anhat, die
ihm das Betätigen des Schalters nahezu unmöglich machen dürften, ist bei entleerter
Batterie ein Manövrieren, insbesondere Auftauchen des Bootes, nicht mehr möglich.
Da beim Tauchen unabhängig, ob es sich um Sporttauchen oder Reparaturtauchen handelt,
immer mindestens zwei Personen tauchen, müssen mindestens zwei derartige Tauchboote
eingesetzt'werden, um dieser Forderung - tauche nie allein - getecht zu werden.
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Nicht zuletzt ist der Antrieb dieses bekannten Tauchbootes ungünstig
nach unten angeordnet, so daß der Antrieb bei weichem Grund in diesem Einsinken
würde und damit nicht mehr brauchbar wäre. Das Boot könnte bei diesem Antrieb auch
nicht auf dem Grund abgestellt werden. Auch die Wassereintrittsventile sind äußerst
ungünstig angeordnet und zwingen den ohnehin im Sichtbereich eingeschränkten Taucher
die Ventile, da er sie nicht sehen kann, zu ertasten.
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Bei einem anderenn bekannten Tauchboot (DE-OS 21 00 827) erfolgt
der Antrieb ebenfalls durch elektrische Mittel, die durch eine Batterie gespeist
werden. Die Auftrittsmittel werden vor Inbetriebnahme eingestellt und bleiben unverändert
mit dem großen Nachteil, daß beim Stillegen des Bootes auf dem Grund nach dessen
Verlassen durch den Taucher, dieses selbst wieder zur Oberfläche steigt und dort
wohl abgetrieben und vom Taucher nicht mehr gefunden wird. Das Tarieren dieses Bootes
ist außerordentlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Auch hier ist kaum vorstellbar,
wie ein derartiges Boot bei zwei Tauchern noch manövriert werden soll oder wo sich
diese Taucher im Boot aufhalten sollen.
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Bei wieder einem anderen bekannten Tauchboot (DE-OS 31 18 568), das
nachteiligerweise wieder nur für einen Taucher und zudem einen bezüglich der Sauerstoffversorgung
autarken Taucher konzipiert ist, muß sich der Taucher an einem Gerüst festhalten,
das über Gelenke verformbar, nicht wodurch das Boot lenkbar sein soll. Ganz abgesehen
davon, daß diese Bootsgestaltung unverhältnismäßig viel Wirbel widerstände erzeugt,
verlangt sie ein sich anpassen des Körpers des Tauchers an das Bootsgerüst und dessen
Gelenke, wodurch dieses Tauchboot praktisch nicht anwendbar ist, ganz abgesehen
davon, daß eine Lösung mit geschlossener Kabine lebensgefährlich wäre.
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Vorteile der Erfindung Das erfindungsgemäße Tauchboot mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß außerordentlich große
Preßluftreserven vorhanden sind, daß zwei Taucher mit einem Boot tauchen und daß
sich beide Taucher über je einen Lungenautomaten direkt aus den im Boot untergebrachten
Preßluftflaschen versorgen können und daß vorteilhafterweise für die im Boot vorgesehenen
Auftriebskörper ausreichend Preßluft für ein vielfaches Auf- und Abtauchen des Tauchbootes
vorhanden ist.
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Durch die katamaranähnliche Anordnung des Bootsrumpfes ist es möglich,
zwei große, beispielsweise 50 Liter Preßluftflaschen unterzubringen, so daß bei
200 bar Fülldruck eine Reserve von etwa 20.000 Liter atembarer Preßluft besteht.
Theoretisch können beide Taucher bei dieser Luftreserve bis :zu 5 Stunden unter
Wasser bleiben, was beispielsweise bei Unterwasserreparaturen
von
größeren Schiffen von Vorteil sein könnte. So wäre es denkbar, daß die Taucher sich
abwechseln während das Tauchboot stationär an der Reparaturstelle verbleibt. Um
eine ausreichende Auftriebskraft zu erhalten, genügen vier flut- und belüftbare
Auftriebskörper mit je 175 Litern Volumen.
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Durch die Integration von die Preßluftflaschen aufnehmenden Räumen
mit de Auftriebskörpern und deren katamaranartigen Verbindung dieser Gegenstände
ergibt sich eine verhältnismäßig große Liegefläche für die Taucher.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Tauchboot
eine vorzugsweise strömungsgünstige Frontverkleidung auf, die zum Ableiten des Strömungsdruckes
von den Tauchern über dem vorderen Abschnitt der Liege fläche gewölbt ist und dort
aus einem durchsichtigen Material besteht.
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Durch diese Verkleidung wird außer dem Schutz der Taucher auch der
Strömungswiderstand und damit der Energieverbrauch während der Fahrt herabgesetzt.
An der Oberkarite dieser Frontverkleidung sind in Ausgestaltung der Erfindung Austrittsöffnungen
zum Entlüften der Auftriebskörper vorhanden, so daß die austretende Luft keinerlei
Sichtbehinderung für die Taucher zur Folge hat. Die beiden Rumpfteile können erfindungsgemäß
in ihrem unteren Bereich zur Aufnahme der Preßluftflaschen ausgewölbt sein, wobei
sich die Auftriebskörper oberhalb der Preßluftflaschen befinden. Die beiden Rumpfteile
bilden zusammen mit dem Deckel eines zwischen den Rumpfteilen angeordneten, wasserdichten
Behälters zur Aufnahme der Energiequelle eine gemeinsame Oberfläche, die die Liege
fläche des Tauchbootes darstellt.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind auf der
Liegefläche Haltemittel vorhanden, die die Taucher selbsttätig am Tauchboot festhalten,
wobei als Haltemittel T-förmige Doppelhaken dienen können, deren freie Enden vorzugsweise
nach unten gewölbt sind, so daß sich der Taucher mit seinen Unterschenkeln an diesen
Halteteilen festklemmen kann. Vorteilhafterweise kann die Liege fläche eine dem
Körper angepaßte anatomische Formgebung aufweisen Nach einer zusätzlichen Ausgestaltung
der Erfindung sind Behälter oder Fächer für den Transport von Gegenständen, wie
beispielsweise Werkzeug, vorhanden. Die Art der Tauchbootsgestaltung ermöglicht
derartige Behälter unterzubringen, ohne deshalb strömungsungünstige Ausbauten zu
erhalten. Diese Behälter sind von Wasser durchströmt, um so beim Öffnen keine Änderung
des Gewichtes zu bewirken.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an der Unterseite
des Tauchbootes Kufen vorhanden, so daß dieses Tauchboot auch leicht über den Grund
des Wassers ziehbar ist und sich nicht an Unebenheiten verhaken kann.
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Außerdem kann das Boot auch an Land und unter Wasser auf diesen Kufen
gezogen und abgestellt werden.
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Der vordere Teil der Bootsoberfläche kann erfindungsgemäß als Cockpit
ausgebildete sein, in dem die Steuerungsmittel zum Verstellen der Ruder und zum
Be- und Entlüften der Auftriebskörper untergebracht sind. Diese Steuerungsmittel
können elektrisch, vorzugsweise aber mechanisch arbeiten, so daß bei Ausfall der
elektrischen Anlage eine mechanische, dh willkürliche Steuerung mögiich ist. Vorteilhafterweise
können diese Steuerungsmittel oder Steuerungsventile als Sicherheitselemente ausgebildet
sein mit selbsttätiger Rückstellung und/oder Schnellschlußvorrichtung.
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Nach einer ergänzenden Ausgestaltung der Erfindung ist das Boot insgesamt
strömungsgünstig ausgebildet, wobei sich der hintere Teil des Bootes verjüngt.
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Dieser verjüngte Teil geht in einen rohrförmigen Abschnitt über, in
welchem die elektrisch angetriebene Schraube läuft. In diesem Endbereich ist auch
das Höhen- und das Seitenruder untergebracht, so daß die an der Bootsoberfläche
entlang geführte Strömung unmittelbar durch diese Ruder geteilt wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind
der nachfolgenden Beschreibung, der 7eichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Zeichnung Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Tauchbootes
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf das Boot; Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Boot gemäß
Linie ll-ll in Fig. 1 und Fig. 3 einen Querschnitt durch das Boot gemäß Linie III-III
in Fig. 1.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels Wie den Figuren 1 bis 3 entnehmbar
ist, weist das erfindungsgemäße Tauchboot eine strömungsgünstige Außenhaut auf,
mit innerhalb der Haut vorgesehenen Trennwänden, wodurch eine Anzahl von zum Teil
abschließbaren oder auch wasserdichten Kammern entsteht. Der grundsätzliche Aufbau
entspricht einem Katamaran, dessen Rümpfe 1 durch die Kammern bildenden Gehäuseteile
2 miteinander verbunden sind. Die Rümpfe 1 nehmen jeweils eine 50 Liter fassende
Preßluftflasche 3 auf und sind zu darüber liegenden Auftriebskammern 4 und 5 durch
eine Wand 6 getrennt. Der Raum um die Preßluftflaschen 3 dieser Rümpfe 1 kann geflutet
sein, um keinen ungewünschten Auftrieb zu bewirken. Hierzu genügen, wie bei anderen
gefluteten Kammern, stets offene Offnungen in der Außenhaut. An den Rümpfen sind
nach unten Kufen 7 vorgesehen, um beim Aufsetzen des Tauchbootes einerseits zu vermeiden,
daß die Außenhaut der Rümpfe 1 verletzt und andererseits ein besseres Gleit- bzw.
Standvermögen auf dem Meeresgrund oder dem Boden zu erzielten. Die Rümpfe 1 sind
über eine Bodenplatte 8 miteinander verbunden, in der zu den Auftriebskammern 4
und 5 hin stets offene Flutungsöffnungen 9 vorgesehen sind. Nach oben hin ist das
Tauchboot durch eine Deckplatte 10 verschlossen, die als Liegefläche 2 in Längsrichtung
nebeneinander liegende Taucher dient und entsprechend, um ein möglichst bequemes
Liegen zu ermöglichen, anatomisch geformt ist. Zwischen den linken und rechten Auftriebskammern
4, 5 ist ein wasserdichter Batterieraum 12 vorgesehen, der durch einen abnehmbaren
Deckel 13 verschlossen ist. Um die Taucher bei der Fahrt zu schützen und außerdem
die Hydrodynamik des Bootes zu verbessern, ist im vorderen Teil über der Deckplatte
10 eine durchsichtige Haube 14 vorgesehen Unter dieser Haube 14 sind aus der Deckplatte
10 die vom Taucher zu nutzenden Armaturen angeordnet. Unter der Deckplatte 10 sind
in diesem Bereich also in Fahrtrichtung vor den Auftriebskammern 4, 5 in einem Raum
15 die Steuerorgane 16 zur Manövrierung des Tauchbootes untergebracht.
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Am Heck des Tauchbootes ist ein Seitenruder 17 und quer zu dem in
einer Ausnehmung dieses Seitenruders ein Höhenruder 18 vorhanden. Im Kreuzungsbereich
dieser beiden Ruder ist eine Ringdüse 19 vorgesehen, die fest mit der Tauchbootwand
verbunden ist und in der eine von einem Elektromotor 20 angetriebene
Schraube
21 läuft. Beide Ruder 17 und 18 weisen im Bereich Ringdüse 19 entsprechende Aussparungen
auf und sind jeweils an ihren seitlichen Stirnenden an mit dem Bootskörper verbundenen
Armen 22 und 23 schwenkbar aufgehängt. In diesen Armen 22 und 23 laufen die zur
Betätigung der Ruder 17 und 18 erforderlichen Seelen, beispielsweise Baudenzüge.
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Damit sich die Taucher am Boot festhalten können, sind im Bereich
der Unterschenkel der Taucher an der Deckplatte 10 T-förmige Bügel 24 vorgesehen,
hinter die der Tauch mit seinen Unterschenkeln greift. Außerdem verlaufen seitlich
der Deckplatte 10 Haltestangen 25, an denen sich der Taucher beim Verlassen oder
Besteigen des Bootes halten kann oder an denen das Boot, wenn über Land gezogen
wird oder auf dem Wasser schwimmt, geführt werden kann.
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Ausgehend von den dargestellten Proportionen Tauchboot zu Taucher
können im Batterieraum 12 neun Batterien untergebracht werden, nämlich acht Fahrbatterien
mit 6 Volt und 250 Ah, mit denen der Elektromotor 20, nämlich ein Niederspannungsgleichstromantriebsmotor
für 48 Volt, mit Energie versorgt wird. Die neunte Batterie arbeitet mit 12 Volt
und 120 Ah und dient der Beleuchtung. Als Antriebsmotor kann ein bekannter Elektromotor
für Unterwasserbetrieb dienen mit 1800 Watt bei einer Betriebsspannung von 48 V.
r ;e Drehzahlregelung und Drehrichtungsänderung dieses Motors wird vom Taucher gesteuert.
Die erforderlichen Steuorgane sind unter der Haube 14 auf einem Armaturenbrett 27
angeordnet, so daß der Taucher diese in der Zeichnung nicht mehr dargestellten Armaturen
stets in Sicht- und Reichweite hat. Mittels einer elektronischen Steuerung kann
der Verbrauch an Steuerenergie minimiert werden. Auf dem Armaturenbrett 27 ist außerdem
eine Anzeigevorrichtung für den Ladezustand der Batterien vorgesehen.
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In den Bug des Tauchbootes sind zwei Unterwasserscheinwerfer 28 starr
eingebaut, die vom Taucher über auf dem Armaturenbrett 27 angeordnete Schalter eingeschaltete
werden können und die von der 12 V-Batterie versorgt werden. Die Ladebuchsen für
die Batterien sind im Batterieraum 12 untergebracht, so daß keine Kurzschlußentladung
durch Wasser erfolgen kann. Außerdem ist damit gewährleistet, daß der Batterieraum
12 bei jeder Nachladung geöffnet und damit auf mögliche Undichtheiten überprüft
undausreichend belüftet
wird. Die Deckplatte 10 des Tauchbootes
kann gegebenenfalls mit wasserfest eingelassenen Solarzellen belegt sein, um eine
Wiederaufladung der Batterien bei Nichtnutzung des Fahrzeuges zu erzielen. Das entsprechende
Ladegerät ist dann im Batterieraum 12 untergebracht.
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Die Betätigung vom Seitenruder 17 und Höhenruder 18 kann mit mechanischen
Mitteln von Hand oder mit pneumatischen Mitteln erfolgen. Als pneumatische Mittel
dienen Arbeitszylinder, die an die Bewegung übertragenden Mitteln, wie beispielsweise
Baudenzügen, angreifen und die über Ventile mit Preßluft versorgt werden. Die Ventile
werden unmittelbar vom Taucher betätigt und sind auf dem Armaturenbrett 27 angeordnet.
Das aus den Preßluftflaschen entnommene Arbeitsmittel Luft wird über ein Druckminderventil
im Druck reduziert. Entsprechend funktionieren die mechanischen Arbeitsmittel, bei
denen ebenfalls der Taucher einen Steuerhebel betätigt, der jedoch unmittelbar am
Übertragungsmittel, beispielsweise dem Baudenzug, angreift. Auch dieser Steuerhebel
ist am Armaturenbrett 27 angeordnet. Durch die unmittelbare mechanische Betätigung
wird vor allem Preßluft gespart und es besteht darübe'r hinaus eine Notsteuermöglichkeit,
beispielsweise wenn die Preßluft zur Steuerung nicht mehr ausreicht.
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Aus praktischen Gründen wird der Steuerhebel, ob nun für die mechanische
Steuerung oder die pneumatische Steuerung, für die entsprechende Betätigung in üblicher
Weise bewegt, nämlich nach vorne gedrückt, wenn das Boot nach unten fahren soll,
zurückgezogen, wenn das Boot wieder nach oben steuern soll. Bei Umlegung des Hebels
nach rechts nimmt das Seitenruder 17 eine Stellung für eine Rechtskurve und bei
Umlegung nach links für eine Linkskurve ein.
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Bei mechanischer Steuerung ist eine automatische Rückstellung in die
neutrale Lage der Steuerruder vorhanden, so daß also eine Richtungsänderung nur
so lange vorgenommen wird, so lange der Steuerhebel in einer entsprechenden Stellung
durch den Taucher gehalten wird. Bei pneumatischer Steuerung ist ein Gegensteuern,
wie bei einem Flugzeug, nötig, um die Ruder wieder in Neutralstellung zu bringen.
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Das Auf- und Abtauchen des Tauchbootes wird ebenfalls über auf dem
Armaturenbrett 27 angeordnete Hebel gesteuert, die Ventile der Auftriebskammern
4 und 5 betätigen, so daß in der Einstellung Preßluft aus den Preßluftflaschen 3
in diese Auftriebskammern 4, 5 strömt und in der anderen Stellung in diesen Auftriebskammern
4, 5 befindliche Luft nach außen entlassen wird.
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Durch die Flutungsöffnungen 9 strömt entweder beim Belüften der Auftriebskammern
4, 5 Wasser heraus oder beim Absenken des Bootes und entsprechendem Entlassen der
Luft aus den Kammern 4, 5 Waser hinein. Dadurch, daß vier Kammern, nämlich zwei
links und zwei rechtes, im Boot untergebracht sind, die jeweils unabhängig voneinander
belüftet oder entlüftet werden können, können auch Gewichtsunterschiede im Boot,
nämlich einseitige Belastung bei Fahrt mit nur einem Taucher oder einseitige Werkzeugbelastung,
durch entsprechende willkürliche Luftmengensteuerung ausgeglichen werden. Der Taucher
kann somit in sehr feinfühliger Weise das Boot steuerbord oder backbord oder heckseits
oder bugseits unterschiedlich stark anheben bzw. absenken.
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Als Sicherheit gegen Verlust des Bootes durch Ausgehen der Preßluft
ist ein Druckwächter im Luftsystem vorgesehen, der entsprechend einer bestimmten
Tiefe und analogen Umgebungsdrucks, z. B. bei 70 m Wassertiete, die Auftriebskammern
4, 5 automatisch mit Luft bedingt, um ein langsames o-r sicheres Auftreiben des
Tauchbootes an die Wasseroberfläche zurückzuerzwingen.
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Äußerst wichtig für den vorteilhaften praktischen Einsatz des Tauchbootes
ist, daß an jeder der beiden Liegeseiten am Armaturenbrett 27 ein Atemluftgerät
vorhanden ist, das der Taucher, obwohl mit einem eigenen Gerät ausgerüstet, für
oder während der Bootsfahrt benutzt. Hierdurch kann er oft in entscheidender Weise
die Preßluft der eigenen Flasche für den vom Tauchboot getrennten Einsatz einsparen.
Die Atemluftregler (Lungenautomaten) sind hier nicht näher dargestellt, aber bevorzugt
am Armaturenbrett 27 untergebracht.
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Der Wechsel des Mundstückes vom Bordlungenautomaten zum eigenen Lungenautomaten
ist unproblematisch, da stets ein gewisser Luftüberdruck herrscht.
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Bekanntlich regelt sich bei diesen Lungenautomaten der Luftdruck automatisch
nach dem Umgebungsdruck, d.h.. daß also bei größeren Tiefen ein höherer Luftdruck
als bei niederen Tiefen eingestellt wird.
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Für alle Luftverbraucher des Tauchbootes, nämlich Lungenautomaten,
Ruderbetätigung, Auftriebskammernversorgung wird die unter Hochdruck stehende Preßluft
aus den Flaschen 3 nach Durchströmen eines Druckminderventils in einen nicht dargestellt
Luftverteiler geleitet, von dem dann die entsprechenden Leitungen zu den einzelnen
Verbrauchern abzweigen. Aber auch die verbrauchte Luft wird in einem ebenfalls nicht
dargestellt Luftsammler aufgefangen, um dann durch Schläuche in ein Ablaßrohr 30
geleitet zu werden, das beispielsweise als Vierkantrohr den hinteren Abschluß der
Haube 14 bildet.
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Von hier aus kann die Luft ohne die Sicht des Tauchers zu behindern,
an die Wasseroberfläche strömen.
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Auf dem Armaturenbrett 27 sind außer den beschriebenen Anzeigegeräten
und Armaturen weitere Anzeigegeräte, wie beispielsweise Tiefenmesser und Luftfüllstandsanzeiger
usw. angeordnet.
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Wie der Beschreibung entnehmbar ist, bestehen die Vorteile des Tauchbootes
vor allem in der breiten Nutzbarkeit. Das Boot kann aufgrund seiner Ausführung gleichermaßen
als Sportboot sowie als Reparaturboot oder auch militärischen Zwecken dienen. Das
Tauchboot kann bei Unterwasserreparaturen als Werkzeugboot dienen, bei dem in irgendwelchen
Fächern der verbleibenden ungenutzten Räume Werkzeuge untergebracht sind, wobei
diese Fächer durchaus geflutet sein können, so daß der Taucher oder Monteur zur
Reparaturstelle fahren kann, ohne allein schon bei dieser Fahrt erhebliche Luftreserven
eines eigenen, auf dem Rücken befindlichen Preßluftbehälters zu verbrauchen.
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Die Möglichkeit dieses Tauchbootes, während der Bootsfahrt die Atemluft
dem Bootspreßluftbehälter zu entnehmen und den eigenen Behälter zu sparen, hat entscheidende
Bedeutung. Auf diese Weise kann ein Taucher bis zu zehn Stunden der Luftversorgung
wegen unter Wasser bleiben und er kann vor allem ungefährdet auf und ab tauchen,
das bekanntlich nur langsam erfolgen kann, damit sich der meschliche Körper auf
die Druckänderung einstellen kann.