DE350311C - Verfahren zur Herstellung einer umschmelzbaren Masse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer umschmelzbaren Masse

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DE350311C
DE350311C DE1921350311D DE350311DD DE350311C DE 350311 C DE350311 C DE 350311C DE 1921350311 D DE1921350311 D DE 1921350311D DE 350311D D DE350311D D DE 350311DD DE 350311 C DE350311 C DE 350311C
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mass
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pentose
gelatin
glycerine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/07Aldehydes; Ketones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
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  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • 11l1
    Verfahren zur Herstellung einer ur@rfschmelzbaren masse.
    Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen bei der Herstellung von plastischen Massen, insbesondere solchen aus Gelatine, wie sie beispielsweise in den Patentschriften 32o696,321512 und 321513 beschrieben sind. Es ist bekannt, gelatinehaltige Massen, beispielsweise Mischungen aus gequollenem Lehn und Glyzerin, dadurch unlöslich zu machen, daß man sie mit Formaldehyd oder solchen Verbindungen behandelt, die Formaldehyd entwickeln, z. B. Trioxymethylen. Auch Azetaldehyd und Akrolein sind zu ähnlichen Zwecken vorgeschlagen worden. In der Patentschrift 32o696 ist ein Verfahren zur Herstellung einer unschmelzbaren elastischen Masse beschrieben, wonach eine Mischung, die Glyzerin und gequollenen Leim enthält, durch Behandlung mit Hexamethylentetramin unschmelzbar gemacht wird. Das so erhaltene Produkt war von den Nachteilen frei, die bei gelatinehaltigen Massen auftreten, die mit Hilfe von Formaldehyd oder Trioxmethylen hergestellt sind. In der Patentschrift 321513 ist ein ähnliches Verfahren zur Herstellung einer unischmelzbaren elastischen Masse beschrieben. Bei diesem Verfahren wird eine Gelatine und Wasser enthaltende Masse, beispielsweise eine Mischung von Glyzerin und in Wasser gequollenem Leim, mit einem zyklischen Aldehyd, z. B. Furfuraldehyd, behandelt oder mit aldehydhaltigen Produkten, wie Karamel, die durch Zersetzung von Zuckerarten, z. B. Sukrose, durch Erhitzen erhalten werden. Durch die Anwendung dieser Reagenzien wurde der Masse der gewünschte Grad der Unischmelzbarkeit verliehen, wobei gleichzeitig der Erhärtungsvorgang so allmählich verlief, daß man die erforderlichen Formarbeiten in geeigneter Weise ausführen konnte. Es hat sich nun ergeben, daß Furfuraldehyd und die erwähnten, beim Erhitzen von Zuckerarten, wie Sukrose, erhaltenen Zersetzungsprodukte durch gewisse Zuckerarten selbst ersetzt werden können, und daß daher letztere geeignete Ersatzreagenzien bilden, um gelatinehaltigeMassen unischmelzbar zu machen.
  • Gemäß der Erfindung ist daher das neue Verfahren zur Herstellung einer unischmelzbaren Masse durch Einwirkung von Aldehyd auf eine gelatinehaltige Masse dadurch gekennzeichnet, daß letztere mit einer Pentose behandelt wird. Die Erfindung ist insbesondere auf. die Herstellung unischmelzbarer elastischer Massen aus Mischungen anwendbar, die Glyzerin und Gelatine, z. B. in Wasser gequollenen Leim, enthalten und wie sie in den Patentschriften 32o696, 321512 und 321513 beschrieben sind. Es können auch Mischungen von Pentosen angewendet werden, und es hat sich ergeben; daß es im allgemeinen nicht nötig ist, den Zucker selbst zu verwenden, sondern daß der aus den Produkten der I@ydrolyse eines Pentosans erhaltene Sirüp unmittelbar verwendet werden kann. Gelegentlich kann auch ein Pentosan selbst benutzt werden, wenn die Reaktionsbedingungen derart sind, daß sich dabei eine Pentose oder Zersetzungsprodukte einer solchen bilden können. Der Ausdruck Pentose soll daher im nachstehenden sowohl solche Stoffe mit einschließen, die eine Pentose enthalten oder ergeben können, als auch den Zucker selbst Als Beispiele von Pentosen, die in dem Verfahren benutzt werden können, sind Arabinose und Xylose zu nennen. Die Pentose oder die gleichwertigen Stoffe können in irgendeinem Stadium des Verfahrens zugesetzt werden. Gewünschtenfalls können Reagenzien angewendet werden, die die Wirkung der Pentose verstärken, und die Temperatur und der Druck können je nach den Erfordernissen des Einzelfalles wechseln. Zur Herstellung der Pentose kann irgendein bekanntes Verfahren dienen. Beispielsweise kann die Pentose einfach und bequem durch Hydrolyse des entsprechenden Pentosans mit verdünnter Schwefelsäure oder Oxalsäure erhalten werden, worauf die Mischung mit Kalk neutralisiert und filtriert und das säurefreie Filtrat unter vermindertem Druck verdampft wird. Die Anwendung der genannten Säuren ist vorzuziehen, weil sie unlösliche Kalziumsalze ergeben, die sich aus der Zuckerlösung durch Filtration leicht entfernen lassen.
  • Die Erfindung kann in geeigneter Weise in ihrer Anwendung auf die Herstellung unschmelzbarer elastischer Massen aus Glyzerin und gelatinehaltigen Mischungen erläutert werden, wie sie in den Patentschriften 32o696, 321512 und 321513 beschrieben sind. Die folgenden Beispiele, die diese Anwendung der Erfindung erläutern, aber keine Beschränkung auf die Einzelfälle darstellen sollen, geben geeignete Mischungsverhältnisse für derartige Massen.
    Beispiel I.
    Holzstoff ................ 5,7 Prozent,
    Glyzerin ................. 37,7 -
    Gequollener Leim ......... 56,6 -
    Arabinosesirup (75- bis 8o-
    prozentig) ............. 2,5 -
    Beispiel II.
    Leichte Magnesia ......... 37,0 Prozent,
    Holzstoff ................ I,o -
    Glyzerin ................. 37,o -
    Gequollener Leim ......... 25,0 -
    Arabinosesirup (75- bis 8o-
    prozentig) ............. 2,5 -
    Beispiel III.
    Magnesiumkarbonat ....... 37,5 Prozent,
    Glyzerin ................. 37,5 -
    Gequollener Leim . ........ 25,o -
    Arabinosesirup (73- bis 8o-
    prozentig) ............. 2,5 - ,
    Beispiel IV.
    Gefällter Kalk ........... 44,5 Prozent,
    Glyzerin ................. 28,9 -
    Gequollener Leim ......... 26,6 -
    Arabinosesirup (75- bis 8o-
    prozentig) ............. 2,5 -
    Trockener Leim wird in kaltem Wasser gequollen, bis er von letzterem seine halbe Gewichtsmenge aufgenommen hat, und der gequollene Leim dann durch Erhitzung verflüssigt. Die Mineralstoffe werden mit Glyzerin verrieben, und das Gemisch wird der Leimlösung zugesetzt und innig damit gemischt. Wenn wie im Beispiel II gleichzeitig Holzstoff und Mineralstoffe benutzt werden, wird vorzugsweise ein Teil des Glyzerins benutzt, um die Mineralstoffe damit anzurühren, während der Rest unabhängig davon mit dem faserigen Holzstoff zu einem gleichförmigen Brei verarbeitet wird. Diese Masse wird dann mit der Leimlösung innig vermischt. Das gesamte Gemisch wird dann eine Stunde oder länger in einem mit Dampf- oder Heißwassermantel versehenen Kessel erhitzt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Darauf wird der Arabinosesirup hinzugefügt und mit der Glyzerin-Leim-Mischung innig vermischt. Die Masse wird dann in die Form laufen gelassen oder eingepreßt und dort 2o Minuten bis 2i/2 Stunden erhitzt, bis sie unschmelzbar geworden ist oder den gewünschten Härtegrad erreicht hat. Die erforderliche Erhitzungsdauer hängt von der Beschaffenheit der Bestandteile ab. Wenn beispielsweise die leichte Magnesia in Beispiel II durch Kalziumsulfat ersetzt wird, so dauert die Erhitzung länger.
  • Es ist zu bemerken, daß die Menge des Pentosezusatzes von der besonderen Beschaffenheit der zu behandelnden Mischung oder der Form, in der die Pentqse angewendet wird, abhängt. Die vorteilhaftesten Bedingungen in jedem Sonderfall lassen sich aber durch einen einfachen Vorversuch feststellen.
  • Es können verschiedene mineralische Füllstoffe benutzt werden, um der Masse Festigkeit zu geben, beispielsweise Tonerde, Zinkoxyd oder Kalziumsulfat (vorzugsweise in gefällter Form), ebenso auch die in den Beispielen angeführten Stoffe; es können auch zwei oder mehrere mineralische Füllstoffe gleichzeitig benutzt werden. Ebenso können an Stelle von Holzstoff andere .faserige Stoffe benutzt werden, z. B. Korkmehl oder Mischungen verschiedener Faserstoffe.
  • Die in der angegebenen Weise erhaltenen Massen können für verschiedene Zwecke benutzt werden, beispielsweise zur Herstellung von Druckwalzen, Druckstempeln, Kissen für chirurgische Zwecke u. dgl. Beispielsweise ist die nach Beispiel I hergestellte Masse geeignet zur Herstellung von Teilen von Motorwagenbereifungen und anderen elastischen Bereifungen. Die Wirkung der gemäß der Erfindung benutzten Reagenzien tritt allmählicher ein als diejenige von Formaldehyd oder dessen Äquivalenten, und es ist zu erwähnen, daß die Erhärtung der Gelatine sich über eine erhebliche Zeitdauer erstreckt. Dies ist offenbar ein großer Vorteil, weil es dadurch möglich ist, die erforderlichen Formarbeiten leicht durchzuführen, ehe vollständige Erhärtung eintritt.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung einer umschmelzbaren Masse durch Einwirkung von Furfuraldehyd auf gelatinehaltige Massen, dadurch gekennzeichnet, daß der Aldehyd in der Masse selbst dadurch gebildet wird, daß man letztere mit einer Pentose, z. B. Arabinose oder Xylose, behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung, die Glyzerin und Gelatine, beispielsweise in Wasser gequollenen Leim, enthält, mit einer Pentose behandelt.
DE1921350311D 1920-06-14 1921-04-19 Verfahren zur Herstellung einer umschmelzbaren Masse Expired DE350311C (de)

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