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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Röhrchenschreibgerät mit einem
sich in das in einem Schreiberkörper befestigte Schreibröhrchen erstreckenden, gegen
Federkraft in das Schreibröhrchen hinein verlagerbaren, stabförmigen Tintenleiter,
mit mindestens einer im Schreibröhrchen vorgesehenen Eintrittsöffnung für den Eintritt
von Tinte in das Schreibröhrchen und mit einem Tintenspeicher, aus dem der mindestens
einen Eintrittsöffnung Tinte zuführbar ist.
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Bei einem bekannten Röhrchenschreibgerät dieser Art (JP-GB-AS 57-3826)
trägt der Kapillarkanäle aufweisende Tintenleiter an seinem hinteren Ende einen
Flanschkörper, dessen hintere Endfläche an einem Zwischenspeicher aus Schaumstoff
anliegt. Dieser Zwischenspeicher ist im Schreiberkörper angeordnet, in dessen vorderes
Ende das Schreibröhrchen eingesetzt ist, während das hintere Ende des Zwischenspeichers
in Berührung mit einem stationär gehalterten Tintenspeicher aus Fasermaterial steht.
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Wird das bekannte Röhrchenschreibgerät auf eine Zeichenunterlage
aufgesetzt, so wird der Tintenleiter in das Schreibröhrchen hineingedrückt, bis
die vordere Endfläche des Schreibröhrchens und die vordere Endfläche des Tintenleiters
in einer Ebene und in Berührung mit der Zeichenunterlage stehen. Bei dieser Verlagerung
des Tintenleiters drückt die hintere Endfläche des am Tintenleiter befestigten Flanschkörpers
den aus Schaumstoff bestehenden Zwischenspeicher zusammen, wodurch Tinte aus dem
Zwischenspeicher herausgedrückt wird und am hinteren Ende des Tintenleiters in
dessen
Kapillaren eintritt. Sobald das Röhrchenschreibgerät wieder von der Zeichenunterlage
abgehoben wird, wird der Tintenleiter infolge der Elastizität des Materials des
Zwischenspeichers wieder in seine ursprüngliche Lage gedrückt, in der er über das
vordere Ende des Schreibröhrchens vorsteht.
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Ein derartiges Röhrchenschreibgerät kombiniert gewisse Vorteile des
für Tusche üblichen Röhrchenschreibers mit den Vorteilen eines Tintenschreibgerätes,
denn einerseits wird durch die Verwendung eines Schreibröhrchens eine genau definierte
Linienbreite erreicht und andererseits kann in kapillaren Körpern speicherbare und
durch kapillare Körper leitbare Tinte verwendet werden, die keine Feststoffe enthält
und daher nicht so leicht eintrocknet wie die üblicherweise in Röhrchenschreibern
verwendete Tusche.
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Bei dem vorstehend beschriebenen, bekannten Röhrchenschreibgerät
hat der aus Schaumstoff bestehende Zwischenspeicher zwei Aufgaben, nämlich einerseits
eine Speicherung von Tinte vorzunehmen und andererseits die Federkraft für die Rückstellung
des Tintenleiters in seine Lage mit Überstand über das vordere Ende des Schreibröhrchens
zu liefern. Es ist jedoch schwierig, ein Material zu finden, das beide erforderlichen
Eigenschaften in optimaler Weise aufweist, so daß entweder bezüglich der Tintenspeichereigenschaft
oder bezüglich der Elastizität oder sogar bezüglich beider Eigenschaften gewisse
Abstriche gegenüber dem für die jeweilige Eigenschaft günstigsten Material gemacht
werden müssen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Röhrchenschreibgerät dahingehend
zu verbessern, daß die Federkraft für den Tintenleiter und die Speichereigenschaft
für die Zufuhr von Tinte in das Schreibröhrchen von unterschiedlichen Materialien
geliefert werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Röhrchenschreibgerät der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß derart ausgestaltet daß die mindestens eine Eintrittsöffnung
seitlich am Schreibröhrchen vorgesehen und an der Außenseite von einem Kapillaren
aufweisenden Material abgedeckt ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Röhrchenschreibgerät erfolgt somit die
Zufuhr von Tinte zum Schreibröhrchen und damit zum Tintenleiter, der entweder aus
einem Kapillaren aufweisenden Material oder aus einem Draht entsprechend dem Reinigungsdraht
eines üblichen Röhrchenschreibers bestehen kann, durch mindestens eine seitlich
am Schreibröhrchen vorgesehene Eintrittsöffnung, so daß auch das die Tinte zuführende,
Kapillaren aufweisende Material seitlich am Schreibröhrchen angeordnet ist, während
das hintere Ende des Tintenleiters, das von der Federkraft beaufschlagt wird, sich
in einem Bereich befindet, in dem nicht unbedingt Kapillaren aufweisendes Material
vorhanden sein muß, d.h. das hintere Ende des Tintenleiters kann in Berührung mit
einem in optimaler Weise elastischen Material oder mit einer Feder stehen oder der
hintere Bereich des Tintenleiters kann selbst nach Art einer Feder elastisch verformbar
sein. Daher kann für die Tintenzufuhr ein optimale Eigenschaften zu diesem Zweck
aufweisendes Material verwendet werden, während die Federkraft völlig unabhängig
von diesem Material erzeugt wird.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das die Kapillaren aufweisende
Material ein Zwischenspeicher, der den die mindestens eine Eintrittsöffnung aufweisenden
Bereich des Schreibröhrchens umgibt und der in Fließverbindung mit dem Tintenspeicher
steht. Dadurch
können die bekannten, vorteilhaften Eigenschaften
eines Zwischenspeichers, wie sie beispielsweise in der DE-PS 30 05 430 beschrieben
sind, auch bei dem erfindungsgemäßen Röhrchenschreibgerät ausgenutzt werden.
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Ein besonders einfacher Aufbau eines erfindungsgemäßen Röhrchenschreibgeräts
mit Zwischenspeicher ergibt sich dann, wenn in den Zwischenspeicher elastisch verformbares
Material eingelagert ist, in dem der hintere Endbereich des Tintenleiters befestigt
ist. Das elastisch verformbare Material erzeugt dann die auf den Tintenleiter wirkende
Federkraft, ohne daß die Funktion oder der Aufbau des Zwischenspeichers beeinträchtigt
würden.
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Um bei einem solchen Aufbau eine zuverlässige Positionierung des
hinteren Endes des Tintenleiters im elastisch verformbaren Material zu erreichen,
erstreckt sich das hintere Ende des Schreibröhrchens vorzugsweise in das elastisch
verformbare Material, so daß Schreibröhrchen und elastisches Material in fester
räumlicher Zuordnung zueinander gehalten werden und dadurch der Tintenleiter gut
positioniert wird.
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Um insbesondere bei Röhrchenschreibgeräten mit Schreibröhrchen für
größere Linienbreiten eine ausreichende Tintenzufuhr zum Schreibröhrchen zu erreichen,
kann dieses mehrere, in axialem Abstand angeordnete seitliche Eintrittsöffnungen
aufweisen, durch die Tinte aus dem Kapillaren aufweisenden Material in das Schreibröhrchen
eintreten kann.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematisch in einem Teilschnitt
ein Ausführungsbeispiel zeigenden Figur näher erläutert.
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Das teilweise dargestellte Röhrchenschreibgerät hat einen starren
Schreiberkörper 1, etwa aus Kunststoff, in den ein becherförmiges Vorderteil 2 eingesetzt
und beispielsweise durch Klebung oder Schweißung im Schreiberkörper 1 befestigt
ist. Im Vorderteil 2 ist ein Schreibröhrchen 3 starr befestigt, das sich nach hinten
in das Vorderteil 2 erstreckt. In dem sich in das Vorderteil 2 erstreckenden Bereich
weist das Schreibröhrchen seitliche Eintrittsöffnungen 4, 5, 6, 7 auf, die in axialer
Richtung des Schreibröhrchens 3 voneinander entfernt sind und von denen jeweils
benachbarte Eintrittsöffnungen an gegenüberliegenden Seiten des Schreibröhrchens
3 ausgebildet sind.
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Im Vorderteil 2 befindet sich ein Zwischenspeicher 9 aus Kapillaren
aufweisendem Material, etwa einem Fasermaterial, der im wesentlichen den gesamten
Innenraum des Vorderteils 2 ausfüllt und den die Eintrittsöffnungen 4, 5, 6, 7 aufweisenden
Bereich des Schreibröhrchens 3 umgibt. Im Zwischenspeicher 9 befindet sich ein zylindrischer
Körper aus elastischem Material 10, etwa Schaumstoff, der im Zwischenspeicher 9
unverlagerbar gehalten ist und in den sich das hintere Ende des Schreibröhrchens
3 erstreckt. Im Material 10 ist das hintere Ende eines Tintenleiters 8, etwa durch
Klebung befestigt. Der Tintenleiter 8 der im vorliegenden Fall aus einem Draht nach
Art eines Reinigungsdrahtes von üblichen Röhrchenschreibern besteht, erstreckt sich
im Normalzustand durch das Schreibröhrchen 3 und ein Stück über dessen vorderes
Ende hinaus und bildet zwischen sich und der Innenwand des Schreibröhrchens 3 einen
kapillaren Ringraum für den Durchtritt von Tinte.
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Das in der Figur hintere Ende des Tintenspeichers 9 läuft spitz aus
und erstreckt sich in einen Speicher 11 aus faserigem Material, der beispielsweise
nach Art des Tintenspeichers gemäß DE-PS 3005430 aufgebaut sein kann und vorzugsweise
aus einem faserigen Material
besteht. Dieser Speicher 11 ist von einer starren Hülse
12 umgeben, mit deren Hilfe er in nicht dargestellter Weise im Schreiberkörper 1
oder an einem mit diesem vcrbindbaren Teil gehalten wird, während sich sein vorderes
Ende auf der hinteren Endfläche des Vorderteils 2 abstützt.
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Wie ohne weiteres zu erkennen ist, gelangt Tinte aus dem Speicher
11 in den Zwischenspeicher 9 und von dort über die Eintrittsöffnungen 4,5,6,7 in
das Schreibröhrchen 3. Aus diesem kann sie wegen des kapillaren Ringraums zwischen
Tintenleiter 8 und Schreibröhrchen 3 nicht ohne weiteres ausfließen. Wird jedoch
das Schreibröhrchen 3 auf eine Zeichenunterlage aufgesetzt, so wird der Tintenleiter
8 gegen die Federkraft des elastischen Materials 10 in das Schreibröhrchen 3 verlagert,
wobei das elastische Material 10 etwa zusammengedrückt wird. Bei Bewegung des Schreibröhrchens
3 über die Zeichenunterlage kann dann Tinte aus dem Schreibröhrchen auf die Zeichenunterlage
austreten.
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Wird das Schreibröhrchen 3 wieder von der Zeichenunterlage abgehoben,
so kehrt das Material 10 infolge seiner Elastizität in die dargestellte Ausgangslage
zurück, und der fest mit dem Material 10 verbundende Tintenleiter 8 steht wieder,
wie dargestellt, geringfügig über das vordere Ende des Schreibröhrchens 3 vor.