DE347932C - Mitteldruckverbrennungs-Kraftmaschine - Google Patents

Description

• Mitteldruckverbrennungs-Kraftmaschine. Es ist bekannt, daß die üblichen Bauarten von Mitteldruck-Olmaschinen (Glühkopfmaschinen) mit sehr hohem Luftüberschuß arbeiten müssen, ohne indessen auch nur halbwegs die guten Verbrennungsverhältnisse der Hochdruckmaschinen zu erreichen. Die Ursache des Übelstandes liegt darin, daß nur ein sehr kleiner Teil der im Arbeitszylinder vorhandenen Verbrennungsluft mit den hoch erhitzten Ölgasen wirklich in Berührung kommt. Man hat zu diesem Zweck bereits Vorkehrungen getroffen, durch die bei der Kompression die Luft aus dem Arbeitszylinder in den Zündraum gedrückt wird. Keine dieser Vorrichtungen wirkt aber derart, daß auch umgekehrt bei der Expansion das brennende Gasgemisch aus dem Zündraum in den Arbeitszylinder befördert wird, damit es sich mit der darin enthaltenen überschüssigen Luft vermengt, um auf diese Weise eine restlose Verbrennung auch der schweren Kohlenwasserstoffe zu erzielen.
• Die Erfindung hat sich die Aufgabe gesetzt, diese Lücke im Verbrennungsvorgang bei Schwerölmaschinen zu schließen.
• Ihre Lösung besteht darin, daß ein zwangläufig vom Arbeitskolben gesteuertes oder mit ihm fest verbundenes, z. B. kolbenähnliches Organ tief in den mit einer entsprechend weiten Öffnung "versehenen Zündraum hineingeführt wird, so daß es bei seinem Rückgange das hinter ihm entstehende brennende Gasgemisch aus dem Zündraum heraus in den Kolbenraum schiebt, wo es dank der hier noch vorhandenen unverbrauchten Luft vollends verbrennt. Dieses beim Verdichtungshub als Verdränger, beim Ausdehnungs= hub als Mitnehmer wirkende Organ kann zweckmäßig gleichzeitig als Glühplatte ausgebildet sein.
• Die Abbildung zeigt eine Anordnung nach der Erfindung als Beispiel schematisch.
• A ist der Arbeitszylinder einer Schwerölmaschine, die beliebig im Zweitakt oder Viertakt arbeiten kann. An seinem Kopf ist der Zylinder durch einen aufgesetzten Deckel B geschlossen, der einen zentrisch liegenden, zylindrischen Hohlraum C umschließt. In diesen Hohlraum ist der eigentliche, während des Ganges der Maschine durch die rasch aufeinander folgenden Verbrennungen heiß gehaltene Verdampfer (Glühraum) D mit passendem Abstand von den wassergekühlten Wandungen des Zylinderdeckels eingeschoben. Der Brennstoff (Treiböl) wird in bekannter Weise durch eine gekühlte Düse E in den Verdampfer fein verteilt eingespritzt, bevor der Arbeitskolben F in den oberen Totpunkt gelangt. In der Mitte des Arbeitskolbens F sitzt auf einer dünnen Stange G ein kleiner Hilfskolben (Verdränger) H, dessen Durchmesser ein wenig kleiner ist als der Innendurchmesser des Verdampfers D.
• Kurz vor dem oberen Totpunkt des Arbeitskolbens tritt bei seinem weiteren Aufwärtsgang der Hilfskolben in den Verdampfer ein, in dem sich ein infolge der Kompression schwach mit Frischluft gemengtes, d. h. sehr reiches und. dureh die heißen Wandungen des Verdampfers hoch erhitztes Brennstoffluftgemisch befindet. Infolge der kräftigen Kompression in den Verdampfer hinein wird es sehr energisch gezündet, und die brennenden Gase strömen unter hohem Druck und demgemäß mit großer Geschwindigkeit durch den engen Ringraum zwischen dem Hilfskolben und den Vergaserwänden .teils bereits in den Arbeitszylinder, teils aber unter den Hilfskolben, der sie nach Umkehr seiner Bewegungsrichtung im Totpunkt restlos in die noch nicht zur Verbrennung herangezogene, aber bereits stark vorgewärmte Frischluft im Arbeitszylinder schiebt und hier zur Verbrennung bringt.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH: Mitteldruck-Verbrennungskraftmaschine mit Einspritzung des Brennstoffs in einen besonderen Zündraum, gekennzeichnet durch einen zwangläufig vorn Arbeitskolben gesteuerten oder mit ihm fest verbundenen und durch eine weite Öffnung tief in den Zündraum eintretenden Verdränger und Mitnehmer für das gezündete Gemisch, der gleichzeitig als Glühkörper ausgebildet sein kann.