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Schloß
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Die Erfindung betrifft ein Schloß für Türen in Justizvollzugsanstalten
mit umstellbaren Sperrzuhaltungen, die auf einem Riegelschaft höhenverstellbar gelagert
und beim Ausschließen des Riegelschaftes auf einem am Schloßblech angeordneten Haltestift
festlegbar sind und die während des Schließvorganges jeweils mit einer Schließzuhaltung
eines ersten Zuhaltungssatzes zusammenwirken, der ebenso wie ein zweiter, mit den
Schließzuhaltungen des ersten Satzes verbundener Schließzuhaltungssatz durch einen
von jeweils einer Seite her einführbaren Schlüssel betätigbar ist, wobei das Schloß
nur mit der Schlüsselbartabstufung aufgeschlossen, d.h. der mit dem Riegelschaft
verbundene Riegelkopf in das Schließgehäuse eingezogen werden kann, mit der es zugeschlossen
wurde.
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Schlösser der voranstehend beschriebenen Art sind aus der DE-OS 3
042 611 bekannt. Sie wurden geschaffen, um das Abtasten der Zuhaltungen zu verhindern,
da die Schließzuhaltungen bei ausgeschlossenem Riegel von den auf einem Haltestift
festgelegten Sperrzuhaltungen getrennt und damit frei beweglich sind, ohne daß die
durch die Festlegung der Sperrzuhaltungen bestimmte Schließung abtastbar ist. Durch
Aufschließen des Schlosses läßt sich die Festlegung der Sperrzuhaltungen mit unterschiedlichen
Schlüsseln auf dem Haltestift umstellen,so
daß das Schloß nur mit
der Schlüsselbartabstufung aufgeschlossen werden kann, mit der es zugeschlossen
wurde.
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Um beispielsweise bei den Türen in den Gängen von Justizvollzugsanstalten
eine von beiden Seiten her mögliche Betätigung des Schlosses zu erreichen, sind
bei den eingangs beschriebenen Schlössern zwei Schließzuhaltungssätze angeordnet,
die jeweils nur von einer Seite her mittels eines Schlüssels betätigbar sind. Die
in einer Ebene liegenden Schließzuhaltungen beider Schließzuhaltungssätze sind miteinander
verbunden, so daß die Sperrzuhaltungen wahlweise durch einen Schlüsselangriff am
ersten oder zweiten Schließzuhaltungssatz betätigt werden können.
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Um bei diesen bekannten Schlössern für Türen von Justizvollzugsanstalten
einzelne Personen passieren zu lassen, ist es erforderlich, daß diese von Personal
begleitet werden, das über den bzw. die entsprechenden Schlüssel verfügt. Hierdurch
ergibt sich ein erheblicher Personalaufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit umstellbaren Sperrzuhaltungen
versehenes Schloß der eingangs beschriebenen Art für Türen von Justizvollzugsanstalten
derart weiterzubilden, daß das im verschlossenen Zustand befindliche Schloß durch
eine Fernbetätigung auf- und zugeschlossen werden kann, um einzelne berechtigte
Personen ohne Begleitpersonal die Tür passieren zu lassen.
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Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Riegelkopf an einer Riegelplatte angeordnet ist, die mit
dem Riegelschaft über ein Kupplungsglied kuppelbar ist und die im entkuppelten Zustand
durch einen fernbetätigbaren Antrieb zwischen ihren Endstellungen verschiebbar ist.
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Mit diesem erfindungsgemäßen Vorschlag wird die Möglichkeit
geschaffen,
den aus dem Schloßgehäuse ausgeschlossenen Riegelkopf durch einen fernbetätigbaren
Antrieb in das Schloßgehäuse zurückzuziehen und damit die Tür zu öffnen, nachdem
zuvor der an der Riegelplatte angeordnete Riegelkopf mittels eines Kupplungsgliedes
vom Riegelschaft entkuppelt worden ist, auf dem sich die umstellbaren Sperrzuhaltungen
und die beiden Schließzuhaltungssätze befinden. Der motorische Antrieb für die Riegelplatte
wird hierbei von fern erst dann betätigt, wenn zuvor überprüft worden ist, ob die
Durchgang begehrende Person zum Passieren der Tür berechtigt ist. Diese Uberprüfung
kann beispielsweise durch eine optische Uberprüfung mittels Monitoren oder durch
Verwendung von magnetischen Identkarten erfolgen. Sobald die Person die Tür passiert
und diese wieder geschlossen ist, erfolgt mittels des fernbetätigbaren Antriebes
ein Ausschließen des Riegelkopfes und damit ein Uberführen des Schlosses in die
Schließstellung.
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Die erfindungsgemäße Weiterbildung schafft somit die Möglichkeit,
neben der bisher üblichen Schloßbetätigung durch Schlüssel unter Aufrechterhaltung
der Umstellbarkeit der Schließung das Schloß von fern zu öffnen und anschließend
wieder zu verschließen, so daß erhebliche Personalkosten eingespart werden können,
die bisher erforderlich waren, weil die bekannten Schlösser nur von Begleitpersonal
betätigt werden konnten.
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Bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist der Antrieb durch einen
Elektromotor gebildet, auf dessen Abtriebswelle ein Betätigungsnocken angeordnet
ist, der eine hin- und herdrehende Bewegung über jeweils 1800 innerhalb eines Schließkanals
eines Mitnahmehebels ausführt, der über einen Kupplungshebel bei einer motorischen
Betätigung des Schlosses mit der Riegelplatte kuppelbar ist und der bei einer Schlüsselbetätigung
von der Riegelplatte entkuppelbar ist. Hierdurch ergibt sich mit geringem konstruktiven
Aufwand die Möglichkeit, einen handelsüblichen Elektromotor als fernbetätigbaren
Antrieb
einzusetzen, der die normale Schlüsselbetätigung des Schlosses nicht behindert.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das Kupplungsglied
zwischen Riegel schaft und Riegelplatte auf einem am Schloßblech angeordneten Lagerzapfen
verschiebbar und schwenkbar gelagert sein, mit einem Kopf in eine Aussparung des
Riegelschaftes sowie mit einem Gleitstein in eine Langlochführung der Riegelplatte
eingreifen und durch einen Auslöser mittels des Betätigungsnockens entgegen der
Kraft einer Kupplungsfeder verschoben werden. Auch diese Weiterbildung ergibt bei
einfacher Konstruktion eine hohe Funktionssicherheit.
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Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, den Auslöser in
der durch den Elektromotor zurückgezogenen Stellung der Riegelplatte in der entkuppelten
Stellung durch einen Sperrhebel festzulegen, der auf dem Riegelschaft gelagert ist
und der über einen Auswerfer mit dem Kupplungshebel zum Entkuppeln des Mitnahmehebels
von der Riegelplatte bei einer Schlüsselbetätigung verbunden ist. Der erfindungsgemäße
Sperrhebel übernimmt somit zwei Funktionen, und zwar einerseits die Festlegung des
zwischen Riegelschaft und Riegelplatte angeordneten Kupplungsgliedes über den Auslöser
in der entkuppelten Stellung und andererseits das Entkuppeln des vom fernbetätigbaren
Antrieb betätigten Mitnahmehebels von der Riegelplatte, wenn das Schloß mittels
eines Schlüssels auf- und zugeschlossen wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schlosses dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf das Schloß nach
Abnehmen der Schloßdecke, wobei sich der Riegelkopf in einer aus der Schloßstulp
ausgeschlossenen Schließstellung befindet,
Fig. 2 eine der Fig.1
entsprechende Darstellung, jedoch nach einer halben Öffnungsbewegung des motorisch
betriebenen Schließnockens, Fig. 3 eine weitere Draufsicht gemäß den Figuren 1 und
2, in der sich der Riegelkopf in der in die Schloßstulp durch den motorischen Antrieb
zurückgezogenen Stellung befindet, Fig. 4 eine den voranstehenden Darstellungen
entsprechende Draufsicht, in welcher der Riegelkopf durch eine Schlüsselbetätigung
etwa zur Hälfte in die Schloßstulp zurückgezogen worden ist, Fig. 5 eine weitere
Draufsicht mit aufgrund der Schlüsselbetätigung in die Schloßstulp zurückgezogenem
Riegelkopf und Fig. 6 einen Querschnitt durch das Schloß gemäß der Schnittlinie
VI - VI in Fig.l.
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Das anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellte Schloß besitzt
ein ebenes Schloßblech 1, an dem eine rechtwinklig abstehende Schloßstulp 2 befestigt
ist. Die auf dem Schloßblech 1 angeordneten Teile werden durch eine Schloßdecke
3 abgedeckt, die im Schnitt der Fig.6 zu erkennen ist, in den Figuren 1 bis 5 der
besseren Übersichtlichkeit wegen jedoch weggelassen wurde.
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Auf dem Schloßblech 1 ist ein Riegelschaft 4 quer zur Längserstreckung
der Schloßstulp 2 verschiebbar gelagert, wobei zur Lagerung verschiedene Führungsstifte
5 auf dem Schloßblech 1 vorgesehen sind. Am Riegelschaft 4 sind zwei Führungszapfen
6 befestigt, auf denen beim Ausführungsbeispiel insgesamt sieben Sperrzuhaltungen
7 quer zur Bewegungsrichtung des Riegelschaftes 4 verschiebbar gelagert sind.
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Diese Sperrzuhaltungen 7 sind mit mehreren Ausnehmungen versehen,
mit denen sie in unterschiedlichen Stellungen mit einem im Querschnitt T-förmigen
Haltestift 8 zusammenwirken, der auf dem Schloßblech 1 befestigt ist. Mit Hilfe
dieser Auz nehmungen in den Sperrzuhaltungen 7 läßt sich die jeweilige Schließung
des Schlosses verändern. In der in Fig.l dargestellten linken Endstellung des Riegelschaftes
4 sind sämtliche Sperrzuhaltungen 7 mittels ihrer Ausnehmungen auf dem Haltestift
8 festgelegt.
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Jede Sperrzuhaltung 7 ist an ihrer hinteren Seite mit einer Quernut
versehen, in die jeweils eine Nase einer Schließzuhaltung 9 eingreift. Diese Schließzuhaltungen
9 bilden einen ersten Schließzuhaltungssatz, der beim Ausführungsbeispiel ebenfalls
aus sieben Schließzuhaltungen 9 besteht. Jede Schließzuhaltung 9 besitzt zwei Führungsschlitze,
mit denen sie auf jeweils einem am Schloßblech 1 befestigten Führungsbolzen 10 höhenverstellbar,
d.h. in Längsrichtung der Schloßstulp 2 geführt ist. Weiterhin weist jede Schließzuhaltung
9 einen Zuhaltungskanal 9a für den Schlüsselangriff auf. Für den zur Betätigung
der Schließzuhaltungen 9 erforderlichen Schlüssel ist eine Schlüsselführungsbuchse
11 am Schloßblech 1 befestigt.
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Unterhalb des aus den Schließzuhaltungen 9 gebildeten oberen Schließzuhaltungssatzes
befindet sich ein zweiter Schließzuhaltungssatz aus Schließzuhaltungen 12. Diese
entsprechen grundsätzlich den Schließzuhaltungen 9 und sind wiederum mit Hilfe zweier
Führungsschlitze auf Führungsbolzen 10 am Schloßblech 1 höhenverstellbar geführt.
Auch diese Schließzuhaltungen 12 besitzen einen Zuhaltungskanal 12a als Angriff
für den Schließbart eines Schlüssels, dessen Schlüsselbartöffnung 13 im Schloßblech
1 eingezeichnet ist.
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Die Draufsichten gemäß den Figuren 1 bis 5 lassen weiterhin
einen
Sperrhebel 14 erkennen, der um eine Gewindebüchse 15 verschwenkbar ist, die gemeinsam
mit weiteren Gewindebüchsen 15 zur Befestigung der Schloßdecke 3 am Schloßblech
1 dient.
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Der Sperrhebel 14 ist durch eine Sperrhebelfeder 16 derart belastet,
daß er stets von oben her auf den Riegelschaft 4 gedrückt wird. Durch den Sperrhebel
14 wird der Riegelschaft 4 in seinen beiden Endstellungen festgelegt, indem der
Sperrhebel 14 in eine Aussparung des Riegelschaftes 4 eingreift.
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Um ein Anheben des Sperrhebels 14 entgegen der Kraft der Sperrhebelfeder
16 zwecks Verschiebung des Riegelschaftes 4 zu ermöglichen, besitzt der Sperrhebel
14 einen Mitnahmebolzen 14a, auf den sämtliche Schließzuhaltungen 9 einwirken.
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Auf diese Weise wird der Sperrhebel 14 durch die Schließzuhaltungen
9 entgegen der Kraft der Sperrhebelfeder 16 zwecks Freigabe des Riegelschaftes 4
verschwenkt, wenn die Schließzuhaltungen 9 bzw. die Schließzuhaltungen 12 durch
den richtigen Schlüssel betätigt werden.
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Der Riegelschaft 4 besitzt eine Aussparung 4a, in die der Kopf 17a
eines Kupplungsgliedes 17 eingreift, das auf einem am Schloßblech 1 angeordneten
Lagerzapfen 18 verschiebbar und schwenkbar gelagert ist. Mit Hilfe eines auf dem
Kopf 17a angeordneten Zapfens 17b, der beim Ausführungsbeispiel mit einem Gleitstein
17c versehen ist, greift dieser Gleitstein 17c in eine Langlochführung l9a einer
Riegelplatte 19 ein, die auf diese Weise mit dem Riegelschaft 4 kuppelbar ist.
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Die Riegelplatte 19 ist ihrerseits auf einem Führungsansatz 20 quer
zur Längserstreckung der Schloßstulp 2 verschiebbar auf dem Schloßblech 1 geführt
und trägt den in einer entsprechenden Öffnung der Schloßstulp 2 geführten Riegelkopf
21. Sofern die mit dem Riegelkopf 21 versehene Riegelplatte 19 über das Kupplungsglied
17 mit dem Riegelschaft 4 verbunden ist, erfolgt ein Ausschließen und Zurückziehen
des Riegelkopfes 21 mit Hilfe eines auf der Zeichnung nicht dargestellten Schlüssels,
der entweder mit den Schließzuhaife
tungen 9 des ersten Schließzuhaltungssatzes
oder mit den Schließzuhaltungen 12 des zweiten Schließzuhaltungssatzes in bekannter
Weise zusammenwirkt, wobei mit Hilfe der Sperrzuhaltungen 7 eine Umstellung der
jeweiligen Schließung möglich ist.
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Durch Entkuppeln des Riegelschaftes 4 von der Riegelplatte 19 mit
Hilfe des Kupplungsgliedes 17 ist es weiterhin möglich, den Riegelkopf 21 unabhängig
von den beiden schlüsselbetätigten Schließzuhaltungssätzen mit Hilfe eines fernbetätigbaren
Antriebes zwischen seinen beiden Endstellungen zu verschieben. Auf der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel für einen derartigen fernbetätigbaren Antrieb dargestellt.
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Dieser Antrieb besteht aus einem auf der Zeichnung nicht dargestellten
Elektromotor, auf dessen Abtriebswelle ein Betätigungsnocken 22 angeordnet ist.
Dieser Betätigungsnocken 22 führt eine hin- und her drehende Bewegung über jeweils
1800 innerhalb eines Schließkanals 23a eines Mitnahmehebels 23 aus, der auf einem
Bolzen 24 verschwenkbar am Schloßblech 1 gelagert ist. Am gegenüberliegenden Ende
besitzt der Mitnahmehebel 23 eine Kupplungsnase 23b, über die er mit einem Kupplungshebel
25 zusammenwirkt, der seinerseits mittels eines Zapfenansatzes 25a verschwenkbar
an der Riegelplatte 19 gelagert ist.
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In den Bewegungsbereich des Betätigungsnocken 22 ragt weiterhin eine
Auflaufschräge 26a eines Auslösers 26 hinein, der winkelförmig ausgebildet ist und
mit seinem anderen Ende auf den den Zapfen 17b umgebenden Gleitstein 17c des Kupplungsgliedes
17 aufgesetzt ist. Dieser Auslöser 26 bewirkt somit, daß bei einer Drehung des Betätigungsnockens
22 zuerst das Kupplungsglied 17 mit seinem Kopf 17a aus der Aussparung 4a des Riegelschaftes
4 entgegen der Kraft einer Kupplungsfeder 17d ausgehoben wird, bevor anschließend
der Mitnahmehebel 23
auf seinem Bolzen 24 verschwenkt wird. Hierdurch
ist sichergestellt, daß eine Entkupplung der Riegelplatte 19 vom Riegelschaft 4
erfolgt ist, bevor die Riegelplatte 19 mit dem Riegelkopf 21 aus der in Fig.l dargestellten
Schließstellung des Schlosses mit ausgeschlossenem Riegelkopf 21 zurückgezogen wird.
Dieses Zurückziehen erfolgt mit Hilfe des Kupplungshebels 25, der über den Zapfenansatz
25a mit der Riegelplatte 19 verbunden ist und in dieser Stellung mit der Kupplungsnase
23b des vom Betätigungsnocken 22 verschwenkten Mitnahmehebels 23 zusammenwirkt.
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Dieser Sachverhalt ist am besten in der Draufsicht gemäß Fig.2 zu
erkennen, in der der Betätigungsnocken 22 gegenüber der Ausgangslage in Fig.l eine
Drehbewegung im Uhrzeigersinn um etwa 800 ausgeführt hat. Hierbei hat der Betätigungsnocken
22 den Auslöser 26 über dessen Auflaufschräge 26a angehoben und damit den Kopf 17a
des Kupplungsgliedes 17 aus der Aussparung 4a des Riegelschaftes 4 ausgehoben, so
daß der Riegelschaft 4 von der Riegelplatte 19 entkuppelt ist. Bei -derweiteren
Drehung des Betätigungsnockens 22 um die restlichen 1000 in die in Fig.3 dargestellte
Lage nimmt die Verschwenkbewegung des Mitnahmehebels 23 den Kupplungshebel 25 mit,
der seinerseits die Riegelplatte 19 und den an ihr ausgebildeten Riegelkopf 21 in
die eingezogene Stellung gemäß Fig.3 mitnimmt. Aufgrund der zuvor erfolgten Entkupplung
der Riegelplatte 19 vom Riegelschaft 4 verbleibt dieser Riegelschaft 4 mit den Sperrzuhaltungen
7 sowie den Schließzuhaltungen 9 und 12 in der zuvor eingenommen Stellung gemäß
Fig.l.
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Um die Entkupplung zwischen dem Kupplungshebel 25 und der Kupplungsnase
23b des Mitnehmerhebels 23 zu bewirken, ist ein Sperrhebel 27 vorgesehen, der auf
einem Lagerzapfen 4b des Riegelschaftes 4 verschwenkbar gelagert ist und nur bei
einer
Schlüsselbetätigung des Riegelschaftes 4 sich an einen Zapfen la des Schloßbleches
1 abstützend anheben läßt, wie dies in Fig.3 zu erkennen ist. Hierbei bleibt aber
der Mitnahmehebel 23 in seiner durch den Betätigungsnocken 22 festgelegten Stellung
justiert, wenn die Riegelplatte 19 mit dem Riegelkopf 21 nicht durch den fernbetätigbaren
Antrieb, sondern durch einen Schlüssel betätigt wird. Diese Entkupplung des Mitnahmehebels
23 über den Kupplungshebel 25 erfolgt mit Hilfe eines Auswerfers 28, der durch eine
Feder 28a belastet ist, auf zwei Führungsstiften lb des Schloßbleches 1 in Längserstreckung
der Schloßstulp 2 geführt ist und einen Ansatz 28b aufweist, an dem der Sperrhebel
27 anliegt. Weiterhin ist der Auswerfer 28 mit einem Schlitz 28c versehen, in den
ein Mitnahmestift 25b des Kupplungshebels 25 eingreift.
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Wenn ausgehend von der Schließstellung des Schlosses nach Fig.l der
an der Riegelplatte 19 angeordnete Riegelkopf 21 in die Schloßstulp 2 durch Schlüsselbetätigung
zurückgezogen werden soll, erfolgt der in den Figuren 4 und 5 dargestellte Bewegungsablauf.
Gemäß Fig.4 wird durch den Schließbart 29 eines mit den Schließzuhaltungen 9 zusammenwirkenden
Schlüssels der Riegelschaft 4 quer zur Längserstreckung der Schloßstulp 2 von dieser
wegbewegt. Hierbei läuft der auf einem Lagerzapfen 4b des Riegelschaftes 4 gelagerte
Sperrhebel 27 auf den Zapfen la am Schloßblech 1 auf, so daß er entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Diese Verschwenkbewegung wird über den Ansatz
28b auf den Auswerfer 28 übertragen, der seinerseits mittels seines Schlitzes 28c
den Mitnahmestift 25b des Kupplungshebels 25 anhebt und damit den Kupplungshebel
25 um den Zapfenansatz 25a an der Riegelplatte 19 verschwenkt. Auf diese Weise wird
der Kupplungshebel 25 von der Kupplungsnase 23b des Mitnahmehebels 23 abgehoben.
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Es erfolgt eine Entkupplung zwischen diesem Mitnahmehebel 23 und der
Riegelplatte 19, so daß der Mitnahmehebel 23 in seiner durch den Betätigungsnocken
22 festgelegten Stellung verbleiben und gleichzeitig die Riegelplatte 19 mit dem
Riegelkopf 21 aufgrund einer Bewegung des Riegelschaftes 4 verschoben werden kann,
der bei einer Schlüsselbetätigung über das Kupplungsglied 17 mit der Riegelplatte
19 gekuppelt ist.
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Aus der voranstehenden Beschreibung des Aufbaus und der Wirkungsweise
des Schlosses geht hervor, daß der an der Riegelplatte 19 angeordnete Riegelkopf
21 wahlweise durch die Betätigung eines von mehreren Schlüsseln betätigt werden
kann, die jeweils von einer Seite her in das Schloß eingeführt werden können und
mit den Schließzuhaltungen 9 bzw. den Schließzuhaltungen 12 zusammenwirken, die
gemeinsam auf die Sperrzuhaltungen 7 wirken, so daß in bekannter Weise eine Umstellung
der Schließung erfolgen kann. Bei aus der Schloßstulp 2 ausgeschlossenem Riegelkopf
21 kann eine Betätigung der Riegelplatte 19 auch mittels eines fernsteuerbaren Antriebes
erfolgen, der beim Ausführungsbeispiel auf einen Betätigungsnocken 22 vJirkt. Es
ist also möglich, das Schloß durch eine Fernbetätigung zu öffnen und zu schließen,
wobei durch geeignete Kupplungselemente dafür gesorgt ist, daß sich die unterschiedlichen
Betätigungsarten gegenseitig nicht beeinträchtigen. Durch einerseits mit dem Riegelschaft
4 und andererseits mit der Riegelplatte 19 zusammenwirkende Mikroschalter 30 kann
die jeweilige Stellung des Schlosses überwacht werden.
Bezugsziffernliste:
1 Schloßblech 1a Zapfen 1b Führungsstift 2 Schloßstulp 3 Schloßdecke 4 Riegelschaft
4a Aussparung 4b Lagerzapfen 5 Führungsstift 6 Führungszapfen 7 Sperrzuhaltung 8
Haltestift 9 Schließzuhaltung 9a Zuhaltungskanal 10 Führungsbolzen 11 Schlüsselführungsbuchse
12 Schließzuhaltung 12a Zuhaltungskanal 13 Schlüsselbartöffnung 14 Sperrhebel 14a
Mitnahmebolzen 15 Gewindebüchse 16 Sperrhebelfeder 17 Kupplungsglied 17a Kopf 17b
Zapfen 17c Gleitstein 17d Kupplungsfeder 18 Lagerzapfen 19 Riegelplatte 19a Langlochführung
20 Führungsansatz 21 Riegelkopf 22 Betätigungsnocken 23 Mitnahmehebel 23a Schließkanal
23b Kupplungsnase 24 Bolzen 25 Kupplungshebel 25a Zapfenansatz 25b Mitnahmestift
26 Auslöser 26a Auflaufschräge 27 Sperrhebel 28 Auswerfer 28a Feder 28b Ansatz 28c
Schlitz 29 Schließbart 30 Mikroschalter
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