DE34433C - Einstellvorrichtung für die photographische Camera - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57: Photographs.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Mai 1885 ab.

Gewöhnlich benutzt man bei photographischen Cameras eine Zahnstange an der das Objectiv tragenden Grundplatte und einen sich auf dieser Zahnstange abwälzenden Zahntrieb, um die Platte, auf der das Bild entstehen soll, in die in jedem Falle erforderliche Entfernung zum Objectiv einzustellen.

Diese Einrichtung ist deshalb sehr unvollkommen, weil das nothwendige Spiel zwischen Zahnstange und Zahntrieb störend einwirkt und weiterhin nach erlangter Einstellung noch ein besonderes Festklemmen nothwendig ist, das leicht wieder zu Verrückungen Anlafs giebt.

Die von mir erfundene Einrichtung, die auf beiliegender Zeichnung in' Fig. 1 im Längenschnitt, in Fig. 2 in der Unteransicht auf die in Betracht kommenden Theile, in Fig. 3 im Querschnitt nach Linie 1 - 2, Fig. 2, in Fig. 4 im Querschnitt nach Linie 3-4, Fig. 2, und in Fig. 5 in einer Einzelansicht dargestellt ist, soll den bezeichneten Uebelständen vollständig abhelfen.

Der Schlitten A bewegt sich mit drei konischen Rollen C C¹ D in den entsprechend gestalteten Nuthen der Seitenstücke B B¹ des im Boden der Camera befindlichen Rahmens. Die beiden Rollen C C¹ haben ihre Achsen fest im Schlitten A, während die dritte, auf der anderen Seite befindliche Rolle D ihre Achse in einem Bügel E hat, der sich um den Punkt F drehen kann. Eine Feder G drückt auf einen Arm H des Bügels E und hält so die Rolle D fest gegen ihre Nuth in B¹ an. Infolge dieser Anordnung wird der Schlitten A unbeschadet aller Abnutzung in der Führung oder Ausdehnung und Verkürzung stets leicht und sicher, d. h. ohne Wackeln oder Klemmen, fortzubewegen sein.

Die Vorrichtung zum Verschieben und Feststellen des Schlittens A setzt sich nun in folgender Weise zusammen: Eine Schraubenspindel I mit scharfkantigem Gewinde geht durch Rahmen und Schlitten und ist an den ersteren durch die einen Spurzapfen bildende, in der Mutter L gehaltene Schraube K und das Halslager J auf der anderen Seite festgehalten. Aufserhalb des Halslagers J besitzt die Schraubenspindel I einen gekerbten Kopf zum Ansetzen der Finger, wenn die Einstellung regulirt werden soll, zu welchem Zwecke die Schraubenspindel / allein dient. Die Verbindung zwischen dem Schlitten A und der Spindel / kann nur durch die halbe Mutter M hergestellt werden, die durch die beiden Federn N von unten her gegen / angedrückt wird. Die gegen I anliegende Mutter M wird dann noch durch das umgebogene Ende O des Hebels P, das über ihr Ende greift, in dieser Lage festgehalten.

Will man nun den Schlitten verstellen, so löst man die Verbindung zwischen demselben und der Spindel / durch folgenden Mechanismus: Ein Knopf R, um dessen Stiel eine Feder X gewunden ist, steckt in dem Querstück Q., an dem sich auch der Drehpunkt des Hebels P befindet. Eine um die Achse von P gewundene Drahtfeder giebt diesem Hebel das Bestreben, sich an den Rahmen anzulegen, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Zwischen dem Querstück Q und dem Schlitten A trägt der Stift des Knopfes R eine Platte T, gegen die sich erstens zwei Knaggen S des

Hebels P legen und von der weiterhin zwei Stifte U auf die halbe Mutter M niedergehen.

Drückt man nun, wie dies in Fig. 5 veranschaulicht wird, auf den Knopf R, so drückt erstens die Platte T auf die Knaggen S, so dafs der Hebel P zur Seite und sein Umbug 0 von der Mutter M weggeht. Aufserdem drücken die Stifte U die Mutter M nach unten, so dafs letztere aufser Eingriff mit der Spindel / gebracht wird. So lange man nun den Finger auf dem Knopf R läfst, kann man den Schlitten A frei verschieben. Läfst man aber den Knopf R los, so hebt die Feder X denselben an, die Mutter M legt sich an die Schraubenspindel / und der Umbug O über M, so dafs der Schlitten A feststeht.

Das Drücken auf den Knopf -R wird durch die beiden Seitenstücke aus Blech V V erleichtert, gegen die man Daumen und Mittelfinger stützt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:
   An photographischen Cameras:
   Die Führung des Schlittens A, welcher mit der zur Hervorbringung des Bildes dienenden Platte verbunden ist, mittelst dreier konischen Rollen C C¹ D in den Nuthen der Rahmenseitenstücke BB¹, wobei die Rolle D durch eine Feder G, welche auf den Arm H des Rolle D haltenden drehbaren Bügels E wirkt, federnd gegen ihre Nuth angedrückt wird.

   Die Vorrichtung, um den Schlitten A zu seiner Verstellung von der Schraubenspindel / zu lösen und nach der Einstellung mit derselben zu kuppeln, bestehend aus der halben, von den Federn N gehaltenen Mutter M, dem Knopf R mit Feder X, Platte T und Stiften U U, dem •Querstück Q und dem Hebel P mit Knaggen 5 S und Umbug O.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.