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Einschreibpost-Automat
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Die Erfindung betrifft einen Einschreibpost-Automat mit einem Gehäuse,
das einen Einwurfschlitz für eingeschriebene Briefsendungen und eine ausschließlich
von autorisierten Personen zugängliche Entnahmeöffnung aufweist, einer innerhalb
des Gehäuses hinter dem Einwurfschlitz
angeordneten beweglichen
Plattform zum Abstützen und Weiterbefördern des Briefes aus dem Bereich des Einwurfschlitzes,
einer innerhalb des Gehäuses angeordneten Stempeleinrichtung mit Zählwerk zum Aufbringen
eines Stempelaufdrucks auf den Brief, der das Datum und den Ort der Aufgabe sowie
eine dem betreffenden Brief zugeordnete fortlaufende Nummer bezeichnet, einer innerhalb
des Gehäuses angeordneten Kamera, in deren Blickfeld sich die Oberseite der Plattform
befindet, einer innerhalb des Gehäuses angeordneten Vorratsrolle aus fortlaufend
nummerierten Belegabschnitten, die einzeln durch einen Abgabeschlitz des Gehäuses
abgegeben werden, und einer Steuereinrichtung zum Weiterschalten des Zählwerks der
Stempeleinrichtung, zum Betätigen der Stempeleinrichtung zur Anbringung eines individuellen
Stempelaufdrucks auf dem betreffenden Brief, zum Betätigen der Kamera und einer
zugeordneten Lichtquelle zur Aufnahme eines Bildes von dem mit dem Stempelaufdruck
versehenen Brief und zum schrittweisen Verdrehen der Vorratsrolle und Ausgeben eines
Belegabschnittes sowie zum Bewegen der den Brief abstützenden und in einen Speicherraum
befördernden Plattform.
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Bei einem in der GB-PS 967 426 beschriebenen Einschreibpost-Automat
dieser Gattung ist in das Gehäuse eine herkömmliche Filmkamera eingehaut, die als
Aufzeichnungsträger einen lichtempfindlichen Film verwendet. Dieser bekannte Einschreibpost-Automat
ist wegen der Verwendung einer Filmkamera unbefriedigend. Die für eine solche Kamera
geeigneten lichtempfindlichen Filme sind nämlich einerseits verhältnismäßig teuer,
und sie müssen andererseits nach der Belichtung entwickelt werden, was ebenfalls
mit Unkosten verbunden ist.
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Hierbei ist zu beachten, daß man mit der Entwicklung des belichteten
Films nicht zuwarten kann, bis feststeht, daß eine Überprüfung tatsächlich notwendig
ist, sondern daß der belichtete Film in jedem Fall innerhalb einer verhältnismäßig
kurzen Zeit entwickelt werden muß, weil das latente Bild andernfalls unscharf und
unter Umständen sogar unleserlich wird. Ein weiterer Nachteil der herkömmlichen
Kamera besteht darin, daß zur Belichtung des Films eine Lichtquelle, vorzugsweise
ein Blitzlicht erforderlich ist. Da der belichtete Film bis zum Zeitpunkt seiner
Entwicklung äußerst lichtempfindlich ist, muß bei der Entnahme des belichteten Films
aus der Kamera bzw. aus dem Gehäuse des Einschreibpost-Automaten große Sorgfalt
aufgewendet werden.
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Die vorstehend genannten Nachteile sind der Grund dafür, daß sich
ein solcher Einschreibpost-Automat, an dem an sich ein großes Bedürfnis besteht,
weil er an keine festen Schalterstunden gebunden ist, in der Praxis nicht durchsetzen
konnte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Einschreibpost-Automaten
dahingehend weiterzubilden, daß er mit geringen Kosten hergestellt und störungsfrei
betrieben werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kamera
eine Magnetband-Aufzeichnungseinrichtung enthält.
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Eine Magnetband-Aufzeichnungseinrichtung kommt mit einer verhältnismäßig
schwachen Lichtquelle, beispielsweise einer normalen Glühbirne aus. Die in einer
solchen Aufzeichnungseinrichtung verwendeten Magnetbänder sind auch verhältnismäßig
billig und die aufgezeichneten Bilder können unverzüglich betrachtet werden, ohne
daß hierzu ein Entwicklungsvorgang erforderlich ist. Da die aufgenommenen
Bilder
in Form von Magnetsignalen gespeichert werden, sind die Magnetbänder gegen Lichteinfall
unempfindlich. Das Einsetzen der Magnetbandkassette in das Gehäuse des Einschreibpost-Automaten
bzw. die Entnahme der Magnetbandkassette aus demselben bereitet daher keinerlei
Schwierigkeiten. Die Wiederverwendbarkeit derartiger Kassetten erhöht die Wirtschaftlichkeit
des erfindungsgemäßen Automaten.
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In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Gehäuse eine ausschließlich autorisierten Personen zugängliche Öffnung zum Entnehmen
bzw. wieder Einsetzen einer Magnetbandkassette in die Kamera aufweist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht des Einschreibpost-Automaten,
wobei eine Seitenwand entfernt ist, Fig. 2 eine Vorderansicht des Einschreibpost-Automaten
nach Fig. 1, Fig. 3 eine Rückansicht des Einschreibpost-Automaten, wobei die Rückwand
des Gehäuses entfernt ist, und Fig. 4 eine Aufsicht auf den Einschreibpost-Automaten.
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Der in der Zeichnung dargestellte Einschreibpost-Automat hat ein
Gehäuse 10 mit einer Frontwand 12, einer Rückwand 14 und zwei Seitenwänden 16. Die
Oberseite des Gehäuses 10 ist mit einem Deckel 18 verschlossen, und seine (nicht
gezeigte) Bodenwand begrenzt eine Sammelkammer für das Postgut. In der Frontwand
12 des Gehäuses ist ein mit einer schwenkbar gelagerten Klappe 20 verschlossener
Einwurfschlitz 22 ausgebildet. Die Rückwand 14 ist mit dem Gehäuse
schwenkbar
verbunden, und es ist ein Schloß 24 vorgesehen, damit die Rückwand nur von autorisierten
Personen zur Entnahme der eingeworfenen Briefsendungen geöffnet werden kann.
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In dem Gehäuse 10 ist hinter dem Einwurfschlitz 22 eine Abwurfplatte
26 schwenkbar gelagert, die dazu dient, den eingeschobenen Brief abzustützen und
bei einer Verschwenkung nach unten in den darunter befindlichen Sammelraum zu befördern.
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In dem Gehäuse 10 ist ferner eine mit einem Zählwerk versehene Stempeleinrichtung
28 angeordnet, die dazu dient, auf einem auf der Abwurfklappe 26 befindlichen Brief
einen Stempelaufdruck anzubringen, der das Datum und den Ort der Aufgabe sowie eine
dem betreffenden Brief zugeordnete fortlaufende Nummer bezeichnet.
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Weiterhin ist in dem Gehäuse 10 eine Vorratsrolle 30 aus fortlaufend
nummerierten Belegabschnitten drehbar gelagert. Diese Belegabschnitte werden einzeln
durch einen in der Frontwand 12 angeordneten Abgabeschlitz 32 abgegeben.
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Damit die Nummer des aus dem Abgabeschlitz 32 abgegebenen Belegabschnitts
mit der von der Stempel einrichtung 28 auf den eingeworfenen Brief aufgedruckten
Nummer übereinstimmt, ist der Stempeleinrichtung 28 ein Schloß 34 zugeordnet, das
eine Einstellung derselben von außen durch autorisierte Personen ermöglicht.
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Im oberen Bereich des Gehäuses 10 ist eine Videokamera 36 angeordnet,
in deren Blickfeld sich die Oberseite der Abwurfklappe 26 bzw. der darauf liegenden
eingeschriebenen Briefsendung befindet.
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In dem Gehäuse 10 ist schließlich noch eine Steuereinrichung 38 angeordnet,
die zum Weiterschalten des Zählwerks der Stempeleinrichtung 28, zum Betätigen der
Stempeleinrichtung, zur Anbringung eines individuellen Stempelaufdrucks auf dem
betreffenden Brief, zum Betätigen der Videokamera 36 und einer zugeordneten Lichtquelle
zur Aufnahme eines Bildes von dem mit dem Stempelaufdruck versehenen Brief und zum
schrittweise Verdrehen der Vorratsrolle 30 und zum Ausgeben eines Belegabschnittes
sowie zum Bewegen der den Brief abstützenden und in den Speicherraum befördernden
Abwurfklappe 26 dient. Die Steuereinrichtung 38 wird mit einer Drucktaste 42 ausgelöst,
was aber erst nach Einwurf einer oder mehrerer Münzen entsprechend der Einschreibgebühr
durch einen in der Frontwand 12 ausgebildeten Münzschlitz 40 möglich ist. Ubereine
der Steuereinrichtung zugeordnetE Schaltuhr kann nach Schalterschluß die gewöhnlich
höhere Gebühr erh°benDerSe8tereinrichtung 38 kann auch eine Zeitschaltuhr zugeordnet
sein, durch die die Klappe 20 nach Einschieben einer Briefsendung so lange verriegelt
wird, bis der von der Stempeleinrichtung 28 mit einem Stempelaufdruck versehene
und von der Videokamera 36 aufgenommene Brief durch die Abwurfklappe 26 in den für
den Postkunden unzugänglichen Sammelraum abgeworfen ist. Durch diese Maßnahme wird
eine mißbräuchliche Benutzung des Einschreibpost-Automaten verhindert.
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Nachfolgend wird die Arbeitsweise des Einschreibpost-Automaten der
vorstehend beschriebenen Konstruktion näher erläutert.
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Nachdem der Postkunde den mit dem für die normale Beförderung üblichen
Porto freigemachten Brief durch den Einwurfschlitz 22 in das Gehäuse 10 eingschoben
hat, wirft er die der Einschreibgebühr entsprechenden Münzen durch den
Münzschlitz
40 ein. Wenn der Benutzer sodann die Drucktaste 42 betätigt, dann werden durch die
Steuereinrichtung 38 die verschiedenen Einrichtungen des Automaten in zeitlicher
Reihenfolge betätigt. Zunächst wird die Klappe 20 verriegelt.
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Sodann bewegt sich der Stempelkopf der Stempeleinrichtung 28 nach
unten gegen den auf der Abwurfklappe 26 liegenden Brief, um diesen mit einem Stempelaufdruck
zu versehen, der das Datum und den Ort der Aufgabe sowie eine dem betreffenden Brief
zugeordnete fortlaufende Nummer bezeichnet.
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Daraufhin wird der Stempelkopf der Stempeleinrichtung 28 wieder nach
oben zurückgezogen und damit aus dem Blickfeld der Videokamera 36 herausbewegt.
Die Oberseite des Briefes wird jetzt mit einer (nicht gezeigten) geeigneten Lichtquelle
beispielsweise einer Glühlampe beleuchtet und von der Videokamera 36 fotografiert.
Zu diesem Zeitpunkt wird auch die Vorratsrolle 30 um einen Schritt verdreht, und
der vorderste Belegabschnitt wird durch den Abgabeschlitz 32 des Gehäuses 10 abgegeben.
Da die auf diesem Belegabschnitt angegebene Nummer mit der von der Stempeleinrichtung
38 auf den betreffenden Brief aufgestempelte Nummer übereinstimmt, hat der Postkunde
einen Beleg für die ordnungsgemäße Aufgabe der betreffenden Eins chreibs endung.
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Nachdem die mit der Anschrift versehene Oberseite der Einschreibsendung
von der Videokamera 36 fotografiert wurde, betätigt die Steuereinrichtung 38 die
Abwurfklappe 26, so daß diese nach unten verschwenkt und der daraufliegende Brief
in den Vorratsraum abgeworfen wird. Als Abschluß dieses Arbeitszyklus wird die in
der Frontwand 12 des Gehäuses 10 angeordnete Klappe 20 entriegelt, so daß der Einschreibpost-Automat
zur Aufnahme und Registrierung einer weiteren Einschreibsendung bereit ist.
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Wenngleich dies bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
nicht vorgesehen ist, so ist für den Fachmann doch ohne weiteres erkennbar, daß
in dem Gehäuse 10 zusätzlich noch ein durch Münzeinwurf betätigbarer herkömmlicherFreistempler
angeordnet sein kann.
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Zur Entnahme der eingeworfenen Einschreibsendungen aus dem Gehäuse
10 kann dessen Rückwand 14 von autorisierten Personen geöffnet werden. Weiterhin
kann die Magnetbandkassette durch eine im Deckel 18 des Gehäuses 10 angeordnete
Entnahmeöffnung 44 von autorisierten Personen entnommen und durch eine neue Magnetbandkassette
ersetzt werden. Der Einsatz moderner 8 mm breiter "Kleinbild"-Magnetbandkassetten
bringt nicht nur in baulicher Hinsicht eine besonders platzsparende Ausführung mit
sich sondern begünstigt auch die Wartung durch die eine Vielzahl von Automaten betreuende
Bedienungsperson. Die Kassetten-Entnahmeöffnung 44 ist mit einem Deckel o. dgl.
verschlossen, dem ebenso wie der Rückwand 14 ein Schloß zugeordnet sein kann, falls
die Rückwand 14 und der Deckel 18 für Passanten zugänglich ist. Diese Vorsichtsmaßnahme
ist natürlich entbehrlich, wenn das Gehäuse 10 in die Wand eines Postamtes derart
eingemauert ist, daß lediglich die Frontwand 12 für Passanten zugänglich ist.
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Falls es einmal erforderlich sein sollte, den Verlauf oder Verbleib
einer beim Adressaten nicht oder verspätet angekommenen Einschreibsendung zu verfolgen,
dann kann der Absender anhand des von der Vorratsrolle 30 abgegebenen Belegabschnittes
den Einwurf der Einschreibsendung nachweisen.
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Aufrund der auf diesem Belegabschnitt angegebenen Nummer kann dann
der zugehörige Videofilm ermittelt und aufgrund dieser Aufzeichnungen festgestellt
werden, an wen der mit der betreffenden Nummer versehene Brief adressiert war.
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Der erfindungsgemäße Automat kann an das Netz angeschlossen sein;
die Energieversorgung kann jedoch auch über eine wiederaufladbar Batterie erfolgen.
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Einschreibpost-Automat Bezugszeichenliste : 10 Gehäuse 12 Frontwand
14 Rückwand 16 Seitenwände 18 Deckel 20 Klappe 22 Einwurfschlitz 24 Schloß für 14
26 Abwurfklappe 28 Stempeleinrichtung 30 Vorratsrolle 34 Schloß für 28 32 Abgabeschlitz
36 Videokamera 38 Steuereinrichtung 40 Münzschlitz 42 Drucktaste 44 Kassetten-Entnahmeöffnung