DE3439070A1 - Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung von roheisen und energiehaltigem heissgas aus feinkoernigen eisenerzen und kohlenstofftraegern - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung von roheisen und energiehaltigem heissgas aus feinkoernigen eisenerzen und kohlenstofftraegern

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DE3439070A1
DE3439070A1 DE19843439070 DE3439070A DE3439070A1 DE 3439070 A1 DE3439070 A1 DE 3439070A1 DE 19843439070 DE19843439070 DE 19843439070 DE 3439070 A DE3439070 A DE 3439070A DE 3439070 A1 DE3439070 A1 DE 3439070A1
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Günter Dr. 5090 Leverkusen Henrich
Hermann Dr. 4018 Langenfeld Hilbrans
Richard 4100 Duisburg Klefisch
Chatty Dr. 5060 Bergisch Gladbach Rao
Horst 5000 Köln Weigel
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Kloeckner Humboldt Deutz AG
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Kloeckner Humboldt Deutz AG
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/14Multi-stage processes processes carried out in different vessels or furnaces
    • C21B13/143Injection of partially reduced ore into a molten bath
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B2100/00Handling of exhaust gases produced during the manufacture of iron or steel
    • C21B2100/60Process control or energy utilisation in the manufacture of iron or steel
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung
  • von Roheisen und energiehaltigem Heißgas aus feinkörnigen Eisenerzen und Kohlenstoffträgern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Roheisen und energiehaltigem Heißgas aus feinkörnigen Eisenerzen und Kohlenstoffträgern, wobei die feinkörnigen Eisenerze bis zu Reduktionsgraden von mindestens 80 % vorreduziert und anschließend in einem Schmelzreaktor durch Zugabe von Kohlenstoffträgern, Zuschlägen und sauerstoffhaltigen Medien unter Bildung des energiehaltigen reduzierenden Heißgases fertig reduziert und zu flüssigem Roheisen eingeschmolzen werden. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Aus der DE-OS 31 37 755 ist ein Verfahren bekannt, bei dem feinkörnige angereicherte Eisenerze in einem Wirbelschichtofen vorreduziert und "in einer Hitze" in einem angeschlossenen Schmelzaggregat unter Verwendung von elektrischer Energie zu flüssigem Roheisen umgewandelt werden. Bei der Reduktion führen höhere Reduktionsgrade zu dem bekannten Phänomen des "Sticking" der vorreduzierten Erzpartikel und zur störenden Rußbildung aus den Reduktionsgasen. Dieses führt zu einer Hemmung des Reduktionsvorganges und einem Verstopfen des Reduktionsaggregates.
  • Bei allen der bisher auf Basis feinkörniger Eisenerze entwickelten Verfahren ist das "Sticking-Problem" bei hohen Reduktionsgraden und höheren Temperaturstufen noch nicht zufriedenstellend gelöst. Nachteilig ist auch der Bedarf an relativ teurer elektrischer Energie zum Einschmelzen der reduzierten Eisenerze und eine damit verbundene begrenzte Einsatzfähigkeit derartiger Verfahren und Anlagen nur auf Länder, die über billige elektrische Energie verfügen.
  • Weiterhin werden für die Heißgasabkühlung große Mengen an teuren fremden Kühlmedien benötigt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf der Basis von Kohle als Energieträger ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Herstellung von Roheisen und energiehaltigem Heißgas anzugeben, die unter Erreichung eines hohen Reduktionsgrades der eingesetzten feinkörnigen Eisenerze und optimaler verfahrensökonomischer Ausnutzung des energiehaltigen Heißgases die Beseitigung aer bisherigen Nachteile und Schwierigkeiten, die mit dem "Sticking"-Phänomen der teilreduzierten Eisenoxide und der Rußbildung im Reduktionsreaktor verbunden sind, ermöglichen.
  • Die Aufgabe wird verfahrensmäßig insbesondere durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 der Erfindung gelöst. Nach Abkühlung des im Schmelzreaktor erzeugten Heißgases von ca. 1400 OC auf ca. 1000 OC wird das heruntergekühlte Heißgas, welches zu ca. 99 % aus CO und H2 besteht, unter Ausnutzung eines Teiles seiner fühlbaren Wärme mit seinem hohen Reduktionspotential sehr vorteilhaft in einer wenigstens zweistufigen Reduktionseinheit unter Vermeidung der sonst üblichen Sticking-Probleme bei der Reduktion von feinkörnigen Eisenerzen ausgenutzt. Durch das Zumischen von feinkörniger Kohle und/oder Kalk wird das Sticking-Verhalten der teil-beziehungsweise vorreduzierten Erze weitestgehena verhindert. Die äußere Anhaftung von zugemischter Kohle, der sogenannten Überschußkohle und Kalk als Trennmittel, hält die feinkörnigen anreduzierten Eisenerzkörner auf einfache und vorteilhafte Weise auf "Distanz" und ein Ineinanderwachsen von frisch reduzierten nadelförmigen Eisenpartikeln wird vermieden. Sei den nier vorherrschenoen Temperaturen von ca. 1000 OC setzt sich das durch die bereits erfolgte Teilreduktion der Eisenoxide im Reduktionsgas (energiereiches Heißgas) enthaltene Kohlendioxid gemäß.der Boudouard-Reaktion und das im Reduktionsgas enthaltene Wasserstoffdioxid mit dem Kohlenstoff der Kohle wieder vollständig zu Kohlenmonoxid beziehungsweise Wasserstoff um. Dabei vergast die Kohle unter Verringerung ihres Festkörpervolumens, wobei Hohlräume entstehen und bestehende Brückenbilaungen zwischen verschiedenen Erzkörnern abgebrochen beziehungsweise abgebaut werden. Das dosierte Zumischen von feinkörniger Kohle ermöglicht weiterhin eine Einhaltung gleichbleibender Reduktionspotentiale im Heißgas.
  • Durch den direkten "heißen" Einsatz der feinkörnigen frisch reduzierten Eisenerze in den Schmelzreaktor werden zudem sehr vorteilhaft teure und energetisch ungünstige Verfahrensschritte wie zum Beispiel Aufmahlung, Pelletierung und Brennen von Pellets oder andere Agglomerationsarten der Eisenerze eingespart. Die gesamte benötigte Energie wird allein aus der in das Verfahren eingebrachten Kohle gewonnen, so daß kein Bedarf an teurer elektrischer Energie für den Schmelzprozeß erforderlich ist.
  • In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, daß das im Schmelzreaktor erzeugte energiehaltige Heißgas in einem Kohlewärmetauscher-System unter Abgabe eines Teiles seiner fühlbaren Wärme in die Kohle abgekühlt und die Kohle zu Kokspartikeln verkokt wird. Auf diese Weise wird in positiver Beeinflussung der Wärmebilanz sehr vorteilhaft ein Teil der in den staubhaltigen Heißgasen enthaltenen Wärme für den Verkokungsprozeß der eingesetzten Kohle verwendet, wobei eine gesonderte Entstaubung der Heißgase nicht erforderlich ist. Durch die Verwendung des Kohlewärmetauscher-Systems ist eine einfache direkte Kühlmöglichkeit des staubhaltigen Heißgases gegeben, wobei in das Kohlewärmetauscher-System sehr vorteilhaft ein breites Spektrum verfügbarer billiger Kohle, zum Beispiel feuchte, schwefelreiche, backende oder aschereiche Kohle ohne Eingrenzung nach Qualität, zur Verkokung eingesetzt werden kann.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß Kohle mit den heißen Kokspartikeln aus dem Kohlewärmetauscher-System vermischt und mittels eines Teilstromes von heruntergekühltem Heißgas als Treibgas in den Schmelzreaktor eingeblasen wird. Durch die Zumischung von kalter oder vorgewärmter Kohle zu den heißen Kokspartikeln wird in vorteilhafter Weise eine Verbesserung der Wärmebilanz mit Abkühlung der heißen Kokspartikel und Aufheizen der Kohle auf eine mittlere Temperatur unter thermischer Entlastung der Anlagenbauteile erreicht.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die feinkörnigen Eisenerze in der zweiten Reduktionsstufe mit dem bis auf ca. 1000 OC heruntergekühlten Heißgas reduziert werden. Durch die Reduktion der feinkörnigen Eisenerze mit dem Heißgas bei einer Temperatur von ca.
  • 1000 OC werden sehr vorteilhaft hohe Reduktionsgrade (größer 90 %) erreicht. Sehr maßgeblich für die Erreichung hoher Reduktionsgrade ist die Verweilzeit der Erzpartikel in der Reduktionseinheit. Die Verweilzeit kann sehr vorteilhaft durch eine beliebige Kreislauf-Führung, das heißt Zirkulation der Erzpartikel in der zweiten Reduktionsstufe beeinflußt werden, womit genügend hohe Reduktionsgrade erreicht werden.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Eisenerze in der zweiten Reduktionsstufe auf einen Reduktionsgrad von mindestens 90 % reduziert werden.
  • Dadurch, daß die'Eisenerze vor ihrem Einsatz in den Schmelzreaktor bereits auf einen Reduktionsgrad von mindestens 90 X vorreduziert sind, kann die Rest-beziehungsweise Endreduktion problemlos mit vertretbarem Energieaufwand im Schmelzbadreaktor erfolgen.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der zweiten Reduktionsstufe Kohlepartikel und/oder Sauerstoff und/oder H20-Gemische dosiert zugeführt werden. Dadurch lassen sich in der zweiten Reduktionsstufe sehr vorteilhaft zum Beispiel die Reduktionsgeschwindigkeit, aas Reduktionspotential sowie die Gas- und Materialtemperatur als wesentliche Parameter in Hinsicht einer Unterdrückung des Sticking-Verhaltens der teilreduzierten Eisenoxide positiv beeinflussen. Weiterhin wird dabei vorteilhaft erreicht, daß der Reduktionsvorgang thermodynamisch geregelt abläuft und keine störende Rußbildung auftreten kann.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die feinkörnigen Eisenerze in der ersten Reduktionsstufe, bei einer Temperatur von etwa 700 OC mittels reduzierendem Heißgas aus der zweiten Reduktionsstufe vorreduziert werden. Bei der zweistufigen Reduktion der Eisenoxide wird sehr vorteilhaft durch die Wahl der Betriebsparameter, zum Beispiel der "niedrigen" Temperatur von etwa 700 OC in der ersten Reduktionsstufe, weitestgehend ein Auftreten des Sticking-Verhaltens der anreduzierten Erzpartikel vermieden.
  • Das aus der zweiten Reduktionsstufe austretende Heißgas hat mit einer Temperatur von ca. 700 OC für eine in die erste Reduktionsstufe verlagerte Vor- beziehungsweise Teilreduktion der eingesetzten Eisenoxide von Hämatit (Fe203) zu Magnetit (Fe304) bis hin zum Wüstit (FeO) ein ausreichend hohes Reduktionspotential. Dadurch wird auf vorteilhafte Weise die zweite Reduktionsstufe wesentlich entlastet und die einzelnen Bauteile der beiden Reduktionsstufen können entsprechend kleiner ausgestaltet sein. Dabei werden Sticking-Probleme mit Sicherheit vermieden und die Anlagenbauteile thermisch nicht Uberbelastet. Es genügen für diese Temperatur geringere feuerfeste Auskleidungen und geringere Wärmeisolationen der Anlagenbauteile. Weiterhin ergibt sich eine bessere Gasausnutzung und kürzere Verweilzeiten in der zweiten Reduktionsstufe.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß von dem reduzierenden Heißgas nach der ersten Reduktionsstufe ein Teilstrom abgezweigt, mit Luft verbrannt und anschließend in ein mit einem Gemisch aus feinkörnigen Eisenerzen und Kalkstein gefülltes Zyklonwärmetauscher-System geleitet wird, wobei das Gemisch im Zyklonwärmetauscher-System in einer oder mehreren Stufen bis zu einer Temperatur von ca. 400 OC vorgewärmt und anschließend in die erste Reduktionsstufe geleitet wird.
  • Durch die Verwendung eines ein- oder mehrstufigen Zyklonwärmetauscher-Systems kann sehr vorteilhaft die Vorwärmarbeit für das Einsatzmaterial den Reduktionsaggregaten vorgezogen werden. Sticking-Probleme treten hierbei nicht auf. Durch eine dosierte Entnahme von abgezweigtem Heißgas und Verbrennen dieses Teilstromes von Heißgas mit Luft können auf einfache Weise die eingesetzten Eisenerze kontrolliert vorgewärmt werden.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das reduzierende Heißgas nach der ersten Reduktionsstufe in einen Wärmetauscher-Reaktor eingeleitet wird, in welchem eine Vorwärmung der eingesetzten Kohle bis auf eine Temperatur von ca. 300 OC erfolgt. Durch direkte oder indirekte Vorwärmung der Kohle kann nach der Verwendung des Heißgases als Reduktionsmittel bei der zweistufigen Reduktion zur Verbesserung der Wärmebilanz des Gesamtsystems sehr vorteilhaft -noch weitere restliche, im Heißgas enthaltene Wärme im Verfahrensprozeß genutzt werden.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die reduzierten feinkörnigen Eisenerze aus der zweiten Reduktionsstufe mit einer Temperatur von ca. 600 OC, mittels eines Teilstromes von heruntergekühltem und entstaubtem Heißgas als Treibgas, in den Schmelzreaktor eingeblasen werden. Für die reduzierten Eisenerze wird sehr vorteilhaft ein Teil des überschüssigen Heißgases als Transportmedium verwendet, wobei das dem Heißgas als Teilstrom abgezweigte Treibgas wie ein Inertgas wirkt.
  • Anderes teures Inertgas als Treibgas ist hierbei nicht erforderlich.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß dem Schmelzreaktor Kalkstein in erforderlicher Menge derart eingegeben wird, daß die Schlackenbasizität (CaO/SiO2-Verhältnis) mindestens bei 1 gehalten wird.
  • Dadurch wird mit Sicherheit gewährleistet, oaß die dem Verfahren zugeführten Schwefelbestanoteile aus aer eingesetzten Kohle in der Schlacke am Kalk abgebunden werden, so daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein schwefelarmes Roheisen und ein nahezu schwefelfreies energiehaltiges Heißgas entsteht.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Schmelzreaktor mit einem Druck von ca. 1 bis 5 bar, vorzugsweise mit 3 bar, betrieben wird. Durch einen erhöhten Betriebsdruck von 1 bis 5 bar, vorzugsweise von 3 bar, erfolgt eine höhere Gasausnutzung in einem vorgegebenen festen Reaktionsraum bei gleichzeitig vermindertem Staubanfall. Das als Reduktionsgas verwendete Heißgas steht unter Druck zur Verfügung, wodurch Druckverluste im Gesamtsystem ausgeglichen werden können.
  • Weiterhin werden durch den erhöhten Betriebsdruck thermodynamische Vorteile wie beschleunigt ablaufende Reaktionen und Unterdrückung der Rußbildung aus den Reduktionsgasen erreicht.
  • Vorrichtungsmäßig wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch gelöst, daß die Reduktionseinheit wenigstens zweistufig ausgebildet ist, wobei die Reduktionseinheit in aer ersten Reaktionsstufe aus einem Gleichstrom-Flugstaubreaktor und in der zweiten Reduktionsstufe aus einem Wirbelbett-Reaktor besteht, in welchen wenigstens eine Kohle/Kalk-Zuführungsleitung einmündet. Durch die zweistufige Reduktion der feinkörnigen Eisenerze wird bei optimaler Gasausnutzung und Vermeidung des Sticking-Verhaltens der anreduzierten Erzpartikel durch die zugeführte Kohle sehr vorteilhaft ein hoher Reduktionsgrad bei kurzen Reduktionszeiten erreicht.
  • Die Kombination der beiden Reduktionsstufen ermöglicht auf besonders vorteilhafte Weise eine schnelle Reduktion der feinkörnigen Eisenerzpartikel, deren Korngröße im wesentlichen unter 2 mm liegt, auf einen über 90 % hohen Reduktionsgrad. Nach der zweiten Reduktionsstufe ist sehr vorteilhaft die Möglichkeit gegeben, durch Kreislaufführung der anreduzierten Erzpartikel die Verweilzeit im reduzierenden Heißgasstrom bis zur Erreichung eines hohen Reduktionsgrades zu verlängern.
  • In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der zweistufigen Reduktionseinheit, bezogen auf den Gasstrom des Heißgases, die Heidgasabkühleinheiz vorgeschaltet ist, die als Kohlewärmetauscher-System, insbesondere als Kohleverkokungseinrichtung, ausgebildet ist. Mit der Heißgasabkühleinheit in Form eines Kohlewärmetauscher-Systems, vorzugsweise einer als Gleichstrom-Flugstaubreaktor ausgebildeten Kohleverkokungseinrichtung, ist dem Fachmann sehr vorteilhaft eine einfache und problemlose Möglichkeit zur Abkühlung des über 1400 OC heißen energiehaltigen Heißgases gegeben, wobei die vom Heißgas abgegebene Energie nicht verloren geht, sondern vielmehr direkt zur Veredelung eines im Verfahren benötigten Reaktionsmittels, nämlich zur Umwandlung von Kohle in Koks, ohne jeglichen Bedarf an Fremdenergie (zum Beispiel elektrische Energie) genutzt wird.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der zweistufigen Reduktionseinheit, bezogen auf den Gasstrom des Heißgases, eine Erzvorwärmeinheit nachgeschaltet ist, die vorzugsweise als wenigstens zweistufiges Zyklon-Wäretauschersystem ausgebildet ist.
  • Hierdurch können die eingesetzten feinkörnigen Eisenerze durch heißes Abgas sehr einfach auf eine gewünschte Temperatur von beispielsweise 300 OC vorgewärmt werden, bevor sie in die erste Reduktionsstufe geleitet werden. Zur Erzeugung des oxidierenden Abgases für die Vorwärmung der feinkörnigen Eisenerze wird einfach ein Teil des abströmenden Heißgases dosiert abgezweigt und unter Zugabe von Luft verbrannt. Die heißen Verbrennungsgase werden auf vorteilhafte Weise zur Trocknung und Vorwärmung der Erzpartikel und zugemischten Kalksteinpartikel verwendet.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird anhand einer in der Zeichnung schematisch dargestellten Vorrichtung, in Form eines Blockschaltbildes näher erläutert, aus dem weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung zu entnehmen sind.
  • Die Vorrichtung besteht aus einem Schmelzreaktor 1, der über Reaktionsmittelzuführungsleitungen 5, 6, 7, 8 und Produktabführungsleitungen 9, 10, 11 mit einer Reduktionseinheit 2 und einer Vorwärmeinheit 3 für die feinkörnigen Eisenerze, sowie einer Heißgasabkühleinheit 4 in Verbindung steht.
  • An den Schmelzreaktor 1 sind eine Sauerstoffleitung 5, eine Kohle/Koks-Gemischzuführungsleitung 6, eine Erz-Zuführungsleitung 7 und eine mit den Leitungen 6 und 7 verbundene Treibgasleitung 8 angeschlossen. Zum Abführen von Schlacke und hergestelltem Roheisen aus dem Schmelzreaktor 1 sind zwei Leitungen 9 und 10 vorgesehen.
  • Uber eine Heißgasleitung 11 steht der Schmelzreaktor 1 mit der Heißgasabkühleinheit 4 in Verbindung, welche im wesentlichen aus einem als Gleichstrom-Flugstaubreaktor 12 ausgebildeten Kohlewärmetauscher-System besteht. An den Gleichstrom-Flugstaubreaktor 12 sind im unteren Bereich weiterhin eine Kohlezuführungsleitung 13 mit einer Dosiervorrichtung 14 und eine Wasserdampfzuführungsleitung 15 angeschlossen. Der Gleichstrom-Flugstaubreaktor 12 ist über eine Leitung 16 mit einem Zyklonabscheider 17 verbunden. Als Feststoffaustragsvorrichtung ist bei dem Zyklonabscheider 17 eine Transportschnecke 18 vorgesehen, die über eine Leitung 19 mit einer Kohle/Koks-Mischvorrichtung 20 in Verbindung steht. Der Heißgasaustritt aus dem Zyklonabscheider 17 erfolgt über eine Gasleitung 21 in die zweistufige Reduktionseinheit 2, die in der ersten Reduktionsstufe als Gleichstrom-Flugstaubreaktor 22 und in der zweiter Reduktionsstufe als Wirbelbettreaktor 23 ausgebildet ist.
  • In den Wirbelbett-Reaktor 23 münden im unteren Bereich neben der bereits erwähnten Gasleitung 21 noch eine weitere Leitung 24 zum Eindüsen von geringen Mengen an Sauerstoff, Wasserdampf und gegebenenfalls Kalksteinstaub, sowie eine Feststoffleitung 25 zum Eintragen von vorreduziertem Eisenerz über Leitung 26 aus der ersten Reduktionsstufe und feinkörniger vorgewärmter Kohle aus einer Kohlezweigleitung 27, sowie eine Feststoff-Zweigleitung 28 zum Rückführen von anreduziertem Eisenerz. Der Wirbelbett-Reaktor 23 der zweiten Reduktionsstufe steht über eine Flugstromleitung 29 mit einem Abscheidezyklon 30 in Verbindung. Der Feststoffaustrag beziehungsweise die untere Spitze des Abscheidezyklones 30 mündet in die Erzzuführungsleitung 7 beziehungsweise in die Feststoffzweigleitung 28. Die zum Schmelzreaktor 1 führende Erzzuführungsleitung 7 weist an geeigneter Stelle zum Beispiel in der Nähe der Abzweigleitung 28 eine Dosiervorrichtung 31 auf. Der aus dem Abscheidezyklon 30 austretende Heißgasstrom führt über eine Gasleitung 32 in den Gleichstrom-Flugstaubreaktor 22 der ersten Reduktionsstufe. Außer der Gasleitung 32 münden weiterhin noch eine Feststoffzuführungsleitung 33 und eine Gasleitung 34 zum Eindüsen von geringen Mengen an Sauerstoff und/oder Wasserdampf in den Flugstaubreaktor 22.
  • Der Gas/Feststoff-Austrag aus dem Flugstaubreaktor 22 wird über eine Leitung 35 in einen Abscheidezyklon 36 geleitet.
  • Der Feststoffaustrag aus dem Abscheidezyklon 36 ist über die Feststoffleitung 26 beziehungsweise 25 an den Wirbelbett-Reaktor 23 angeschlossen.
  • Das aus dem Abscheidezyklon 36 ausströmende Heißgas, das zuvor die Heißgaskühleinheit 4 und die zweistufige Reduktionseinheit 2 durchströmt hat, wird über eine Gasleitung 37 in eine indirekte Kohlevorwärmvorrichtung 38 geleitet. Von der Gasleitung 37 führt eine Heißgaszweigleitung 39 mit Dosiervorrichtung 40 in einen Abscheidezyklon 41 der Erzvorwärmeinheit 3. In die Heißgaszweigleitung 39 mündet zum einen eine Feststoffaustragsleitung 42 aus einem Abscheidezyklon 43 sowie zum anderen eine Luft/Sauerstoffleitung 44 zum Verbrennen eines über die Zweigleitung 39 abgezweigten Teilstromes des energiereichen Heißgases. Der Abscheidezyklon 41 steht mit aem Abscheidezyklon 43 über eine Flugstromleitung 45 in Verbindung, in welche über die Feststoffleitungen 46 und 47 die eingesetzten Rohstoffe Erz und Kalk aus einem Erzbunker 48 und einem Kalkbunker 49 zugeführt werden. Das aus dem Abscheidezyklon 43 austretende Abgas wird über eine Abgasleitung 50 nach einer Entstaubung in einen Schornstein 51 geleitet und an die Atmosphäre abgegeben.
  • Der einzige in das Verfahren eingesetzte Energieträger Kohle, das kann jede beliebige preisgünstige Kohle mit hohen Asche- und Schwefelanteilen sein, wird aus einem Kohlebunker 52 über eine Kohleleitung 53 in die Kohlevorwärmvorrichtung 38 gefördert. Die Kohlevorwärmvorrichtung 38 steht mit der Kohle-Koks-Mischvorrichtung 20 über eine Kohleförderleitung 54 in Verbindung, von der die Kohle-Zuführungsleitungen 27 und 13 abzweigen. Das die Kohlevorwärmvorrichtung 38 verlassende überschüssige energiehaltige Heißgas wird über eine Exportgasleitung 55 einem beliebigen Verwendungszweck zugeführt. Von der Exportgasleitung 55 wird jedoch für Transportzwecke über eine Gasleitung 56 ein Teilgasstrom des Exportgases als Treibgas abgezweigt und einer Entstaubungsvorrichtung 57 zugeführt. Die Entstaubungsvorrichtung 57 steht über eine Treibgas leitung 58 mit einem Verdichter beziehungsweise Kompressor 59 mit der sich daran anschließenden Treibgasleitung 8 in Verbindung, die unterhalb des Schmelzreaktors 1 lr, die Kohle/Koksgemisch-Zuführungsleitung 6 und die Erzzuführungsleitung 7 einmündet. Von der Treibgasleitung 8 führt weiterhin eine Treibgaszweigleitung 60 in die Kohle/Koks-Mischvorrichtung 20.
  • Beim Betrieb der Vorrichtung mit einer Anlagenkapazität von beispielsweise 450.000 t/a Roheisen werden die Rohstoffe Erz in einer Menge von 75 t/h u-nd Kalkstein in einer Menge von 5,7 t/h aus dem Erzbunker 48 und dem Kalksteinbunker 49 über die Leitungen 46 und 47 mengenmäßig dosiert der Erzvorwärmeinheit 3 zugeführt, wobei sie in die Flugstromleitung 45 eingegeben und von heißem Abgas erfaßt werden und hiernach erwärmt in den Abscheidezyklon 43 gelangen. Im Abscheidezyklon 43 werden die mitgeführten feinkörnigen Rohstoffe von dem Abgas getrennt. Das Abgas gelangt über die Abgasleitung 50 nach einer Staubabscheidung, zum Beispiel in einem Elektrofilter mit Staubrückführung, in den Schornstein 51 und verläßt das System in die Atmosphäre.
  • Das im Zyklon 43 abgeschiedene Erz-Kalkstein-Gemisch gelangt über die Gas-Feststoffleitungen 42 und 39 in den zweiten Abscheidezyklon 41. Uber die Heißgas-Zweigleitung 39 wird aus der Heißgasleitung 37 eine Teilmenge mit ca.
  • 700 OC des im Verfahren erzeugten Heißgases abgezweigt und über eine Dosiervorrichtung 40 unter Zusatz der erforderlichen Verbrennungsluft aus der Luftleitung 44 verbrannt. Das dabei entstehende heiße Abgas heizt das Erz-Kalksteingemisch in der Vorwärmeinheit 3 weiter bis auf ca. 360 OC auf. Aus dem Abscheidezyklon 41 gelangt das vorgewärmte Feststoffgemisch über die Leitung 33 in die erste Reduktionsstufe, den Gleichstrom-Flugstaubreaktor 22, werden neben dem Erz-Kalksteingemisch weiterhin noch das als Reduktionsgas wirkende, im Verfahren erzeugte energiehaltige Heißgas (ca. 1000 OC; CO: 60,7 96 H2: 18,0 %) über die Leitung 32 und Wasserdampf (ca. 140 °C, 20 bar) über die Leitung 34 zur Unterdrückung einer Rußbildung eingeblasen. In dem Gleichstrom-Flugstaubreaktor 22 wird das vorgewärmte Eisenerz bis hin zum Wüstit (fig,9470) auf einen Reduktionsgrad (RG) von ca. 30 % vorreduziert. Hierbei dissoziiert der Kalkstein in Kalk und Kohlendioxid. Die Feststoffe (76,3 t/h, 700 OC, 30 X RG) gelangen mit dem Heißgas bei ca. 700 OC aus dem Gleichstrom-Flugstaubreaktor 22 über die Leitung 35 in aen Abscheidezyklon 36, wo sie vom Heißgas getrennt werden und über die Leitungen 26 und 25 in die zweite Reduktionsstufe, den Wirbelbett-Reaktor 23 gelangen. Gleichzeitig mit dem Erz/Kalkgemisch werden zur Stickingverhinderung über die Leitungen 25, 27 ca. 6 t/h Steinkohle in den Wirbelbett-Reaktor 23 eingeblasen. Das reduzierende Heißgas gelangt mit ca. 1000 OC über die Leitung 21 in den Wirbelbett-Reaktor 23.
  • Die zur Unterbindung des Sticking-Verhaltens der frisch reduzierten Erzpartikel zugeführte Kohlemenge wandelt sich bei der vorherrschenden Temperatur von 100G °C vollständig zu Kohlenmonoxid um. Zum Ausgleich des Wärmehaushaltes muß ein Teil dieses Kohlenmonoxides zu Kohlendioxid verbrannt werden. Dazu wird über die Leitung 24 die erforderliche Menge Sauerstoff und gegebenenfalls Wasserdampf in den Wirbelbett-Reaktor 23 eingeblasen.
  • Das reduzierte Eisenerz (ca. 60 t/h, 1000 OC, 90 % RG) gelangt im Flugstrom mit dem Heißgas über die Leitung 29 in den Abscheidezyklon 30. Im Abscheidezyklon 30 werden die reduzierten Eisenerze zusammen mit dem im Feststoffgemisch enthaltenen Kalk von dem Heißgas abgetrennt. Das Heißgas wird über eine Leitung 32 aus dem Abscheidezyklon 30 in den Gleichstrom-Flugstaubreaktor 22 der ersten Reduktionsstufe eingeleitet. Zur Erreichung eines ausreichenden Reduktionsgrades können die reduzierten Erzpartikel durch Verlängerung der Verweilzeit aus dem Abscheidezyklon 30 Uber eine Rückführleitung 28 teilweise in den Wirbelbett-Reaktor 23 zurückgeführt beziehungsweise im Kreislauf geführt werden. Die ausreichend reduzierten Erzpartikel (RG 90 %) werden aus dem Abscheidezyklon 30 über eine Dosiervorrichtung 31 in dosierter Menge (60 t/h) Uber die Erzzuführungsleitung 7 dem Schmelzreaktor 1 zugeführt.
  • Im Verfahren wird als einziger Energieträger feinkörnige Kohle eingesetzt. Dazu gelangt aus dem Kohlebunker 52 Steinkohle in dosierter Menge (49,3 t/h) über die Leitung 53 in die Kohlevorwärmeinheit 38, in der die Kohle indirekt durch Heißgas auf etwa 1500 bis 300 OC vorgewärmt werden kann. Dazu wird das aus dem Abscheidezyklon 36 der Reduktionseinheit 2 abgezogene und über die Heißgasleitung 37 der Kohlevorwärmeinheit 38 zugeführte Heißgas verwendet.
  • Die vorgewärmte Kohle wird im Verfahren für verschiedene Verwendungszwecke in verschiedene Anlagenteile eingegeben.
  • Aus der Kohlevorwärmeinheit 38 gelangt über die Leitungen 54 und 27 ein Teil (6 t/h) der Kohle wie oben beschrieben zur UnterdrUckung des Sticking-Verhaltens der reduzierten Erzpartikel in den Wirbelschicht-Reaktor 23 der zweiten Reduktionsstufe. Ein wesentlicher Teil der Kohle wird für die Kühlung des ca. 1400 0C heißen im Schmelzreaktor 1 entstandenen Heißgases benötigt. Dazu wird dieser Teil der Kohle aus der Leitung 54 über die Leitung 13 abgezweigt und mittels der Dosiervorrichtung 14 mengenmäßig dosiert (24 t/h) der Kohleverkokungseinrichtung, nämlich dem Gleichstrom-Flugstaubreaktor 12 der Heißgaskühlvorrichtung 4 zugeführt. In dem Gleichstrom-Flugstaubreaktor 12 wird das über die Leitung 11 aus dem Schmelzreaktor 1 zuströmende Heißgas durch Wärmeentzug für den Verkokungsprozeß der eingesetzten Kohle von über 1400 OC auf ca. 1000 OC abgekühlt.
  • Zur Unterdrückung einer Rußausbildung wird über Leitung 15 eine ausreichende Menge an Dampf in die als Gleichstrom-Flugstaubreaktor ausgebildete Kohleverkokungseinrichtung beziehungsweise in das Kohlewärmetauscher-System eingedüst. Die verkokte Kohle wird als Koks (20,7 t/h) von dem heruntergekühlten Heißgas über die Leitung 16 aus dem Gleichstrom-Flugstaubreaktor 12 in den Abscheidezyklon 17 transportiert. Hier werden die Feststoffe vom Heißgas getrennt, welches aus dem Abscheidezyklon 17 über die Leitung 21 in den Wirbelbett-Reaktor 23 der zweiten Reduktionsstufe gelangt und als gasförmiges Reduktionsmittel verwendet wird.
  • Die abgetrennten Kokspartikel weraen mittels einer Dosier-beziehungsweise Förderschnecke 18 aus dem Abscheidezyklon 17 ausgetragen und gelangen über die Leitung 19 in den Kohle/Koks-Mischer 20. In dem Kohle/Koks-Mischer 20 wird der Koks mit einer weiteren, über die Leitung 54 zugeführten Teilmenge (19,2 t/h) an Kohle vermischt und über die Leitung 6 als Ausgangsstoff für die Heißgasherstellung dem Schmelzreaktor 1 zugeführt.
  • Von dem im Prozeß erzeugten Heißgas wird, nachdem es mit einer Temperatur von ca. 700 OC über die Leitung 55 die indirekte Kohlevorwärmeinheit 38 verlassen hat, über die Leitung 56 eine Teilmenge (ca. 10.000 m3/h) abgezweigt.
  • Dieser Teilgasstrom des Heißgases wird als Transportgas beziehungsweise als inertes Treibgas zum Einblasen der partikelförmigen Feststoffe in den Schmeizreaktor 1 verwendet. Dazu wird der Teilgasstrom des Heißgases in der Entstaubungsvorrichtung 57 entstaubt und über die Leitung 58 mittels eines zwischengeschalteten Verdichters 59 weiter über die Treibgasleitung 8 in die Erzzuführungsleitung 7 und in die Kohle/Kokszuführungsleitung 6 eingeblasen. Von der Leitung 58 kann weiterhin eine Teilgasleitung 60 abgezweigt sein, welche einen Teilgasstrom des Treibgases in die Kohle/Koksmischvorrichtung 20 leitet. Dadurch wird ein besseres Vermischen des Kokes mit der Kohle und ein besserer Weitertransport dieses Gemisches über die ZufUhrungsleitung 6 in den Schmelzreaktor 1 erreicht. Zur Vergasung der kohlenstoffhaltigen Feststoffe Kohle und Koks werden über die Leitung 5 ca. 26.300 m3/h Sauerstoff in den Schmelzreaktor 1 eingeblasen. Ausgehend von 75 t/h eingesetztem Erz und 49,3 t/h Steinkohle werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach den angegebenen Zahlenbeispielen in dem Schmelzreaktor 1 neben einer über die Leitung 9 abgezogenen Schlackenmenge (12,8 t/h) 50,9 t Roheisen (mit 4 96 C) erzeugt und über Leitung 10 abgeführt.
  • 3 Weiterhin werden im Schmelzreaktor 1 ca. 79.900 m3/h Heißgas (CO: 84,3 %, H2: 15,2 9ó) erzeugt, welches bei der Verkokung und bei der Reduktion mit Kohlezugabe mengenmäßig zunimmt und in einer Menge von ca. 106.000 m3/h als Exportgas (CO: 41,4 %, H2: 26,3 ió, C02: 22,8 %, H20: 9,0 9s) für beliebige Zwecke abgegeben wird. Dieses Exportgas kann beispielsweise nach entsprechender Behandlung als Ausgangsstoff zur chemischen Synthese verwendet oder in einem Wärme-Kraft-Prozeß verstromt werden.
  • Die im Verfahren benötigte Steinkohle kann teilweise durch Braunkohle substituiert werden. Bei einem vergleichbaren Erzeinsatz von 75 t/h kann durch Zuführung von 8,5 t Braunkohle in die zweite Reduktionsstufe und durch Zuführung von 35,5 t Braunkohle in den Kohlewärmetauscher 12 ca. 10,9 t/Steinkohle ersetzt werden. Dabei müssen aus energetischen Gründen jedoch weiterhin 34,8 t Steinkohle in den Schmelzreaktor 1 eingesetzt werden. Die Berechnungsergebnisse zur Teilsubstitution der Steinkohle durch Braunkohle zeigen, daß zur Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Energiehaushaltes bei Verwendung von Braunkohle aufgrund ihres hohen Gehaltes an flüchtigen Bestandteilen mehr Kohlenstoff vergast werden muß. Die Teilsubstitution der Steinkohle durch Braunkohle steigert den Gesamt-Kohlenstoffbedarf um ca. 20 %. Demgemäß ist auch ein erhöhter Gasüberschuß zu verzeichnen. Durch den geringeren Braunkohlepreis kann aber der Einsatz von Braunkohle vorteilhaft sein. Da Braunkohlen einen höheren Wasserstoff-, Sauerstoff- und Feuchtegehalt als Steinkohlen haben, besteht bei Einsatz von Braunkohle in das Kohle/Koks-Wärmetauschersystem die Gefahr der Rußbildung nicht. Damit entfällt eine Wasserdampfzugabe in dieser Prozeßstufe.
  • Bei dieser Verfahrensvariante mit teilweisem Steinkohlenersatz durch Braunkohle werden in der erfindungsgemäßen Anlage ca. 51,2 t/h Roheisen und ca.
  • 162.200 m3/h Exportgas hergestellt.

Claims (15)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Roheisen und energiehaltigem Heißgas aus feinkörnigen Eisenerzen uno Kohlenstoffträgern, wobei die feinkörnigen Eisenerze ois zu Reduktionsgraden von mindestens 80 X vorreduziert und anschließend in einem Schmelzreaktor durch Zugabe von Kohlenstoffträgern, Zuschlägen und sauerstoffhaltigen Medien unter Bildung des energiehaltigen reduzierenden Heißgases fertig reduziert und zu flüssigem Roheisen eingeschmolzen werden, dadurch gekennzeichnet, daß das i Schmelzreaktor erzeugte energiehaltige Heißgas bis auf ca.
    1000 OC heruntergekühlt wird und anschließend zu einer wenigstens zweistufigen Reduktion der feinkörnigen Eisenerze genutzt wird, wobei den feinkörnigen Eisenerzen vor beziehungsweise während der Reduktion in der zweiten Reduktionsstufe feinkörnige Kohle und/oder Kalk zugemischt wird.
  2. 2. Verfahren insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das im Schmelzreaktor erzeugte energiehaltige Heißgas in einem Kohlewärmetauscher-System unter Abgabe eines Teiles seiner fühlbaren Wärme in die Kohle abgekühlt und die Kohle zu Kokspartikeln verkokt wiro.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle mit den heißen Kokspartikeln aus dem Kohlewärmetauscher-System vermischt und mittels eines Teilstromes von heruntergekühltem Heißgas als Treibgas in den Schmelzreaktor eingeblasen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die feinkörnigen Eisenerze in der zweiten Reduktionsstufe mit dem bis auf ca. 1000 OC heruntergekühlten Heißgas reduziert werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenerze in der zweiten Reduktionsstufe auf einen Reduktionsgrad von mindestens 90 % reduziert werden.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Dis 5, daaurch gekennzeichnet, daß der zweiten Reouktionsstufe Kohlepartikel und/oder Sauerstoff und/oder H20-Gemische dosiert zugeführt werden.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die feinkörnigen Eisenerze in der ersten Reduktionsstufe, Dei einer Temperatur von etwa 700 OC mittels reduzierendem Heißgas aus der zweiten Reduktionsstufe vorreduziert werden.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß von dem reduzierenden Heißgas nach der ersten Reduktionsstufe ein Teilstrom abgezweigt, mit Luft verbrannt und anschließend in ein mit einem Gemisch aus feinkörnigen Eisenerzen und Kalkstein gefülltes Zyklonwärmetauscher-System geleitet wird, wobei das Gemisch im Zyklonwärmetauscher-System in einer oder mehreren Stufen bis auf eine Temperatur von ca. 400 OC vorgewärmt una anschließend in die erste Reduktionsstufe geleitet wird.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das reduzierende Heißgas nach der ersten Reduktionsstufe in einen Wärmetaúscher-Reakbor eingeleitet wird, in welchem eine Vorwärmung der eingesetzten Kohle bis auf eine Temperatur von ca. 300 OC erfolgt.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die reduzierten feinkörnigen Eisenerze aus der zweiten Reduktionsstufe Dei einer Temperatur von ca. 600 OC, mittels eines Teilstromes von heruntergekühltem Heißgas als Treibgas, in den Schmelzreaktor eingeblasen werden.
  11. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzreaktor Kalkstein in erforderlicher Menge derart eingegeben wird, daß die Schlackenbasizität mindestens bei 1 gehalten wird.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzreaktor mit einem Druck von ca. 1 bis 5 bar, vorzugsweise mit 3 bar, betrieben wird.
  13. 13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Roheisen und energiehaltigem Heißgas aus feinkörnigen Eisenerzen und Kohlenstoffträgern nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bestehena aus einem Schmelzreaktor, der über Reaktionsmittelzuführungs- und Produktabführungsleitungen mit einer Reduktionseinheit und einer Vorwärmeinheit für aie feinkörnigen Eisenerze, sowie einer Heißgasabkühleinheit in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktionseinheit (2) wenigstens zweistufig ausgebildet ist, wobei die Reduktionseinheit (2) in der ersten Reduktionsstufe aus einem Gleichstrom-Flugstaubreaktor (22) und in der zweiten Reduktionsstufe aus einem Wirbelbett-Reaktor (23) besteht, in welchen wenigstens eine Kohle/Kalk-Zuführungsleitung (25, 27, 54) einmündet.
  14. 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, oadurch gekennzeichnet, daß der zweistufigen Reduktionseinheit (2), bezogen auf den Gasstrom des Heißgases, die Heißgasabkühleinheit (4) vorgeschaltet ist, die als Kohlewärmetauscher-System, insbesondere als Kohleverkokungseinrichtung, ausgebildet ist.
  15. 15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der zweistufigen Reduktionseinheit (2), bezogen auf den Gasstrom des Heißgases, eine Erzvorwärmeinheit (3) nachgeschaltet ist, die vorzugsweise als wenigstens zweistufiges Zyklon-Wärmetauschersystem (41, 43) ausgebildet ist.
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