DE3437786A1

DE3437786A1 - Verfahren zum herstellen von schuheinlegesohlen

Info

Publication number: DE3437786A1
Application number: DE19843437786
Authority: DE
Inventors: Norbert 8501 Eckental Lutz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-07-13
Filing date: 1984-10-16
Publication date: 1986-04-17

Description

Norbert Lutz, Laufer Str. 5, 8501 Eckental
Bernhard Keltsch, Wöhrder Hauptstr. 1, 8500 Nürnberg 20 Verfahren zum Herstellen von Schuheinlegesohlen Im Patent (Patentanmeldung P 34 05 964.4) ist ein Verfahren zum Herstellen von Schuheinlegesohlen mit genauer Paßform beschrieben, welches durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet ist: a) Herstellen eines Paares Einlegesohlen mit ungefährer Paßform aus einem plastischen, aushärtbaren, auch nach der Aushärtung elastischen Werkstoff; b) Einlegen der Sohle in individuell ausgesuchte Schuhe und gegebenenfalls Abdecken mit Hilfsstoffsohlen; c) Belasten der Einlegesohlen mit den Füßen durch Anziehen der Schuhe bis zur genauen Anformung der Sohlen an die Füße; d) Aushärten der Einlegesohlen durch Kalt- oder Heißreaktion.
Als bevorzugter Werkstoff für die Ausführung dieses Verfahrens wird in der Patentanmeldung P 34 05 964.4 ein elastisch aushärtender Silikonkautschuk vorgeschlagen. Dem Werkstoff wird vorzugsweise ein Zusatz von blättrigem Graphit gegeben, wonach sodann die Wärmebe handlung durch Mikrowellenbestrahlung erfolgen kann.
Durch weitere Versuche wurde nun festgestellt, daß es unter Umständen vorteilhaft sein kann, anstelle des aushärtbaren Werkstoffes, also beispielsweise des genannten Silikonkautschukes einen thermoplastischen Werkstoff zu verwenden. Als thermoplastischer Werkstoff kommen beispielsweise die an sich bekannten Werkstoffe Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen oder Polyurethane in Betracht, wobei alle diese genannten Werkstoffe entweder als Voll-Werkstoffe oder als geschäumte Werkstoffe eingesetzt werden können.
Die Verwendung derartiger thermoplastischer Werkstoffe für die Ausführung des Verfahrens hat den Vorzug, daß das Verfahren meist schneller durchgeführt werden kann und daß eine breitere Palette von anwendbaren Werkstoffen zur Verfügung steht. Das Verfahren wird dann so ausgeführt, daß ebenfalls zunächst Sohlen mit ungefährer Paßform hergestellt und diese vor oder nach dem Einlegen in die ausgesuchten Schuhe durch Mikrowellenbestrahlung auf Erweichungstemperatur gebracht werden.
Geschieht das Erwärmen außerhalb der Schuhe, so müssen die so vorbehandelten Sohlen in die Schuhe eingelegt werden. Geschieht die Erwärmung innerhalb der Schuhe, so ist der Schuh gleich zum Anpassen bereit, was wie beim Gegenstand des Hauptpatentes durch Anziehen der Schuhe geschieht.
Wie bereits im Hauptpatent vorgeschlagen, soll auch hier die Erwärmung durch Mikrowellenbestrahlung erfolgen. Dieses an sich bekannte Verfahren hat den Vorteil, daß die Wärme nicht von außen in das Sohleninnere eingeleitet werden muß, sondern sogleich im Innern des Werkstoffes, gleichmäßig über den Querschnitt verteilt entsteht. Bei den meisten thermoplastischen Werkstoffen ist es jedoch erforderlich, in den Werkstoff Fremdstoffe mit hoher Mikrowellenabsorption einzuarbeiten. Der thermoplastische Kunststoff alleine absorbiert in aller Regel die Mikrowellen nicht und kann also auch nicht durch diese erwärmt werden. Die Erwärmung tritt aber ein, wenn einer der genannten Stoffe eingearbeitet ist, wobei sich die Wärmeerzeugung dann auf die Orte beschränkt, an denen sich Stoffe mit hoher Mikrowellenabsorption befinden. Als Stoffe mit hoher Mikrowellenabsorption kommen Wasser oder Feuchtigkeit enthaltende Stoffe in Betracht, wie Getreidemehl, Gips. o.dgl. oder auch Graphit, vorzugsweise Flockengraphit, mitunter auch Ruß und ähnliche Stoffe.
Die Anwendung des Verfahrens der Mikrowellenbestrahlung zur Erwärmung der aus thermoplastischem Werkstoff bestehenden Schuheinlegesohle bietet auch den Vorteil, daß die Sohle auf diese Weise partiell an gewünschten Stellen erweicht werden kann, während sie an anderen Stellen ihre übliche Härte bzw. Druckfestigkeit behält. Es geschieht dies dadurch, daß Stoffe mit hoher Mikrowellen absorption mit örtlich ungleichmäßiger Verteilung, also an ausgesuchten Stellen in den Werkstoff eingearbeitet werden . Die Stellen können vorher dadurch festgelegt werden , daß sie in gewünschter Form ausgestanzt werden, wobei die ausgestanzten Flächen dann durch anderen Werkstoff mit eingearbeitetem Absorptionsmittel ersetzt werden.
Von besonderem Vorteil ist das hier beschriebene Verfahren bei der Anwendung auf Skischuhe. Skischuhe sind heute praktisch stets aus Kunststoffen hergestellt, aus Stoffen also, die von Haus aus keine Mikrowellenabsorption aufweisen. Wird in einen derartigen Skischuh eine Sohle aus thermoplastischem Werkstoff mit gleichmäßig oder an örtlich ausgesuchten Stellen eingearbei- teten Stoffen hoher Mikrowellenabsorption eingelegt, so genügt es, zur Anpassung der Sohle an den individuellen Fuß des späteren Schuhträgers den gesamten Schuh in den Mikrowellenofen zu stellen und wenige Sekunden bis maximal Minuten zu bestrahlen. Der Schuh selbst wird von dieser Behandlung nicht beeinflußt; lediglich die Schuheinlegesohle wird an denjenigen Stellen erweicht, an denen sich Stoffe hoher Mikrowellenabsorption befinden. Ist die Behandlung abgeschlossen und der Schuh folglich selbst noch ganz kalt (er befindet sich auf Raumtemperatur), so kann der Schuh angezogen werden, wobei lediglich die erweichte Stelle der Einlegesohle entsprechend der Fußform deformiert wird. Versuche haben gezeigt, daß die in der Sohle gespeicherte Wärmemenge gering ist, so daß am Fuß selbst kein unangenehmes Wärmegefühl zustande kommt.
Die Stärke derartiger, aus thermoplastischem Werkstoff hergestellten Schuheinlegesohlen beträgt je nach Anwendungsfall zwischen 1 und 20 mm; höhere Stärken sind zwar ebenfalls ausführbar, ergeben jedoch in den meisten Fällen keinen zusätzlichen Effekt. Die Temperatur der Einlegesohle muß je nach Werkstoff auf etwa 80 0C bis 1600C gesteigert werden. Diese Temperatur ist insbesondere bei schaumartigen Werkstoffen völlig unbedenklich, da die Werkstoffe über geringe Wärmeleitfähigkeit verfügen und mit dem Fuß selbst nur eine hauchdünne Oberflächenzone in Berührung kommt.

Claims

Norbert Lutz, Laufer Str. 5, 8501 Eckental Bernhard Keltsch, Wöhrder Hauptstr. 1, 8500 Nürnberg 20 Ansprüche Verfahren zum Herstellen von Schuheinlegesohlen mit genauer Paßform, bei dem zunächst ein Paar Sohlen mit ungefährer Paßform hergestellt, diese in individuell ausgesuchte Schuhe eingelegt und dort mit den Füßen durch Anziehen der Schuhe der Fußform angepaßt sowie durch Mikrowellenbestrahlung erwärmt werden, nach Patent 34 05 964.4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlen aus thermoplastischem Werkstoff hergestellt, vor oder nach dem Einlegen in die ausgesuchten Schuhe durch Mikrowellen-Bestrahlung auf Erweichungstemperatur gebracht und sodann durch Anziehen der Schuhe der Fußform angepaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem thermoplastischen Sohlenwerkstoff in gleichmäßiger Verteilung oder an ausgesuchten Stellen Stoffe mit hoher Mikrowellenabsorption zugesetzt werden.