DE3431276A1 - Verfahren zur steuerung von elektrolytgehaltes waessriger harzdispersionen - Google Patents
Verfahren zur steuerung von elektrolytgehaltes waessriger harzdispersionenInfo
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Description
D7076 GERHARD COLLARDIN GMBH
Dr.Zt/KK
24. Aue. 1984
Verfahren zur Steuerung des Elektrolytgehaltes wässriger Harzdispersionen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Elektrolytgehaltes
wässriger Harzdispersionen.
Unter dem Markenzeichen "Autophoretic Chemical Coating" ist ein Verfahren zum Vorbehandeln und Beschichten metallischer Oberflächen,
insbesondere von Stahl- oder Eisenoberflächen, bekannt, in dem die saure Dispersion eines organischen Harzes mit Pigmenten
und Hilfsstoffen in Wasser mit metallischen Oberflächen in Berührung gebracht und dabei unter bestimmten Umständen ein
organischer Überzug durch eine chemische Reaktion des Substrats mit dem Beschichtungsmaterial auf den metallischen Oberflächen
erzeugt wird. Dieses Verfahren wird wegen seiner zahlreichen Vorteile in steigendem Maße in der metallverarbeitenden Industrie
zum Erzielen eines guten Korrosionsschutzes besonders an schwer zugänglichen Metallteilen eingesetzt. Das "Autophoretic
Chemical Coating" (ACC)-Verfahren beruht im wesentlichen darauf (vgl. R. Morlock, Jahrbuch Oberflächentechnik 36, 327 (1980)),
D7076 GERIWRD COLLARi)IN CMRlI
daß eine Harz-Netzmittel-Mizellen enthaltende saure wässrige Dispersion mit metallischen Oberflächen, z.B.
Stahl- oder Eisenoberflächen, in Berührung gebracht wird. Durch den Beizangriff der Säure auf die Eisenoberfläche
gehen Eisen(II)-Ionen in Lösung, die mit den negativ geladenen Harz-Netzmittel-Mizellen in
Wechselwirkung treten und dadurch die die Dispersion stabilisierende negative Ladung zumindest teilweise
abbauen. In der Grenzschicht Dispersion/Metalloberfläche koaguliert die Dispersion, und es wird ein auf
der Oberfläche haftender PiIm gebildet.
Durch die Beizreaktion wird jedoch meist mehr Eisen gelöst als für die gewünschte Beschichtungsreaktion
notwendig ist. Die überschüssigen Eisenionen reichern sich im Beschichtungsbad an und führen zu einer Destabilisierung
der Dispersion. Bei Überschreiten bestimmter Grenzen koaguliert der Badinhalt, und die
gewünschte Beschichtungsreaktion kann nicht mehr stattfinden.
Es sind mehrere Versuche bekannt geworden, die Anreicherung von für die Stabilität der Dispersion schädliehen
Ionen im Beschichtungsbad zu verhindern. So wird in "Plaste und Kautschuk 21_, 349 (1980)" vorgeschlagen,
dem Beschichtungsbad Fällungsmittel, besonders Ca(OH)2, zuzusetzen, um das mittels Luftsauerstoff
oder Oxidationsmitteln zu Fe(III) oxidierte Eisen als Hydroxid auszufällen. Nachteile des Zusatzes
von Calciumhydroxid zum Beschichtungsbad sind jedoch darin zu sehen, daß weitere Fremdionen in die Disper-
D7076 e GERHARD COLLARDIN GMRII
sionen eingebracht werden und außerdem die Acidität der Beschichtungsbäder in unerwünschter Weise in Richtung
auf den alkalischen Bereich verschoben wird.
Die US-PS 3 791 431 offenbart ein Verfahren zur Beschichtung metallischer Oberflächen mit ACC-Dispersionen,
in dem überschüssige Eisen(III)-Ionen mit Phosphorsäure oder Alkalifluoriden als Phosphat bzw.
komplexe Fluoride gefällt oder durch Zusätze von E thylendiamxntetraessigsaure
(EDTA) oder organischen Mono— oder Oligocarbonsäuren (Citronensäure, Gluconsäure,
Weinsäure oder Milchsäure) komplexiert und dadurch aus der Lösung entfernt oder in eine Form überführt werden,
die nicht mehr zu einer Destabilisierung der Dispersionen in den Beschichtungsbädern führt. Nachteil
der in der genannten US-PS beschriebenen Zusätze sind darin zu sehen, daß für eine effiziente Fällung bzw.
Chelatisierung bestimmte pH-Wert-Bereiche einzuhalten sind, die nicht unbedingt mit dem pH-Wert des Verfahrens
übereinstimmen. Die Niederschläge bzw. Komplexe verbleiben zudem noch im Bad und lösen sich bei Einstellen
des pH-Wertes durch Zugabe von Fluorwasserstoffsäure zum Teil wieder. Die in der Bad-Lösung verbleibenden
anorganischen Ionen tragen damit weiter zu einer Destabilisierung der Dispersion bei. Diese Nachteile
lassen sich auch nur zum Teil durch aufwendige Filtrierverfahren kompensieren.
In der US-PS 3 839 097 wird ein Verfahren zur Stabilisierung von ACC-Bädern beschrieben, das darin besteht,
daß man die Bäder nach Zusatz oberflächenaktiver Substanzen
über Ionenaustauscher leitet, die überschüssige und die Stabilität der Dispersionen beeinträchtigende
Mengen an Metallionen aus den Bädern zu entfer-35
D7076 GERHARD COLLARDIN HMBFI
- (ο ■
nen vermögen. Auch dieses Verfahren ist mit großem apparativem Aufwand verbunden, und eine Beeinträchtigung
der wässrigen Dispersionen durch Umpumpen über die Austauschersäulen ist unvermeidbar, so daß eine
Verschlechterung der Badgualität in Kauf genommen werden muß.
Auch ein Zusatz von Dispersionsmitteln sowie einer über die zur Bildung geschlossener Harzschichten auf
der Metalloberfläche notwendigen Konzentration hinausgehenden Harzmenge zur Dispersion, wie sie in der
US-PS 3 936 546 beschrieben wird, konnte die oben genannten Nachteile nicht in befriedigender Weise beseitigen.
US-PS 3 936 546 beschrieben wird, konnte die oben genannten Nachteile nicht in befriedigender Weise beseitigen.
Es bestand somit die Aufgabe, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem aus sauren, wässrigen, organische
Beschichtungsmittel enthaltenden Bädern, insbesondere aus für das ACC-Verfahren geeigneten Bädern,
Metallionen entfernt werden können, die die Stabilität der Dispersion stören und damit die beschichtende Wirkung
der Bäder nachhaltig beeinflussen können. Es stellte sich zusätzlich die Aufgabe, die Entfernung
der störenden Metallionen aus den Bädern in apparativ einfacher Weise und ohne zusätzliche Vorgänge des Umpumpens
oder Filtrierens durchzuführen, da die auf die Badlösungen v/irkenden Scherkräfte ebenfalls zu einer
Destabilisierung der Dispersion führen.
Es bestand weiterhin die Aufgabe, die Entfernung überschüssiger Metallionen aus den wässrigen Beschichtungsbädern
einer kontinuierlichen Kontrolle der Elektrolyt-Konzentration dieser Bäder anzupassen, d.h. die
Abtrennung überschüssiger Metallionen erst dann zu
—s- -
D7076 - GERHARD COLLARPIT CMBiI
beginnen, wenn ihre Konzentration in den Beschichtungsbädern einen Wert überschreitet, der die Gefahr
einer Destabilisierung der Dispersionen mit sich bringt. Damit sollte einer Anpassung an die jeweiligen
Gegebenheiten optimal Sorge getragen und die nur in Gegenwart von Metallionen mögliche Abscheidung der
Harzschichten auf den Metalloberflächen nicht gestört werden.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß die gewünschte Kontrolle des Elektrolythaushaltes wässriger saurer,
organische Beschichtungsmaterialien enthaltender Bäder in einfacher Weise dadurch möglich ist, daß man zur
Membranfiltration, beispielsweise zur Ultrafiltration oder "Crossflow-Mikrofiltration", geeignete Filtrationsmodule
zur selektiven Abtrennung unerwünschter Beschichtungsbad-Bestandteile verwendet. Dabei mußte
der Erkenntnis Rechnung getragen werden, daß es zwar grundsätzlich möglich ist, die störenden Fremdionen
durch Ultrafiltration aus dem Beschichtungsbad zu entfernen, die unmittelbare Anwendung der üblichen Ultrafiltrationsverfahren
jedoch mit erheblichen Problemen behaftet ist, da bei diesem Verfahren
a) durch turbulente Strömungen in den verwendeten Pumpen sowie Rohr- oder Plattenmembranen Scherkräfte
entstehen, die zum Koagulieren der Dispersionen führen und
b) hohe Druckdifferenzen und Strömungsgeschwindigkeiten
auftreten, welche ebenfalls eine destabilisierende Wirkung auf die Dispersion haben.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Steuerung des Elektrolytgehaltes wässriger Harzdispersionen
mittels Membranfiltration, das dadurch gekennzeichnet 35
3431276 D7076 " * "giirhard collarhin cmbfi
ist, daß man gegebenenfalls kontinuierlich und unter Einbezug an sich bekannter Meß-, Regel- und/oder Dosierinstrumente
semipermeable Filtermodule mit durchschnittlichen Porenweiten, die geringer sind, als die
durchschnittliche Mizellengröße der organischen Komponenten der wässrigen Harzdispersionen, Innendurchmessern
von 0,05 bis 1,0 cm und Längen der Filtermodule von 0,1 bis 10 m pro 10 1 Badvolumen mit den
wässrigen Harzdispersionen in Kontakt bringt, die FiI-termodule mit Wasser durchströmt, wobei man das Wasser
in einem separaten geschlossenen Kreislauf führt und durch Saugen oder Pumpen des Wassers einen hydrostatischen
Druck auf die äußere, der Harzdispersion zugewandte Membranfläche von 40 bis 500 mbar erzeugt, den
wässrigen Harzdispersionen Wasser einschließlich abzutrennender Fremdionen bis zu einem gewünschten Wert
entzieht und in der wässrigen Umlaufphase anreichert und den Verlust an Wasser und erwünschten Elektrolyten
in den wässrigen Harzdispersionen durch Zugabe der jeweiligen Komponenten ausgleicht.
Im Gegensatz zu den üblicherweise angewendeten Trennverfahren, z.B. der Ultrafiltration, wird also nicht
die wässrige Harzdispersion durch das Filtermodul gepumpt, sondern Wasser, wobei bevorzugt vollentsalztes
Wasser verwendet wird. Die durch die Strömung in den verwendeten Pumpen sowie durch die für die Ultrafiltration
notwendigen hohen Drücke entstehenden Scherkräfte, die zu einer DeStabilisierung der Dispersion
führen können, treten also nicht auf.
Als Filtermodule werden hochporöse semipermeable Mikrofiltrationsmembranen
bevorzugt in Rohrform verwendet, die von innen mit Wasser durchströmt werden. Das
:
D7076 * HERHARP COLLARMN CMBII
Membranmaterial besteht aus einem gegen Laugen und
Säuren im gesamten pH-Bereich sowie gegen eine Vielzahl von organischen Lösungsmitteln beständigen Polyolefin,
z.B. aus Polypropylen. Bevorzugt werden
Accurel -Membranen verwendet, die als Rohre hergestellt und zu Filtrationsmodulen mit semipermeablen Rohrwänden
verarbeitet werden. Die Membranen sind selbsttragend und widerstehen ohne Stützmaterialien allen mechanischen
Belastungen während der Filtration. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf Membranen
in Rohrform beschränkt; vielmehr können durch aus den genannten Materialien hergestellt Membranen
mit anderer Geometrie, beispielsweise Membranen in Quader- oder Zylinderform oder Filterkerzen, verwendet
werden.
Die rohrförmigen Membranen für die Filtermodule weisen durchschnittliche Porenweiten auf, die geringer sind
als die durchschnittliche Mizellengröße der organisehen Komponenten der wässrigen Harzdispersionen. Dies
ist deswegen notwendig, damit nicht organische Komponenten der wässrigen Harzdispersionen die Membranfläche
durchdringen können. Die durchschnittliche Porengröße liegt bevorzugt bei 0,17 um, besonders bevorzugt
bei 0,1 μπι. Filtermodule, deren Membranen diese
durchschnittliche Porengröße aufweisen, können nicht durch organische Bestandteile der wässrigen Harzdispersionen
verstopft werden. Badbestandteile, die sich auf der äußeren Modul-Fläche absetzen, lassen sich mit
0 an sich bekannten Rückspültechniken bequem entfernen oder nach Verwendung der Filtermodule leicht abspülen.
Im Gegensatz dazu wurde bei Ultrafiltrationsverfahren aus dem Stand der Technik gefunden, daß durch die
D7076 . GERHARD COLLARDTN GMJII
Scherkräfte des Filtrationsvorgangs die Dispersionen gebrochen waren und sich auf der Druckseite der Filtermodule
ein hartes Koagulat abgesetzt hatte, das nicht wieder zu entfernen war.
Die Länge der semipermeablen rohrförmigen Filtermodule, die bevorzugt verwendet werden, kann in Abhängigkeit
vom Volumen des wässrigen Dispersions-Bades variiert werden, um eine effiziente Steuerung des Elektrolyt-Gehaltes
zu erzielen. Erfindungsgemäß werden Filtermodule mit einer Länge verwendet, die zwischen 0,1
und 10 m pro 10 1 Bauvolumen liegt. Dabei weisen die Module einen Innendurchmesser von 0,05 bis 1,0 cm auf.
Die beschriebenen Rohrmodule aus Polypropylen, z.B. Accurel -Membranen, werden in die wässrigen Harz-Dispersionen
eingetaucht und ihre Enden mit einem oder mehreren getrennten Behältern verbunden, die bevorzugt
vollentsalztes Wasser enthalten. Eine oder mehrere Pumpen werden dann so an das Filtermodul angeschlossen,
daß ein separater geschlossener Kreislauf zwischen dem Vorratswasser und dem Filtermodul zustande
kommt. Diese Pumpen können entweder Saug- oder Druckpumpen sein, so daß das vollentsalzte Wasser entweder
von der Modul-Austrittsseite angesaugt oder von der Modul-Eintrittsseite in das Modul eingepumpt wird. Ein
Druckpumpen durch die Module von der Eintrittsseite her muß unter Fließgeschwindigkeiten erfolgen, die
gewährleisten, daß der resultierende Staudruck geringer ist als der auf der Außenfläche der Module lastende
statische Druck. Dieser ist u.a. von der Eintauchtiefe der Module in das Bad abhängig. Ein höherer
Staudruck würde zu einem Durchtritt von Wasser aus dem geschlossenen Kreislauf in die Harzdispersion führen.
*
5431276
D7076 ^ GERHARD COLLARDIN Γ,ΜΒΙΙ
Sind höhere Filtrationsleistungen erforderlich, die eine höhere Strömungsgeschwindigkeit des Umlaufwassers
bedingen, wird das Kreislaufwasser vorteilhaft durch das Filtermodul gesaugt, so daß ein für eine effiziente
Abtrennung der Metallionen ausreichendes Druckgefälle aufgebaut wird.
Durch die Strömung in dem rohrförmigen Filtermodul nimmt der hydrostatische Druck innerhalb des Moduls
ab. Je nach Leistung der Pumpen steigt der Druck auf die äußere, der wässrigen Harzdispersion zugewandte
Membranfläche auf Werte von 40 bis 500 mbar an« Beispielsweise liegt die Druckdifferenz bei einem rohrförmigen
Filtermodul von 290 cm Länge und einem Innendurchmesser von 0,55 cm bei einem Durchflußvolumen
— 1 —1
von 20 1 . h bei 47,4 mbar, bei 60 1 . h bei
200 mbar und bei 100 1 . h bei 410 mbar.
Im Bestreben, diesen Druckunterschied auszugleichen, treten niedermolekulare Bestandteile, für die die Membran
der Filtermodule durchlässig ist, aus der sauren wässrigen Harzdispersion in das Innere der Module ein
und werden mit dem Wasserstrom fortgespült. Niedermolekulare Dispersions-Bestandteile, die die Membran
durchtreten können, sind in erster Linie Wasser sowie Fremdionen, wie Fe , H , F~, PO. und SO. ~. Höhermolekulare
Bestandteile der wässrigen Harzdispersionen, wie z.B. Harz-Netzmittel-Mizellen, durchtreten
die Membran nicht, da - wie oben erwähnt - die durchschnittliche Porengröße der verwendeten Membranen einen
Wert hat, der kleiner ist als die durchschnittliche Mizellengröße der zu behandelnden Harzdispersion.
D7076
Ά-
Auf diesem Wege werden der wässrigen Harzdispersion Wasser sowie in der wässrigen Phase gelöste Ionen entzogen
und in der wässrigen Umlaufphase angereichert. Der Abtrennvorgang kann solange fortgeführt werden,
bis vor allem der Wert an Fremdionen in der wässrigen Harzdispersion den gewünschten Wert erreicht. Beispielsweise
kann aus wässrigen Harzdispersionen, die für die ACC-Beschichtung verwendet werden sollen, der
Gehalt an Eisen(III)-Ionen auf einen Wert gesenkt werden,
der eine destabilisierende Wirkung der Metallionen auf die Harzdispersion unmöglich macht. Dieser
Wert liegt z.B. bei 1,5 bis 4,5 g Fe(III) pro Liter Badlösung. Die Kontrolle des Elektrolytgehaltes kann
entweder dadurch erfolgen, daß der Wert an Elektrolyten in der wässrigen Harzdispersion oder der Wert an
Elektrolyten in der wässrigen Umlaufphase bestimmt wird. Dabei ist zu beachten, daß der Verlust an Wasser
und erwünschten Elektrolyten in der wässrigen Harzdispersion durch Zugabe der jeweiligen Komponenten, z.B.
Wasser und/oder Mineralsäure, wie beispielsweise Fluorwasserstoffsäure etc., wieder dem gewünschten
Wert angepaßt wird.
Das beschriebene Verfahren zur Steuerung des Elektrolytgehaltes wässriger Harzdispersionen mittels Me ir.br anfiltration
wird gegebenenfalls kontinuierlich und unter Einbezug an sich bekannter Meß-, Regel- und/oder
Dosierinstrumente durchgeführt. Das bedeutet, daß der Gehalt an nicht erwünschten Fremdionen, z.B. Eisen-(III)-Ionen,
in der wässrigen Harzdispersion kontinuierlich bestimmt und anhand des Ergebnisses die
Durchflußmenge an vollentsalztem Wasser durch die rohrförmigen Filtermodule gesteuert wird. Der Verlust
an Wasser und in den wässrigen Harzdispersionen erwünschten Elektrolyten wird durch automatische Zudo-
D7076 rfERHARH COLLARDi: CVBII
sierung der notwendigen Komponenten, wie vollentsalztem Wasser, Säure etc., ausgeglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung des Elektrolytgehaltes
wässriger Harzdispersionen wird bevorzugt auf Dispersionen angewendet, die in der Technik
des ACC-Verfahrens verwendet werden und deren Gehalt an Metall-Ionen unterhalb eines gewissen Schwellenwertes
gehalten werden muß, damit die Dispersionen nicht dadurch instabil werden, daß Metallionen die
Wirkung oberflächenaktiver Substanzen, wie anionischer
und nichtionischer Netzmittel, kompensieren. Die Kontrolle des Gehaltes an derartigen Badbestandteilen
erfolgt vorteilhafterweise ohne Zugabe weiterer Fremdionen, die zwangsläufig den pH-Wert oder andere Badparameter nachteilig beeinflussen, was die erwünschte
Ausbildung homogener Schutzschichten auf Metalloberflächen erschwert oder sogar verhindert. Dadurch, daß
nicht die Harzdispersion des Beschichtungsbades, sondern
die Reinigungsflüssigkeit durch die Filtermodule geführt wird, wird außerdem auf einfache und überraschend
effiziente Weise verhindert, daß mechanische Kräfte eine destabilisierende Wirkung auf die wässrigen
Harzdispersionen ausüben.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Ein Bad enthielt 30 1 eines autophoretischen Beschichtungssystems
folgender Zusammensetzung:
5.4 kg einer anionischen stabilisierten Harzdis
persion mit 33 S Bindemittel
1.5 kg einer sauren wässrigen Eisen (III)-fluorid-Lösung
23,1 kg vollentsalztes Wasser
D7076 GHRHARn COLLAR!^™ CMBII
-/ty.
Dieses Bad enthielt 5,9 % Bindemittel, 1698 ppm Eisen und 0,2 % freies Fluorid. Der pH-Wert des Bades betrug
2,9 und die Leitfähigkeit 2620 ßS. Die durchschnittliche Mizellengröße der verwendeten Dispersion betrug
0,15 μΐη.
In dieses Bad wurde ein Rohrmodul aus Polypropylen mit einer oberen Grenze der Porengröße von 0,17
(Accure
taucht.
(Accure
taucht.
(Accurel -Membran) und 0,05 m2 Filterfläche einge-
In einem getrennten Behälter wurden 20 80 g vollentsalztes Wasser vorgelegt. Eine Pumpe mit 6,2 1 . h
Pumpenleistung wurde so an das Modul angeschlossen, daß ein Kreislauf zwischen dem Behälter für vollentsalztes Wasser und dem Modul hergestellt wurde. Die Pumpe saugte das vollentsalzte Wasser durch das Modul. Nach einer Behandlungszeit von 6,5 Std. wurde eine Gewichtszunahme des vorgelegten vollentsalzten Wassers um 2021 g festgestellt. Die Leitfähigkeit stieg von
Pumpenleistung wurde so an das Modul angeschlossen, daß ein Kreislauf zwischen dem Behälter für vollentsalztes Wasser und dem Modul hergestellt wurde. Die Pumpe saugte das vollentsalzte Wasser durch das Modul. Nach einer Behandlungszeit von 6,5 Std. wurde eine Gewichtszunahme des vorgelegten vollentsalzten Wassers um 2021 g festgestellt. Die Leitfähigkeit stieg von
6 με auf 1411 iiS, und der pH-Wert fiel von 6,8 auf
3,3. In dem vorgelegten vollentsalztem Wasser wurde ein Eisengehalt von 983 ppm festgestellt. In dem Beschichtungsbad
war der Eisengehalt nach dem Ergänzen des Flüssigkeitsverlustes mit vollentsalztem Wasser
von 1698 ppm auf 1508 ppm gesunken.
Ein in Beispiel 1 beschriebenes Beschichtungsbad wurde in der gleichen Anordnung mit einer Pumpenleistung von
55,3 1 . h betrieben. Nach 4,5 Std. betrug die Gewichtszunahme des vorgelegten vollentsalzten Wassers
1714 g. In dem Wasser des Vorlagebehälters wurden
849 ppm Eisen sowie ein Leitfähigkeitsanstieg von
5,3 nS auf 1237 μ3 gemessen.
849 ppm Eisen sowie ein Leitfähigkeitsanstieg von
5,3 nS auf 1237 μ3 gemessen.
D7076 GERHARD COLLARm? ΠΜΒΗ
Ein Bad mit 3 1 Beschichtungsmittel gleicher Zusammensetzung, aber einem Eisengehalt von 3000 ppm, wurde
gemäß Beispiel 1 mit einer Pumpenleistung von 64 1 . h betrieben.
Nach 4 Std. Behandlungszeit betrug die Gewichtszunahme des vorgelegten vollentsalzten Wassers 1300 g- In dem
Beschichtungsbad war der Eisengehalt nach dem Ergänzen des Flüssigkeitsverlustes durch vollentsalztes Wasser
von 3000 ppm auf 1743 gesunken.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung des Elektrolytgehaltes wässriger Harzdispersionen mittels Membranfiltration,
dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls kontinuierlich und unter Einbezug an sich bekannter Meß-,
Regel- und/oder Dosierinstrumente,
a) semipermeable Filtermodule mit durchschnittlichen Porenweiten, die geringer sind als die durch—
schnittliche Mizellengröße der organischen Komponenten der wässrigen Harzdispersionen, Innendurchmessern
von 0,05 bis 1,0 cm und Längen der Filtermodule von 0,1 bis 10 m pro 10 1 Badvolumen mit
den wässrigen Harzdispersionen in Kontakt bringt,
b) die Filtermodule mit Wasser durchströmt, wobei man das Wasser in einem separaten geschlossenen Kreislauf
führt und durch Saugen oder Pumpen des Wassers einen hydrostatischen Druck auf die äußere,
der Harsdispersion zugewandte Membranfläche von 40 bis 500 mbar erzeugt,
c) den wässrigen Harzdispersionen Wasser einschließlich abzutrennender Fremdionen bis zu einem gewünschten
Wert entzieht und in der wässrigen Umlaufphase anreichert und
d) den Verlust an Wasser und erwünschten Elektrolyten in den wässrigen Harzdispersionen durch Zugabe der
jeweiligen Komponeten ausgleicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Filtermodule mit einer durchschnittlichen Porenweite
von 0,17 μπι, bevorzugt von 0,1 um, verwendet.
D7076 t ^ HERHAFn COLLARPTN GMBi!
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man rohrförmige Filterir.odule mit Längen
von 0,1 m pro 10 1 Badvolumen verwendet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Filtermodule mit vollentsalztem
Wasser unter Einstellung eines Druckgefälles zwischen Innen- und Außenbereich des Moduls von 300 mbar durchströmt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daJ3 man die Filtermodule und Vorratsbehälter
für vollentsalztes Wasser mit einer Saugpumpe zu einem geschlossenen Kreislauf verbindet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt an Metall-Ionen in wässrigen
Harzdispersionen steuert, die für die Beschichtung von Metalloberflächen nach dem ACC-Verfahren geeignet
sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt an Eisen(III)-Ionen steuert und auf
eine Menge
einstellt.
eine Menge von 1,5 bis 4,5 g Fe pro Liter Badlösung
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Verlust an Wasser und Säure in
den wässrigen Harzdispersionen durch Zugabe von vollentsalztem Wasser und Mineralsäure ausgleicht.
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