DE3428944A1 - Laufzeit-ionenmasse-analysator - Google Patents
Laufzeit-ionenmasse-analysatorInfo
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Description
Institut Kosmicheskikh Issledovany Akademii Nauk SSSR
Laufzeit-Ionenmasse-Analysator
" Die Erfindung betrifft einen Laufzeit-Ionenmasse-Analysator,
der zur Bestimmung des Massen- und Isotopenverhältnisses von Stoffen in einem breiten Kreis von Aufgaben der chemischen
Analyse und vorwiegend zur Ermittlung des Massen- und · Isotopenverhältnisses des Plasmas im Vakuum eingesetzt wird.
Es ist ein Laufzeit-Ionenmasse-Analysator (Massen-Reflektron)
bekannt, in dem die durch fokussierte Laserstrahlen oder durch Einwirkung eines Elektronenbündels erzeugten Ionen des
zu untersuchenden Stoffes bei ihrem freien Zerstieben oder nach zusätzlicher Beschleunigung eine Driftstrecke durchfliegen
und nach der Reflexion in einem Reflektor von einem Detektor registriert werden. Bei bekannter Anfangsenergie der einfach
ionisierten Ionen und bei bekannter Laufzeit kann man die Masse der Ionen bestimmen. Im Reflektron erfolgt die räumliehe
und zeitliche Fokussierung der Ionenpakete, die infolge
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EPO COPY §§
der Streuung der Anfangsenergie von Ionen zerfließen, und deshalb weist das Ge-rät—eine hohe Massenauflösung - bis 3000 auf
(vgl. z.B. Mamyrin W.A. "Massen-Reflektron", Journal
für experimentelle und theoretische Physik, Bd. 64. 1, 1973).
_ Mit diesem bekannten Gerät kann aber die Ionenmasse nicht ~
bestimmt werden, wenn-der Startzeitpunkt der Ionen nicht genau bekannt ist. Ohne eigene Ionenquelle, von der die
Ionen gewöhnlich in der Zeitspanne von 1 bis 10 ns ins Gerät' injiziert werden, kann also dieses Gerät nicht benutzt werden.·
Als Massenanalysator für die von außen kommenden ~ionen
läßt sich das beschriebene Gerät also nicht verwenden.
Bekannt ist auch ein Laufzeit-Ionenmasse-Analysator mit einer
Baueinheit zur Nachbeschleunigung der zu analysierenden Ionen sowie mit einem weiter in der Ionenflugrichtung liegenden
Aufnehmer (Kohlenstoffolie) eines Gebers zum Fixieren des
Zeitpunktes des Ioneneintritts in die Durchlaufstrecke und mit einem Elektronendetektor, der an einen Zeitintervallmesser
angeschlossen ist (vgl. "Comet Halley Neutral Gas Experiment-CHALLENGE - Proposal Submitted to ESA in Response
of Tiotto. Call for Experiment Proposals. Pr. SCI (80) 7. Max-Planck Institut für Aeronomie, Lindau 1980).
Bei diesem bekannten Analysator erfolgt die Massenanalyse der von außen kommenden Ionen auf Grund der Zeit, in der
sie die Durchlaufstrecke passieren, wobei die Bedingung gilt, daß"-die Teilchen eine geringe Energiestreuung und eine niedrige
Anfangsenergie haben sollen. In der Nachbeschleunigungseinheit des Gerätes werden diese Ionen gewöhnlich bis zur
Energie von 45 ... 70 keV beschleunigt und durch eine Kohlen-
2 stoffolie von geringer Dicke ( = 2 pg/cm ) durchgelassen.
Die aus der Folie ausgelösten Sekundärelektronen werden mit Hilfe'eines Detektors in Form eines Systems von Mikrokanalplatten
registriert und ergeben ein Start-Signal zum Zählen
EPO COPY
der Ionenflugzeit in der Durchlaufstrecke von vorgegebener Länge. Ein ähnliches System von Mikrokanalplatten am Ende·
der Durchlaufstrecke bestimmt die Zeit der Ionenankunft und erzeugt ein Stop-Signal. Bei bekannter Anfangsenergie
der Ionen und bekannter Flugzeit_derselben läßt sich die Masse der einfach geladenen Ionen bestimmen.
Dieser bekannte Massenanalysator ist aber durch niedrige Massenauflösung bei der Registrierung von schweren Ionen
gekennzeichnet, weil mit einer Massenvergrößerung der Ionen auchdie effektive Streuung der Energieverluste bei der ■
Ionenbewegung durch die Folie wächst. Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit einer hohen Nachbeschleunigungsspannung
M ^ "im Empfangsteil des Gerätes. Die Massenauflösung -τ-τ? fällt
bei einer Nachbeschleunigungsspannung am Gerät von etwa 75 kV für die Massen von ungefähr 100 ME auf 10 (für M = 40 ME ist
τΓ-τϊ = 40) ab, wobei die Erfassung von Massenspitzen der Isotope
von mittelschweren und schweren Stoffen unmöglich wird. Durch das unter hoher Spannung stehende Nachbeschleunigungssystem des Gerätes wird seine breite Anwendbarkeit eingeschränkt,
seine durch Hochspannungsdurchschläge begrenzte Zuverlässigkeit bedeutend herabgesetzt, sein Gewicht erheblich
vergrößert und sein Aufbau kompliziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Laufzeit-Ionenmasse
-Analysator mit einem Bauelement zu schaffen, welches die Kompensation von Ionenenergieverlusten und eine
effektivere Registrierung von beim Foliendurchgang gestreuten Ionen ermöglicht und eine h_ohe Genauigkeit der Massen- und
Isotopenanalyse der von außen kommenden Ionen mit bedeutender Energiestreuung und verhältnismäßig hoher Anfangsenergie
sowie eine hohe Massenauflösung beim Registrieren von schweren
Ionen ergibt, während durch Herabsetzung der Hochspannung ein geringeres Gewicht, eine höhere Zuverlässigkeit des Gerätes
und sein einfacherer Aufbau erreicht werden sollten.
EPO COPY
1- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Laufzeit-Ionen-:
masse-Analysator miT~erner Baueinheit zur Nachbeschleunigung
der zu analysierenden Ionen und mit einem weiter in de/i^
Ionenflugrichtung liegenden Aufnehmer des Gebers, der den Zeitpunkt
des Ioneneintritts in'die Durchlaufstrecke fixiert
(Ionen-Eintrittsmomentgeber) sowie mit einem hinter dem Aufnehmer liegenden Elektronendetektor, der an einen Zeitintervallmesser
angeschlossen ist, erfindungsgemäß zwischen dem Aufnehmer des Gebers und dem Elektronendetektor ein Reflektor
angeordnet ist, der mindestens zwei Gitterelektroden - eine Zwischenelektrode und eine Bodenelektrode - enthält,"von
denen die dem Aufnehmer des Gebers näher liegende Zwischenelektrode
zur Anlegung eines Potentials an diese Elektrode bestimmt ist, das im Raum des Reflektors zwei Strecken mit,
unterschiedlicher Feldsteilheit bildet, wobei die Potentialdifferenz zwischen der Bodenelektrode des Reflektors und
dem Aufnehmer des Gebers nach ihrem Betrag gleich oder höher als der Potentialunterschied an der Baueinheit zur Nachbeschleunigung
gewählt wird,
Um das eventuelle Eindringen des reflektierten Iofrs in den
Nachbeschleunigungsraum zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Ebene der Zwischenelektrode unter einem Winkel O^ zur
Richtung der Ionenbeschleunigung anzuordnen und den Raum des Reflektors von· dem Aufnehmer des Gebers an bis zur Zwischenelektrode
in zwei identische Kanäle - einen Kanal zur Elektronenvorbeschleunigung
und einen Kanal zur Ionenherausführung' zu teilen, deren Achsen einander unter einem Winkel
von 2 [IF- CA/) schneiden, und am Ausgang des Kanals zur
Ionenherausführung einen zusätzlichen Ionendetektor einzubauen.
Zweckmäßig ist die Ausstattung des Laufzeit-Ionenmasse-Analysators
mit einem Ionenenergiefliter, das vor dem Eingang
der Baueinheit zur Ionennachbeschleunigung eingebaut und
dessen Eingang an den Ausgang des durch ausgangs.se i t ige Signale
des Zeitintervallmessers gesteuerten ImpuIsspannungs-
copy kä
-δerzeugers angeschlossen ist.
_- Von Vorteil ist die Ausführung des Aufnehmers des Ionen-Eintrittsmomentgebers
in Form einer Jalousie, deren Rippen unter einem Winkel kleiner als H)0 zur Richtung der fonenbeschleunigung
angeordnet sind, wobei die Breite der Rippen ~~zum Abfangen des einfallenden Ionenflusses ausreichend sein
Für den Aufnehmer des Ionen-Eintrittsmomentgebers kann man auch eine Mikrokanalplatte benutzen, bei welcher der Nei-1Ö
gungswinkel der Achse der Kanäle zu den Grundflächen der Platte nicht größer"als 10 gewählt wird und die Dicke der Platte
^ zum Abfangen des einfallenden Ionenflusses ausreichend ist.
Der gemäß der Erfindung ausgeführte Laufzeit-Ionenmasse-'
Analysator gibt die Möglichkeit, die Nachbeschleunigungsspannung im Vergleich zum bekannten Folien-Massenanalysator um
das 5 bis 7-fache herabzusetzen und gleichzeitig die Massenauflösung bei vorgegebener Foliendicke um das Mehrfache-zu erhöhen
sowie die Effektivität der Ionenregistrierung bei zulässiger Ionenenergiestreuung von TO-... 20 % um das 3 bis
10-fache zu steigern." Der Aufbau des Gerätes ist einfach und seine Abmessungen sind mit denen der Geräte zum ähnlichen
Zweck vergleichbar oder kleiner als diese. Beim"Aufbau des Laufzeit-Ionenmasse-Analysators gemäß der Erfindung
ermöglicht die Ausführung des Reflektors mit mehr als zwei" Gitterelektroden eine mehrfache Erhöhung der zulässigen
Ionenenergiestreuung und eine hohe Massenauflösung.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf besonders geeignete
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: .--...■
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Fig. 1 ein Prinzip- und Blockschema eines Laufzeit-Ionenmas
se^taralysa tors ;
Fig. 2 ein Diagramm von Spannungen an den Elektroden des Ionenmasse-Analysafof~~nach Fig. 1 ;
Fig. 3 ein Prinzip--und Blockschema einer Ausführung des
Laufzeit-Ionenmasse-Analysators mit einem Zweikanal-Reflektor; ' ' -
Fig. 4 eine isometrische Darstellung des in der Art^einer
Jalousie ausgeführten Aufnehmers des Ionen-Eintrittsmomentgebers;
Fig. 5 einen.in Form einer Mikrokanalplatte realisierten
Aufnehmer des Ionen-Eintrittsmomentgebers (teilweise geschnitten).
Der in Fig. 1 gezeigte Laufzeit-Ionenmasse-Analysator enthält
eine Baueinheit 1 zur Ionennachbeschleunigung, die aus zwei hintereinander liegenden Elektroden 2 und 3 besteht,
von denen die Elektrode 2 eine Gitterelektrode darstellt und die Elektrode 3 in Form einer Metallplatte ausgeführt
ist, deren Außenseite mit einem Stoff von hohem Ionen-Elektronen- und Sekundäremissionsfaktor z.B. mit einem
Nickelfilm überzogen ist. In der Mitte der Elektrode 3 befindet sich ein Aufnehmer 4 des Ionen-Eintrittsmomentgebers,
derden Zeitpunkt des Ioneneintritts in die Durchlaufstrecke fixiert. Dieser Aufnehmer 4 ist z.B. eine Kohlenstoffolie
mit einer Dicke von 20 bis 100 X . In Ionenflugrichtung hinter
der Baueinheit 1 und dem Aufnehmer 4 liegt der Reflektor 5, der bei dieser Ausführung aus zwei Gitterelektroden
6 und 7 - einer Zwischenelektrode 6 und einer Bodenelektrode
7 - besteht. Näher am Aufnehmer 4 liegt die Zwischenelektrode 6 , an die ein Potential angelegt wird, das im Raum des
EPO COP'
■ Reflektors 5 zwei Strecken 8 und 9 mit unterschiedlicher . ^^^ Steilh'e it "des elektrischen Feldes bildet. In der Strecke 8
werden die Sekundarelektrcmen vorbeschleunigt, während in
der Strecke 9 die hauptsächliche Abbremsung der Ionen erfolgt. Der einerseits durch die Elektrode 3 und andererseits durch
die Bodenelektrode 7 begrenzte Raum ist die Durchlaufstrecke h.
Hinter der Bodenelektrode ~T~~liegen hintereinander ein Analysegitter
10,· eine Schutzfolie 11 und ein Elektronendetektor 12.
Der letztere ist an den Eingang eines Zeitintervallmessers 13 angeschlossen, dessen Ausgang mit dem Eingang eines Impulsspannungserzeugers
14 verbunden ist.Der Laufzeit-Ionenmasse-Analysator
enthält auch ein Ionenenergiefilter 15 vor dem ,„- Eingang der Baueinheit 1 , dessen Eingang an den Ausgang des
Impulsspannungserzeugers 14 geschaltet ist. Alle Gitterelektröden 2,-6, 7 und das Analysegitter 10 stellen Gitter mit
hoher (95 ... 98 I) Transparenz und einem niedrigen Sekundärelektronen-Emissionsfaktor
dar. Der Detektor 12 wird bei dieser Ausführung durch zwei hintereinander liegende
Mikrökanalplatten gebildet. Als Ionenenergiefilter 15 kann
raan: ζ i R"-: eine elektrostatische Ablenkeinheit benutzen, die bei
Anlegung einer vorgegebenen Spannung an diese Ablenkeinheit den anfänglichen Teilchenfluß um drei bis vier Größenordnungen
abschwächen kann. Als Impulsspannungserzeuger 14 kann ein beliebiger Impulsgenerator dienen, der kurze( = 0,01 ... 3 μζ)
.25' Einzelimpulse liefert.
L -. ._Die beschriebene Ausführung des Ionenmasse-Analysators enthält
nur zwei Gitterelektroden 6 und 7 im Reflektor 5. Die Zahl.solcher Elektroden kann aber vergrößert werden, um eine .
... -kompliziertere nichtlineare Potentialverteilung über die Länge
des Reflektors 5 zu erreichen. Dadurch können die physikalischen Kennwerte des Gerätes bedeutend verbessert werden, die eine
nofte-Massenauflösung bei der Registrierung von Ionen mit
bedeutender Anfangsenergiestreuung ermöglichen.
1- Fig. 2 zeigt ein Diagramm von Spannungen an den Elektroden
des Ionenmasse-Analysators, in dem auf der Ordinatenachse die Spannungen V in kV und auf der Abszissenachse die Bezugszeichen
der entsprechenden Elektroden des Masse-Analysators aufgetragen sind. In Fig. 2 sind die Koordinatenachsen
um den Winkel von 90 bedingt gedreht, um die einzelnen Punkte des Diagramms mit den entsprechenden Elektroden des Ionenmasse-Analysators
in Fig. 1- bequem in Zusammenhang zu bringen.
Bei der Ausführungsvariante nach Fig. 3 liegt die Ebene der Zwischenelektrode 6 im Unterschied zur Ausführung nach Fig. 1 unter
einem Winkel O^ zur Richtung 16 der Ionenbeschleunigung,
während der Raum des Reflektors 5' vom Aufnehmer 4 bis zur Zwischenelektrode 6 in zwei identische Kanäle 17 und 18 geteilt
ist, deren Achsen einander unter einem Winkel von 2 {If - öCJ schneiden.· Der Kanal 17 dient zur Elektronenvorbeschleunigung,
und der Kanal 18 ist zur Ionenherausführung bestimmt. Am Eingang des letzteren ist eine der Elektrode 6
ähnliche Gitterelektrode 6' eingebaut,und am Ausgang dieses
Kanals 18 liegt eine der Elektrode 3 ähnlich ausgeführte Gitterelektrode 19, hinter der ein dem Detektor 12 ähnlicher
Detektor 20 angeordnet ist. Der Raum 9' des Reflektors 5'
stellt das Gebiet der vollständigen Abbremsung und der Reflexion von Ionen dar. Die Detektoren 12 und 20 sind an die
Eingänge des Zeitintervallmessers 13 angeschlossen, wobei vom Detektor 12 das Start-Signal und-vom Detektor 20 das Stop-Signal
abgenommen werden.
Eines der wichtigsten und arbeitsaufwendigen Elemente des Gerätes ist der Aufnehmer 4, der den Zeitpunkt des Ioneneintritts
in die Durchlaufstrecke fixiert. Dieser Aufnehmer 4 ist eine dünne Kohlenstoffolie. Der Zeitpunkt des Eintritts eines
Ions wird durch Registrierung des Sekundärelektrons bestimmt, das vom Ion bei seinem Durchgang der Folie herausgeschlagen
wird. Infolge der für eine hohe Massenauflösung erforderlichen
geringen Foliendicke ist dieses Element außerordentlich empfindlich.
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^ höhere Zuverlässigkeit weist der in Fig. 4 gezeigte
jalousieartige Aufnehmer , dessen plattenförmige Rippen 21 unter einem Winkel ß von höchstens 10 zur Zeichnungsvertikalen
bzw. Achse geneigt sind, wobei die Breite b der Rippen 21 zum vollständigen Abfangen des in Achsrichtung einfallenden
Ionenflusses 22 ausreichend gewählt ist. Die Rippen "~~21 der Jalousie bestehen aus einem Material mit großer Atomzahl,
z.B. aus W oder Mo, oder sind mit einem solchen Stoff über- ■
zogen, um die Ionen-Ionen-Emission klein zu halten.
Für 'den Aufnehmer kann erfindungsgemäß auch eine Mikrokanalplatte
gemäß Fig. 5 benutzt werden, wenn der Neigungswinkel ß der Achsen ihrer Kanäle 23 zu den Grundflächen 24 der Platte
/'"nicht größer als 10° gewählt wird und die Dicke H der Platte
selbst beim vorgegebenen Durchmesser d der Kanäle 23 für das Abfangen des auf die Platte einfallenden Ionenflusses 22
ausreichend ist*.
Der erfindungsgemäß ausgeführte Laufzeit-Ionenmasse-Analysator
funktioniert wie folgt.
An die Elektroden des Gerätes werden folgende Spannungen angelegt.
Das Gehäuse und die Elektrode 2 (Fig.1, 2) liegen unter dem Erdpotential (Nullpotential). An die Elektrode 3 und dementsprechend
den Aufnehmer 4 wird eine in gegenüber dem Gehäuse negative Spannung V (im einfachsten Fall bei niederenergetischen Ionen etwa 10 kV) angelegt. An der Zwischenelektrode
6 liegt bezogen auf das Gehäuse das Potential V1 =
0,9 V , und die Bodenelektrode 7 liegt gewöhnlich unter dem Gehäusepotential (oder unter einem kleinen positiven Potential
von +0,1 V in Bezug auf das Gehäuse). Dabei ist die Potentialdifferenz V an der Baueinheit 1 nach ihrem Betrag
gleich oder kleiner als der Potentialunterschied VR am Reflektor
5 ( JVO{£ |VR1 zwischen den Elektroden 3 und 7).
Das Analysegitter 10 liegt unter dem Potential V., wobei
V 4 V -^V1 ist, während die Schutzfolie 11 das Nullpotential
ο a I
führt,- Bei diesem Ausführungsbeispiel hat der Reflektor 5
nur zwei Strecken 8—unxh-9, die durch die Zwischenelektrode 6
getrennt werden und unterschiedliche Steilheit des elektrischen Feldes aufweisen. Bei einem komplizierteren Mehrgitter-Reflektor
kann das Feld zwischen den Elektroden 3 und 7 nichtlinear sein oder aus vielen Abschnitten eines Linearfeldes
bestehen.
Im Standby-Betrieb ist das Ionenenergiefilter 15 für-den
Durchgang von Ionen offen. Ein Ion, dessen Flugbahn in Fig.1
roit der Kurve 25 angedeutet ist, durchdringt ungehindert das
Filter 15 und gelangt in die Baueinheit 1, wo es entsprechend der Spannung V beschleunigt wird. Indem das Ion die Folie des
Aufnehmers 4 durchschlägt und dabei einen Teil seiner Anfangsenergie verliert, erzeugt es eine erste Sekundärelektronen-
gruppe, deren Bewegungsbahn in Fig. 1 durch die Linie 26 angedeutet ist, worauf das Bremsen des Ions im Feld des
Reflektors 5 beginnt. Die Sekundärelektronen durchlaufen die Strecken 8 und 9 im Feld des Reflektors 5, das Analysegitter
10, die Folie 11 und gelangen in den Detektor 12. Der bei der Registrierung dieser Elektronen im Detektor 12 entstehende
Impuls (das Start-Signal) löst die Zeitzählung im Zeitintervallmesser 13 aus. Derselbe Impuls erzeugt im Impulsspan-·
nungserzeuger 14 ein Signal, das dem Ionenenergiefilter 15
zugeführt wird und dieses für den Durchgang von Ionen sperrt.
Das Ion, das die erste Sekundärelektronengruppe erzeugt hat,
wird im Feld des Reflektors 5 in der Strecke 9 reflektiert und schlägt auf die Oberfläche der Elektrode 3 auf, die einen
Überzug mit einem hohen Koeffizienten der Sekundärelektronenemission
aufweist, oder durchdringt noch einmal die Kohlenstofffolie und erzeugt eine zweite Sekundärelektronengruppe, deren
Flugbahn in Fig.1 mit einer Linie 27 schematisch angedeutet ist. Diese Elektronen gelängen in den Reflektor 5 und
dann zum Detektor 12, wobei sie im Zeitinterval!messer 13
*" EPO COPY gß
Stop-Signal zur Unterbrechung der Zeitzählung erzeugen. Durch dasselbe Signal wird jiie Sperrspannung vom Ionenenergiefilter
15 weggenommen.
Bei bekanntem Zeitintervall zwischen zwei Impulsen und bei Berücksichtigung dessen, daTß die Austrittszeit eines Sekundärelektrons
nicht länger als 10 ... 10 s ist, kann man mit hoher Genauigkeit die Zeit bestimmen, in der sich ein Ion
im Raum des Reflektors 5 (in der Durchlaufstrecke) befindet. Ausgehend von der Anfangsenergie E des Ions, die der Beschleunigungsspannung
V entspricht, und von der Verweilzeit des Ions im Reflektor 5 kann man die Masse des Ions eindeutig
bestimmen.
Die Bewegungsbahn eines Ions im Reflektor 5 bis zu seiner Reflexion kann man schematisch in zwei Strecken 8 und 9
teilen. In der ersten durch die Elektroden 3 und 6 begrenzten Strecke verliert das Ion einen kleinen Teil seiner Energie.
Diese Strecke 8 ist dem Driftgebiet im Massen-Reflektron analog.
Nach dem Durchgang der Elektrode 6 gelangt das Ion weiter in der zweiten Strecke 9 in ein elektrisches Feld mit großer
Steilheit, verliert seine ganze Energie und wird reflektiert. Diese Strecke 9 entspricht dem eigentlichen Reflektor im
Massen-Reflektron. Bei der Reflexion des Ions im elektrischen Feld mit der oben beschriebenen Konfiguration erfolgt die
räumliche und zeitliche Fokussierung der Ionenpakete. Das heißt, daß die Ionen von gleicher Masse aber mit unterschiedlicher
Anfangsenergie E in der Durchlaufstrecke während einer
und derselben Zeit bleiben und die vorhandene Energiestreuung ' die Genauigkeit der Ionenmassenmessung nicht beeinflussen
kann. Dieser Umstand gibt die Möglichkeit, die Auflösung des Gerätes bei einer kleineren Nachbeschle'unigungsspannung zu
erhöhen.
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V Im beschriebenen Ionenmasse-Analysator hat die Streuung der Ablenkwinkel der Ioirenflugbahn beim Durchgang der Ionen durch
die Folie auch keinen Einfluß auf die Auflösung des" Gerätes. Dies ist dadurch bedingt, daß die Laufzeit eines Ions in der
Durchlaufstrecke vom Ablenkwinkel seiner anfänglichen Flugbahn
beim Eintritt in die Durchlaufstrecke unabhängig ist.
Wichtig ist dabei die Registrierung des Zeitpunktes, in dem das reflektierte Ion auf die Elektrode 3 oder auf den Aufnehmer
4 aufschlägt. Zur Erweiterung des Winkelablenkungsbereiches der Flugbahnen, bei denen das reflektierte Ion die
Elektrode 3 trifft, wird eine entsprechende geometrische ι Form des Gerätes gewählt. Bei einer kleinen Eintrittsöffnung,
,. die in der Regel vom Durchmesser der Kohlenstoffolie begrenzt
wird, soll beispielsweise der Innendurchmesser der Gitterelektroden 6, 7 und des Gitters 10 möglichst größer und die Höhe h
der Durchlaufstrecke möglichst kleiner gewählt werden. Das letztere wird durch die Durchschlagspannung des Raumes zwischen
den Gitterelektroden 6 und 7 bestimmt.
Wenn der Laufzeit-Ionenmasse-Analysator gemäß der Erfindung
zur Untersuchung eines als UV-Strahlungsquelle benutzten Plasmas verwendet wird, dient die Folie 11 als Schirm zum
Schutz des Detektors 12 vor unerwünschter Aufhellung. Da ein vom Aufnehmer 4 ausgelöstes Elektron eine Energie von
ungefähr 10 keV besitzt, kann es die Schutzfolie 11 mit einer Dicke von etwa 1 μπι (10000 A ) durchschlagen, die somit
für dieses Elektron kein Hindernis bei seiner Bewegung zum Detektor 12 darstellt. Gleichzeitig reicht· diese Dicke der
Folie 11 zum .sicheren Schutz des Detektors 12 vor unerwünschter
Aufhellung vollkommen aus.
Die Folie 11 verhindert auch den Aufprall von neutralen Atomen und negativen Ionen auf den Detektor.
Um die Möglichkeit einer Fehlauslösung des Gerätes beim Aufprall eines Ions auf die Gitterelektrode 6 und Bildung
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^, eines Sekundärelektrons auszuschließen , ist das Analysegitter
10 vor dem Detektor 12 eingebaut. Dieses Gitter 10 wirkt als energetisches Filter mit einer Potentialschwelle, welche
nur diejenigen Elektronen zum Detektor 12 durchläßt, die eine der vollen Potentialdifferenz zwischen dem Aufnehmer 4 und
der Bodenelektrode 7 entsprechende Energie, also VQ besitzen.
"Beim Vorhandensein eines derartigen Filters haben die bei der Wechselwirkung eines Ions mit der gitterartigen Zwischenelektrode 6 entstehenden unerwünschten Sekundärelektronen eine um
10 % kleinere Energie als die nützlichen Sekundärelektronen (bei V = 10 kV ist AV = 1 Kv).
Bei der in Fig. 3 gezeigten Variante liegt an der Elektrode 6' ^- das gleiche Potential V1 wie an der Elektrode 6, während an
der Elektrode 19 wie an der Elektrode 3 das Potential VQ liegt.
Zum Unterschied vom Gerät nach Fig. 1 gelangt ein Ion in diesem
Falle aus dem Nachbeschleunigungskanal 17 in die Bremsstrecke 9' unter dem Winkel C^ in Bezug auf die diese Strecke
begrenzenden Flächen der Elektroden 6 und 7. Entsprechend wird das reflektierte Ion aus der Bremsstrecke 9' ebenfalls
unter dem Winkel C^ in den Kanal 18 herausgeführt und wird
vom zusätzlichen Detektor 20 registriert (die Bewiegungsbalm des
Ions im Gerät ist durch die Linie 28 angegeben). Dadurch, wird ein Eintritt des reflektierten Ions in die Baueinheit 1 zur
Nachbeschleunigung und dann wieder in die Durchlaufstrecke ausgeschlossen.
Wenn als Aufnehmer 4 eine Jalousie benutzt wird, trifft der Ionenfluß 22 gemäß Fig. 4 die Oberfläche der Rippen 21 unter
einem Gleitwinkel ß von ungefähr 5°. In diesem Falle erhöht sich die Sekundärelektronenemission gegenüber dem Einfallen normal
zur Oberfläche annähernd um das 5-fache. Dies ist durch die Verkleinerung der effektiven Schichtdicke bedingt, die ein
Elektron überwinden muß, um beim gleitenden Einfall des Ions aus dem Stoff herauszutreten.
COPY
■ Die beim Einfallen des zu untersuchenden Ionenflusses unter
einem Gleitwinkel entstehenden verhältnismäßig großen Energieverluste und die Winkelabweichungen der Ionenflugbahnen
beim Eintritt der Ionen in die Durchlaufstrecke üben praktisch keinen Einfluß auf die hohe Auflösung des Gerätes aus.
Bei Verwendung einer~Mikrokanalplatte als Aufnehmer 4 gemäß
Fig. 5 ergeben sich dieselben Vorteile, wie bei einer Jalousie. Bei einem Verhältnis der Plattendicke H zum-Durchmesser d der Kanäle 23 gleich oder kleiner 10 bis 15 und.bei
Neigungswinkeln der Kanäle 23 zu den Plattengrundflächen 24
gleich oder kleiner 10° wird die Möglichkeit eines wiederholten Ionenaufpralls auf die Wand des Kanals 23 beim
Durchgang des Ions durch diesen Kanals 23 ausgeschlossen.
* -Λ
1I
Leerseite
Claims (5)
- RTNER . München 22BEETZ &_PARTNER_oo 53o_35.546p 6. Aug. 1984PatentansprücheLaufzeit-Ionenmasse-AnalySator mit einer Baueinheit (1) zur Nachbeschleunigung der zu analysierenden Ionen und mit folgenden in der Ionen- r flugrichtung'^hintereinander liegenden Elementen: - einem Aufnehmer (4) e'ines Gebers , der den Zeitpunkt des Ioneneintf itts"-in die Durchlauf strecke erfaßt, und einem Elektronendetektor (12), der an einen Zeitintervallmesser angeschlossen ist,dadurch gekennzeichnet,daß zwischen dem Aufnehmer (4) und dem Elektronendetektor (12) ein Reflektor (5) angeordnet ist, der mindestens zwei Gitterelektroden - eine Zwischenelektrode (6) und .eine Bodenelektrode (7) - aufweist, von denen an der -- dem Aufnehmer (4) näher liegenden Zwischenelektrode (6) ein Potential angelegt ist, welches im Raum des Reflektors (5) zwei Strecken (8, 9) mit unterschiedlicher Feldsteilheit bildet, wobei die Potentialdifferenz zwischen der Bodenelektrode (7) des Reflektors (5) und dem Aufnehmer (4) nach ihrem Betrag gleich oder höher als der Potentialunterschied an der Baueinheit (1) zur Nachbeschleunigung gewählt ist.530-P94251-E-61/SdAl ' *EPO COPY
- 2. Analysator nach Anspruch 1,dadurch —g— e kennzeichnet,daß die Ebene der Zwischenelektrode (6) unter einem Winke I C- zur Richtung (16) der Ionenbeschleunigung geneigt ist, "'daß der Raum des Reflektors (5) von dem Aufnehmer (4) bis zur Zwischenelektrode (6) aus zwei identischen Kanälen (17, 18) besteht, und zwar aus einem Kanal (17) zur El'&ktronen-Varbeschleunigung und aus einem Kanal (18) zur Ionenherausführung, wobei die Achsen der Kanäle ·(17,18) einander unter einem Winkel von 2 schneiden, unddaß am Ausgang des Kanals (18) zur Ionenherausführung ein zusätzlicher Ionendetektor (20) eingebaut ist.
- 3. Analysator nach Anspruch 1 oder 2,gekennzeichnet durchein vor dem Eingang der Baueinheit (1) angeordnetes Ionenenergiefilter (15), dessen Eingang an den Ausgang des durch ausgangsseitige Signale eines Zeitintervall-20. messers (13) gesteuerten Impulsspannungserzeugers (14) angeschlossen ist.
- 4. ^|||||alysator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ~*§§fa. durch gekennzeichnet,daß der Aufnehmer (4) in Form einer Jalousie ausgeführt ist, deren Rippen (21) unter einem Winkel gleich oder kleiner als 10 zur Richtung (16) der Ionenbeschleunigung geneigt sind, wobei die Breite der Rippen (21) zum Abfangen des einfallenden Ionenflusses (22) ausreichend ist.1-
- 5. Analysator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß als Aufnehmer (4) eine Mikrokanalplatte benutzt wird, bei der der Neigungswinkel -von Achsen der Kanäle (23) zu den Grundflächen (24) der Platte 10° nicht überschreitet und deren Dicke._zum Abfangen des einfallenden Ionenflusses (22) ausreichend ist.EPO COPY
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