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Tanzfläche
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Die Erfindung betrifft eine Tanzfläche, bestehend aus mindestens einer
beweglichen Bodenplatte. Während Tanzflächen, die aus einer oder mehreren feststehenden
Bodenplatten bestehen, allgemein üblich und bekannt sind, sind bewegliche Bodenplatten
zur Bildung von Tanzflächen nur in der Ausführungsform bekannt, daß eine kreisförmige
Bodenplatte um eine senkrechte Achse drehbar und antreibbar ist. Durch die Drehbewegung
der beweglichen Bodenplatte wird zwar eine allmähliche Fortbewegung der Tanzenden
erreicht; auf die Reibungs- und Bewegungsverhältnisse zwischen den Füßen der Tanzenden
und der Oberfläche der Bodenplatte hat diese Drehbewegung jedoch keinerlei Einfluß.
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Die Reibungsverhältnisse an der Oberfläche der Tanzfläche sind für
den Bewegungsablauf beim Tanzen von erheblicher Bedeutung. Besteht eine hohe Reibung,
so wird dies von den Tanzenden als unangenehm empfunden, weil die beim Tanzen häufigen
Drehbewegungen einen erheblichen Kraftaufwand erforderlich machen. Ist dagegen die
Tanzfläche zu glatt, d.h. die Reibung sehr gering, so stört dies ebenfalls den Bewegungsablauf
und verursacht Unsicherheiten, weil die Tanzenden befürchten, auszurutschen oder
tatsächlich ausrutschen.
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Die an der Tanzfläche auftretenden Reibungsverhältnisse lassen sich
nur durch die Materialauswahl der Tanzfläche, durch Oberflächenbehandlungen oder
durch das Ausstreuen von reibungsvermindernden Stoffen beeinflussen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tanzfläche der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, die eine Veränderung der zwischen den Füßen
der Tanzenden und der Tanzfläche auftretenden Reibungsverhältnisse und Bewegungsabläufe
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bodenplatte
auf mehreren Federkörpern elastisch gelagert ist und daß an der Bodenplatte ein
Schwingantrieb angreift. Die Beaufschlagung der Tanzfläche mit Schwingungen geringer
Amplitude und hoher Frequenz führt dazu, daß sich unabhängig von den Oberflächenverhältnissen
die Haftreibung vermindert. Dadurch werden Drehbewegungen auf der Tanzfläche erheblich
erleichtert, ohne daß der Reibbeiwert durch Oberflächenveränderungen herabgesetzt
werden müßte.
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Die Tanzenden können sich auf der Tanzfläche mit verhältnismäßig geringem
Kraftäufwand bewegen, ohne daß das Gefühl einer zu glatten Tanzfläche entsteht.
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Darüberhinaus gibt der Schwingantrieb der Tanzfläche die Möglichkeit,
durch Veränderung der Frequenz und/oder der Amplitude der Schwingungen zusätzlich
zu der Musik und etwaigen Lichteffekten auf die Wahrnehmung der Tanzenden einzuwirken,
beispielsweise indem die Veränderung des Schwingantriebs in Abhängigkeit oder zumindest
in einem gewissen Zusammenhang mit der Musik und/oder den Lichteffekten erfolgt.
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Da insbesondere die für Drehbewegungen auf der Tanzfläche erforderliche
Kraft verringert wird, werden Ermüdungserscheinungen herabgesetzt; die Belastung
der Gelenke und Bänder im Fuß- und Knöchelbereich werden vermindert.
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Erfindungsgemäß kann die Tanzfläche aus einer einzigen, schwingend
angetriebenen Bodenplatte oder aus mehreren solchen Bodenplatten bestehen. Der Aufbau
aus mehreren schwingend angetriebenen Bodenplatten hat den Vorteil, daß die zu bewegende
Masse der einzelnen Bodenplatte verhältnismäßig gering ist, so daß der Leistungsbedarf
des Schwingantriebs ebenfalls gering ist.
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Vorzugsweise ist die Schwingungsrichtung des Schwingantriebs überwiegend
senkrecht gerichtet. Dadurch wird erreicht, daß an den Rändern der schwingend angetriebenen
Bodenplatte nur ein sehr schmaler Spalt zu der benachbarten Bodenplatte bzw.
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zu einem feststehenden Teil der Tanzfläche eingehalten werden muß,
da horizontale Bewegungskomponenten der Bodenplatte nicht oder nur in geringem Maß
auftreten.
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Als Schwingantriebe können vorzugsweise elektromagnetische oder elektromechanische
Schwingantriebe verwendet werden.
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Die die Bodenplatte tragenden Federkörper sind vorzugsweise Gummipuffer.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
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Es zeigt: Fig. 1 in räumlicher Darstellungsweise eine aus mehreren
schwingend angetriebenen Bodenplatten bestehende Tanzfläche, wobei eine dieser Bodenplatten
der deutlicheren Darstellung halber weggelassen ist, Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt
längs der Linie II - II in Fig. 1 mit einem elektromagnetischen Schwingankerantrieb,
Fig. 3 in einem Schnitt ähnlich der Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform mit
einem elektromagnetischen Zweimassen-Freischwinger und
Fig. 4 in
einem Schnitt ähnlich den Figuren 2 und 3 eine Ausführungsform mit einem elektromechanischen
Schwingantrieb.
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Die in Fig. 1 gezeigte Tanzfläche weist innerhalb eines feststehenden
Flächenbereichs 1 eine Vertiefung 2 auf, in der mehrere Bodenplatten 3 auf gleicher
Höhe mit dem Flächenbereich 1 angeordnet sind. Die Bodenplatten 3 sind durch schmale
Fugen 4 von dem feststehenden Bodenbereich 1 bzw. der benachbarten Bodenplatte 3
getrennt.
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Wie man besonders deutlich aus Fig. 2 erkennt, wird jede Bodenplatte
3 von vier Federkörpern 5 getragen, die bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen
als Gummipuffer ausgeführt sind und die wiederum auf einem feststehenden Träger
6 angebracht sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 weist ein die
Bodenplatte 3 zu Schwingbewegungen antreibender Schwingantrieb 7 einen feststehenden
Elektromagneten 8 auf, der über einen Luftspalt 9 mit einem an der Unterseite der
Bodenplatte 3 angebrachten Anker 10 zusammenwirkt.
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Der Elektromagnet 8 wird über eine in Fig. 1 nur andeutungsweise dargestellte
Steuerung 11 erregt. Die Frequenz und/ oder die Amplitude der Schwingungsbewegung
kann durch ein Stellglied 12 beeinflußt werden, und zwar entweder von Hand oder
nach einem vorgegebenen, gespeicherten Programm oder in Abhängigkeit von der Musik,
von Lichteffekten oder von anderen Einflüssen.
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Der Schwingantrieb 7 ist so ausgeführt, daß er die Bodenplatte 3 überwiegend
zu einer senkrechten Schwingungsrichtung antreibt. Die benachbarten Bodenplatten
3 können ent-
weder unabhängig davon oder synchron angetrieben werden.
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Die Federkörper 5 sind vorzugsweise mit progressiver Federungscharakteristik
ausgelegt, um bei zunehmender Belastung der Bodenplatte 3 einer Verringerung des
Luftspaltes 9 verstärkt entgegenzuwirken.
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Der Schwingantrieb 7 arbeitet beispielsweise mit einer Frequenz von
50 Hz und erzeugt an der Bodenplatte 3 abhängig von der jeweiligen Belastung eine
senkrechte Schwingungsamplitude von 0,1 bis 0,5 mm.
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Eine andere Ausführungsform des Schwingantriebs 7 für die Bodenplatte
3 ist in Fig. 3 gezeigt. Die Bodenplatte 3 und der an ihrer Unterseite angebrachte
Magnetvibrator 13 wirken als ein Zweimassen-Freischwinger-System. Dabei ist die
Bodenplatte 3 und der Fußteil des Magnetvibrators 13 die eine Masse, der im Magnetvibrator
13 nach beiden Richtungen durch Federn 16 abgestützte Anker 15 die andere Masse.
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Wiederum eine andere Ausführungsform des Schwingantriebs 7 ist in
Fig. 4 gezeigt. Dort wird ein ebenfalls an der Unterseite der Bodenplatte 3 befestigter
elektromechanischer Schwingantrieb verwendet, der zwei gegenläufig und synchron
antreibbare Unwuchtrotoren 17 aufweist. Durch den Synchronlauf der beiden Unwuchtrotoren
17 in entgegengesetzter Drehrichtung wird erreicht, daß sich die Schwingungskomponenten
in horizontaler Richtung aufheben,in senkrechter Richtung jedoch addieren, so daß
sich auch hier eine senkrechte Schwingungsrichtung der angetriebenen Bodenplatte
1 ergibt.
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Anstelle der dargestellten, bevorzugten elektromagnetischen und elektromechanischen
Schwingantriebe 7 könnten auch hydraulische oder pneumatische Schwingantriebe verwendet
werden.