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Schutzhelm für Fahrer
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Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm für Fahrer, die Fahrtwind
ausgesetzt sind, mit einer harten, nur spiegelsymmetrischen Außenschale, mit einer
Halsöffnung und einer Visieröffnung in der Außenschale, mit einem Kinnsteg der Außenschale
zwischen Visieröffnung und Halsöffnung, mit einem unteren Randbereich der Außenschale,
der sich über den ganzen Umfang der Halsöffnung erstreckt und nach oben konisch
erweitert ist, mit einem durchsichtigen Visier, das schwenkbar außen an'der Außenschale
gelagert ist und aus einer, die Visieröffnung vollständig abdeckenden Stellung in
eine, die Visieröffnung freigebende Stellung hochgeschwenkt werden kann, mit einer
Innenschale aus polsterndem Schaumstoff, die die Außenschale innen auskleidet, mit
einer Gruppe von Luftdurchtrittsöffnungen der Außenschale, die zur Innenbelüftung
mit Luftdurchtrittsöffnungen der Innenschale fluchten, mit einem Verschlußschieber,
der zwischen der Außenschale und der Innenschale verschieblich gelagert ist und
eine Gruppe von Öffnungen aufweist, die in einer Offenstellung des Verschlußscheibers
mit den Öffnungen der Außenschale und der Innenschale fluchten und in einer Schließstellung
des Verschlußschiebers außer Flucht mit den Öffnungen der Außenschale stehen, und
mit einer von außen zugänglichen Handhabe zum Verstellen des Verschlußschiebers.
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Bei einem aus dem DE-GM 7 906 475 bekannten Schutzhelm dieser Art
besteht die Innenschale aus einem Stück, das sich nicht über den Kinnsteg erstreckt.
Es ist kein Visier vorgesehen, so daß die Visieröffnung ständig offen ist. Eintrittsöffnungen
für die Innenbelüftung sind in demjenigen Rand der Innenschale, der an die Visieröffnung
angrenzt, vorgesehen. Durch Verschlußschieber verschließbare Luftdurchtrittsöffnungen
sind als Austrittsöffnungen am
rückwärtigen Teil der Außenschale
und der Innenschale vorgesehen.
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Bei einem Schutzhelm der eingangs genannten Art muß in Betracht gezogen
werden, daß bei Fahrbetrieb die Visieröffnung geschlossen sein kann; Lufteintritt
in der Weise, wie es nach dem DE-GM 7 906 475 vorgesehen ist, ist dann nicht mehr
möglich. Die nach dem DE-GM 7 906 475 fehlende Innenpolsterung des Kinnsteges begünstigt
zwar die Belüftung, ist aber nachteilig, weil sie die Schutzfunktion des Kinnsteges
herabsetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schutzhelm der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß bei geringem fertigungstechnischen Aufwand guter Schutz
und eine betriebssichere Innenbelüftung gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Innenschale einen Kinnring
aufweist, der luftundurchlässig, biegbar, aber nur wenig stauchbar ist und sich
unter Freilassung eines schmalen Randstreifens über den ganzen Umfang des unteren
Randbereichs und über die ganze Fläche des Kinnsteges erstreckt und unter konischer
Verspannung stramm in die Außenschale eingepaßt ist, daß eine Kopfschale der Innenschale
vorgesehen ist, die sich unter Aussparung der Visieröffnung über den oberhalb des
Kinnringes gelegenen gesamten Innenraum erstreckt und formstabiler ist als der Kinnring,
daß der Kinnring an die Kopfschale abgestützt angrenzt, daß der obere Rand des Kinnringes
in denjenigen Bereichen, in denen er an die Kopfschale angrenzt, Krümmungen aufweist,
und dem angrenzenden Rand der Kopfschale formschlüssig angepaßt ist, und daß eine
Gruppe von Lufteintrittsöffnungen der Außenschale mit den zugehörigen Lufteintrittsöffnungen
der Innenschale und des zugehörigen Verschlußschiebers in der Mitte des
Kinnsteges
angeordnet sind.
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Die am Kinnsteg eintretende Belüftungsluft kann das Gesicht und den
ganzen Kopfbereich kühlend umspülen und steht auch als Atemluft zur Verfügung. Die
Innenschale ist einfach herstellbar und montierbar, weil es dazu genügt, die vorgefertigte
Kopfschale einzustecken und dann den vorgefertigten Kinnring einzupassen. Der Kinnring
kann durch den Formschluß gegenüber der Kopfschale nicht verdreht eingesetzt werden
und sich auch bei Betrieb nicht unerwünscht verdrehen, so daß sichergestellt ist,
daß die Lufteintrittsöffnungen des Kinnringes immer mit denen der Außenschale fluchten.
Die Innenschale kann nur in ihrer vorgegebenen Winkelstellung eingesetzt werden,
weil die Außenschale nur spiegelsymmetrisch, also nicht rotationssymmetrisch ist
und die Innenschale der Form der Außenschale angepaßt ist.
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Einfach ist der Schutzhelm auch herzustellen und zu montieren, weil
die Innenschale nur aus zwei Teilen, nämlich dem Kinnring und der Kopfschale, besteht,
die vorgefertigt und einfach eingesetzt werden können. Sofern weitere Polsterelemente
erforderlich sind, können diese am Kinnring beziehungsweise an der Kopfschale befestigt
werden, ehe diese Teile in die Außenschale eingesetzt werden, so daß nur zwei Teile
bei der Montage in die Außenschale eingesetzt werden müssen. Das ist wichtig, weil
gerade das Einsetzen der Teile in die Außenschale und die Montage innerhalb der
Außenschale aufwendig und kompliziert ist.
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Der Kinnring ist vorzugsweise ein geschlossener Ring, er kann aber
auch offen sein, also ein langgestreckter Streifen sein, der in eingesetztem Zustand
zu einem Ring gebogen ist und dessen Enden dann aneinandergrenzen.
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Zugluft im Halsbereich ist schädlich und kann zu Erkältungen
führen.
Dem trägt der Halsring Rechnung, der Gegenstand des Anspruchs 2 ist. Dieser Halsring
gestattet einen notwendigen Luftaustausch, verhindert aber unerwünschte Zugluft
im Halsbereich. Der Halsring ist leicht herzustellen, weil er mit dem Kinnring vorgefertigt
sein kann. Eine besonders einfache Ausgestaltung des Halsringes ist Gegenstand des
Anspruchs 3.
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Es ist wünschenswert, empfindliche Teile des Kopfes zusätzlich durch
Polsterung zu schützen und dem tragen Weiterbildungen nach Anspruch 4 bis 6 Rechnung.
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Die untere Kante der vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden harten
Außenschale soll möglichst abgepolstert sein.
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Das wird durch einen einfach einzusetzenden Randstreifenring möglich,
der Gegenstand des Anspruchs 7 ist.
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Man kann die durch die Lufteintrittsöffnungen im Kinnsteg einströmende
Luft auch zwangsweise ganz oder teilweise in andere Bereiche des Helminneren leiten.
Sehr einfache Möglichkeiten bietet dazu der nach der Erfindung vorgesehene Kinnring
in Verbindung-mit den Polsterelementen. Eine entsprechende Ausgestaltung der Erfindung
ist Gegenstand des Anspruchs 10.
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt: Figur 1 einen Schutzhelm mit geschlossenem
Visier von der Seite gesehen, Figur 2 den Helm aus Figur 1, geschnitten in der Zeichenebene
der Figur 1, jedoch ohne das Visier, Figur 3 den Helm aus Figur 1, jedoch ohne Kinnriemen
und ohne Visier, in der rechten Hälfte in der Ansicht gemäß dem Pfeil IIIa aus Figur
1, und in der linken Hälfte im Schnitt entsprechend den Pfeilen IIIb aus Figur 2,
Figur 4 die Ansicht gemäß dem Pfeil IV aus Figur 1, Figur 5 den Teilschnitt V aus
Figur 3, und Figur 6 in der Ansicht entsprechend Figur 1 den gemäß Figur 1 dem Beschauer
zugekehrten, dort nicht eingezeichneten Kinnriemen.
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In der Zeichnung ist allgemein mit 1 der Schutzhelm bezeichnet, der
auf den Kopf eines Fahrers paßt und aus einer harten Außenschale 2, vorzugsweise
aus Kunststoff, und einer Innenschale 3 aus polsterndem Schaumstoff besteht. Die
Außenschale weist eine Visieröffnung 4 und eine Halsöffnung 5 auf. Die Visieröffnung
kann durch ein durchsichtiges Visier 6, das schwenkbar in zwei koaxialen Schwenklagern
7 und 8 an der Außenschale gelagert ist, verschlossen werden. Die Schließstellung
des Visiers 6 ist in Figur 1 gezeichnet. In dieser Schließstellung wird das Visier
oben abgedichtet durch einen Dichtstreifen 13, der außen auf der Außenschale befestigt
ist und aus elastischem Material besteht. Das Visier kann in Pfeilrichtung 9 hochgeschwenkt
werden in eine Stellung, in der es die Visieröffnung 4 nicht mehr abdeckt.
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Der untere Randbereich 10 der Außenschale, der die Halsöffnung 5 umgibt,
erweitert sich.nach oben konisch. Dieser
untere Randbereich ist
unter Freilassen eines schmalen Randstreifens 11 innen mit einem Kinnring 12 der
Innenschale 3 ausgekleidet. Die Innenschale 3 erstreckt sich mit Ausnahme des Randstreifens
11 über die ganze Innenfläche eines Kinnsteges 14, der sich zwischen Visieröffnung
4 und Halsöffnung 5 erstreckt.
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Zur Innenschale 3 gehört eine Kopfschale 15, die den über dem Kinnring
12 noch freigebliebenen Innenraum der Außenschale 2 auskleidet. Der Kinnring 12
ist luftundurchlässig, biegbar aber nu.r wenig stauchbar, erstreckt sich über den
ganzen Umfang des Randbereichs 10 und ist unter konischer Verspannung stramm in
die Außenschale eingepaßt.
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Die Kopfschale 15, die ebenfalls aus Schaumstoff besteht, ist formstabiler
als der Kinnring 12 und formschlüssig in die Außenschale 2 eingepaßt. Sie sitzt
verdrehungssicher, weil die Außenschale, ebenso wie die Kopfschale, nicht rotationssymmetrisch
ist. Kopfschale und Kinnring sparen die Visieröffnung 4 aus und stoßen im übrigen
formschlüssig aneinander entlang ihrer Ränder 17 und 18. Der Rand 17 des Kinnringes
12 weist Krümmungen 19 auf, denen der entsprechende Rand 18 der Kopfschale 15 formschlüssig
angepaßt ist, so daß auch der Kinnring sich nicht verdrehen kann.
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Der Helm ist spiegelsymmetrisch zur vertikalen Längsmittelebene 20
ausgebildet. Das gilt auch für die Innenschale 3. Die Kopfschale 15 ist formstabiler
und stärker als der Kinnring. Die Innenseite der Kopfschale 15 ist mit einem Polsterelement
22 ausgekleidet. Auf die Innenseite des Kinnringes 12 sind beidseitig im Wangenbereich
Polsterelemente aufgesetzt. In der Zeichnung ist nur das Polsterelement 23 sichtbar.
Diese Polsterelemente bestehen aus Schaumstoff, der weicher ist als der des Kinnringes.
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Die Innenflächen 24, 25 der Polsterelemente gehen an der
Berührungsstelle
26 stufenlos ineinander über. Das Polsterelement 23 ist stärker als das Polsterelement
22 um die geringere Stärke des Kinnringes gegenüber der Kopfschale auszugleichen.
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Entlang der Halsöffnung 5 ist am unteren Rand des Kinnringes 12 ein
Halsring 28 angeheftet, der aus mehreren Segmenten besteht, nämlich einem Nackensegment
29, zwei Wangensegmenten, von denen nur das eine Wangensegment 30 sichtbar ist,
und einem Kinnsegment 31. Das Nackensegment und die Wangensegmente bestehen aus
verkleidetem, weichen Schaumstoff und sind durch je einen zum Halsausschnitt 32
führenden Einschnitt gegeneinander getrennt. Nur der eine Einschnitt 33 ist in Figur
4 sichtbar. Das Kinnsegment 31 besteht aus einer flexiblen Folie, deren den Halsausschnitt
32 begrenzender Innenrand 34 durch ein elastisches, in der Zeichnung nicht sichtbares
Band faltig zusammengezogen und spreizbar ist. Der gesamte Halsring 28 umschließt
entspannt den Halsausschnitt 32, der kleiner ist als die untere Halsöffnung 5 der
Außenschale und aufspreizbar ist, so daß der Benutzer seinen Kopf hindurchstecken
kann.
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Sämtliche innen freiliegenden Teile der Innenschale einschließlich
des Halsringes sind mit Bezugstoff 40, 41, 42, 43 kaschiert. Die Unterseite der
Wangensegmente und des Nackensegmentes sind mit lederartiger Folie, zum Beispiel
Kunstlederfolie 44, 45, kaschiert.
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Hinter dem Polsterelement 23 erstreckt sich über dem Kinnring 12 auf
der Innenseite ein Riemen 46 eines zweiteiligen Kinnriemens. Der andere Riemen ist
mit 47 bezeichnet und in Figur 6 noch einmal herausgezeichnet.
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Der Kinnriemen 46 ist durch eine Schlaufe 48, die an der Innenseite
des Wangensegmentes 30 befestigt ist, hindurchgesteckt und weist an seinem freien
Ende ein
Kupplungselement 49 auf, das in ein entsprechendes Kupplungselement
50 des Riemens 47 paßt. Das obere Ende des Riemens 46 ist mit Nieten, die durch
den Kinnring hindurchgehen, an der Außenschale befestigt. Entsprechend ist auch
der gegenüberliegende Riemen 47 befestigt, die entsprechenden Nieten sind in Figur
1 sichtbar und mit 53 bezeichnet. Der Riemen 47 ist durch eine der Schlaufe 48 entsprechende
Schlaufe hindurchgesteckt. Die beiden Riemen sind unterschiedlich lang, der Riemen
47 ist in seiner Länge verstellbar, die Kupplungselemente 49 und 50 passen ineinander.
Das sind die einzigen Ausnahmen der erwähnten Spiegelsymmetrie des Helms zur Längsmittelebene
20.
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Der über den Kinnring nach unten hinausragende Randstreifen 11 der
Außenschale 2 ist nach unten konisch verjüngt und durch einen Randstreifenring 60
aus lederartigem Material mit U-förmigem Querschnitt abgedeckt. Der Randstreifenring
60 ist unter konischer Verspannung auf den unteren Randstreifen 11 aufgesteckt.
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Im mittleren Bereich des Kinnsteges sind sechs Lufteintrittsschlitze
vorgesehen, von denen die Lufteintrittsschlitze 70, 71, 72 in Figur 3 sichtbar sind.
Mit diesen Lufteintrittsschlitzen fluchten sechs Schlitze 73 bis 78 des Kinnringes.
Zwischen Innenring und Außenschale ist im Kinnbereich ein Verschlußschieber 80 verschieblich
gelagert. Dieser Verschlußschieber weist sechs Schlitze 81 bis 86 auf, die in der
in Figur 3 und 5 gezeichneten Stellung des Verschlußschiebers mit den Schlitzen
der Außenschale und des Kinnringes 12 fluchten. Der Verschlußschieber ist mittels
einer von außen zugänglichen Handhabe 87 aus der gezeichneten Offen-Stellung in
eine Schließstellung verstellbar, in der der Verschlußschieber die Schlitze der
Außenschale und des Kinnringes abdeckt und absperrt.
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Zwischenstellungen sind möglich. Die Schlitze des Verschlußschiebers
sind mit einem Staubsieb ausgekleidet.
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Die erwähnten Schlitze bilden in Offen-Stellung des Verschlußschiebers
80 Eintrittsöffnungen für Belüftungsluft.
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Die eingetretene Belüftungsluft kann durch die Undichtigkeiten des
Halsringes abströmen, bei geöffnetem Visier auch durch die Visieröffnung. Durch
die Schlitze kann auch Luft nach außen treten.
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In Abänderung des dargestellten Ausführungsbeispiels kann die Belüftungsluft
oder es können Teile der Belüftungsluft zwangsweise in andere Bereiche des Innenraums
des Helms geleitet werden. Zu diesem Zweck können Belüftungskanäle im Kinnring ausgespart
sein, die von den Schlitzen im Kinnsteg der Außenschale ausgehen und gegenüber jeweils
einem der Polsterelemente des Kinnrings münden. Ein solcher Belüftungskanal ist
gestrichelt angedeutet und mit 90 bezeichnet. Die betreffenden Polsterelemente sind
dann luftdurchlässig ausgebildet, so daß die im Belüftungskanal zuströmende Luft
verteilt durch das Polsterelement hindurch in das Helminnere perlt. In entsprechender
Weise kann auch eine Verlängerung eines solchen Belüftungskanals in der Kopfschale
angeordnet sein, die an der Innenseite des Polsterelementes an der Kopfschale mündet.
In diesem Fall ist dann entsprechend auch das Polsterelement der Kopfschale luftdurchlässig
ausgebildet.