DE3419279C2 - - Google Patents
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- DE3419279C2 DE3419279C2 DE3419279A DE3419279A DE3419279C2 DE 3419279 C2 DE3419279 C2 DE 3419279C2 DE 3419279 A DE3419279 A DE 3419279A DE 3419279 A DE3419279 A DE 3419279A DE 3419279 C2 DE3419279 C2 DE 3419279C2
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Description
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen
angegebenen Gegenstand.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur
Herstellung einer Kathode, die sich für eine
elektrochemische Zelle der Art eignet, welche eine
Natriumanode aufweist, die bei Betriebstemperatur der Zelle
geschmolzen ist, einen Natrium-Aluminiumhalogenid-
Salzschmelzelektrolyten, der ebenfalls bei der
Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen ist, eine Kathode,
die in Form einer elektronisch leitfähigen, für Elektrolyt
durchlässigen Matrix vorliegt, die mit dem Elektrolyt
imprägniert ist, und zwischen der Anode und dem Elektrolyt
und die Anode vom Elektrolyt isolierend einen festen Leiter
für Natriumionen oder ein Mikromolekularsieb, das Natrium
darin sorbiert enthält, wobei der Mengenanteil von
Natriumionen und Aluminiumionen im Elektrolyt so gewählt
ist, daß die Löslichkeit der aktiven Kathodensubstanz im
schmelzflüssigen Elektrolyt bei oder nahe ihrem Minimum
liegt.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung einer derart
hergestellten Kathode in einer elektrochemischen Zelle.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung enthalten.
Weist bei der Durchführung des in Anspruch 1 angegebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens die Matrix mindestens eines der
angegebenen Übergangsmetalle auf, so entsteht, sobald der
Elektrolyt darin imprägniert und das NaCl darin einverleibt
ist, eine entladene Kathode, die für die sofortige
Verwendung in einer elektrochemischen Zelle, welche über
einen geeigneten Elektrolyt mit einer geeigneten Anode
verbunden ist, gebrauchsfertig ist.
Zur Durchführung des Verfahrens kann die Matrix aus
mindestens einem Mitglied der genannten Übergangsmetalle
gebildet werden. Die Bildung der Matrix kann durch Sintern
von daraus bestehenden Partikeln, z. B. in Pulver- oder Fa
serform, in einer reduzierenden Atmosphäre erfolgen. Wahl
weise kann die Matrix dadurch gebildet werden, daß ein teil
chenförmiges Gemisch davon mit einem organischen Bindemittel
hergestellt wird, das Gemisch zu einem einheitlichen Körper
gepreßt und das Bindemittel durch Erhitzen des Gemisches
unter Vakuum bei einer Temperatur oberhalb 400°C, die
zur Pyrolyse des Bindemittels ausreicht, pyrolysiert wird.
Die Einverleibung des NaCl in die Matrix kann gleich
zeitig mit der Bildung der Matrix bewirkt werden, wobei
das NaCl in feinverteilter teilchenförmiger Form in dem
zur Herstellung der Matrix bestimmten teilchenförmigen Ma
terial vor der Bildung der Matrix dispergiert wird. Wahl
weise kann das NaCl in die Matrix durch Eintauchen der
Matrix in eine wäßrige NaCl-Lösung einverleibt werden,
wobei anschließend getrocknet wird; oder das NaCl kann in
die Matrix dadurch eingebracht werden, daß der Elektrolyt
aufgeschmolzen und teilchenförmiges NaCl in feinverteilter
Form im geschmolzenen Elektrolyt suspendiert wird, bevor
die Matrix mit dem Elektrolyt imprägniert wird, worauf der
Elektrolyt zusammen mit dem darin suspendierten NaCl in die
Matrix einimprägniert wird. Wie ersichtlich, kann das NaCl
in die Matrix in einer Reihe geeigneter unterschiedlicher
Verfahrensweisen eingebracht werden und es kann der Matrix
auch einfach dadurch einverleibt werden, daß diese mit
geschmolzenem NaCl imprägniert wird, z. B. durch Kapillar
wirkung und Dochtwirkung.
Wird das NaCl durch Eintauchen eingebracht, so kann dies
durch wiederholtes sukzessives Eintauchen in eine wäßrige
NaCl-Lösung und anschließendes sukzessives Trocknen in ei
nem Vakuumofen erfolgen.
Das Imprägnieren der Matrix mit dem Salzschmelzelektroly
ten kann ebenfalls durch Vakuumimprägnierung bewirkt
werden, wobei der Elektrolyt in geschmolzenem Zustand
vorliegt.
Wird die Kathode in der angegebenen Weise unter Einsatz
eines Übergangsmetalls gebildet, so liegt sie in entlade
nem Zustand vor und kann sodann direkt in eine elektro
chemische Zelle eingebaut werden.
Die Metalle Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt und Nickel
zeichnen sich dadurch aus, daß ihre nach der Methode
von Goldschmidt und Pauling ("Refractory Hard Metals", 1953,
Schwarzkopf und Kieffer Verlag, S. 12 und 13) gemessenen
Atomradien im Bereich von 124 bis 127 pm (1,24 bis 1,27 Å)
liegen. Ihre Atomradien sind daher wesentlich kleiner als
diejenigen anderer Metalle, die schwer schmelzbare Hartmetalle
bilden.
Aus der DE-OS 23 39 845 sind wasserfreie Batterien und
insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von Kathoden für
solche Batterien bekannt, die mit einem Metallhalogenid
getränkt sind. Die Herstellung der dortigen Kathode wird
derart vollzogen, daß man einen elektrisch leitenden,
porösen Träger elektrochemisch mit einem Metalloxid oder
einem Metallhydroxid tränkt und anschließend den getränkten
Träger mit dem Strom eines reaktiven Halogenids oder eines
reaktiven Halogens behandelt, um das Metalloxid oder das
Metallhydroxid in das entsprechende Halogenid überzuführen.
Die DE-OS 23 39 845 betrifft jedoch keine Zellen mit
geschmolzenen Natriumanoden.
Die DE-PS 32 45 812 beschreibt eine elektrochemische Zelle,
insbesondere eine wiederaufladbare elektrochemische Zelle
mit Salzschmelzelektrolyten. Gemäß der DE-PS 32 45 812 umfaßt
die elektrochemische Zelle eine Natriumanode, die bei der
Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen ist, einen
Natrium-Aluminiumhalogenid-Salzschmelzelektrolyten, der
ebenfalls bei der Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen
ist, eine Kathode, die vom Elektrolyten imprägniert ist und
die als elektrochemisch aktive Kathodensubstanz der Zelle
ein Übergangsmetallchlorid, nämlich FeCl2, NiCl2,
CoCl2 und/oder CrCl2 verteilt in einer
elektrolytdurchlässigen Matrix, die elektronisch leitfähig
ist, enthält und zwischen der Anode und dem Elektrolyten und
die Anoden vom Elektrolyten isolierend einen Leiter aus
Natriumionen oder einem mikromolekularen Sieb, das Natrium
darin sorbiert enthält, wobei die Mengenanteile an
Natriumionen und Aluminiumionen im Elektrolyten so gewählt
sind, daß die Löslichkeit der aktiven Kathodensubstanz im
geschmolzenen Elektrolyten beim oder nahe seinem Minimum ist.
Aus der DE-PS 29 38 252 ist eine Kathode (positive Elektrode)
für eine Strom liefernde elektrochemische Zelle bekannt,
wobei die Kathode eine refraktäre
Zwischenhartmetallverbindung aus mindestens einem der
Metalle Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt und Nickel mit
mindestens einem der Nichtmetalle Kohlenstoff, Bor,
Stickstoff, Silizium und Phosphor aufweist und durch
Halogenierung aktiviert ist.
Es ist daher wünschenswert, das Aufladen der in Frage
stehenden Zelltypen, z. B. der in den obengenannten DE-PS
29 38 252 und insbesondere der DE-PS 32 45 812 genannten Zellen
zu ermöglichen, wobei wenigstens etwas Natrium vorhanden
ist, wenn die Zellen geladen werden. Um eine gute Benetzung
sicherzustellen, ist eine geringe Menge an Natrium an der
Anodenseite des Leiters oder Molekularsiebs vorzusehen, wenn
die Kathode im entladenen Zustand geladen wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
Herstellung einer Kathode in einem entladenen Zustand zur
Verfügung zu stellen, wodurch ermöglicht wird, eine Zelle in
ihrem entladenen Zustand zu laden, wobei wenigstens etwas
Natrium in ihrem Anodenabteil vorhanden ist, so daß eine
verstärkte Sicherheit während des Ladens der Zelle vorhanden
ist, da das Aufladen kein oder nur wenig einzubringendes
Natrium erfordert und wobei das Aufladen mit relativ
sicheren Materialien stattfindet. Die derart hergestellte
Kathode soll in einer elektrochemischen Zelle verwendbar
sein.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der
Ansprüche 1 bzw. 9 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung enthalten.
Vorzugsweise ist in der erfindungsgemäßen elektrochemi
schen Zelle die Anode eine Natriumanode, die bei Betriebs
temperatur der Zelle geschmolzen ist, und der Elektrolyt
ist der gleiche Natrium-Aluminiumhalogenid-Salzschmelz
elektrolyt, mit dem die Kathodenmatrix imprägniert ist und
er ist bei Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen, und
ein fester Leiter von Natriumionen oder ein Mikromolekular
sieb, das Natriumionen darin sorbiert enthält, befindet
sich zwischen der Anode und dem Elektrolyt und isoliert
die Anode vom Elektrolyt, wobei die Anteile von Natrium
ionen und Aluminiumionen im Elektrolyt so gewählt sind, daß
die Löslichkeit der aktiven Kathodensubstanz im schmelz
flüssigen Elektrolyt bei oder nahe ihrem Minimum liegt.
Vorzugsweise wird die Zelle, selbst wenn die Kathode aus
einer ein Übergangsmetall aufweisenden Matrix gewonnen ist,
einer Mehrzahl von Ladungs-/Entladungszyklen unterworfen,
um die Kathode zu konditionieren. Eine geringe Menge an
Natrium ist an der Anodenseite des festen Leiters oder
Molekularsiebs vorgesehen, wenn die Kathode im entladenen
Zustand geladen wird, um eine gute Benetzung sicherzustel
len.
Dient ein fester Leiter zur Isolierung der Anode vom
Salzschmelzelektrolyten, so kann es sich bei diesem festen
Leiter um einen solchen aus Nasicon oder β-Aluminiumoxid
handeln. Der Salzschmelzelektrolyt ist, wie oben ange
geben, vorzugsweise ein Elektrolyt auf der Basis von
Natrium-Aluminiumchlorid.
In Bezug auf den festen Leiter oder das Mikromolekularsieb
bedeutet "Isolieren", daß in Ionenform vorliegendes Na
trium oder metallisches Natrium, das sich von der Anode zum
Elektrolyt oder in umgekehrter Richtung bewegt, durch die
innere Kristallstruktur des festen Leiters bzw. durch das
aus Mikroporen gebildete Innere des Mikromolekularsiebs
wandern muß.
In Form eines Salzschmelzelektrolyten kann Natrium-Aluminium
chlorid je nach dem Verhältnis von Natrium zu Aluminium,
einen Schmelzpunkt in der Größenordnung von 150°C oder
darunter haben und, ebenfalls in Abhängigkeit von deren
Zusammensetzung, kann die aktive Kathode praktisch darin
unlöslich sein, wobei es sich dabei um angestrebte Merkmale
handelt.
Dieser Elektrolyt kann eine geringe Menge, z. B. 10 Gew.-%
und in der Regel weniger, eines Dopingmittels, z. B. eines
Alkalimetallhalogenids, bei dem es sich nicht um Natrium
chlorid handelt, enthalten, aufgrund dessen sein Schmelz
punkt erniedrigt wird. Bei dem Dopingmittel kann es sich
somit um ein Alkalimetallfluorid handeln, doch sollten
die Mengenverhältnisse der Komponenten des Elektrolyten
so gewählt werden, daß die Löslichkeit der aktiven Katho
densubstanz im Elektrolyt auf einem Minimum gehalten wird.
Es wurde festgestellt, daß die minimale Löslichkeit der aktiven
Kathodensubstanz in dem Natrium-Aluminiumchlorid-Elektrolyt
(der, wie oben angegeben, mit einem Dopingmittel versetzt
sein kann), dann erzielt wird, wenn das molare Verhältnis
des Alkalimetallhalogenids zum Aluminiumhalogenid etwa
1:1 beträgt. In anderen Worten, die relativen Mengen an
den Alkalimetallionen, Aluminiumionen und Halogenidionen
sollten praktisch einem Produkt der stöchiometrischen Zu
sammensetzung
MAlX4
entsprechen, worin bedeuten
M Alkalimetallkationen und
X Halogenidanionen.
MAlX4
entsprechen, worin bedeuten
M Alkalimetallkationen und
X Halogenidanionen.
Elektrolyten dieses Typs werden z. B. in der US-PS 42 87 271
beschrieben.
Auf diese Weise können die Mengenverhältnisse der Komponen
ten so gewählt werden, daß der Schmelzpunkt des Elektroly
ten bei Atmosphärendruck unter 140°C liegt. Geringe Mengen
an Dopingmitteln können im Elektrolyten toleriert werden,
z. B. Substanzen, die in dem schmelzflüssigen Elektrolyten
ionisieren unter Bildung von Ionen, die die elektrolytische
Wirkung des Elektrolyten beeinflussen, oder, wie oben ange
geben, Substanzen, die dessen Schmelzpunkt erniedrigen, doch
sollte deren Natur und Menge unzureichend sein, um den we
sentlichen Charakter des Elektrolyten als ein Natrium-Alu
niumchlorid-Elektrolyt, worin das der Formel MAlX4 entspre
chende Produkt aufrechterhalten bleibt, zu verändern.
Enthält die Zelle ein Mikromolekularsieb, so kann dies
als ein Leiter von Natriummetall und/oder Natriumionen,
je nach dem Mechanismus, durch welchen Natrium durch diesen
hindurch transportiert wird, angesehen werden.
Unter "Mikromolekularsieb" ist ein Molekularsieb zu ver
stehen, das miteinander verbundene Kohlräume und/oder Ka
näle in seinem Inneren und Fenster und/oder Poren in sei
ner Oberfläche, die zu diesen Hohlräumen und Kanälen führen,
aufweist, wobei die Fenster, Poren, Hohlräume und/oder Ka
näle eine Größe von nicht mehr als 5000 pm (50 Å) und vorzugs
weise von weniger als 2000 pm (20 Å) haben.
Geeignete Mikromolekularsiebe sind mineralische Mikro
molekularsiebe, d. h. anorganische Gitter- oder Grundge
rüststrukturen, z. B. Tectosilicate, d. h. die Zeolithe
13X, 3A, 4A oder dergl. obwohl auch bestimmte im wesent
lichen organische Mikromolekularsiebe, z. B. in Form von
Clathraten, unter bestimmten Umständen geeignet sein
können.
Die aktive Kathodensubstanz sollte vorzugsweise innerhalb
der Matrix gleichmäßig dispergiert sein, und sie kann in
fein verteilter teilchenförmiger Form vorliegen und/oder
sie kann als feine Partikel oder als dünne Schicht an der
Matrix anhaften, vorzugsweise in solcher Weise, daß keine
großen Partikel oder dicke Schichten an aktiver Kathodensub
stanz vorliegen, und insbesondere in solcher Weise, daß
sich keine aktive Kathodensubstanz physikalisch im Abstand
vom Material der Matrix befindet, was sich durch einen über
mäßig großen Abstand, z. B. in großen Hohlräumen in der Matrix,
als ein Stromkollektor auswirkt. In anderen Worten, die ak
tive Kathodensubstanz sollte vorzugsweise nahe oder unmit
telbar am Material der Matrix vorliegen und sie sollte so
dünn wie möglich verteilt sein in Übereinstimmung mit der
Porosität der Matrix und der erforderlichen Menge an Katho
densubstanz. Große Partikel oder dicke Schichten an aktiver
Kathodensubstanz verhindern zwar nicht den Betrieb der
Zelle, doch sie sind praktisch wirkungslos und eine Menge
an der aktiven Kathodensubstanz, die über das erforderliche
Kathodenmaterial hinausgeht, trägt lediglich zum Eigenge
wicht bei.
In der Praxis wird nach dem Zusammenbau der Zelle in der
oben angegebenen Form, wobei sich deren Kathode im entla
denen Zustand befindet, die Zelle auf ihre Betriebstempera
tur erhitzt, die im Bereich von 150-500°C, typischerweise
bei 250-350°C, liegt, und die Kathode wird elektroche
misch konditioniert, indem sie den oben angegebenen La
dungs-/Entladungszyklen unterworfen wird. Vorzugsweise er
folgt das Laden der Zelle langsam, in der Regel im Bereich
von 5 mAcm-2 auf eine Spannungsgrenze von etwa 0,15 V ober
halb des Ruhepotentials der Zelle. Wird
das betreffende Übergangsmetall oder die Übergangsmetalle
durch M wiedergegeben, so kann die beim Laden erfolgende
Reaktion wie folgt dargestellt werden:
M+2NaCl → MCl2+2Na.
So beträgt z. B. das Ruhepotential für Fe/FeCl2//Na
2,35 V bei 250°C und das Ruhepotential für Ni/NiCl2//iNa
ist 2,59 V bei 250°C.
Während der Konditionierung wird die Zelle entladen, in
der Regel ebenfalls langsam mit etwa 15 mAcm-2 jeweils
auf eine Spannung von etwa 0,5 V unterhalb des Ruhepotentials.
Wiederholte Zyklen unter diesen
Ladungs- und Entladungsbedingungen werden solange wie er
forderlich fortgesetzt, bis die Kathode konditioniert ist,
z. B. bis zu etwa 30 Zyklen. Das Konditionieren führt zu ei
ner stabilen reversiblen Kapazität von der etwa 85% der
theoretischen Kapazität, bezogen auf das Gewicht des zu
gesetzten NaCl. Die Zelle kann sodann in Betrieb genommen
werden, z. B. als eine Energiespeicherzelle, bei sehr viel
höheren Stromdichten in der Größenordnung von bis zu etwa
150 mAcm-2 beim Entladen, und bis zu etwa 50 mAcm-2 beim
Laden.
Statt bei einer festgelegten Ladungs- und Entladungsrate
während jedes Konditionierzyklus zu konditionieren, ist
es auch möglich, die Stromdichten während der Konditionier
zyklen zu erhöhen, während der Konditionierprozeß fort
schreitet.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläu
tern, ohne sie zu beschränken.
Eine poröse Matrix wurde durch Sintern von Eisenpulver
hergestellt. Die Matrix war 14 mm dick und zu 65% porös,
d. h. 65% ihres Innenvolumens wies miteinander verbundene
Hohlräume und Kanäle, die mit den an ihrer Oberfläche be
findlichen Poren in Verbindung standen, auf.
Eine Suspension von feinverteiltem NaCl (wesentlich feiner
als die Poren der Matrix) in schmelzflüssigem NaAlCl4
(ein äquimolares Gemisch von NaCl und AlCl3) wurde herge
stellt. Das Mengenverhältnis von NaCl im NaAlCl4 betrug
etwa 40 Gew.-% und die Partikelgröße des NaCl war etwa
20 µm. Die Matrix wurde sodann mit dieser schmelzflüs
sigen Suspension durch Vakuumimprägnierung gesättigt.
Die auf diese Weise hergestellte entladene Fe/FeCl2-Katho
de wurde in eine Testzelle eingebaut, die eine Natriumano
de, einen β-Aluminium-Feststoffelektrolyt zwischen der Ano
de und der Kathode, und einen flüssigen Elektrolyt, be
stehend aus diesem NaAlCl4 zwischen dem β-Aluminiumoxid
und der Kathode, mit dem diese Kathode gesättigt war, auf
wies.
Die auf diese Weise gebildete Zelle wurde sodann einer
Mehrzahl von Ladungs-/Entladungszyklen bei 250°C unter
worfen, unter Verwendung eines Ladungsstroms von 0,1-
0,2 A (etwa 5-10 mAcm-2) bis zu einer Spannungsgrenze
von etwa 0,15 V oberhalb des Ruhepotentials
von etwa 2,35 V für Fe/FeCl2//Na bei 250°C, und eines
Entladungsstroms von 0,5 A bis zu einer Spannung von etwa
0,5 V unterhalb des Ruhepotentials.
In der beigefügten Fig. 1 ist eine graphische Auswertung
bestimmter Zyklenkurven während der ersten 15 Zyklen der
Zelle wiedergegeben, wobei die Zellenspannung gegen % der
theoretischen Kapazität aufgetragen ist. In Fig. 1 sind
die Kurven für den 2., 10. und 15. Entladungszyklus und
den 10. und 15. Ladungszyklus gezeigt.
Nach etwa dem 15. bis 17. Zyklus wurde die Zelle weiteren
15 Zyklen bei einer Ladungsrate von etwa 0,5 A und einer
Entladungsrate von etwa 0,5 A zwischen den gleichen Span
nungsgrenzen wie während der anfänglichen Konditionierung
unterworfen. Nach dieser Gesamtzahl von 32 Zyklen wurde
die Zelle als vollständig konditioniert angesehen und sie
wurde sodann während weiterer 11 Zyklen bei einer Ladungs
rate von 0,5 A und einer Entladungsrate von 2,0 A betrie
ben. Eine graphische Auswertung der Kapazität (Ah) und
des Zellenwiderstands (Ohm cm2) gegen die Zahl der Zyklen
ist in Fig. 2 gezeigt.
Nach diesen 15 Zyklen zeigte sich, daß die Kathode eine
reversible Kapazität in der Größenordnung von 85% ihrer
theoretischen Kapazität aufwies und nach den angegebenen
32 Zyklen hatte die Kathode eine stabile reversible Ka
pazität von über 85% ihrer theoretischen Kapazität. Ent
sprechende Versuche zeigten, daß eine ähnliche Konditio
nierung bei 300°C nach wesentlich weniger, z. B. etwa
5 Zyklen, sich ähnlich auswirkt wie 15 Zyklen bei 250°C,
da eine Erhöhung der Zellentemperatur die Zahl der erfor
derlichen Zyklen vermindert.
Eine erfindungsgemäße Kathode auf Nickelbasis wurde aus
einer 2 mm dicken Nickelmatrix, die aus gesintertem Nickel
pulver unter Erzielung einer Porosität von etwa 80% gebil
det war, hergestellt, und NaCl wurde der Matrix einver
leibt durch wiederholtes Eintauchen der Matrix in eine ge
sättigte wäßrige NaCl-Lösung mit nachfolgendem Trocknen
in einem Vakuumofen, bis die Matrix einen Gewichtszuwachs
von etwa 40% erzielt hatte.
Die Kathode wurde in eine Zelle des in Beispiel 1 beschrie
benen Typs eingebaut und durch Ladung/Entladung einer Kon
ditionierung in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unterwor
fen (Ladung bei 0,1 A, entsprechend etwa 5 mAcm-2, und
Entladung bei 0,5 A). Es zeigte sich, daß sie praktisch
unmittelbar danach eine Kapazität von über 85% der theo
retischen Kapazität aufwies.
In Fig. 3 ist die Zellenspannung gegen die Kapazität
aufgetragen.
Eine weitere Kathode auf Nickelbasis wurde hergestellt
durch Vermischen von Natriumchlorid und Nickelpulver (in
einem Massenverhältnis von etwa 1:2,5) in eine wäßrige Auf
schlämmung und Verformung um einen Nickelfolien-Stromkol
lektor. Nach dem Trocknen wurde die Kathode gesintert unter
Wasserstoff bei bis zu 800°C während 5h. Die Kathode wurde
mit schmelzflüssigem NaAlCl4 (einem äquimolaren Gemisch
von NaCl und AlCl3) imprägniert und danach in eine Zelle
des oben angegebenen Typs eingebaut.
Die Zellentemperatur wurde konstant bei 250°C gehalten
und für die ersten 4 Zyklen einer langsamen Ladung bei
100 mA (4 mAcm-2) auf 2,8 V wurde eine Kapazität von 2,86 Ah
erhalten, von denen 2,5 Ah bei 200 mAh (8 mAcm-2) wieder
erhalten wurden (Fig. 4). Die Ladungsrate wurde auf 400 mA
(16 mAcm-2) erhöht und die Entladungsraten wurden auf
800 mA (32 mAcm-2) von Zyklus 5 bis Zyklus 18 gesteigert,
wobei ein Abfall der Kapazität auf einen Wert von 2,2 Ah
festgestellt wurde. Das Betriebsverhalten blieb konstant von
Zyklus 19 bis 39 bei einer erhöhten Entladungsrate von 1 A
(40 mAcm-2). Der Entladungszyklus 41 (2 A) und der Entla
dungszyklus 42 (2,5 A) ergaben noch immer eine Kapazität
von mehr als 2 Ah (80% der ersten Entladung).
Abschließend verdient noch festgestellt zu werden, daß
das Konditionieren einer Matrix, die ein poröses gesin
tertes Gemisch von zwei oder mehreren der Metalle Fe, Ni,
Co, Cr und Mn aufweist, zur Bildung einer erfindungsgemäßen
Kathode hervorragend geeignet ist.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kathode, die sich für
eine elektrochemische Zelle der Art eignet, welche eine
Natriumanode aufweist, die bei Betriebstemperatur der
Zelle geschmolzen ist, einen Natrium-Aluminiumhalogenid-
Salzschmelzelektrolyten, der ebenfalls bei der
Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen ist, eine
Kathode, die in Form einer elektronisch leitfähigen, für
Elektrolyt durchlässigen Matrix vorliegt, die mit dem
Elektrolyt imprägniert ist, und zwischen der Anode und
dem Elektrolyt und die Anode vom Elektrolyt isolierend
einen festen Leiter für Natriumionen oder ein
Mikromolekularsieb, das Natrium darin sorbiert enthält,
wobei der Mengenanteil von Natriumionen und
Aluminiumionen im Elektrolyt so gewählt ist, daß die
Löslichkeit der aktiven Kathodensubstanz im
schmelzflüssigen Elektrolyt bei oder nahe ihrem Minimum
liegt, dadurch gekennzeichnet, daß man Natriumchlorid in
verteilter Form in eine elektrolytdurchlässige Matrix
einbringt, die aus wenigstens einem Mitglied der Gruppe
Fe, Ni, Co, Cr und Mn gebildet ist, und die Matrix mit
einem geeigneten Natrium-Aluminiumhalogenid-
Salzschmelzelektrolyt imprägniert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Bildung der Matrix aus wenigstens einem Mitglied
der genannten Übergangsmetalle vornimmt, in dem man
Teilchen davon in einer reduzierenden Atmosphäre sintert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Matrix aus wenigstens einem Mitglied der Gruppe
dieser Übergangsmetalle bildet, indem man ein
teilchenförmiges Gemisch davon mit einem organischen
Binder herstellt, das Gemisch zu einem einheitlichen
Körper preßt und das Gemisch
unter Vakuum auf eine Temperatur über 400°C erhitzt, die
ausreicht, den Binder zu pyrolysieren.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß NaCl in die Matrix gleichzeitig mit der Bildung der
Matrix eingebracht wird, wobei das NaCl in feinverteilter
teilchenförmiger Form in dem zur Herstellung der Matrix
bestimmten teilchenförmigen Material vor Bildung der
Matrix verteilt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Nacl in die Matrix eingebracht
wird, indem man die Matrix in eine wäßrige NaCl-Lösung
taucht und dann trocknet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man das NaCl in die Matrix einbringt,
indem man den Elektrolyten schmilzt und teilchenförmiges
NaCl in feinverteilter Form im geschmolzenen Elektrolyten
verteilt, bevor die Matrix mit dem Elektrolyt imprägniert
wird und dann den Elektrolyt zusammen mit dem darin
suspendierten NaCl in die Matrix einimprägniert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das NaCl in die Matrix eingebracht
wird, in dem man diese mit geschmolzenem NaCl durch
Kapillarwirkung und durch Dochtwirkung imprägniert.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Imprägnieren des Salzschmelzelektrolyten in die
Matrix durch Vakuumimprägnierung erfolgt, wobei der
Elektrolyt in geschmolzenem Zustand vorliegt.
9. Verwendung einer nach den Ansprüchen 1 bis 8
hergestellten Kathode in einer elektrochemischen Zelle,
deren Anode eine Natriumanode ist, die bei Betriebstempe
ratur der Zelle geschmolzen ist, deren Elektrolyt der
gleiche Natrium-Aluminiumhalogenid-Salzschmelzelektrolyt
ist, mit dem die Kathodenmatrix imprägniert ist und der
bei Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen ist, und in
der ein fester Leiter für Natriumionen oder ein Mikro
molekularsieb, das Natriumionen darin sorbiert enthält,
zwischen der Anode und dem Elektrolyt vorliegt und die
Anode vom Elektrolyt isoliert, wobei die
Anteile von Natriumionen und Aluminiumionen im
Elektrolyt so gewählt sind, daß die Löslichkeit der
aktiven Kathodensubstanz im geschmolzenen Elektrolyten
bei oder nahe ihrem Minimum liegt.
10. Verwendung einer Kathode nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zelle einer Mehrzahl von
Ladungs/Entladungszyklen zur Konditionierung der Kathode
unterworfen ist.
11. Verwendung einer Kathode nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnete daß ein fester Leiter aus
Nasikon (Na3Zr2Si2PO12) oder β-Aluminiumoxid die
Anode vom Salzschmelzelektrolyten isoliert.
12. Verwendung einer Kathode nach einem der Ansprüche 9 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Salzschmelzelektrolyt ein Natrium-Aluminiumchlorid-
Elektrolyt ist.
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