-
Pentaprisma. Die üblichen Pentaprismen erhalten, wenn sie als Vorsatzprismen
für Fernrohre mit kleiner Eintrittspupille und großem Gesichtsfeldwinkel dienen
sollen, unerwünscht große Abmessungen. Die Erfindung bezweckt, diesen Man gel zu
überwinden und erreicht den Zweck dadurch, daß dem Pentaprisma anstatt des üblichen
pentagonalen Querschnitts ein Querschnitt gegeben wird, der sich aus einem dieLichtein-undLichtaustrittskante
desPentaprismas aufweisenden Dreieck und einem auf die dritte Seite .dieses Dreiecks
aufgesetzten Viereck zusammensetzt, wobei die reflektierenden Kanten des Aufsatzprismas
sich stumpf auf die Dreieckseite aufsetzen.
-
Fabrikatorisch ist die neue Form des Pentaprismas aus zwei verkitteten
Prismen zusammenzusetzen, nämlich einem dreiseitigen Prisma mit den beiden lichtbrechenden
Flächen des Pentaprismas und einem vierseitigen, auf die dritte Fläche dieses dreiseitig
Y e n Prismas aufgesetzten Prisma mit den bei-,len reflektierenden Pentaprisinafiächen.
Durch diese Art der Herstellung des Pentaprismas aus einem dreiseitigen Prisma und
einem mit ihm verkitteten Prisma mit zwei einander gegenüberliegenden und im Winkel
von q.5° zueinander geneigten reflektierenden Flächen gewinnt das Prisma in der
Art seines Zusammenbaues eine gewisse Ähnlichkeit mit einem vorbe#kannten Pentaprisma,
welches ebenfalls aus zwei derartigen Teilen zusammengesetzt ist. Das neue Prisma
unterscheidet sich aber von dem vorbekannten Prisma dadurch, daß bei ihm das Prisma
mit den beiden gegenüberliegenden reflektierenden
Flächen eine wesentlich
kleinere Basis hat als das dreiseitige Prisma, auf welches es aufgekittet ist. Davon
hängt der technische Effekt, nämlich die Erzielung eines großen Gesichtsfeldes bei
geringen Gesamtabmessungen des Prismenkörpers ab. Denn nur auf diese Weise ist es
möglich, auch bei kleinen Abmessungen des reflektierenden Prismas große Eintrittsflächen
zu erzielen, die für einen großen Gesichtswinkel erforderlich sind. Bei dem vorbekannten
zusammengesetzten Pentaprisma sind die miteinander verkitteten Basisflächen der
beiden Prismen gleich groß, und die Zusammensetzung des Prismas aus zwei Teilen
,dient hier nur dem Zweck der Herstellung des Prismas auch bei großen Abmessungen
aus spannungsfreien Glasstükken, welch letztere sich leichter bei geringen Abmessungen
als bei größeren erzielen lassen.
-
Das neue Pentaprisma kann auch als Prisma mit Dachkante ausgebildet
werden, zu welchem Zweck e's nur erforderlich ist, die eine der beiden reflektierenden
Flächen des Aufsatzprismas als Dachfläche auszubilden.
-
Das neue Pentaprisma und die durch die neue Form gegenüber einem Pentaprisma
üblicher Konstruktion erzielte Volumenverkleinerung sind auf der Zeichnung veranschaulicht.
-
Fig. i zeigt einen Querschnitt durch, ein übliches hentaprisma und
veranschaulicht den Gang zweier durch das Prisma hindurchgehender Gesichtsfeldstrahlenbüschel.
-
Fig. 2 veranschaulicht in ausgezogenen Linien einen Grundriß durch
die neue Pentaprismenform und den Gang der den gleichen Gesichtswinkel einschließenden
Strahlenbüschel durch das Prisma.
-
Fig. 3 ist .eine Seitenansicht.
-
Fig.4 und 5 veranschaulichen das neue Prisma im Grun.driß und in Seitenansicht
in der Ausbildung als Prisma mit Dachkante.
-
Bei dem normalen Pentaprisma nach Fig. i ist die Lichteintrittsfläche
mit i, die Austrittsfläche mit 2 bezeichnet. Die beiden reflektierenden Flächen
tragen die Bezeichnung 3, 4. Bei dem im Querschnitt in Fig. 2 dargestellten neuen
Pentaprisma sind die Ein-und Austrittsflächen mit i', 2'-und die beiden reflektierenden
Flächen mit 3', 4' bezeichnet. Die Ein- und Austrittsflächen i', 2' gehören zu einem
dreiseitigen Prisma, .dessen dritte Fläche mit 5 bezeichnet ist. Diese Fläche ist
mit der auf sie aufgesetzten Fläche des die beiden reflektierenden Flächen 3', 4'
tragenden Aufsatzprismas 6 verkittet, so @daß die Lichtstrahlen ungehindert durch
sie hindurchgehen. Die reflektierenden Flächen 3', 4' stoßen stumpf auf die Kittfläche
5 auf, welch letztere beiderseitig über die reflektierenden Flächen 3', 4' hinausragt.
Indessen sind die über die reflektierenden Flächen 3', 4' hinausragenden Abschnitte
der Kittfläche 5 optisch wirkungslos, so daß die Ecken des dreiseitigen Prismas
his zu den reflektierenden Flächen 3', 4' weggeschnitten werden können.
-
Der Erfolg der neuen Prismenform in Bezug auf die Volumenersparnis
ist aus Fig. 2, worin der Querschnitt es normalen Pentaprismas gemäß Fig. i strichpunktiert
eingezeichnet ist, ohne weiteres ersichtlich. Auch in der Höhenausdehnung wird eine
Volumenersparnis erzielt, wie Fig. 3 erkennen läßt.
-
Die Ausführungsform nach Fig.4 und 5 unterscheidet sich von der nach
Fig. 2 und 3 lediglich dadurch, daß die eine reflektierende Fläche des Aufsatzprismas
6 als Dachfläche ausgebildet ist. Die Lichteintritts- und -austrittsflächen sind
bei diesem Dachkantenpentaprisma wiederum mit i', 2' und das Aufsatzprisma als Ganzes
mit 6 bezeichnet. Die eine reflektierende Fläche dieses Aufsatzprismas, welche unverändert
erhalten geblieben ist, trägt wiederum die Bezeichnung 4'. Die beiden die Fläche
3' der Fig. 2 ersetzenden, zusammen ein Dach bildenden Flächen sind mit
3a, 3b bezeichnet.