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Flüssigkeitsgedämpfte Gummifeder
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine flüssigkeitsgedämpfte Gummifeder
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Flüssigkeitsgedämpfte Gummifedern dieser Art sind in zahllosen Ausführungsbeispielen
bekannt und dienen unter Druckbelastung nach Art eines Gummipuffers der hydraulisch
gedämpften Lagerung schwingender Massen, vor allem zur Lagerung von Motoren, insbesondere
Verbrennungsmotoren, und auf diesem Anwendungsgebiet speziell der Lagerung der Verbrennungskraftmaschinen
im Kraftfahrzeugbau. Die flüssigkeitsgedämpften Gummifedern der in Rede stehenden
Art werden daher, funktionsbezogen, häufig auch kurz als "Hydrolager" oder, anwendungsbezogen,
auch als
"Motorlager" bezeichnet.
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Nachteilig an allen bekannten unter Verwendung einer Drosselöffnung
flüssigkeitsgedämpften Gummifedern der hier in Rede stehenden Art ist, daß mit zunehmender
Beanspruchung der Gummifeder, und zwar speziell mit zunehmender Frequenz der auf
die Gummifeder einwirkenden Wechselkräfte oder Stöße und mit zunehmendem Federwegldie
Gummifedern außerhalb eines relativ eng begrenzten Arbeitsbereiches, auf den sie
konstruktiv abgestimmt sind, rasch bis zur Wirkungslosigkeit verhärten, daß also,
was Hand in Hand geht, mit zunehmender Frequenz der Dämpfungsfaktor der Gummifeder
rasch abnimmt, während die dynamische Federsteifigkeit rapide, und zwar in erster
Näherung fast quadratisch, zunimmt. Der Dämpfungsfaktor der Gummifeder ist dabei
das Verhältnis der im Lastzyklus dissipierten Energie, also der Dämpfungsarbeit,
zur effektiven Federarbeit, das heißt also dem halben Produkt aus maximaler Federkraft
und maximalem Federweg im betrachteten Lastwechselzyklus. Dabei sind sowohl die
Abnahme des Dämpfungsfaktors als auch die Zunahme der effektiven dynamischen Federsteifigkeit
mit zunehmender Frequenz zwangsläufige Folgen des bei flüssigkeitsgedämpften Gummifedern
der in Rede stehenden Art angewendeten Prinzips der hydraulischen Dämpfung an einer
Drosselöffnung oder einem Drosselkanal. Sowohl mit zunehmender Frequenz bei gleicher
Amplitude als auch bei gleicher Frequenz mit zunehmender Amplitude der auf die Gummifeder
einwirkenden Lastschwingungen tritt vor der Drosselöffnung eine Erhöhung des Staudrucks
auf, der primär und wesentlich die Verhärtung der flüssigkeitsgedämpften Gummifeder
bewirkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flüssigkeitsgedämpfte
Gummifeder für die dynamische Druckbeanspruchung der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß der
Dämpfungsfaktor und die dynamische Federsteifigkeit
über einen großen Arbeitsfrequenzbereich hin zumindest im wesentlichen frequenzunabhängig
sind, die flüssigkeitsgedämpfte Gummifeder also über einen erweiterten Arbeitsfrequenzbereich
hinweg praktisch unveränderte Feder- und Dämpfungseigenschaften aufweist und insbesondere
nicht verhärtet.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine flüssigkeitsgedämpfte
Gummifeder der eingangs genannten Art, die die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 genannten Merkmale aufweist.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des über der Trennplatte oder
dem Diaphragma mit der Drosselöffnung liegenden, die Dämpferkammer umschließenden
Gummifederelements in Form eines einschaligen Rotationshyperboloids bewirkt, daß
bei Belastung der Feder und bei dem damit verbundenen Zusammendrücken der Feder
in Richtung des Federwegs zwischen Tragplatte und Lagerplatte eine einschnürende
und querschnittsverjüngende Radialstauchung des Gummifederelements im Bereich seiner
Taille bei gleichzeitiger Volumenverringerung sowohl des über dieser Taille als
auch unter der Taille liegenden Teilraums der Dämpferkammer erfolgt, was dazu führt,
daß mit zunehmendem Federweg zunehmend mehr Dämpferflüssigkeit aus dem Dämpferraum
verdrängt wird. Mit anderen Worten, durch die geometrische Formgebung des Gummifederelements
wird erreicht, daß die Verminderung des Dämpferkammervolumens bzw., was das gleiche
ist, das Volumen der bei Belastung aus der Dämpferkammer in die Ausweichkammer gedrückten
Dämpferflüssigkeit dem Federweg nicht linear oder sublinear, sondern progressiv
proportional ist. Da dieses Fördervolumen jedoch der Dämpfungsarbeit direkt proportional
ist, bedeutet das, daß die Dämpfung als Funktion des Federweges zunimmt, also in
der angestrebten Weise der Verhärtung der Gummifeder bei höherer Belastung entgegenwirkt.
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Durch die Einschnürung des Mittelteils bzw. der Taille des rotationssymmetrischen
Gummifederelements wird weiterhin bei Belastung in Richtung des Federwegs im Federelement
ein Knickeffekt bewirkt, der dazu führt, daß die statische Feder steifigkeit des
Gummifederelements nicht wie für den reinen Federwerkstoff Gummi im Arbeitsbereich
zumindest im wesentlichen linear, sondern kontinuierlich ausgeprägt degressiv verläuft.
Da der Dynamikfaktor, der den Zusammenhang zwischen der statischen Federsteifigkeit
und der dynamischen Federsteifigkeit als Proportionalitätsfaktor herstellt, für
den hier in Rede stehenden Werkstoff Gummi mit der Frequenz kaum zunimmt und in
den hier in Rede stehenden Frequenzbereichen bis zu 100 oder 200 Hz praktisch frequenzunabhängig
ist, nimmt also auch die dynamische Federsteifigkeit des in Form eines einschaligen
Rotationshyperboloids ausgebildeten Federelements der Gummifeder gemäß der Erfindung
degressiv zu. Anhand weniger orientierender Dimensionierungsversuche kann der Fachmann
diesen degressiven Verlauf der dynamischen Federsteifigkeit des Gummifederelements
der Gummifeder so bemessen, daß die unvermeidbare Staudruckerhöhung der Dämpferflüssigkeit
vor der Drosselöffnung bei zunehmender dynamischer Belastung, also zunehmender Frequenz
oder zunehmendem Federweg, gerade kompensiert wird. Mit anderen Worten, bei der
Gummifeder der Erfindung wird der progressive Verlauf des Staudrucks durch den degressiven
Verlauf der dynamischen Federsteifigkeit des Gummifederelements kompensiert, und
zwar vorzugsweise in der Art, daß die effektive dynamische Federsteifigkeit der
Gummifeder insgesamt praktisch frequenzunabhängig wird.
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Um die zur Erzielung des angestrebten Einknickeffekts oder Einschnüreffekts
im Bereich der Taille des Gummifederelements erforderlichen Verformungsspannungen
so gering wie möglich zu halten, ist das Gummifederelement in diesem Bereich vorzugsweise
innen und/oder außen, insbesondere innen und außen
mit axialen Kerben
versehen. Die Kerben sind mit gleichem Winkelabstand voneinander verteilt. Wenn
das Gummifederelement innen und aßen solche axial verlaufenden Kerben im Taillenbereich
aufweist, sind die Innenkerben und die Außenkerben vorzugsweise so gegeneinander
versetzt, daß jeweils zwischen zwei Außenkerben eine Innenkerbe und umgekehrt zwischen
zwei Innenkerben eine Außenkerbe steht, die Innenkerben und die Außenkerben also
mit anderen Worten "auf Lücke" stehen. Dadurch wird trotz einer spürbaren Senkung.
der erforderlichen Verformungsarbeit die mechanische Festigkeit des Gummifederelements
im Taillenbereich kaum beeeinträchtigt.
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Aufgabengemäß ist das Gummifederelement gemäß der Erfindung durch
eine unverändert weiche Dämpfungs- und Federcharakteristik bis in hohe Lastbereiche
hinein gekennzeichnet. Dies kann bei an den Grenzen des vorgesehenen Arbeitsbereiches
liegenden extremen Stoßbelastungen zu einem überweiten Rückschwingen der Gummifeder
und damit unter Umständen zu einer Uberdehnung des Gummifederelements und/oder zu
Kavitationen an der Dämpferdrossel führen. Um dies zu verhindern, ist die Gummifeder
vorzugsweise mit einem zweiteiligen Käfigelement ausgerüstet, das als Federwegbegrenzer
dient. Dabei ist der eine der beiden Käfigteile fest mit der Tragplatte der Feder
und das andere der beiden Käfigteile fest mit der Lagerplatte der Gummifeder verbunden
und stehen die beiden Käfigteile durch Anschlagmittel begrenzt so miteinander im
Eingriff, daß sie in Richtung des Federweges der Gummifeder nur zwischen den beiden
Anschlägen relativ zueinander verschiebbar sind. In einfachster Weise kann dies
beispielsweise so realisiert werden, daß der eine Käfigteil mindestens eine, vorzugsweise
mit gleichmäßiger radialer Verteilung zwei, drei oder vier radial stehende Laschen
oder Zungen trägt, die durch zugeordnete Axialschlitze im anderen Käfigteil hindurchgreifen.
Die Länge zwischen den beiden
Anschlägen, hier also die Länge des
Axialschlitzes, ist dabei meist so bemessen, daß sie zumindest gleich dem für den
normalen Betrieb der Gummifeder benötigten Federweg ist. Zweckmäßigerweise wird
dann zusätzlich sowohl am oberen als auch am unteren, den Federweg begrenzenden
Anschlag des Käfigteils ein bestimmter Abstand für ein Uberschwingen der Gummifeder
eingerechnet sein. Die zusammenwirkendenAnschläge können selbst noch guuuigepuffert
ausgebildet sein, um beim Durchschwingen der Feder aus dem Arbeitsbereich heraus
den Begrenzungsanschlag zu dämpfen. Alternativ ist der Käfig axial so kurz bemessen,
daß das Gummifederelement stets unter axialer Vorspannung steht, die unteren Anschlagflächen
des Federwegbegrenzers also bei unbelasteter Feder elastisch aufeinandergezwungen
werden. Dadurch kann der Federweg bis zum unteren Einsatzlastbereich der Feder verkürzt,
gleichsam "übersprungen" werden.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 im Axialschnitt
und in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel der flüssigkeitsgedämpften
Gummifeder, links der Mittellinie im unbelasteten und rechts der Mittellinie im
belasteten Zustand; Fig. 2 in schematischer Darstellung einen Schnitt nach II-II
in Fig. 1; Fig. 3 in schematischer grafischer Darstellung die Frequenzabhängigkeit
der dynamischen Federsteifigkeitt Fig. 4 in schematischer grafischer Darstellung
die Frequenzabhängigkeit des Dämpfungsfaktors; Fig. 5 das aus der Dämpferkammer
verdrängte Flüssigkeitsvolumen als Funktion des Federweges; und
Fig.
6 ebenfalls in schematischer grafischer Darstellung die statische Federkennlinie
für ein Gummifederelement, wie es in einer hydraulisch gedämpften Gummifeder nach
dem Stand der Technik verwendet wird, und für das Gummifederelement in der hydraulisch
gedämpften Gummifeder gemäß der Erfindung.
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Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel der
flüssigkeitsgedämpften Gummifeder gemäß der Erfindung ist links der Mittellinie
der entspannte Zustand der Gummifeder und rechts der Mittellinie ein belasteter
Zustand gezeigt. Die Gummifeder besteht im wesentlichen aus einer Tragplatte 1,
einer Lagerplatte 2, einem Gummifederelement 3, in dem eine mit einer Dämpferflüssigkeit
gefüllte Dämpferkammer 4 ausgebildet ist, einer durch eine verformbare Membran 5
abgeschlossenen Ausweichkammer 6 und einer die Dämpferkammer 4 und die Ausweichkammer
6 voneinander trennenden, nicht verformbaren starren Trennwand 7, in der eine Drosselöffnung
8 ausgebildet ist, die die Dämpferkammer 4 mit der Ausweichkammer 6 verbindet. Die
Lagerplatte 2 weist eine napfförmige Vertiefung 9 auf, in die hinein sich die verformbare
Membran 5 ausbuchten kann. Die napfartige Vertiefung 9 ist zum Druckausgleich mit
vier Belüftungsöffnungen 10 versehen.
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Das Gummifederelement 3 ist zu seiner Mittelachse 11 rotationssymmetrisch.
Es hat zumindest im wesentlichen die Form eines eingeschnürten Zylinders, mathematisch
also zumindest im wesentlichen die Form eines einschaligen Rotationshyperboloids.
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Im Bereich seiner Taille 12 ist das Gummifederelement 3 sowohl innen
als auch außen mit je vier axial verlaufenden Kerben 13 bzw. 14 versehen. Die Kerben
sind mit gleichem Winkelabstand voneinander, also im Abstand von jeweils 900 zueinander,
angeordnet, und zwar in der Weise, daß die Innenkerben 13 jeweils
um
450 zu den Außenkerben 14 radial versetzt angeordnet sind.
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Die Kerben 13 stehen also zu den Kerben 14 auf Lücke.
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In der aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen Weise verkleinern sich sowohl
der Außendurchmesser als auch der Innendurchmesser des Federelements 3 bei Belastung
der Gummifeder in Richtung des Federwegs, also in Richtung der Mittelachse 11. Dabei
ermöglichen die Kerben 13 in der insbesondere aus Fig.2 ersichtlichen Weise eine
spannungsarme Verkleinerung des Innendurchmessers und die Kerben 14 eine spannungsarme
Verkleinerung des Außenradius des Gummifederelements 3 im Taillenbereich 12.
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In der aus Fig. 1 ohne weiteres ersichtlichen Weise erfolgt bei Druckbelastung
der Gummifeder und Annäherung der Tragplatte 1 an die Lagerplatte 2 nicht nur eine
der Verringerung der Höhe der Dämpferkammer 4, also eine dem Federweg proportionale
Verringerung des Volumens der Dämpferkammer 4, sondern eine überproportionale progressive,
auf den Federweg bezogene Volumenverminderung aufgrund der radialen Stauchung des
Gummifederelements 3 im Bereich der Taille 12 und der damit einhergehenden Volumenverminderung
in den über und unter diesem Mittelbereich oberhalb und unterhalb der eingeknickten
Taille verbleibenden Ringräume der Dämpferkammer 4. Insgesamt ist also bei dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Gummifeder gemäß der Erfindung die
Abnahme des Volumens der Dämpferkammer 4, dem Federweg der Gummifeder, also der
Abnahme des Abstandes zwischen der Tragplatte 1 und der Lagerplatte 2 direkt und
progressiv proportional. Wird berücksichtigt, daß diese Volumenabnahme bzw. das
dieser Volumenabnahme entsprechende Volumen der aus der Dämpferkammer 4 bei Belastung
der federverdrängten Dämpferflüssigkeit der Dämpfungsarbeit und damit dem Dämpfungsfaktor
proportional sind, so ist aus der Fig. 1 ohne weiteres ersichtlich, daß die Gummifeder
aufgrund der Einschnürung des Gummifederelementes 3 im Bereich der Taille 12 der
Dämpfungsfaktor der Gummifeder dem Federweg progressiv proportional ist.
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Ebenso ist aus der Fig. 1 ohne weiteres ersichtlich, daß die vom Federelement
3 der einwirkenden Last kompensierend entgegengesetzte Federkraft mit zunehmender
Verformung, also mit größer werdendem Federweg, aufgrund des zunehmenden Einknickens
im Taillenbereich 12 zunehmend geringer wird. Mit anderen Worten, der bei gleichbleibender
Amplitude und höher werdender Frequenz bzw. bei gleichbleibender Frequenz und größer
werdendem Federweg, also bei höherer dynamischer Belastung der Feder durch den größer
werdenden Staudruck vor der Drosselöffnung 8 wirksamen Tendenz zur hydraulischen
Versteifung der Feder wirkt die in gleichem Maße abnehmende dynamische Federsteifigkeit
des Federelements 3 entgegen, so daß die tatsächlich wirksame Federsteifigkeit der
flüssigkeitsgedämpften Gummifeder zumindest im wesentlichen frequenzunabhängig konstant
bleibt.
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Diese Zusammenhänge sind im folgenden anhand der in den Fig.
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3 bis 6 veranschaulichten Funktionen erläutert.
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Bevor jedoch hierauf im folgenden näher eingegangen ist, sei zunächst
noch der im linken Teil der Fig. 1 schematisch dargestellte Federwegbegrenzer erläutert.
Der Federwegbegrenzer ist als zweiteiliges Käfigelement ausgebildet. Ein erster
(15) dieser beiden Käfigteile ist fest mit der Tragplatte 1 verbunden, während der
andere Käfigteil 16 fest mit der Lagerplatte 2 verbunden ist. Der erste Käfigteil
15 ist als stoffschlüssig auf der Tragplatte 1 ausgebildete Kappe 17 realisiert,
die an zwei diametral einander gegenüberliegenden Seiten senkrecht abwärts stehende
Bänder 18 angeformt trägt. In jedem dieser senkrechten Bänder 18 ist ein Schlitz
19 ausgebrochen, durch den jeweils einer von zwei einander diametral gegenüberliegend
am zweiten Käfigteil 16 angeformten Anschlagarmen 20 dergestalt hindurchgreift,
daß der erste Teil 15 des Käfigelements 15, 16 entlang der dem Federweg entsprechenden
Mittellinie 11 der
Gummifeder nur innerhalb der durch die beiden
Anschläge 21, 22 definierten Stecke translatorisch bewegen kann. Dieser Abstand
zwischen dem oberen Anschlag 21 und dem unteren Anschlag 22 im Band 18 des ersten
Käfigteils 15 ist dabei sowohl um 20 % nach oben als auch um 20 % nach unten länger
ausgebildet als der für den normalen Einsatzbereich der Feder vorgesehene Federweg.
Bei Stößen, die ein Ausschwingen der Feder über den für die normale Arbeitsbelastung
vorgesehenen Federweg hinaus versursachen, wird dadurch, insbesondere beim Rückschwingen,
ein Aufreißen oder eine anderweitige Beschädigung der Gummifeder aufgrund der Federwegbegrenzung
vermieden.
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In der Praxis ist die in der Fig. 1 schematisch dargestellten Federwegbegrenzung
selbstverständlich durch Gummipuffer abgefedert.
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In der Fig. 3 ist schematisch die dynamische Federsteifigkeit einer
flüssigkeitsgedämpften Gummifeder als Funktion der Frequenz der Federbeaufschlagung
dargestellt. Die Kurve (a) zeigt den im wesentlichen durch den zunehmenden Staudruck
der Dämpfungsflüssigkeit vor der Drosselöffnung verursachten Verlauf der dynamischen
Federsteifigkeit für eine flüssigkeitsgedämpfte Gummifeder nach dem Stand der Technik.
Durch diese zunehmende dynamische Federsteifigkeit bei zumindest im wesentlichen
und in erster grober Näherung konstanter Dämpfungsarbeit in der in Fig. 4 Kurve
(a) gezeigten Weise zu einer Abnahme des Dämpfungsfaktors # als Funktion der Frequenz
f.
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Die Kennlinien (a) für flüssigkeitsgedämpfte Gummifedern nach dem
Stand der Technik lassen also aus den Fig. 3 und 4 ohne weiteres die gleichsinnig
wirkende Zunahme der dynamischen Federsteifigkeit cd und die Abnahme des Dämpfungsfaktors
t mit zunehmender dynamischer Belastung der Gummifeder erkennen.
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Mit der in Fig. 1 gezeigten Gummifeder gemäß der Erfindung werden
dagegen die in den Fig. 3 und 4 eingezeichneten Kennlinien
(b)
erhalten, werden also eine von der Frequenz praktisch unabhängige dynamische Federsteifigkeit
und ein von der Frequenz praktisch unabhängiger Dämpfungsfaktor erhalten.
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Die flüssigkeitsgedämpfte Gummifeder gemäß der Erfindung zeigt also
auch bei zunehmender dynamischer Belastung über einen weiten Arbeitsbereich ein
praktisch unverändertes Feder- und Dämpfungsverhalten.
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Die in den Fig. 3 und 4 dargestellten praktisch frequenzunabhängigen
Kennlinien (b) für das Federelement gemäß der Erfindung werden dabei primär durch
die in den Fig. 5 und 6 gezeigten Korrekturen der Dämpfungs- und Federkennlinien
erhalten.
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In der in Fig. 5 dargestellten Weise ist bei einer flüssigkeitsgedämpften
Gummifeder nach dem Stand der Technik das Volumen V der aus der Dämpferkammer verdrängten
Dämpfungsflüssigkeit eine im wesentlichen lineare bis schwach sublineare Funktion
des Federwegs s. Durch die vorstehend insbesondere im Zusammenhang mit der Fig.
1 erläuterten geometrischen Ausgestaltung des Gummifederelements 3 der Gummifeder
gemäß der Erfindung ist dagegen das Volumen der aus der Dämpferkammer 4 verdrängten
Dämpfungsflüssigkeit dem Federweg s progressiv proportional. Dadurch wird ein Anheben
der Kennlinie (a) in Fig. 4 bewirkt. Diese Maßnahme allein würde jedoch noch nicht
ausreichen, um die in Fig. 4 gezeigte Kennlinie (a) bis auf die Frequenzunabhängigkeit
der Kennlinie (b) in Fig. 4 zu bewirken. Ein solches Anheben ist erst durch die
gleichzeitige und gleichsinnig wirkende Linearsisierung der dynamischen Federkonstante
cd möglich. Diese Linearisierung der dynamischen Federsteifigkeit cd wird durch
die in Fig. 6 dargestellte degressive statische Federkennlinie (b) ermöglicht. Dieser
im Gegensatz zu der im wesentlichen durch das Hook'sche Gesetz bedingten linearen
Federkennlinie (a) der Gummifederelemente
herkömmlicher Gummifedern
degressive Verlauf der statischen Federkennlinien (b) des Gummifederelements 3 der
Gummifeder gemäß der Erfindung wird dabei in der oben näher erläuterten Weise durch
die radiale Stauchung oder Knickung des Gummifederelements 3 bei Belastung der Feder
herbeigeführt.
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Mit anderen Worten, der in Fig. 5 gezeigte progressive Verlauf der
Volumenabnahme der Dämpferkammer 4 und der degressive Verlauf der statischen Federkennlinie
des Gummifederelementes 3 als Funktion des Federwegs der Gummifeder gemäß der Erfindung
bewirken gemeinsam die in den Fig. 3 und 4 gezeigte Korrektur der Dämpfung und der
dynamischen Federsteifigkeit als Funktion der dynamischen Belastung der Gummifeder.
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In der Praxis, insbesondere im Kraftfahrzeugbau, wird die Gummifeder
nicht im gesamten Bereich ihrer beispielsweise in Fig. 6 gezeigten Kennlinie, sondern
nur in einem vorgegebenen Ausschnittsbereich, dem sogenannten Arbeitsbereich, benötigt.
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Insbesondere wird häufig gefordert, den Federweg biszur kleinsten
bei bestimmungsgemäßem Einsatz zu erwartenden Federlast, also bis zum unteren Grenzwert
des Arbeitsbereiches, so kurz wie möglich, zu halten. Eine solche Verkürzung des
Federweges bis zum Beginn des Arbeitsbereiches wird üblicherweise dadurch erzielt,
daß das benutzte Federelement unter Vorspannung eingesetzt wird. Bei der in Fig.
1 dargestellten Gummifeder gemäß der Erfindung ist ein solcher Einbau des Gummifederelementes
unter axialer Kompressionsvorspannung in einfacher Weise durch eine Verkürzung der
Käfigbänder 18 erreichbar.
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Das in der im rechten Teil der Fig. 1 dargestellten Weise axial zusammengedrückte
Federelement 3 wird dann bei einer solchen Verkürzung der seitlichen Käfigbänder
18 durch Anlage des unteren Anschlags 22 am unteren Käfigarm 20 durch die Kappe
17 des Käfigs 15,16 niedergehalten. Die auf diese Weise mit einem unter Kompression
axial vorgespannten Federelement 3 ausgestattete Gummifeder zeigt eine statische
Kennlinie,
die im untersten Lastbereich steil ansteigt und erst kurz vor oder unmittelbar zu
Beginn des eigentlichen Arbeitsbereiches den in Fig. 6 gezeigten Verlauf annimmt.
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