DE3414486C2 - Richtmaschine für Blechband - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Richtmaschine für Blechband, mit quer zur Ebene des Blechbandes be­ wegbaren Richtwalzenpaaren, mit einem dahinterlie­ genden, hinteren Führungswalzenpaar, mit einer vor den Richtwalzenpaaren angeordneten, vorderen Abfra­ geeinheit, die Unregelmäßigkeitswerte des Blechban­ des ermittelt, sowie mit einer hinter den Richtwalzen­ paaren angeordneten, hinteren Abfrageeinheit, wobei beide Abfrageeinheiten mit Steuereinheiten ver­ bunden sind, die - entsprechend den von der vorde­ ren Abfrageeinheit ermittelten Unregelmäßigkeits­ werten - das Bewegen der Richtwalzenpaare auslösen.

Pressen, Stanzen und Scheren verarbeiten Blechmate­ rial bzw. -band, das von den Herstellern überwiegend aufge­ rollt geliefert wird. Das Blechband befindet sich oft lange im stark gebogenen Zustand, wobei der je­ weilige Krümmungsgrad des Bandes im Inneren einer Rolle besonders hoch ist und von dort bis zum Äuße­ ren der Rolle bis zu einem bestimmten Maße abnimmt. Da das Blechband für die Verarbeitung eben sein muß, ist es erforderlich, Krümmungen und Unregelmä­ ßigkeiten im Band zu beseitigen. Hierzu dient eine Richtmaschine, bei der das Blechband zwischen ge­ staffelt gelagerten Richtwalzen hindurchgeführt wird. Je nach Anzahl der Richtwalzen kommt es zu einer entsprechenden Folge von Richtvorgängen. Da­ bei ändert sich der Krümmungsgrad des Bandes am Einlauf in die Richtmaschine - je nach Ablauflänge von der Rolle - zunehmend. Überdies existieren in dem Blechband noch weitere Unregelmäßigkeiten, wie Schwankungen in der Dicke und Breite des Blechban­ des sowie Verkantungen, Verspannungen, Welligkeit, etc.

Eine Maschine bzw. Vorrichtung gattungsgemäßer Art ist aus der DE-OS 32 13 572 bekannt geworden. Diese zeigt eine Vorrichtung zum planieren und insbesondere zum Aus­ gleichen von Beulen an Sägeblättern von Bandsägen. Vor Beginn der eigentlichen Richtstrecke ist eine Abfrageeinheit zur Erfassung der Abweichungen bzw. Unregelmäßigkeitswerte ange­ ordnet, durch die zwei Walzen- bzw. Rollenpaare entsprechend den Meßergebnissen senkrecht zur Bewegungsrichtung des Sägeblattes hin- und herbewegt werden. Hinter der Richtstrecke befindet sich ein dem Abzug dienendes Führungswalzenpaar sowie eine weitere Abfrageein­ heit, die nicht der Erfassung der Welligkeit des Sägeblattes dient.

Als nachteilig ist bei bisher bekannten Richtma­ schinen anzusehen, daß die oben genannten Unregel­ mäßigkeiten im Band nicht in befriedigendem Maße beseitigt werden. Aus der bekannten Richtmaschine tritt immer noch ein leicht gewelltes Blechband heraus, das die Leistung und die Qualität bei der Herstellung von Preß- und Stanzerzeugnissen beein­ trächtigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Richtmaschine der eingangs genannten Art zu schaf­ fen, mit der automatisch eine völlig glatte Eineb­ nung von Blechband erreicht werden kann.

Die erfindungsgemäße Lösung ist bei einer eingangs bezeichneten Richtmaschine dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen der vorderen Abfrageeinheit und den Richtwalzenpaaren ein weiteres, vorderes Führungswalzenpaar liegt, wobei das hintere Füh­ rungswalzenpaar zwischen den Richtwalzenpaaren und der hinteren Abfrageeinheit vorgesehen ist, und daß die hintere Abfrageeinheit ebenfalls Unregelmäßig­ keitswerte des Blechbandes ermittelt, durch die die durch die vordere Abfrageeinheit ermittelten Unre­ gelmäßigkeitswerte beeinflußbar sind.

Durch diese Maßnahmen läßt sich das Arbeitsresultat der Richtmaschine ermitteln. Nach Art eines Regelkrei­ ses kann dann die Positionierung der Richtwalzen­ paare so erfolgen, daß im Ergebnis ein optimales Arbeitsergebnis erhaltbar wird.

Die Erfindung wird im folgenden in Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Richtmaschine;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Richtmaschine;

Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf die Richtmaschine von Fig. 2;

Fig. 4 eine schematische Darstellung der einzelnen Richtwalzenpaare von Fig. 2 und ihrer Bewegbarkeit.

Die in Fig. 1 gezeigte Richtmaschine 20 ist für das Formen von Blechband 21 vorgesehen, das die Richtmaschine in Pfeilrichtung auf der Richtstrecke 22 durchläuft. Am Anfang der Richt­ strecke 22 ist ein Führungswalzenpaar 24 mit festste­ henden Drehachsen angeordnet. Ein zweites Führungs­ walzenpaar 25 ist mit feststehenden Drehachsen am Ende der Richtstrecke 22 angeordnet.

Zwischen den Führungswalzenpaaren befinden sich ein Richtwalzenpaar 27 und ein Richtwalzenpaar 28, die in einer Ebene senkrecht zum Blechband 21 bewegbar sind. Zur Betätigung der Richtwalzenpaare 27 und 28, die bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel zylindrisch ausgebildet sind, sind zwei Steuereinheiten 30 und 31 vorgesehen, die die Richtwal­ zenpaare 27 bzw. 28 bewegen. Statt einer gemeinsamen Steuereinheit für jedes Richtwalzenpaar können auch einzelne Steuereinheiten für jede Richtwalze vorgesehen sein.

In Durchlaufrichtung des Blechbandes 22 sind jeweils vor und hinter den Führungswalzenpaaren 24 bzw. 25 ,Abfrageeinheiten 33 bzw. 34 vorgesehen, die berüh­ rungslos Unregelmäßigkeiten des Blechbandes 21 ermit­ teln. Bevorzugt arbeiten die Abfrageeinheiten optisch, beispielsweise mittels eines Lasers, oder mit Ultraschall. Die Abfrageempfindlichkeit der Abfrage­ einheit 33 ist geringer als die der Abfrageeinheit 34, da eine empfindliche Abfrageeinheit durch große Unre­ gelmäßigkeiten im Band schnell übersteuert würde.

Die Abfrageeinheiten 33 und 34 sind mit einer Rechner­ einheit 36 verbunden, über die die Steuereinheiten 30 und 31 entsprechend den ermittelten Unregelmäßigkeiten des Blechbandes 21 ansteuerbar sind. Die Rechnereinheit 36 ist programmierbar, wobei für die Ansteuerung der Steuereinheiten 30, 31 die vor dem vorderen Führungs­ walzenpaar 24 ermittelten Unregelmäßigkeitswerte mit den nach dem hinteren Führungswalzenpaar 25 ermittelten Unregelmäßigkeitswerten beeinflußbar sind. Die Rechner­ einheit ist so programmierbar, daß sie gewissermaßen "aus Erfahrung" lernt, die Abfrageergebnisse am Ende "vorausschauend" zu verwenden.

Die schematisch dargestellten Steuereinheiten 30 und 31 arbeiten hydraulisch und sind für einen großen Kraft­ bereich, eine hohe Ansprechgeschwindigkeit und eine große Weggenauigkeit ausgelegt. Hierdurch vermag die Richtmaschine 20 nicht nur schnell und exakt auf auftretende Unregelmäßigkeiten im Band zu reagieren, sondern auch eine entsprechende Kraft zur Formung aufzubringen. Mit der vorgesehenen Ansteuerung wird eine automatisch arbeitende Richtmaschine geschaffen, die eine völlig glatte Einebnung eines auch mit großen Durchlaufgeschwindigkeiten passierenden Blechbandes erreicht.

In den Fig. 2 bis 4 wird ein anderes Ausführungs­ beispiel einer Richtmaschine 40 erläutert, bei dem in Abweichung von den zuvor dargestellten Ausführungs­ beispiel insgesamt fünf Richtwalzenpaare zwischen den Führungswalzenpaaren 24 und 25 angeordnet sind. Es sind Richtwalzenpaare 1 bis 5 gezeigt, wobei die Richtwalzenpaare 1, 2 und 4 zylindrische Walzen aufwei­ sen, während die Richtwalzenpaare 3 und 5 paarweise entgegengesetzt zueinander jeweils eine ballige Richt­ walze 3a und 5a und eine Richtwalze 3b bzw. 5b mit einer dazu komplementären Mantelausnehmung aufweisen.

Die Richtwalzenpaare 2 bis 5 sind in einer Ebene senkrecht zum Blechband 21 durch nicht dargestellte Steuereinheiten paarweise auf das Band zu und von diesem weg bewegbar, während das Richtwalzenpaar 1 in einer Ebene senkrecht zum Blechband 21 achsparallel kippbar ist. Bei dem Richtwalzenpaar 1 kann zusätzlich auch vorgesehen sein, daß der Achsabstand A durch eine nicht dargestellte Einheit veränderbar ist. Zur Verein­ fachung ist bei diesem Ausführungsbeispiel auch die Rechnereinheit 36 weggelassen worden, an die die Abfra­ geeinheiten 33 und 34 angeschlossen sind und die die ebenfalls nicht dargestellten Steuereinheiten entspre­ chend den ermittelten Unregelmäßigkeiten des Blech­ bandes 21 wie bei dem zuvor dargestellten Ausführungs­ beispiel ansteuert.

Durch das Vorsehen von mehreren, teilweise unter­ schiedlich ausgebildeten und arbeitenden Richtwalzen wird auch bei Bandblech mit großen Unregelmäßigkeiten stets automatisch eine völlig glatte Einebnung des Blechbandes bei einer hohen Durchlaufgeschwindigkeit ermöglicht, wodurch sich die Qualität und die Leistung bei der Herstellung von Preß- und Stanzerzeugnissen erheblich steigern und verfeinern läßt.

Claims (9)

1. Richtmaschine für Blechband, mit quer zur Ebene des Blechbandes bewegbaren Richtwalzenpaaren, mit einem dahinterliegenden, hinteren Führungswalzen­ paar, mit einer vor den Richtwalzenpaaren angeord­ neten, vorderen Abfrageeinheit, die Unregelmäßig­ keitswerte des Blechbandes ermittelt, sowie mit einer hinter den Richtwalzenpaaren angeordneten, hinteren Abfrageeinheit, wobei beide Abfrageeinheiten mit Steuereinheiten verbunden sind, die - entspre­ chend den von der vorderen Abfrageeinheit ermittel­ ten Unregelmäßigkeitswerten - das Bewegen der Richtwalzenpaare auslösen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der vorderen Abfrageeinheit (33) und den Richtwalzen­ paaren (27, 28; 1 bis 5) ein weiteres, vorderes Füh­ rungswalzenpaar (24) liegt, wobei das hintere Füh­ rungswalzenpaar (25) zwischen den Richtwalzenpaaren und der hinteren Abfrageeinheit (34) vorgesehen ist, und daß die hintere Abfrageeinheit ebenfalls Unregelmäßigkeitswerte des Blechbandes (21) ermit­ telt, durch die die durch die vordere Abfrageein­ heit ermittelten Unregelmäßigkeitswerte beeinfluß­ bar sind.

2. Richtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens zwei Richtwalzenpaare (1, 2, 4) der Richtwalzenpaare (1 bis 5) zylindrische Richtwalzen aufweisen.

3. Richtmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens ein Richtwalzenpaar (1) der zylindrische Richtwalzen aufweisenden Richtwal­ zenpaare (1, 2, 4) achsparallel kippbar ist.

4. Richtmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Achsabstand (A) zwischen den Richtwalzen des achsparallel kippbaren Richtwalzen­ paares (1) veränderbar ist.

5. Richtmaschine nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Richtwalzen (3, 5) der Richtwalzenpaare (1 bis 5) - paarweise entgegengesetzt zueinander - jeweils eine ballige Richtwalze (3a; 5a) und eine dazu kom­ plementär geformte Richtwalze (3b; 5b) aufweisen.

6. Richtmaschine nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ab­ frageeinheiten (33, 34) berührungslos arbeiten, vorzugsweise optisch und/oder mit Ultraschall.

7. Richtmaschine nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfrage­ empfindlichkeit der vorderen Abfrageeinheit (33) geringer als die der hinteren Abfrageeinheit (34) ist.

8. Richtmaschine nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Ab­ frageeinheiten (33, 34) eine Rechnereinheit (36) zugeordnet ist, über die die Steuereinheiten (30, 31) - entsprechend den ermittelten Unregelmäßig­ keitswerten - ansteuerbar sind.

9. Richtmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rechnereinheit (36) programmier­ bar ist.