DE3413537A1

DE3413537A1 - Reaktor zur biologischen abwasserreinigung

Info

Publication number: DE3413537A1
Application number: DE19843413537
Authority: DE
Inventors: Martin Dipl.-Ing. 6349 Breitscheid Menges
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-06-30
Filing date: 1984-04-11
Publication date: 1985-10-24

Description

Reaktor zur biologischen Abwasserreinigung
Die Erfindung betrifft einen Reaktor zur biologischen Abwasserreiniguns mit den il Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen gemäß Patentanmeldung P 33 23 514.7 Die biologische Reinigung des Abwassers dient der Abscheiduny organischer Schadstoffe, die von MiKroorganismen unter Verwenduny von Sauerstoff in unschädliche Stoffe umgewandelt werden. Die ursprunglich zu diese Zweck eingesetzten kieselfelder und auch das heute weitgehend eingesetzte Belebtschlammverfahren erfüllen die wegen der rasch fortschreitenden Entwicklung der Ballungsgebiete erhöhten anforuerungen nicht wehr. Die erhöhte angestrebte Reinigungsleistung und die Vermeidung von Geruchs- und Lärmbelästigungen erzwingen Lösungen, bei denen der zugeführte Sauerstoff intensiver ausgenutzt wird.
In der DE-US 31 O8 629 wird eine Abwasser-hufbereitungsanlage beschrieben, bei welcher in einen vertikalen zylindrischen Außenrohr Illit einem inneren Strömunysleitrohr das Abwasser mittels einer Pumpe umgewälzt wird. Dabei wird das abgepuipte Abwasser dem inneren Strömungsleitrohr, welches das Flüssigkeitsniveau der Aufwärtsstromkammer uuerragt, von oben zuyeführt. Außerdem wird über ein Geblase in das Ströinungsleitrohr sauerstoffhaltiges Gas eingespeist. Um die Lösungsfähigkeit des Abwassers fr Sauerstoff zu erhöhen, sollen die beiden, die Umwälzkammern viluenden Außen- und Innenrohre bis zu einer Tiefe von 100 ii führen. Hieraus ist ersichtlich, welche Diniensionen eine solche Anlage aufweist. Weil es sich uni eine uftene Hnlage hanuelt, sind Geruchsbelastigungen nicht auszuschließen. Demgegenüber erfüllt der Reaktor gemäß der Patentanmeldung P 33 23 514.7 die neuzeitlichen forderungen bezüglich geringerem Bauvolumen und Grundflächenbeuarf, eiIissionsdichter bauweise, hoher Sauerstoffausnutzung usw. in überraschender Weise. Der Eintrag vonAbwasser und sauerstoffhaltiger Gas in das unter den; Flüssigkeitsniveau angeordnete ittige Strömungsleitrohr mittels einer Triebstrahldüse, durch deren Düsenaustrittsquersctnitt ein mit Sauerstoff versorgtes Einsteckrohr geführt ist, bewirkt eine Vermischung von Bakteriennasse und Sauerstoff in einen nicht für möglich gehaltene Ausmaß. Bekanntlich langt der Abbau organischer Schadstofte durch Bakterien bei vorgegebener Masse an Bakterien entscheidend von der Größe cer vorhandenen Bakterienagglonerate ab, denn der Übergang für den Sauerstoff aus den feinverteilten Luftbläschen an die Bakterien ist umso besser, je feiner die Bakterien in der Flüssigkeit verteilt sinn, bzw. je größer die zur Verfügung stehende Oberfläche der Bakterienagglomerate ist. Mit dem Reaktor gemäß der Patentanieldung P 33 23 514.7 wird ein bis zu 7U x schnellerer Abbau gegenüber üblichen Belebungsbecken erreicht, so dals man mit einer entsprechend kleineren Volumen- und Flächenbedarf auskommt. Außerdem wird eine geschlossene Bauweise ermöglicht, wodurch Geruchsbelastigungen vermieden werden.
Die vorliegende Erfindung ergänzt diesen Reaktor bezüglich der Beseitigung von schadlichen Gasen, welche sich oberhalb des Flüssigkeitsniveaus im Reaktor ansammeln, indem dieser Gassammelraum wa;ilweise an das den Sauerstoff zuführende Einsteckrohr der Triebstrahlduse anschließbar ist. Mierdurch wird das Gas im Bedarfsfalle immer wieder mit dem Abwasser vermischt, dort weiter abgebaut und so die Beseitigung wesentlich erleichtert. Der verbleibende Rest z. B. Cu kann durch entsprechende im Gassammelraum angeordnete Absorptionsmassen beseitigt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an zwei hintereinandergeschalteten Reaktoren dargestellt.
Jeder der beiden geschlossenen Reaktoren I und II besteht in; wesentlichen aus eine aufrecilt stehenden äußeren zylindrischen Mantel 1, welcher mit Abstand das im Inneren angeordnete Strömungsleitrohr 2 umgibt. Das oberhalb des Gehausebodens 3 und unterhalt des durch den Überlauf 4 bestimmten Flüssigkeitsniveaus 5 endende Strömungsleitrohr 2 hat die Aufgabe, das von der Triebstrahldüse 6 zuge rührte Abwasser-Gas-Gemisch nach unten zu führen und von der außen wieder hochsteigenden Flüssigkeitssäule zu trennen. Der Triebstrahldüse 6 wiru Abwasser über die Putze 7 und die Zirkulationsleitung 8 zuyeführt. Das von der mechanischen Vorreinigungsstufe kommende Abwasser wird über die Abwasserzulaufleitung 9 mit Ventil 10 in die Zirkulationsleitung 8 eingespeist. Oberhalb des Flüssigkeitsniveaus 5 bildet sich ein Gassammelraum 11 bzw. 11'. Die Triebstrahldüse 6 saugt über das mittige Winsteckrohr 12 Luft von aue an, wodurch an der Eintrittsstelle ene außerst feine Bläschenbildung eintritt und außerdem diese Luftbläschen mit der Bakterienmasse innigst vermischt werden. Die Bakterienagglomerate werden nämlich bei Passieren der Triebstrahldüse 6 im Düsenaustrittsquerschnitt 13 auseinander gerissen und es wird so ein nicht für möglich gehaltener intensiver Schadstoffabbau aut kleinstem ui erreicht. sei der Rückführung der zirkulierenden Luftblasen erfolgt eine Sekundärdispergierung aer in den Bereich der Triebstrahldüse 6 wieder zurückgelangenden Luftblasen. Die zirkulation irinerilalb des Reaktorgehäuses wird durch die am Géhäuseboden 3 angeordnete Umlenkplatte 14 bewirkt.
In aer legel reicht wegen der intensiven Reinigungswirkuny ein keaktor aus. Sollte aber bei besonders hochbelastetem abwasser der gewunschte Reinigungsgrad nicht erreicht wercen, kann das über den Uberlauf 4 abfließende Abwasser eine zweiten Reaktor zuyeleitet werden, in welchem es nochmals in Cer gleichen Weise behandelt wird. Der Überlauf 4' des zweiten Reaktors ist niedriger gelegt, so daß ein natürliches Gefälle erreicht wird.
Die sicht in dei oberen Gassammelraum 11 bzw. 11 ansarwelnden schädlichen Gase werden über Rohrleitungen 15 und 15 im Bedarfsfalle den; Einsteckrohr 12 bzw. 12' und damit der angesaugten Luft zugeführt. Durch diese Rückführung kann die anfallende schädliche Gasmenge erueblich reduziert werden. Außerdem wirkt der Reaktorinhalt als bíofilter und baut lästige beruchsstoffe ab. Die Ventile 1b, 17 und 18 erlauben eine beliebige Lenkung dieser jse entweder zur ersten, zweiten oder zu beiden Re@@toren. Schadliche Restgase können durch im Gassammelraunl angeordnete Absorptionseinrichtunyen 19 entfernt werden.
- Leerseite -

Claims

Patentansprüche 1. Reaktor zur biologischenAbwasserreinigung mit einel vertikalen zylindrischen Reaktorgehäuse, in welchen mit abstand konzentrisch ein Ströoiungsleitrohr angeordnet ist, wobei das Abwasser unterhalb des durch einen Ueberlauf bestinnten Flüssigkeitsniveaus des Reaktors in das Ströiuungsleitrohr mittels einer Triebstrahldüse einyeleitet wird, und die Triebstrahldüse ein deren Düsenaustrittsquerschnitt mit Abstand durchdringendes Einsteckrohr aufweist, welches mit einem sauerstoffhaltiges Gas enthaltenden Raum in Verbindung steht, nach Patentanineldung P 33 23 514.7, dadurch gekennzeichnet, da der oberhalb des Flüssigkeitsniveaus (5) im Reaktor befindliche Gassammelraum (11) wahlweise an das Einsteckrohr (12) der Triebstrahidüse (6) anschließbar ist.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei aer Hintereinanderschaltung mehrerer Reaktoren die Gassammelräuíne (11, 11') über eine absperrbare Ausgleichsleitung miteinander in Verbindung stehen.
3. Reaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, da ill oberhalb des Flüssigkeitsniveaus des Reaktors befindlichen Gassaninlelraunl eine Absorptionseinrichtung (19) zu Absorbieren für schädliche Gase angeordnet ist.