Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines temperatursta
bilen Behälters aus einem Polyester oder aus einem anderen, nach dem
Strecken bei Erwärmung in Streckrichtung schrumpfenden Kunststoff, bei der
ein einen geschlossenen Boden aufweisender Rohling aus dem Kunststoff nach
Erhitzen des Bereiches des späteren Behälterkörpers auf eine Temperatur
oberhalb der Glasumwandlungstemperatur TG des Kunststoffes in einer ersten
Formungsphase in seiner Axialrichtung zu einem Vorformling gestreckt wird,
bei der der Vorformling zur Thermostabilisierung des axial orientierten
Materials erwärmt wird, wobei der Vorformling unter Verminderung seiner
Länge schrumpft, und bei der der Vorformling durch inneren Überdruck zu
dem Behälter expandiert wird, mit einem Dorn, der an seiner Oberfläche
mündende Kanäle für ein Druckmedium aufweist, mit einer Außenform, die
relativ zueinander verschiebbare Formteile sowie ein zwischen einer oberen
und einer unteren Stellung verschiebbares Bodenteil aufweist und deren
Innenseite der Außenkontur des Behälters entspricht.
In vielen Zusammenhängen besteht ein Bedarf an Behältern aus
Kunststoff, bei denen sich die Form des Behälters bei erhöhter
Temperatur nicht verändert. Besonders vordergründig ist diese
Forderung bei Anwendungen bei denen die Behälter mit unter Druck
stehenden Erzeugnissen, z. B. kohlensäurehaltigen Getränken, ge
füllt werden, da der bei erhöhter Temperatur gesteigerte innere
Druck zu einer Verformung des Behälters beiträgt.
Bei Behältern aus z. B. Polyäthylenterephthalat (PET)
wird angestrebt, daß der Behälter aus orientiertem
Werkstoff besteht. Kennzeichnend für solchen Werkstoff ist,
daß er nach dem Strecken bei einer Erhöhung der Werkstofftemperatur
in der Streckrichtung schrumpft. Um dieses Problem auszuschal
ten, wurde versucht, beim Werkstoff eine Temperaturstabilität da
durch zu erzielen, daß der Werkstoff des geformten Behälters durch
Erhitzung auf eine Temperatur oberhalb der Glasumwandlungstemperatur
TG thermokristallisiert wird. Auf diese Weise werden in dem
orientierten Werkstoff auch die inneren Spannungen ausgelöst, die
im Zusammenhang mit dem Strecken im Werkstoff entstanden sind.
Verpackungen, z. B. für Getränke, werden in großen Stückzahlen her
gestellt, weshalb eine Verminderung der Werkstoffmenge in jeder
einzelnen Verpackung zu einer Reduktion der Gesamtkosten beiträgt.
Weiterhin ist es, vom Verbraucherstandpunkt aus gesehen, wünschens
wert, daß der für eine gekaufte Ware zu bezahlende Preis in mög
lichst großem Ausmaß die Kosten für die Ware selbst und in mög
lichst geringem Ausmaß die Kosten für die Verpackung darstellt.
Somit besteht sowohl bei den Verbrauchern als auch bei den Her
stellern der nachdrückliche Wunsch, die Kosten für die Verpackungen
niedrig zu halten.
Um die Werkstoffmenge bei Flaschen aus PET möglichst zu vermin
dern, wählt man, den Werkstoff zumindest im Behälterkörper aus bi
axial gestrecktem Werkstoff bestehen zu lassen, vgl. beispielswei
se die US-PS 37 33 309.
In jüngster Zeit wurde auch eine neue Technik präsentiert, siehe
z. B. die GB-PS 20 92 943, gemäß der man aus
einem in der Hauptsache amorphem Rohling in einem gesonderten Ar
beitsgang einen aus in axialer Richtung gestreckten und orientier
ten Werkstoff bestehenden Vorformling herstellt. Dem Mündungsteil
des Vorformlings wird in der Regel in einem anschließenden Ar
beitsgang eine Form gegeben, die mit der Form des Mündungsteils
des späteren Behälters übereinstimmt, wonach der Vorformling in
einer Blasform angeordnet und zur Bildung des Behälters bis zum Anliegen
gegen die Wände der Blasform expandiert wird, vgl. hierzu die
GB-PS 20 76 731. Der axial gestreckte
Werkstoff besitzt verbesserte Festigkeitseigenschaften, was eine
Verminderung der Werkstoffmenge in den Hals- und Mündungsteilen
des Behälters erlaubt. Im Zusammenhang mit der Vorbehandlung wird
in der Regel auch der axial orientierte Werkstoff im Vorformling
temperaturstabilisiert. Ein nach der in diesem Absatz beschriebe
nen Technik hergestellter Behälter besteht somit aus einer gerin
geren Menge Werkstoff für einen bestimmten Innenraum als ein Be
hälter, der aus einem amorphen Rohling mit beibehaltener Wanddicke
in den Mündungs- und Halsteilen hergestellt wird.
Aus der US-PS 42 64 558 ist ein temperaturstabilisier
ter Behälter bekannt, bei dem der Behälterkörper aus biaxial ori
entiertem Werkstoff und die Mündungs- und Halsteile des Behälters
aus thermokristallisiertem Werkstoff bestehen, wobei die Thermo
kristallisation solange andauern darf, bis der Werkstoff in den
Hals- und Mündungsteilen opak ist. Die gemäß der in dieser Pa
tentschrift beschriebenen Technik durchgeführte Thermokristallisa
tion erfordert verhältnismäßig lange Behandlungszeiten. Weiterhin
gilt, daß der in der Patentschrift beschriebene Behälter eine grö
ßere Menge Werkstoff enthält als ein Behälter für die entsprechen
de Füllmenge, der nach der im vorhergehenden Absatz beschriebenen
Technik hergestellt worden ist.
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung, wie sie in der GB-PS
20 76 731 beschrieben ist. Diese bekannte
Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Umwandlung vom
Rohling zum fertigen Behälter sehr aufwendig in zwei verschiedenen und
separaten Apparaturen und Schritten erfolgt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art, mit der einfach, schnell und wirkungsvoll Behälter aus einem
Rohling hergestellt werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Dorn als Streckdorn
ausgebildet ist sowie mit der Außenform für das axiale Strecken des Roh
lings zu dem Vorformling zusammenwirkt und daß der Dorn Kanäle für Heiz
flüssigkeit zum Erwärmen des Vorformlings auf die Thermostabilisierungs-
Temperatur aufweist.
Bei Anwendung der Erfindung wird ein Rohling nach Erhitzen desselben auf
eine Temperatur oberhalb der Glasumwandlungstemperatur TG in einer Blas
form angeordnet. Über einen Dorn wird
(zur Bildung des Vorformlings) der beim späteren Behälter den
Halsteil und Körper bildende Werkstoff des Rohlings auf eine Länge
gestreckt, die die Profillänge der genannten Behälterteile über
steigt. Die Strecklänge ist auf die Temperatur und angewandte
Streckgeschwindigkeit des Werkstoffes abgestimmt und in einer vor
zugsweisen Ausführungsform der Erfindung auch darauf, daß eine
Werkstoffverlängerung entsprechend derjenigen erhalten wird, die
der angegebene Werkstoff bei freiem Strecken des Werkstoffs bis
zum Eintreten des Fließzustandes annehmen würde. Die Strecklänge
ist außerdem so abgestimmt, daß die Länge des gestreckten Werk
stoffs, nach dessen freiem Schrumpfen bei einer niedrigsten Tempe
ratur entsprechend der höchsten für den Behälter angegebenen Ein
satztemperatur, mit der Profillänge der entsprechenden Werkstoff
abschnitte bei im geformten Behälter übereinstimmt.
Nach der Streckung erfolgt eine Rückstellung des Dorns in eine
Stellung, die das oben beschriebene Schrumpfen des Werkstoffs er
laubt. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß der aus dem ge
streckten Rohling gebildete Vorformling eine sehr geringe Werk
stoffschrumpfung aufweist und während des Schrumpfens des Werk
stoffs in Axialrichtung des Vorformlings in der Hauptsache seinen
inneren Durchmesser beibehält. In einer Ausführungsform der Er
findung wird diese Eigenschaft ausgenutzt, um den Werkstoff des
Vorformlings schnell auf die im voraus bestimmte Temperatur ober
halb der Glasumwandlungstemperatur TG, bei der die Schrumpfung des
Werkstoffs abgeschlossen wird, einzustellen und auf dieser Tempe
ratur zu halten. Die Abmessungen von Dorn und Rohling werden da
bei hauptsächlich so gewählt, daß auf der Innenfläche des Rohlings
bei der Einführung des Dorns in den Rohling keine Riefen gebildet
werden, da solche Schäden die Oberflächengüte des geformten Behäl
ters beeinträchtigen würden.
Bei der Erfindung erfolgt die Expansion
durch die Zufuhr eines erhitzten Druckmediums um sicherzustellen,
daß der Werkstoff für ausreichend lange Zeit auf der erhöhten Tem
peratur gehalten wird, damit das Schrumpfen des Werkstoffs zum Ab
schluß kommen kann, wobei diese Temperatur der höchsten für den
Behälter angegebenen Einsatztemperatur entspricht.
Bei der Erfindung sind die
Formwände auf eine Temperatur oberhalb der Glasumwandlungstemperatur
TG des Werkstoffes erhitzt. Nach der Expansion wird der inne
re Überdruck beibehalten, um sicherzustellen, daß der Werkstoff
solange gegen die Formwände anliegt, wie erforderlich ist, um die
im Werkstoff während des Expansionsvorgangs in Umkreisrichtung ge
bildeten Spannungen auszulösen und den Werkstoff in dem beim Blas
formen gebildeten Behälter zu stabilisieren.
Im Anschluß an das oben angegebene Verfahren sei darauf hingewie
sen, daß es sehr wohl denkbar ist, die Werkstoffschrumpfung in der
Streckrichtung gleichzeitig solange andauert, wie der Werkstoff
in Umkreisrichtung des entstehenden Behälters expandiert wird. Um
die angestrebte Wirkung zu erzielen ist es jedoch notwendig, daß
die Schrumpfung des Werkstoffs in Streckrichtung zum Abschluß ge
kommen ist, bevor der Werkstoff mit den Formwänden in Berührung
kommt, da die Reibung gegen die Formwände jede weitere Werkstoff
schrumpfung verhindert. Der angestrebte Ablauf des Formungsvor
ganges wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß entweder die
gesamte oder ein Teil der Schrumpfung des Werkstoffes in Streck
richtung vor Beginn der Expansion des Werkstoffs in der späteren
Umkreisrichtung stattfindet oder die Expansion mit einer derart
niedrigen Geschwindigkeit durchgeführt wird, daß die Schrumpfung
des Werkstoffs in Axialrichtung zum Abschluß kommen kann, bevor
der Werkstoff mit den Formwänden in Berührung kommt. Bei gewissen
Ausführungsformen läßt man den inneren Überdruck in einer Zwi
schenphase der Expansion vollständig aufhören, um einen Abschluß
der Werkstoffschrumpfung zu ermöglichen, bevor die abschließende
Expansion des Werkstoffs bis zum Anliegen gegen die Wände der
Blasform beginnt.
Es hat sich als zweckmäßig er
wiesen, für die Expansion des Vorformlings eine bestimmte Menge
unter Druck stehendes Medium, z. B. Luft, zu verwenden. Hierdurch
wird erreicht, daß der innere Druck im Vorformling zu Beginn der
Expansion seinen höchsten Wert hat und dann während des Expansi
onsvorgangs schrittweise abfällt. Außerdem werden bei gewissen
Anwendungen mit dem Inneren des Vorformlings kommunizierende Druck
gefäße mit veränderlichem Inhalt und/oder Druck angewendet. Die
Veränderung des Inhalts und/oder Drucks wird zur Steuerung der
Ausblasgeschwindigkeit des Vorformlings benutzt. Bei alternativen
Ausführungsformen der Erfindung kommt mehr als ein Druckgefäß zum
Einsatz, wobei das erste Druckgefäß mit dem Innern des Vorform
lings verbunden wird, um ein teilweises Ausblasen des Vorformlings
in den Behälter zu bewirken. Wenn das Schrumpfen des Werkstoffs
im großen ganzen oder vollständig zum Abschluß gekommen ist, wird
das nächste Druckgefäß mit dem Innern des teilweise ausgeblasenen
Vorformlings verbunden, um dessen Expansion gegen die Formwände zu
bewirken. Der Einsatz von zwei oder mehr Druckgefäßen erlaubt ei
ne einfache Steuerung und Anpassung des Ausblasens des Vorformlings
entsprechend der Schrumpfgeschwindigkeit bei dem in axialer
Richtung gestreckten Werkstoff.
Der Rohling
hat einen aus temperaturstabilisiertem und in Axialrichtung des
Rohlings gestrecktem Werkstoff bestehenden Mündungsteil, bei dem
die Streckung eine Kristallisation entsprechend der Kristallisation,
die der Werkstoff beim freien Ziehen bis zum Fließzustand des
Werkstoffs annimmt, mit sich geführt hat, während der restliche
Teil des Rohlings aus amorphem Werkstoff besteht. Während des Um
formens des Rohlings in den Behälter wird gemäß dem oben beschrie
benen Verfahren sämtlicher amorpher Werkstoff, in gewissen Fällen
mit Ausnahme des Werkstoffs im Bodenteil des Rohlings, gestreckt.
Auf diese Weise wird gemäß der Erfindung ein Behälter aus in Axi
alrichtung des Behälters orientiertem Werkstoff hergestellt, wobei
die Orientierung der Orientierung entspricht, die der Werkstoff
beim freien Ziehen bis zum Fließzustand des Werkstoffs erhält.
Weiterhin ist der Behälter temperaturstabil bis zu einem Tempera
turbereich entsprechend der Temperatur, bei der das Schrumpfen des
Werkstoffs zum Abschluß kommt und/oder entsprechend der Temperatur
an den Formwänden, gegen die der Werkstoff ausgeblasen worden ist.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Rohlings darge
stellt, bei der der Mündungsteil des Rohlings aus bereits ge
strecktem und orientiertem Werkstoff besteht. Die Erfindung kann
selbstverständlich auch bei anderen Ausführungsformen von Rohlin
gen Anwendung finden, z. B. bei Rohlingen, deren Mündungsteil aus
amorphem Werkstoff besteht, mit Gewinde versehen ist usw.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Roh
ling, einen Vorformling und einen Behälter mit in der Hauptsache
kreisrundem Querschnitt. Die Erfindung beschränkt sich jedoch
nicht auf diese Querschnittsform, sondern sie kann auch bei anderen
Querschnittsformen angewendet werden.
Bei der Erfindung wurde auf den Werkstoff
Polyäthylenterephthalat Bezug genommen, aber die Erfindung kann an
sich auch bei vielen anderen Thermokunststoffen angewendet werden
wie Polyester oder Polyamid. Beispiele solcher anderen Werkstoffe
sind Polyhexamethylen-Adipamid, Polycaprolactam, Polyhexamethylen-
Sebacamid, Polyäthylen-2,6- und 1,5-Naphthalat, Polytetramethylen-
1,2-Dioxybensoat und Copolymere aus Äthylenterephthalat, Äthylen
isophthalat und auch andere Polymerkunststoffe wie Polycarbonat.
Die Erfindung ist besonders für den Einsatz bei bereits vorhande
nen und installierten Formblasanlagen geeignet, da letztere durch
relativ einfache Eingriffe und Abänderungen der neuen Technik an
gepaßt werden können.
Eine nähere Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt anhand der Zeichnung.
Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Blasform mit in der
Blasform angeordnetem Rohling und mit dem Bodenteil
der Blasform in einer unteren Stellung;
Fig. 2 den entsprechenden Längsschnitt nach Strecken in Axi
alrichtung des gestreckten Rohlings;
Fig. 3 den entsprechenden Längsschnitt nach Schrumpfen in
Axialrichtung des gestreckten Rohlings;
Fig. 4 den entsprechenden Längsschnitt während des Umformens
des Vorformlings und während der Bewegung des Boden
teils in Richtung zum Mündungsteil des Vorformlings;
Fig. 5 den entsprechenden Längsschnitt mit dem Bodenteil in
seiner oberen Endstellung und mit dem ausgeblasenen
Vorformling gegen die Wände der Form anliegend;
Fig. 6 ein Beispiel für einen hergestellten Behälter;
Fig. 7-9 einen den Längsschnitten gem. Fig. 2, 3 und 5 entspre
chenden Längsschnitt einer Blasform mit einer haupt
sächlich sphärischen Formfläche im Bodenteil;
Fig. 10 einen Längsschnitt durch eine mit Druckgefäßen, zur
Anwendung einer bestimmten Menge unter Druck stehenden
Mediums während der Expansion des gestreckten Roh
lings, zusammenwirkende Blasform.
In Fig. 1-5 erkennt man zwei in den Pfeilrichtungen A, B in eine
und aus einer in den Abbildungen dargestellten Stellung bewegliche
Formhälften 10a, b. Die Formhälften wirken mit einem dritten
Formteil zusammen, um gemeinsam eine Blasform 12 zu bilden, bei
der der dritte Formteil den Bodenteil 11 der Blasform bildet.
Durch (nicht abgebildete) Antriebsorgane kann der Bodenteil zwi
schen einer unteren Stellung (Fig. 1) und einer oberen Stellung
(Fig. 5) verschoben werden. In der oberen Stellung bildet der Bo
denteil zusammen mit den Formhälften eine zusammengesetzte Blas
form mit einer inneren Form (Kontur), die mit der Form (Kontur)
des späteren Behälters übereinstimmt.
Der Bodenteil ist mit einem mittigen Formteil 17 versehen, der
vorzugsweise thermisch vom übrigen Bodenteil getrennt ist. Eine Reihe von
Kanälen 18 für den Transport von Flüssigkeit zur Temperaturrege
lung ist im mittigen Formteil angeordnet. Kanäle 19 mit entsprechender
Aufgabe sind auch im restlichen Teil des Bodenteils ange
ordnet. Außerdem befinden sich Kanäle 30 zur Temperaturregelung
in den Formhälften 10a, b. Weiterhin sind im Anschluß an die obe
ren Teile der Formhälften die Greiforgane 13a, b vorhanden, die
zwecks Festhaltung eines Rohlings 40 in dessen Mündung 22 mit einer
Dornführung 50 zusammenwirken. Auch in den Greiforganen sind
Kanäle 31 für den Transport von Flüssigkeit zur Temperaturregelung
vorhanden. Die Formwände der Blasform tragen in den Abbildungen
das Bezugszeichen 34.
Ein Dorn 15 mit einer äußeren Begrenzungsfläche 54 ist zwecks Ver
schiebung durch Antriebsorgane (nicht abgebildet) in Axialrichtung der Blasform ange
ordnet, wobei der Dorn in der Dornführung 50 gleitet. Im oberen
Teil ist der Dorn mit einem einstellbaren Anschlag 51 versehen,
der in der unteren Stellung des Dorns gegen die Anschlagfläche 52
der Dornführung anliegt. Mit dem einstellbaren Anschlag 51 läßt
sich somit der Hub des Dorns auf ausgesprochen einfache Weise re
geln. Der Dorn ist zudem mit Flüssigkeitskanälen 53 zur Tempera
tureinstellung des Dorns und darüber hinaus mit einem Hauptkanal 14
für ein Druckmedium versehen, das über die Seitenkanäle 33 zur
Dornoberfläche und damit zum inneren Raum des Vorformlings strömt.
Den unteren Abschluß des Dorns bildet eine Formungsfläche 16.
Die Fig. 1 zeigt besonders den Rohling 40 mit dem Verschluß 41 am
einen Ende. Vor der Anordnung in der Blasform ist der Rohling an
seinem Mündungsteil zu einer Form (Kontur) geformt, die mit der
Form (Kontur) des späteren Behälters übereinstimmt.
In Fig. 2 ist ein Vorformling 20 mit der Länge s₁ erkennbar, wobei
der Vorformling durch Strecken in Axialrichtung des Rohlings 40
gebildet worden ist. Der in Fig. 3 dargestellte Vorformling 20a
ist durch Erhitzen in seiner Axialrichtung geschrumpft und hat da
bei die Länge s₂ angenommen, während Fig. 4 den Vorformling 20b
während des Umformens in den Behälter zeigt. In Fig. 5 befindet
sich der geformte Behälter 21 noch immer in der Blasform, während
Fig. 6 den gleichen Behälter nach Herausnahme aus der Blasform
zeigt. Der Behälter hat eine axiale Länge s₃, die kleiner als die
Länge s₂ ist. Die innere Begrenzungsfläche trägt das Bezugszeichen
44 im zylindrischen Teil des Vorformlings und 43 im Verschluß
des Vorformlings.
In Fig. 6 ist ein Detail einer Ausführungsform eines Behälters ge
mäß der Erfindung dargestellt. Der Behälter hat einen Halsteil 25
mit einem oberen Teil als Mündungskante 22′. Der eigentliche Be
hälterkörper 26 ist in seinem Bodenteil mit einem mittigen Werk
stoffbereich 24 ausgeführt. In der Abbildung geben die Bezugszeichen
r₁ und d₁ den Radius bzw. die Werkstoffdicke des Halsteils während
r und d den Radius bzw. die Wirkstoffdicke des Behälterkörpers in einer
beliebig gewählten, rechtwinklig zur Behälterachse liegenden Projektion
an.
Die Werkstoffdicke d variiert so im Behälterkörper mit dem Radius
r des Behälterkörpers, daß das Verhältnis zwischen Werkstoffdicke
d im Behälterkörper und Werkstoffdicke d₁ im Halsteil ungefähr dem
Verhältnis zwischen Radius r₁ des Halsteils und Radius r des Be
hälterkörpers entspricht. Der Halsteil besteht aus monoaxial ori
entiertem Werkstoff und der Behälterkörper aus biaxial orientiertem
Werkstoff.
In Fig. 7-9 erkennt man eine modifizierte Ausführungsform der
Blasform 12a, bei der der Bodenteil der Blasform auf das Formen
eines Behälters mit einem gewölbten Boden und auf die Anbringung
eines gesonderten Fußes abgestimmt ist. Ansonsten stimmen die Fig.
völlig mit den vorher beschriebenen überein, und die
einander entsprechenden Organe tragen die entsprechenden Bezugs
zeichen.
Die Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform einer Blasform, bei der ge
mäß der Erfindung der Hauptkanal 14 des Dorns 15 mit Druckgefäßen
37a, b für ein Druckmedium verbunden ist. Der Anschluß erfolgt
über die Verbindungsleitung 38, die mit Absperr- und Öffnungsven
tilen 39 versehen ist. Ansonsten stimmt die Fig. 10 mit Fig. 4
überein.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird der Rohling 40 mit einer Tem
peratur beim Körper des Rohlings oberhalb der Glasumwandlungstemperatur
TG in die in Fig. 1 dargestellte Stellung gebracht. Die
vorgenannten (nicht abgebildeten) Antriebsorgane verschieben da
nach den Dorn 15 in die in Fig. 2 oder 7 gezeigte Stellung, wobei
der Rohling in seiner Axialrichtung gestreckt und der Vorformling
20 aus gestrecktem Werkstoff gebildet wird. Hierbei wird voraus
gesetzt, daß der Vorformling 20 gem. Fig. 7 aus einem Rohling ge
formt worden ist, der in einer Blasform entsprechend der in Fig. 1
gezeigten angeordnet war. Nach dem Strecken hat der gestreckte
Werkstoff eine Länge, die größer ist als die axiale Profillänge
der Teile des späteren Behälters, die aus dem gestreckten Werk
stoff geformt werden. Bei einer vorzugsweisen Ausführungsform der
Erfindung sind Strecklänge, Temperatur des Werkstoffs und ange
wandte Streckgeschwindigkeit so aufeinander abgestimmt, daß eine
Werkstoffverlängerung entsprechend derjenigen erzielt wird, die
der Werkstoff beim freien Strecken bis zum Fließzustand des Werk
stoffs annehmen würde.
Beim Strecken des Rohlings 40 wird zwischen der inneren Fläche des
Rohlings und der äußeren Begrenzungsfläche 54 des Dorns eine ge
wisse Berührung erreicht, was mit sich führt, daß der gestreckte
Werkstoff beim gebildeten Vorformling 20 schnell die Temperatur
des Dorns annimmt. Der Dorn ist für eine Temperatur eingestellt,
die in der Regel oberhalb der Glasumwandlungstemperatur TG des
Werkstoffs liegt, was in einer Abnahme der Länge des gestreckten
Werkstoffs resultiert. Während der Werkstoffschrumpfung wird der
Dorn in der Blasform aufwärts verschoben, während gleichzeitig die
beim Strecken des Werkstoffs in diesen eingebaute Spannungen aus
gelöst werden.
Nach dem Schrumpfen ist die Länge des gestreckten Werkstoffs maxi
miert und auch auf die Endlänge fixiert, die der Werkstoff beim
Schrumpfen annimmt. Es besteht somit keine Möglichkeit, den Werk
stoff erneut zu strecken. Dementgegen kann der Werkstoff weiter
geschrumpft werden, wenn er auf höhere Temperatur erhitzt wird,
als die, bei der die abschließende Werkstoffschrumpfung durchge
führt worden ist. Außerdem ist der Werkstoff ausgesprochen expan
sionsunwillig auch in anderen Richtungen, falls dies bei Temperatu
ren erfolgen soll, die unter der Temperatur liegen, bei der der
Schrumpfungsvorgang abgeschlossen wurde, zumindest wenn die Temperatur
markant unter der Schrumpftemperatur liegt. Jedes weitere Umformen
des durch Schrumpfen gebildeten Vorformlings 20a muß deshalb
bei einer Temperatur erfolgen, die über der Temperatur liegt, bei
der der Schrumpfvorgang abgeschlossen wurde. Dies ist teils da
durch möglich, daß die Werkstoffschrumpfung und damit auch die Fi
xierung des Werkstoffs eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, teils
dadurch, daß im Falle einer unterbundenen Schrumpfung des Werk
stoffs die Fixierung hauptsächlich ausbleibt.
Zwecks Expansion des Vorformlings 20a gegen die Wände 34 der Blas
form wird der Vorformling somit auf eine Temperatur erhitzt, die
über der Temperatur liegt, bei der der Schrumpfvorgang abgeschlossen
wurde, wonach das Innere des Vorformlings mit Druck beauf
schlagt wird. Hierbei wird der Vorformling bis zum Anliegen gegen
die Wände 34 der Blasform expandiert, wobei er die gewünschte End
form annimmt. Bei der Expansion wird der Werkstoff orientiert,
wobei Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese Wärme
energie trägt dazu bei, die Temperatur des Werkstoffs auf einem
Wert zu halten, bei dem die Expansion des Werkstoffs fortsetzen
kann. Bei den Anwendungen, bei denen ein temperaturstabiler Be
hälter angestrebt wird, haben die Formungsflächen der Wände eine
erhöhte Temperatur, die so gewählt worden ist, daß sie über der
angegebenen höchsten Einsatztemperatur des Behälters liegt.
In obiger Beschreibung wurde angegeben, daß die Schrumpfung des
Werkstoffs in Streckrichtung, nach Bildung des Vorformlings 20a,
vor Beginn der Expansion in Umkreisrichtung abgeschlossen wird.
Bei gewissen Anwendungsbeispielen beginnt die Expansion jedoch be
reits vor Abschluß des Schrumpfvorgangs. Hierbei wird die Zeit
bis zum Anliegen des Werkstoffs gegen die Formwände zum Abschluß
der Werkstoffschrumpfung ausgenutzt. Um sicherzustellen, daß vor
Abschluß des Schrumpfvorgangs kein Anliegen stattfindet, werden
bei gewissen Ausführungsbeispielen die in Fig. 10 dargestellten
Druckgefäße 37a, b benutzt. Die Menge Druckmedium im jeweiligen
Druckgefäß, die Temperatur und der Druck des Druckmediums sind da
bei auf den Inhalt des späteren Behälters abgestimmt. Bei der Ex
pansion des Vorformlings wird in einer ersten Phase nur Druckmedi
um aus dem ersten Druckgefäß 37a dem Innnern des Vorformlings zuge
leitet, wobei sich der Vorformling ausweitet und die in Fig. 10
dargestellte Form annimmt. Nach einer gewissen Zeit, während der
die Werkstoffschrumpfung in Streckrichtung abgeschlossen wird,
wird in einer zweiten Phase Druckmedium aus dem zweiten Druckgefäß
37b zugeleitet, wobei die Endformung des Behälters erfolgt.
Aus den Fig. geht hervor, daß der Bodenteil 11 der Blasform
während des Umformens des Rohlings in den Behälter in Axialrich
tung der Blasform verschoben wird, um in einer unteren Stellung
den gestreckten Vorformling mit seinem unteren Teil länger herun
ter in die Blasform reichen zu lassen, als der Lage der Formungs
fläche bei Bildung des Behälters entspricht. Der bewegliche Bo
denteil und die abschließende Formungsfläche 16 des Dorns 15 werden
in gewissen Anwendungsfällen dazu benutzt, um durch einen Ein
schluß von Werkstoff für den Bodenteil des späteren Behälters den
selben zu formen. Durch eine Temperaturregelung bei sowohl Dorn
als auch Bodenteil der Blasform wird dabei der Werkstoff für den
späteren Bodenteil auf die gewünschte Formungstemperatur einge
stellt, wobei in gewissen Anwendungsfällen auch eine thermische
Kristallisation des Werkstoffs erreicht wird.