DE3408396A1

DE3408396A1 - Autarkes sonnenschutzsystem

Info

Publication number: DE3408396A1
Application number: DE19843408396
Authority: DE
Inventors: György Dipl.-Ing. 5014 Kerpen Borbély; Edmund Dr. 6227 Oestrich Rickus
Original assignee: Battelle Institut eV
Current assignee: Battelle Institut eV
Priority date: 1984-03-08
Filing date: 1984-03-08
Publication date: 1985-09-19

Description

Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektromotorisch angetriebene Sonnen- oder Sichtschutzvorrichtung für Räume.
Rolläden, Rollos, Vorhäng#e und ähnliche Sicht- und Lichtschutzeinrichtungen sollen in der Regel Räume vor zu starkem Lichteinfall und Sonneneinstrahlung schützen. Grundsätzlich werden solche Rolläden von den Benutzern manuell betätigt.
Bei Abwesenheit der Benutzer der Räume, z. B. während Urlaub, Wochenendausflügen usw. besteht grundsätzlich keine Möglichkeit, die Rollos zu öffnen oder zu schließen, sei es entsprechend dem Tagesrhythmus oder bei verstärkter Sonneneinstrahlung. Damit besteht die Gefahr, derartige Räume unbewohnt erscheinen zu lassen oder bei Schließen der Rolläden zum vorsorglichen Sonnenschutz Pflanzen, Blumen oder dgl.
zu schädigen.
Zur Vermeidung solcher Nachteile sind bereits Vorrichtungen bekannt geworden, mit denen Rolläden elektromotorisch angetrieben und unter Benutzung von Zeitschaltuhren und lichtempfindlichen Sensoren zum Schließen und/oder Öffnen veranlaßt werden. Diese Einrichtungen müssen über das elektrische Netz gespeist werden. Für den Fall eines Netzausfalls können auch Akkumulatoren vorgesehen sein. Die Betätigung der bekannten Rolläden unter Benutzung eines lichtempfindlichen Sensors beschränkt sich auf das Schließen der Rolläden im Falle einer verstärkten Sonneneinstrahlung.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen. mit der die Betätigung der Rolläden, also das Schließen und Öffnen, auf vereinfachte Weise, insbesondere ohne Zuhilfenahme von Zeitschaltuhren und ohne Abschluß an das elektrische Netz möglich ist.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine automatische Steuerung und der Antrieb der Vorrichtung über Solarzellen erfolgt, die im Bereich von Fenstern der zu schützenden Räume angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist grundsätzlich unabhängig von voreingestellten Zeitwerten. Entsprechend dem tatsächlichen Bedarf steuern die Solarzellen bei starker Sonneneinstrahlung das Schließen der Schutzvorrichtung. Daneben werden die Solarzellen noch zur Energieversorgung des Antriebs der Schutzvorrichtung für die Öffnungs- und Schließvorgänge herangezogen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Steuerung das Öffnen und Schließen der Vorrichtung in Abhängigkeit von der Intensität des einfallenden Lichtes erfolgt. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so gesteuert werden. daß sie bei Tagesanbruch geöffnet, am Abend bei einsetzender Dunkelheit geschlossen wird. Zusätzlich kann die Steuerung noch so ausgelegt sein. daß die Schutzvorrichtung als Sonnenschutzvorrichtung wirkt, wobei bei starker Sonneneinstrahlung ein Schließvorgang und beim Wegfall dieser Einstrahlung ein Öffnungsvorgang vorgesehen ist. Erfindungsgemäß wird die Steuerung des Öffnens und Schließens durch individuell einstellbare Schwellwerte vorgenommen. Es bietet sich an, diese Schwellwerte bei Montage der einzelnen Sonnenschutzvorrichtungen am Montageort entsprechend den jeweils gegebenen Verhältnissen einzustellen/oder zu justieren.
Grundsätzlich kann gemäß der Erfindung das abendliche Schliessen der Vorrichtung nach Unterschreiten eines zusätzlichen Schwellwertes erfolgen.
Um die Sonnenschutzvorrichtung gleichzeitig als Sichtschutzvorrichtung für die Nacht betreiben zu können, empfiehlt es sich, die zum Betätigen der Vorrichtung erforderliche Energie mit einem Akkumulator oder einer mechanischen Einrichtung, wie einer Feder, zu speichern. Hierdurch ergibt sich eine zeitliche Unabhängigkeit der Energieversorgung von den Solarzellen.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß die Solarzellen auf von außerhalb des Raumes nicht einsehbaren Flächen angeordnet sind.
Die Sichtbarkeit der Solarzellen durch Beobachter, Passanten, und ähnliche Personen kann zu der unerwünschten Schlußfolgerung führen, daß trotz einer Betätigung der Schutzvorrichtung die entsprechenden Räume unbewohnt sind, was Anlaß für einen Einbruch sein könnte. Sind die Solarzellen als Energie-und Steuerungselemente der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung hingegen von außen nicht erkennbar. so wird man zwangsläufig zu dem Schluß geführt. auch entsprechend ausgestattete. unbewohnte Räume seien bewohnt. Dies führt zu einem verbesserten Objektschutz.
Gemäß der Erfindung empfiehlt es sich, die Solarzellen deshalb auf der Fensterbank oder auf die Abdeckflächen des Gehäuses der Schutzvorrichtung vorzusehen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung sowie anhand der schematischen Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung des Gehäuses einer Jalousie oder Jalousette; Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung eines Fensters, das mit einem Lamellenvorhang versehen ist und Fig. 3 eine grafische Darstellung des Intensitätsverlaufs des Lichteinfalls während eines Tages mit zugeordneten Schwellwerten.
Gemäß Fig. 1 ist eine Sonnen- und/oder Sichtschutzvorrichtung 1 in Form einer Jalousie oder Jalousette vorgesehen. Lamellen 2 der Jalousie sind im aufgezogenen Zustand in einem Gehäuse 3 angeordnet. Sie werden an Führungen 4 auf- und abgeführt.
An dem Gehäuse 3 ist seitlich eine Verstelleinrichtung 5 vorgesehen. Sie weist u. a. einen Elektromotor und ggf. ein Getriebe auf, über welche die Lamellen 2 an den Führungen 4 auf-und abgeführt werden.
Weiterhin sind am Gehäuse 3 Solarzellen 6 vorgesehen. Sie dienen einmal zur Energieversorgung der Verstelleinrichtungen zum Antrieb des Elektromotors; weiterhin dienen sie als Sensoren, über die die Betätigung, d. h. die Auf- und Abbewegung oder das Öffnen und Schließen der Schutzvorrichtung, im vorliegenden Fall der Jalousie gesteuert werden. Zu diesem Zweck sind die Solarzellen mit dem Elektromotor der Verstelleinrichtung elektrisch leitend verbunden. Sie sind so geschaltet, daß die erwünschte Betriebsspannung, beispielsweise 6 oder 12 Volt erreicht wird. Dieser Niederspannungsbereich trägt zur elektrischen Sicherheit der Vorrichtung bei; auf elektrischen Strom zurückgehende Unfälle sind praktisch ausgeschlossen.
In Fig. 2 ist ein Lamellenvorhang mit Lamellen 22 gezeigt, der nach den gleichen Grundsätzen angetrieben und gesteuert wird, wie in Verbindung mit der Fig. 1 beschrieben. Die Stellung der drehbaren Lamellen 22 wird über die Verstelleinrichtung 5 gesteuert, so daß der Lichteinfall in den Raum steuerbar ist, dessen Fenster mit der Schutzvorrichtung versehen sind. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Solarzellen 6 an der Fensterbank angeordnet und wiederum elektrisch mit der Verstelleinrichtung verbunden. In den elektrischen Schaltkreis oder Versorgungskreis zwischen Solarzelle und Elektromotor der Verstelleinrichtung kann ein Akkumulator geschaltet sein, um den Betrieb der Schutzvorrichtung zeitlich unabhängig vom sächlichen Lichteinfall durchführen zu können.
Die Funktion des Akkumulators kann auch eine mechanische Feder übernehmen, vorzugsweise um die Rückstellung der Jalousie in eine Ausgangslage zu bewirken.
Aus Fig. 3 ist der Verlauf der Lichtintensität während etwa eines Tages vereinfacht dargestellt. Die Lichtintensität ist durch die Kurve 7 wiedergeben. Durch die zur Zeitachse parallel verlaufenden Geraden min und max wird ein Bereich 8 an Lichtintensität definiert, innerhalb dessen die Schutzvorrichtung geöffnet ist. Die Intensitätskurve 7 beginnt in der Zeichnung zunächst mit der Darstellung des Verlaufs der Lichtintensität während des Tages. Bei Unterschreiten des maximalen Schwellwertes, Schnittpunkt 8, setzt ein Öffnungsvorgang der Schutzvorrichtung ein, bei erneutem Durchgang durch maximalen Schwellwert, Schnittpunkt 9, wird die Vorrichtung wieder geschlossen.
Diese Zustände ergeben sich in Abhängigkeit von etwa der Bewölkung während des Tages. In den Abendstunden, also bei Einbruch der Nacht, wird der minimale Schwellwert, die Gerade min unterschritten, Schnittpunkt 10. Hierbei kommt es zu einem Schließen der Schutzvorrichtung - sie dient dann als Sichtschutz. Am nächsten Morgen wird dieser Minimalwert mit einsetzender Helligkeit wieder überschritten, Schnittpunkt 11.
Es kommt dann zum Öffnen der Schutzvorrichtung. Bei intensiver Sonneneinstrahlung beginnen dann wieder die Vorgänge wie sie in Verbindung mit Schnittpunkt 8 und 9 beschrieben sind.
Der Betrieb der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die elektromotorische Verstellung und entsprechende Steuerung beschränkt.
Sie ist vielmehr so ausgelegt, daß daneben ein Handbetrieb möglich ist. Selbstverständlich können hierbei die automatischen Steuervorgänge unterbunden werden.
Die Lamellen 2 einer Jalousie oder Jalousette können auch so mit der Verstelleinrichtung 5 verbunden sein, daß sie im herabgelassenen Zustand um ihre Längsachse verstellt werden, um auf diese Weise den Lichteinfall zu regeln.
Schließlich liegt es im Rahmen der Erfindung, die Verstelleinrichtungen zum Öffnen und Schließen von Vorhängen oder Stores heranzuziehen.
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Claims

Autarkes Sonnenschutzsystem Patentansprüche 1. Elektromotorisch angetriebene Sonnen- und/oder Sichtschutzvorrichtung für Räume, dadurch gekennzeichnet, daß eine automatische Steuerung und der Antrieb der Vorrichtung über Solarzellen (6) erfolgt, die im Bereich von Fenstern der zu schützenden Räume angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung das Öffnen und Schließen der Vorrichtung in Abhängigkeit von der Intensität des einfallenden Lichts umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung des Öffnens und Schließens individuell einstellbare Schwellwerte vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des abendlichen Schließens auf Grund des Unterschreitens eines zusätzlichen vorgesehenen Schwellwertes erfolgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Betätigen der Vorrichtung erforderliche Energie mit einem Akkumulator oder einer mechanischen Einrichtung, wie einer Feder, speicherbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Solarzellen auf von außerhalb des Raumes nicht einsehbaren Flächen angebracht sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet.

daß die Solarzellen auf einer Fensterbank oder Abdeckflächen der Gehäuse der Vorrichtung vorgesehen sind.