DE3403892C2 - Vorrichtung für die Einleitung von Metallschmelze, insbesondere von Stahlschmelze, in eine Stranggießkokille - Google Patents
Vorrichtung für die Einleitung von Metallschmelze, insbesondere von Stahlschmelze, in eine StranggießkokilleInfo
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
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Abstract
Eine derartige Vorrichtung für die Einleitung von Metallschmelze (9), insbesondere von Stahlschmelze, in eine Stranggießkokille (7), weist mindestens ein Ausgießrohr (4) auf, das einen Vorratsbehälter (1) mit der Stranggießkokille (7) verbindet. Um das Gießen von sog. Dünnsträngen bei geeigneter Strömungsführung, bei Vermeidung von Wärmeverlusten und bei Verhinderung einer unzulässigen Reoxidation zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß für Stranggießkokillen (7), die einen Gießquerschnitt von weniger als 70 mm Breite bzw. 70 mm und mehr Länge oder einen Gießquerschnitt kleiner als 70 mm Rund- oder Quadratquerschnitt aufweisen, eine Metallschmelzenführung vorgesehen ist, die aus einem geschlossenen oberen Abschnitt (4a) und einem unmittelbar anschließenden, der Eingießöffnung (7b) der Stranggießkokille (7) zugeordneten, unteren, teilweise offenen Abschnitt (5) besteht, wobei der offene Abschnitt (5) die Metallschmelze (9) an zumindest einem Teil des Strömungsquerschnitts (10) führt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Einleitung von Metallschmelze, insbesondere von Stahlschmelze,
in eine Stranggießkokille, mit mindestens einem Ausgießrohr, das einen Vorratsbehälter mit der
Stranggießkokille verbindet.
Eine derartige Vorrichtung verbindet den Vorratsbehälter mit der Stranggießkokille strömungstechnisch,
verhindert größere Wärmeverluste der Metallschmelze und schützt die Metallschmelze im wesentlichen vor Reoxidation.
Das Vergießen von Metallschmelze, insbesondere von flüssigem Stahl, auf Vertikalstranggießanlagen ist
nach dem derzeitigen Stand der Technik bei kleinen Abmessungen des Gußstranges auf gewisse Formatabmessungen
begrenzt Unterhalb dieser Formatabmessungen kann das gesicherte Einfließen der Metallschmelze
aus dem Vorratsbehälter in die Stranggießkokille nicht mehr gewährleistet werden. Das Vergießen
von Abmessungen im Bereich von 70 mm Durchmesser bzw. Quadrat bis 120 mm Durchmesser bzw. Quadrat
wird gegenwärtig nur durch freies Eingießen, das heißt durch freien Fall der Metallschmelze möglich, wobei auf
das Eingießen der Metallschmelze durch einen Tauchausguß hindurch verzichtet werden muß. Der Gießstrahl
läuft hierbei unmittelbar aus dem Vorratsbehälter in die Stranggießkokille. Für den Fall, daß bei derartigen
Formaten die drei Grundforderungen (Strömungsführung, Wärmeverlust, Vermeidung der Reoxidation) teilweise
erfüllt werden sollen, muß der Gießstrahl mit einem Schutzgasschleier umgeben werden. Mit einem
derartigen Schutzgasschleier sind zusätzliche Kosten für den Vorrichtungsaufwand sowie für den Betrieb verbunden.
Das Vergießen von Querschnitten im Bereich 70 mm Durchmesser bzw. Quadrat ist an und für sich schon
problematisch, da in diesen Fällen der Gießstrahl nicht ständig gleichmäßig aus dem Ausgußrohr des Vorratsbehälters
ausläuft, sondern in einigen Fällen den Rand der Stranggießkokille treffen kann. Derartige Vorfälle
bedeuten eine unmittelbare Verschlechterung des Gießergebnisses, wenn nicht gar den totalen Abbruch des
Stranggießvorganges.
Eine Vorrichtung für die Einleitung von Stahlschmelze in eine Stranggießkokille mit einem Ausgußrohr, das
einen Vorratsbehälter mit der Stranggießkokille verbindet, ist aus der DE-AS 24 17 512 bekannt. Dem Ausgußrohr
ist dort eine Verteilereinrichtung nachgeordnet, um eine kontrollierte Führung des aus dem Rohr austretenden
Metalls zu ermöglichen. Derartige Vorrichtungen sind jedoch nur in Gießquerschnitten für Bloom-
und Brammenstränge anwendbar. Hierbei verhindert die Mindestwanddicke das Einführen solcher Ausgußrohre
in tnge Stranggießkokillen, die zum Beispiel für
das Dünnstranggießen benötigt werden.
Der Erfindung ist daher die Aufgabe zugrundegelegt, für besonders kleine bzw. schmale Gießquerschnilte eine
Vorrichtung vorzuschlagen, die es gestattet, für sogenannte Dünnstränge die Metallschmelze, insbesondere
Stahlschmelze, strömungstechnisch günstig, ohne größeren Wärmeverlust bzw. ohne unangemessene Vergrößerung
der Gefahr der Reoxidation in die Eingießöffnung der Stranggießkokille einzuleiten.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für Stranggießkokillen, die einen Gießquerschnitt von weniger
als 70 mm Breite und mindestens 70 mm und mehr Länge oder einen Gießquerschnitt kleiner als 70 mm
Rund- oder Quadratquerschnitt aufweisen, eine Metall-Schmelzenführung vorgesehen ist, die aus einem geschlossenen
oberen Abschnitt und einem unmittelbar anschließenden, der Eingießöffnung der Stranggießkokille
zugeordneten, unteren, teilweise offenen Abschnitt besteht, wobei der offene Abschnitt schräg bis lotrecht
verläuft und somit die Metallschmelze an zumindest einem Teil des Strömungsquerschnitts führt. Diese Vorrichtung
weist die Vorteile auf, eine weitestgehende Strömungsführung unter Vermeidung von freiem Fall
der Metallschmelze zu gewährleisten, ferner Temperaturverluste unter den gegebenen Umständen weilestgehend
zu vermeiden und ebenso weitestgehend eine Reoxidation auszuschließen. Ein wesentlicher Vorteil der
Erfindung besteht in der geschaffenen Möglichkeit, die
Metallschmelze in sehr schmale Gießräume von Stranggießkokillen einzuleiten, ohne den oberen Rand der
Stranggießkokille zu benetzen. Die Erfindungslehre schafft daher die Voraussetzung für das Gießen von
extrem dünnen Gußsträngen. Das schräge bis lotrechte Einführen der Metallschmelze begünstigt vorteilhaft die
Erstarrungsbedingungen innerhalb der Stranggießkokille.
In weiterer Verbesserung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der untere offene Abschnitt aus einem an seinem Ausgießende schräg angeschnittenen Ausgießrohr
mit ringförmigem Querschnitt besteht Das Ausgießrohr bildet hierbei eine weitestgehende Führung für die Strömung
der Metallschmelze, so daß hierbei Einströmbedingungen ähnlich wie bei Tauchrohren entstehen, bei
. denen die Metallschmelze unterhalb des Gießspiegels austritt
Nach dem Prinzip der Erfindung kann eine turbulente Strömung insbesondere dadurch vermieden werden,
daß der untere offene Abschnitt aus einer unterhalb vom Ausgießrohr vorgesehenen, in die Stranggießkokille
gerichteten Ablaufschräge besteht Eine solche Ablaufschräge weist den Vorteil auf, die Metallschmelze in
Längsrichtung der Stranggießkokille gleichzeitig zu verteilen und eine laminare Strömung zu begünstigen.
Hierbei ist außerdem vorrichtungstechnisch zweckmäßig, daß die Ablaufschräge getrennt vom Ausgießrohr
vorgesehen ist.
Vorteilhaft ist ferner für rechteckige Stranggießkokillen-Gießräume,
daß an der Ablaufkante der Ablaufschräge und/oder an den Seitenenden der Ablaufschräge
Überlaufstege vorgesehen sind. Solche Überlaufstege verteilen ebenfalls die Metallschmelze leicht in einer
sich in der zweiten Dimension erstreckenden Stranggießkokille.
Die Verteilung der Metallschmelze in Stranggießkokillen mit erheblich unterschiedlich langen Begrenzungswänden
des Gießraumes wird grundsätzlich dadurch begünstigt, daß die Ablaufschräge der Länge des
Gießraums der Stranggießkokille angepaßt ist.
In vielen Fällen kann eine besondere Maßnahme gegen die Reoxidation der Metallschmelze eingespart
werden. Für den Fall, daß derartige Maßnahmen dennoch erwünscht sind, können diese auf einen wesentlich
engeren Bereich zwischen Vorratsbehälter und Stranggießkokille beschränkt werden. Dahingehend wird vorgeschlagen,
daß der Bereich vom Ausgießrohr mit Ablaufschräge bis zur Stranggießkokillen-Oberkante mit
einem Reoxidationsschutz versehen ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit vertikal geschnittener Stranggießkokille als ein erstes Ausführungsbeispiel,
F i g. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit vertikal geschnittener Stranggießkokille als ein zweites Ausführungsbeispiel,
F i g. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit vertikal geschnittener Stranggießkokille als ein drittes Ausführungsbeispiel
und
F i g. 4 die zu F i g. 3 gehörende Vorderansicht,
F i g. 5 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit vertikal geschnittener Stranggießkokille als ein viertes Ausführungsbeispiel
und
F i g. 6 die zu F i g. 5 gehörende Seitenansicht.
Gemäß F i g. 1 wird die Metallschmelze aus dem Vorratsbehälter 1 durch den Regel- und Verschließmechanismus
2 und durch die Austrittsdüse 3 hindurch mittels des Ausgießrohres 4 in die Stranggießkokille 7 geführt.
Die Stranggießkokille 7 bildet einen sehr schmalen Gießraum 8.
Das Ausgießrohr 4 weist einen geschlossenen oberen Abschnitt 4a und einen unmittelbar anschließenden unteren,
teilweise offenen Abschitt 5 auf. Der untere Abschnitt 5 verjüngt sich von der Stelle 5a {Beginn des
unteren Abschnitts 5) bis zur Stelle 5b, wobei das Ausgießrohr
4 zwischen den Stellen 5a und 5b etwa die Gestalt wie eine Rinne besitzt. Die Metallschmelze 9
strömt daher, geführt durch das Ausgießrohr 4, bis nahe an die Stranggießkokillen-Oberkante 7a der Stranggießkokille
7 und in die Stranggießkokille 7 hinein bis auf den Gießspiegei 6. Hierbei tritt kein nachteiliger
Höhenunterschied zwischen der Stelle 5a und dem Gießspiegel 6 auf. Außerdem ragt der untere Abschnitt
5 in die Eingießöffnung Tb der Stranggießkokille 7 hinein.
Der die Strömung stützende Strömungsquerschnitt 10 wird bei diesem ersten Ausführungsbeispiel durch
einen Fortsatz des Ausgießrohres 4 selbst gebildet.
Ein zweites Ausführungsbeispiel (F i g. 2) sieht einen
seitlich zur Stranggießkokille 7 versetzten Vorratsbehälter 1 mit Regel- und Verschleißmechanismus 2 und
der Austrittsdüse 3 vor, bei dem das Ausgießrohr 4 unter einem Winkel 11 verläuft, woraus sich eine variable
Metallschme'.zenströmung im Bereich des Gießspiegels
6 in dem sehr engen Gießraum 8 ergibt. Das erste und zweite Ausführungsbeispiel setzen jeweils einen ringförmigen
Querschnitt 12 des Ausgießrohres 4 voraus.
In einem dritten Ausführungsbeispiel (Fig.3 und 4)
sind der oberegeschlossene Abschnitt 4a und der untere, teilweise offene Abschnitt 5 in der Form getrennt voneinander
ausgeführt, was mit Vorteilen der Herstellung von Feuerfestteilen verbunden ist, indem unter dem
Ausgießende 46 eine Ablaufschräge 13 angeordnet ist, von der die Metallschmelze 9 in die Stranggießkokille 7
einströmt und den kontrollierten Gießspiegel 6 bildet. Die Ablaufschräge 13 ist vorteilhafterweise winkeleinstellbar
an dem Träger 14 gelagert, der an ortsfester Stelle 15 ist. Die Ablaufschräge 13 besteht aus Feuerfestmaterialien,
ähnlich dem Ausgießrohr 4. In der Längenerstreckung des Gießraums 8 (Fig.4) bei sehr
schmalen, jedoch sehr langen Gießformaten des Guß-Strangs 16 ist die getrennt vom Ausgießrohr 4 vorgesehene
Ablaufschräge 13 entsprechend lang ausgebildet und kann die Metallschmelze 9 in laminarer Strömung
17 auf den Gießspiegel 6 führen. Zur Strömungsverbreitung tragen außerdem an der Ablaufkante 18 der Ablaufschräge
13 hervorspringende Überlaufstege 19 bei, die auch an den Seitenenden 13a und 13έ>
vorgesehen sein können. Der untere, teilweise offene Abschnitt 5 kann auch mit einem Reoxidationsschutz 20 versehen
sein, wobei zum Beispiel inertes Gas in den Innenraum 20a geleitet wird.
Gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel (Fig. 5 und 6) ist die Ablaufschräge 13 im Abschnitt 5 zusammen
mit dem Ausgießrohr 4 aus einem gemeinsamen Teil gefertigt. Die Ablaufschräge 13 kann in Zusammenwirken
mit der Austrittsöffnung 4c zu einer strömungsangepaßten Lenkrinne 13a (F i g. 6) ausgebildet sein. Die
Ablaufschräge 13 eignet sich besonders zur Verteilung der Metallschmelze 9 in einer Stranggießkokille 7 für
einen sogenannten Dünnstrang bei Kokillenbreitseiten von unter 100 mm. Die Abschräge 13 bzw. der untere
offene Abschnitt 5 können in ihren Abmessungen am unteren Ende so klein gehalten werden, daß die Metallschmelze
9 ohne Schwierigkeiten in laminarer Strö-
mung in die sehr schmale Stranggießkokille 7 geleitet werden kann* wobei Metallspritzer auf die'Stranggießkokillen-Oberkante
la vermieden werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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Claims (7)
1. Vorrichtung für die Einleitung von Metallschmelze,
insbesondere von Stahlschmelze, in eine Stranggießkokille, mit mindestens einem Ausgußrohr,
das einen Vorratsbehälter mit der Stranggießkokille verbindet, dadurch gekennzeichnet,
daß für Stranggießkokillen (7), die einen Gießquerschnitt von weniger als 70 mm Breite und mindestens
70 mm und mehr Länge oder einen Gießquerschnitt kleiner als 70 mm Rund- oder Quadratquerschnitt
aufweisen, eine Metallschmelzenführung vorgesehen ist, die aus einem geschlossenen oberen
Abschnitt (4a) und einem unmittelbar anschließenden, der Eingießöffnung (Jb) der Stanggießkokille
(7) zugeordneten, unteren, teilweise offenen Abschnitt (5) besteht, wobei der offene Abschnitt (5)
schräg bis lotrecht verläuft und somit die Metallschmelze (9) an zumindest einem Teil des Strömungsquerschnitts
(10) führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere offene Abschnitt (5) aus
einem an seinem Ausgußende (4b) schräg angeschnittenen Ausgießrohr (4) mit ringförmigem Querschnitt
(12) besteht.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der untere offene Abschnitt
(5) aus einer unterhalb vom Ausgießrohr (4) vorgesehenen, in die Stranggießkokille (7) gerichteten
Ablaufschräge (13) besteht.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufschräge (13)
getrennt vom Ausgießrohr (4) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Ablaufkante (18)
der Ablaufschräge (13) und/oder an den Seitenenden (13a, I3b)der Ablaufschräge (13) Überlaufstege (19)
vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufschräge (13)
der Länge des Gießraums (8) der Stranggießkokille (7) angepaßt ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich vom Ausgießrohr
(4) mit Ablaufschräge (13) bis zur Stranggießkokillenoberkante (7a) mit einem Reoxidationsschutz
(20) versehen ist.
Priority Applications (5)
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