DE338836C

DE338836C - Membranventil

Info

Publication number: DE338836C
Application number: DE1918338836D
Authority: DE
Original assignee: E Leybolds Nachfolger AG
Current assignee: Balzers und Leybold Deutschland Holding AG
Priority date: 1918-02-05
Filing date: 1918-02-05
Publication date: 1921-07-05

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Membranventil, das eine mit einer Durchgangsöffnung versehene Membran und einen dieser Öffnung gegenüberliegenden vollen Sitz aufweist, gegen den sich beim Ventilschluß die Membran mit der Öffnung so legt, daß diese durch den Sitzkörper geschlossen wird. Bei den bekannten Ventilen dieser Art ist die aus einem weichen Stoff, wie Leder, Gummi o. dgl.,

ίο bestehende Membran an der Durchbrechung armiert, d. h. mit einem ring- oder rohrförmigen Körper ausgestattet, der sich auf den vollen, beispielsweise durch eine Kugel gebildeten Sitzkörper auflegt. Beim Ventilschluß berühren sich dann zwei Metallkörper, die den Abschluß des Durchgangs bewirken. ,Hierbei bildet die Membran nicht selbst den Abschlußkörper, sondern nur den Träger für die metallischen, in sich starren Ventilteile. Diese An--Ordnung hat zur Folge, daß zwischen die beiden Ventilteile gelangte Fremdkörper einen Abschluß des Ventils verhindern und dieses wirkungslos machen, wozu noch eine Erhöhung der Trägheit der Membran durch den sie armierenden Teil eintritt.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Membranventil, bei dem diese Nachteile vermieden sind. Zu diesem Zweck ist die in bekannter Weise aus weichem Stoff, z. B. Leder, bestehende Membran an den sich auf den Sitz legenden Teilen nicht armiert, so daß sie sich infolge ihrer Nachgiebigkeit beim Ventilschluß dem Sitz anschmiegen kann. Infolgedessen können selbst größere Fremdkörper den Abschluß nicht verhindern, weil die Membran sich diesen anschmiegt und trotzdem auf das Widerlager auflegt. Selbst bei größeren Fremdkörpern vermag sich die Membran um den Rand des Widerlagers zu legen und an dieser Stelle unabhängig von dem auf dem Sitz liegenden Fremdkörper einen sicheren Abschluß zu bilden. Dabei weist das Ventil noch den Vorteil größter Einfachheit -auf, indem es nur aus zwei Teilen besteht, nämlich der in sich nachgiebigen Membran und dem Widerlager.

Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Fig. ι zeigt ein Ventil in einfachster Anordnung. Es besteht aus einer Membran m, die in der Mitte eine Öffnung I besitzt. Gegenüber dieser Öffnung befindet sich ein mit dem Gehäuse fest verbundenes Widerlager W₁ das die Öffnung I verschließt, wenn infolge Überdrucks in dem Raum 0 die Membran nach dem Raum« hingedrückt wird. Dabei schmiegt sich der die Öffnung I umgebende nicht armierte Teil der Membran der Form des Widerlagers oder Sitzes w an und bildet auf diesem einen dichten Abschluß.

Ist das Ventil für raschen Hubwechsel bestimmt, und muß mit Rücksicht auf die zu fördernde Flüssigkeit die Membran aus einem weniger elastischen Stoff, z. B. Leder, bestehen, so kann, wie Fig. 2 zeigt, eine erhöhte Schließgeschwindigkeit der Membran durch Hinzufügung einer Feder f erzielt werden, die die Membran in die Schließlage drückt.

Ist die Oberfläche der Membran verhältnismäßig groß, so kann einer übermäßigen Deh-

nung der Membran durch auf ihr angebrachte Verstärkungsringe vorgebeugt werden, wie in Fig. 3 dargestellt ist.

Der Sitz, gegen den sich die Membran legt, braucht nicht fest zu sein. So zeigt das Beispiel nach Fig. 4 eine Flüssigkeitspumpe mit zwei Membranventilen. Im ganzen besitzt die Pumpe drei Membranen, nämlich c, d und e, die mit ihren Rändern am Gehäuse eingespannt sind. Die Membran c bildet mit ihrer Öffnung und dem Sitz w ein Ventil nach Art der Fig. 1, während die beiden-anderen Membranen d und e mit ihren mittleren Teilen auf einer Kolbenstange g befestigt sind und gemeinsam von dieser bewegt werden. Die Membran d besitzt eine öffnung h, und, als

Sitz dient ihr eine auf der Kolbenstange be-

. festigte Scheibe i. Die Membran e bildet den nachgiebigen Abschluß der Pumpe.

Zwischen den Membranen d und e mündet die Saugleitung s ein. Bewegt sich die Kolbenstange g von rechts nach links, so ist die Öffnung h der Membran d durch den mit der Kolbenstange bewegten Sitzkörper i geschlossen, dagegen infolge des im Raum p erzeugten Überdrucks die in der Membran c befindliche öffnung/ offen. Bei dieser Bewegung saugt die Pumpe aus der Leitung j Flüssigkeit an und fördert gleichzeitig aus dem

Raum p Flüssigkeit zur Druckleitung t. Geht 30 der Kolben von links nach rechts, so ist die Öffnung I geschlossen und die öffnung h offen, es tritt also Flüssigkeit aus dem Raum q durch die öffnung h in den Raum p über. Die Membran d ist somit zugleich als 35 Pumpenmembran und als Ventilmembran wirksam. Dadurch wird ein besonderes Pumpenventil überflüssig und die Pumpe selbst vereinfacht.

Claims

- Patent-Ansprüche:

1. Membranventil, bestehend aus einer mit Durchgangsöffnung versehenen Membran und einem dieser öffnung gegenüberliegenden vollen Sitz, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise aus weichem Stoff (z. B. Leder) bestehende Membran (m) an den sich auf den Sitz (ze;) legenden Teilen nicht armiert ist, so daß sie sich beim Ventilschluß dem Sitz anschmiegen kann.

2. Membranventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (d) zusammen mit dem Sitz (i) an einem hin und her beweglichen Antriebsgliede (§·) gelagert ist und zugleich als Pumpenmembran und als Ventilmembran wirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.