DE337490C

DE337490C - Elektrischer Reiniger zur Abscheidung von Teilchen aus Gasen oder Fluessigkeiten auf elektrostatischem Wege

Info

Publication number: DE337490C
Application number: DE1919337490D
Authority: DE
Original assignee: PAUL KIRCHHOFF DIPL ING
Current assignee: PAUL KIRCHHOFF DIPL ING
Priority date: 1919-08-10
Filing date: 1919-08-10
Publication date: 1921-06-09

Description

Elektrischer Reiniger zur Abscheidung von Teilchen aus Gasen oder Flüssigkeiten auf elektrostatischem Wege. Vorliegende Erfindung bezweckt eine sichere Abscheidung aller in einem Gase oder in einer Flüssigkeit enthaltenen Teilchen, wie z. B. von Gasen, die Zementstaub, Hartgummistaub, Mehlstaub jeder Art enthalten, von Hochofengasen, Hüttenrauch, Schornsteingasen, sowie die Reinigung und Klärung von Ölen und anderen nichtleitenden Flüssiä keiten durch hochgespannte Elektrizität.
Fig. i zeigt eine beispielsweise Ausführungsmöglichkeit im Längsschnitt, Fig: 2 im Querschnitt. In den. zu reinigenden Strom werden parallel zum Strom Platten i isoliert aufgehängt, welche elektrisch verschiedene Polarität besitzen. Zwischen diesen Platten befinden sich, ebenfalls isoliert aufgehängt, Siebe-2, deren Drahtstärke so bemessen ist, daß bei der verwendeten Spannung Glimmentladung eintritt. Die Siebe haben ebenfalls verschiedene Polarität, welche von einem besonderen Hochspannungserzeuger geliefert werden kann, die Spannungsdifferenz zwischen ihnen ist jedoch geringer als die zwischen den Platten, aber jeweils gleichnamig mit diesen.
Die Spannungsfolge ist also z. B. folgende: Die.erste Platte ist positiv geladen und zeigt eine Spannung von q.0 ooo Volt, das benachbarte Sieb ist ebenfalls positiv geladen mit einer Spannung von 30 000 Volt gegen das parallel gerichtete, negativ geladene Sieb, von dem bis zur benachbarten, negativ geladenen Platte wieder ein Spannungsabfall von 5 ooo Volt besteht. Natürlich kann diese Spannung auch von einem Transformator abgenommen werden, von dem an geeigneter Stelle vier Sekundärleitungen abgehen, die jede mit einer an sich bekannten, umlaufenden Umschaltvorrichtung auf Gleichstrom verbunden werden.
Die Wirkungsweise ist folgende: Zwischen den. Sieben besteht ein Feld, das auf die Staubteilchen einwirkt. Ein Staubteilchen in ,der Höhe des positiv geladenen Siebes wird von diesem angezogen, positiv geladen und abgestoßen. Auf dem Wege zum negativen Sieb nimmt es in .die Nähe kommende andere Staubteilchen durch Anziehung mit und gelangt als Komplex in die Nähe des negativen Siebes. Infolge der ihm durch die Ladung und die Wirkung des elektrischen Feldes erteilten Eigenbewegung und der Komponente des Gasstromes erreicht es aber nicht den nächsten Draht, sondern schießt daran -vorbei. Da nun das Feld hier nicht aufhört, bleibt eine treibende Kraft übrig, die es schließlich durch das Sieb hindurch bis an die negative Platte treibt, wo es entladen wird und zu Boden sinkt. Würde die Platte auch dieselbe Spannung wie das benachbarte Sieb besitzen, so würde in diesem Raunz, wie stets im Innern eines Körpers, die Spannung Null herrschen; mithin könnte das Teilchen durch Luftwirbel wieder in den Gasstrom zurückgelangen, worauf die ungenügende Wirkungsweise der bisher bekannten Gasreiniger zurückzuführen ist.
Die Verwendung zweier statischer Felder ist zwar schon bekannt, jedoch wird bei vorliegendem Verfahren die Abscheidung_ im einem Zuge bewirkt, das Teilchen hat also keine Zeit, erst wieder seine Elektrizität zu verlieren. Da die Wirkung der Elektrizität sich über das ganze Feld zwischen beiden Platten erstreckt, so ist es belanglos, ob der Gasstrom nur zwischen den Sieben oder auch ' zwischen einem Sieb und der benachbarten Platte seinen Weg nimmt. Wie bei jeder Strömung in Röhren oder Kanälen der Strom an den Wandungen am langsamsten läuft, wird auch der Gasstrom zwischen den Sieben am größten sein. Natürlich kann man auch die Räume zwischen den Platten und den jeweils benachbarten. Sieben abschließen, indem man beispielsweise die Eintrittsstellen mit Isolierung verschließt.
Gegenüber bekannten Verfahren werden folgende Vorteile erreicht: Erstens werden beide Polaritäten zur Abscheidung benutzt,-- wodurch eine Stromersparnis bedingt wird und auch die Abscheidung-solcher Staubteilchen möglich ist, welche durch die Reibung an: dem Gas oder der Flüssigkeit bereits eine Eigenladung besitzen.
Zweitens vereinigen sich' die verschieden geladenen Teilchen durch -gegenseitige Anziehung zu größeren Komplexen, wodurch die Abscheidung erleichtert wird. Drittens ist durch die Verwendung eines teilweise homogenen Feldes die erforderliche Spannung auf ein Mindestmaß verringert und hat das abzuscheidende Teilchen nur einen kurzen Weg zurückzulegen, während bisher in stark divergenten Feldern die bewegende Kraft abnimmt, statt konstant zu bleiben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Reiniger zur Abscheidung von, .Schwebestoffen aus Gasen oder Flüssigkeiten auf .elekfrostatischem Wege mit mehreren nebeneinander angeordneten Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen deri Hauptelektroden weitere Elektroden vorgesehen sind, welche gegenüber den Hauptelektroden einen derartigen Spannitagsunterschied aufweisen, daß von der positiven zur negativen Hauptelektrode ein stufenförmiger Spannungsabfall sich ergibt. a. Reiniger nach Anspruch i,Aadurch gekennzeichnet, daß zur Ausnutzung beider Polaritäten zwischen zwei Plattenelektroden zwei .weitere durchlässige Elektroden sich befinden, die je in demselben Sinne wie die benachbarte Platte anziehend wirken.